THEMA: Familien-Camping-Abenteuer in Namibia und Botswana
31 Aug 2022 20:55 #650470
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PLANUNG:
Eigentlich sollte unsere Reise schon 2020 stattfinden. 2019 hatten wir von meinen Eltern den Rundflug übers Okavango-Delta geschenkt bekommen und es war eine einigermaßen günstige Tour durch Namibia und Botswana geplant. Unsere Jungs wären noch 11 Jahre alt gewesen zu dem Zeitpunkt. Tja, dann kam alles anders und wir mussten auf 2021 umbuchen. Glücklicherweise hatten wir wieder über Namibia Click&Travel gebucht. Nina hat alle Umbuchungen für uns erledigt und konnte durch geschicktes Verhandeln die Preise des Vorjahres für 2021 (inklusive Kinderermäßigung) erhalten. Irgendwann war klar, dass es auch 2021 keine Afrikareise für uns geben würde. Im August diesen Jahres sind unsere Jungs 14 geworden. Wir haben die „alte“ Reise in Absprache mit Nina dann komplett storniert und überlegt. So kam der Campinggedanke auf, denn Botswana mit 4 Vollzahlern in festen Unterkünften kam für uns nicht in Frage. Mit Unterstützung und viel Zusprache von Maike von Tracks4Africa entwickelte ich einen Plan, aus dem sich dann unsere jetzige Reise ergab. Wir hatten noch eine Anzahlung bei Namibia Click&Travel und so buchte Nina für uns wieder Fahrzeug und Campingplätze mit ein paar festen Unterkünften.

CAMPINGBEDARF:
Kurz gesagt: Für uns alle war Camping absolutes Neuland. Ich war ein Mal im Leben Zelten in Bayern, aber das zählt nicht so richtig für mich. Auf den Forumstreffen im Norden wurde mir immer begeistert vom Camping in Afrika erzählt, aber so richtig vorstellen konnte ich es mir für uns bisher nicht… Hier nun ein paar Utensilien, die sich als äußerst praktisch erwiesen haben:

Im Winter habe ich mir einen POTJIE für zu Hause bestellt, da wir die Feuerstelle im Garten sehr gerne nutzen. Und Üben kann ja nie schaden… Nun denn… Ich habe spontan ein sehr leckeres „Kartoffel-Kabanossi-Paprika-Ei-Allerlei“ in diesem Zaubertöpfchen gezaubert. War super! Dann hatte ich hier in Reiseberichten gelesen, dass auch Pizza geht. Lenni hatte einen suuuper Pizzateig von einem Youtuber ausprobiert und meine Pizzaportion landete im Potjie auf und unter den Kohlen. Nach etwa 12 Minuten wollte ich nachschauen und entdeckte im Topf eine einzige verkohlte Masse… Das Abschätzen der Hitze muss wohl gelernt sein… Pizza gab es also während unserer Reise nicht. Ich bin aber offen für Tipps! Dennoch haben wir beim Autovermieter einen Potjie bestellt und es auch nicht bereut.



Mikrofaser-Handtücher – etwas gewöhnungsbedürftig in der Haptik und im Abtrocknungsgebrauch – waren für uns perfekt. Klein im Gepäck, schnell trocken und einfach praktisch.

Urinella für Frauen: Tja, da kam ich mir schon recht komisch vor, als ich diese Pinkelhilfe als Campingbedarf und Festivalutensil bestellte, aber es erschien mir notwendig, falls die Blase sich des Nachts im Zelt mal zu heftig meldet. Mir wurde geraten, es vorher auszutesten und ich fand das Teil tatsächlich vom Gebrauch her recht einfach und praktisch. Vor Ort gab es dann das Problem, dass es zuunterst in der Tasche lag und ich in der ersten Campingnacht keinen Zugriff darauf hatte. Später suchte ich dann eine kleine Flasche und habe damit im Zelt noch einmal „Trockenübungen“ gemacht. Dabei stellte sich der Gebrauch im Dachzelt um einiges schwieriger heraus als im heimischen Badezimmer, da es ja eine Begrenzung nach oben gibt. Ich konnte zwar knien, aber knapp nach oben war es trotzdem… Dieses Bild überlasse ich eurer Phantasie. :whistle: Ich lagerte von da an das von meiner Familie liebevoll als „Mamas Pipihütchen“ bezeichnete Utensil oben im Zelt, habe es aber tatsächlich nie real benutzt. Ein gutes Gefühl hat es mir trotzdem gegeben. Wichtig war für mich: Niemals zuviel Alster am Abend!

Stirnlampen mit Rotlicht: Waren sehr hilfreich. Hier hatte ich doch gelesen, dass die Rotlichtfunktion sinnvoll sei, da es im Unterschied zu weißem Licht keine Insekten anlockt. Wir hatten 2 solcher Stirnlampen dabei und das funktionierte wirklich total gut. Wir haben doch einige Male im Dunkeln gegessen und der Unterschied zu normalem Taschenlampenlicht war riesig. Im übrigen sind die weißen Campingteller diesbezüglich eigentlich auch unklug… Ich weiß nicht, was wir da zwischendurch so mitgegessen haben. Aber es war dunkel und ich denke lieber nicht länger drüber nach…

Sandwich-Toast-Rost für Grill: Haben wir in der Maerua Mall gekauft und täglich genutzt. Namibischer „Labbertoast“ belegt mit Tomatenscheiben und von zu Hause mitgebrachtem Gouda frisch geröstet über Lagerfeuer. Lecker!



Multifunktionswerkzeug: Unsere Jungs haben zur Konfirmation einen „Leatherman“ geschenkt bekommen. War praktisch…

Panzerband/Kabelbinder erwiesen sich als praktisch in unterschiedlichen Situationen. Kabelbinder halfen bei den teilweise störrischen Reißverschlüssen am Dachzelt als zusätzliche Öse. Panzerband wurde mehrfach zum Fixieren unterschiedlicher Dinge genutzt.

Schlafsack mit Ärmeln und Beinen: Dieses geniale Teil hätte ich jetzt fast unterschlagen... Dieser richtig gute Tipp kam von Maike (Tracks4Africa), da mir doch nachts so schnell kalt ist. Und so sieht er aus, unser so genannter "Teletubbi-Anzug":


Man kann prima mit Anzug aus dem Zelt klettern, um morgens beispielsweise bei frischen Temperaturen Kaffee zu kochen. :woohoo: "Füße" und Handüberzieher sind übrigens auch dabei. Man kann diese praktischerweise mit Reißverschluss abmachen oder anbringen.

So, das nun vorneweg... Morgen geht es dann richtig los... :silly:
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ANREISE am Mittwoch, 20.08.22: APS Guesthouse

Kurz vor unserer Abreise beginnt das Chaos an den Flughäfen. Wir packen drei Reisetaschen und versuchen, die wichtigen Dinge gut zu verteilen, falls eine Tasche nicht mitkommen sollte. Glücklicherweise haben wir keinen Zubringerflug gebucht… :whistle:
In Frankfurt sind wir bereits seit gestern, so dass wir sehr zeitig am Flughafen sein können. Tatsächlich gibt es an der Gepäckabgabe keine Menschenschlangen. Der Flug geht pünktlich und kommt auch pünktlich in Windhoek an. Eine weitere Eurowings-Maschine war eine Stunde vor uns Richtung WDH gestartet, aber nur etwa eine halbe Stunde früher als wir gelandet. Somit ist in der Ankunftshalle einiges los. Es schlängelt sich also ein Lindwurm aus Menschen mit mehreren Enden von Absperrband getrennt durch den Raum. Wirklich verstanden, warum wir uns wo anstellen sollen, habe ich nicht, aber irgendwann sind wir „durch“ und auch unser Gepäck ist komplett. Puh, welch ein Glück! :woohoo:
Ein Mitarbeiter von Namibia Car Rental nimmt uns sehr nett in Empfang, muss aber noch auf eine weitere Familie warten. Zeit für einen Kaffee und den ATM… Angekommen beim NCR-Büro dauert es dann auch noch ein wenig. Macht nichts, wir sind in Afrika! Die Fahrzeugübernahme dauert natürlich auch etwas länger durch die Erklärung des gesamten Dachzelt- und Campinggetüdels. Mir fällt auf, dass 1,20 m Breite pro Zelt nicht so ganz viel Platz für 2 Personen ist… Hoffentlich geht das mit der Länge für Matthias mit seinen 1,96m… Schließlich können wir einpacken und uns auf den Weg Richtung APS Guesthouse machen.

Einkauf in der Maerua-Mall:
Unser erster Gedanke: Wo parken wir mit dem Dachzelt? Alles kein Problem… :whistle:
Wir waren noch nie hier und müssen uns erst einmal orientieren. Nach dem Einkauf eines Sandwich-Grillrosts, mehreren Geschirrtüchern und zwei großen Bettdecken ist klar: Unsere Teenie-Jungs haben so großen Hunger, dass zuerst ein Burger her muss, bevor in Frieden das Thema Lebensmitteleinkauf angegangen werden kann. B) Letztendlich haben wir auch das erledigt. Den Einkaufszettel hatte ich zu Hause geschrieben. Natürlich wandert auch einiges an Süßkram in den Wagen, einschließlich der leckeren Minzschokolade… :cheer:
Anschließend wird alles oberflächlich verstaut und es geht zurück ins Guesthouse. Die Jungs freuen sich über W-LAN und Matthias und ich lesen noch ein wenig. Ins Bett geht es heute ziemlich früh.

APS Guesthouse: Ursprünglich wollte ich die Arebbusch Travel Lodge buchen. Die war aber ausgebucht. Das Guesthouse erschien mir als Alternative klug, da es ganz in der Nähe der Maerua Mall liegt, wo der erste Einkauf geplant war. Die Zimmer bieten nicht wirklich einen gemütlichen Wohlfühllook, aber für unseren Zweck war das Gebotene absolut ausreichend. Es gibt sogar einen funktionierenden und sauberen Kühlschrank. Die Mitarbeiter sind sehr nett und hilfsbereit. Das inkludierte Frühstück ist großartig. Die Pancake- Portionen sind so großzügig bemessen, dass wir welche für unterwegs mitnehmen können. :woohoo:
Wer eine einfache Unterkunft in Windhoek in zentraler Lage mit gutem Frühstück sucht und nicht viel Geld ausgeben möchte, der wird hier zufrieden sein.


Frühstücksraum


Sitzmöglichkeiten draußen


Pool
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02 Sep 2022 11:18 #650599
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Donnerstag, 21.08.22: Fahrt zum Maori Restcamp

Wir genießen das Frühstück im APS Guesthouse



und packen danach zusammen - eine ganz schöne Herausforderung mit 4 Personen im Auto. Ich habe mir überlegt, eine Reisetasche mit aktuell benötigten Kleidungsstücken und Dingen zu bestücken, damit wir nicht immer in allen Taschen kramen müssen. In einem Rucksack befinden sich unsere Schlafsachen und die Waschbeutel. Das Auto ist voll- bis oben hin... Die Jungs sitzen hinten auf den neu erworbenen Bettdecken, dazwischen ein Rucksack und eine Tüte mit Proviant.
Wie immer haben wir einige Hörbücher dabei. Diesmal sollen uns die „Tribute von Panem“ die langen Fahrstrecken versüßen. Leider hat das Herunterladen nicht richtig geklappt… Also müssen wir auf Alternativen zurückgreifen: Wir hören Radio und verlassen zu den Klängen von Udo Jürgens Windhoek Richtung Norden.
Lenni und Matthis nutzen die Zeit und spielen im Handy rum. Wir haben tatsächlich vorher überlegt, ob sie diese nicht zu Hause lassen sollten. Aaaaber Matthias und ich haben unsere Handys auch dabei, machen Fotos damit und nutzen Whatsapp etc. Zu Hause lassen ging irgendwie nicht. Dieses leidige Thema „Handy“ und Pubertier soll mich nun also auch in Afrika beschäftigen… :whistle:
Kurz vor Otjiwarongo kommt auf der hinteren Sitzbank Hunger auf. Hier zeigt sich ein großer Unterschied zu unseren vorherigen Familienabenteuern: Das Bedürfnis nach Nahrungsmittelaufnahme und das Verhalten währenddessen ist bei fast 14jährigen Jungs völlig anders als bei 9jährigen. :P Es ist klar: Möglichst schnell muss was zu essen her! Wir entdecken zu Beginn des Ortes…



… fahren aber erstmal weiter… Das Gemaule von hinten wird größer… Ich erinnere mich an das Schild von eben und überlege, ob wir dort irgendwo gut parken können. Also, drehen wir um und fahren zurück zu „Kari`s Coffeeshop“. Parken kann man direkt vor der Tür – zumindest ist dort Platz.
Sehr praktisch, dass wir vom Tisch aus den perfekten Blick auf unser voll beladenes Auto haben.



Wir sind die einzigen Gäste und die beiden Damen im Cafè freuen sich. Während wir aufs Essen warten, wird Uno gespielt. Weiter hinten im Garten ist ein kleiner Spielplatz. Für Familien mit Kindern ist das Cafè unserer Ansicht nach sehr gut geeignet.



Wir lassen uns Zeit. Es ist schön hier. Als ich auf die Uhr schaue, ist es 15 Uhr. Wir müssen noch nach Grootfontein und wir haben unseren ersten echten Campingabend vor uns. Also schnell weiter… Der Plan war eigentlich: Zelt aufbauen, Feuer machen und essen am besten vor Sonnenuntergang. Tja nun… Mit Hilfe von Mapsme (ein Tipp von Nina – Click&Travel) finden wir zum Maori Restcamp – kurz vor Sonnenuntergang. Hier werden wir begrüßt von einem Herrn mit den Worten: „Die Sonne geht schon unter – Kommt ihr auch noch?“ oder so ähnlich… Ich krame noch schnell nach dem Voucher und höre: „Ist der desinfiziert? Sonst nehme ich den nicht in die Hand.“ Ähm… Nein? :blink: So, jetzt erstmal ankommen. Wir stellen fest: Wir sind die einzigen Gäste. Ein geeigneter Platz wird gesucht und schnell geparkt. Viel Zeit zum Überlegen haben wir nicht, denn mir wird gesagt: „Jetzt schnell den Turm hoch! Von dort kannst du den Sonnenuntergang besser beobachten.“ Sooooo richtig nach „Sonnenuntergang beobachten“ ist mir eigentlich gar nicht…, aber natürlich laufe ich den Turm hoch… :whistle: Hier entsteht dieses Foto:



Inzwischen beschäftigen sich Matthias und die Jungs mit den Zelten. Das geht erstaunlich schnell.



Der nette Herr kommt zurück und erzählt uns etwas von einem Wachmann. Von einem Wachmann auf einem Campingplatz hatte ich im Vorfeld im Forum noch nie gelesen… Muss das? :huh: Ich mache inzwischen Feuer. So langsam komme ich zur Ruhe. Es gibt hier zwei Hunde, mit denen sich unsere Jungs schon angefreundet haben.
Irgendwann kommt unser Wachmann, stellt sich vor (ich habe leider seinen Namen vergessen) und verzieht sich dann unauffällig in das überdachte Gebäude, das es hier auch noch gibt. Wir überlegen noch, ob er hier wirklich die ganze Nacht verbringen will… Währenddessen werden die Zelte gerichtet. Als unser Holz einigermaßen „durch“ ist, ist es stockdunkel. Wir sitzen um das Feuer und lassen eine Dose Alster kreisen. Ja, auch unsere fast 14jährigen Jungs dürfen mittrinken. Wir bringen unserem Wachmann auch eine Dose. Gegrillt werden Würstchen und dazu gibt es Sandwiches mit geschmolzenem Goudakäse. Ich hatte mir den ersten Campingabend etwas anders vorgestellt, aber so geht es auch. Mittlerweile ist es deutlich kühler geworden. Dem Wachmann bringen wir auch Würstchen und Sandwich vorbei. Wir hätten ihn vielleicht auch zu uns einladen sollen, waren diesbezüglich aber unsicher. Die Stirnlampen sind super. Leider haben wir nur zwei… Schnell zeigt sich, dass Insekten weißes Licht lieben und ihnen rotes ziemlich schnuppe zu sein scheint. Die Stirnlampen mit Rotlichtfunktion waren also eine gute Investition. Generell stehen die Insekten auf „Weiß“. Dummerweise ist das Campinggeschirr auch weiß… :P Ich versuche das auszublenden. Dafür gibt es noch ein Alster… :silly:
Nach einem Besuch im Waschhaus ziehen wir uns in die Zelte zurück. Die Abmachung war: Lenni schläft bei Papa, Matthis bei mir. So machen wir es in der ersten Nacht auch. Die Teletubbi-Anzüge liegen in unserem Zelt, aber ich bin unsicher, ob wir sie brauchen. Die extra gekauften Bettdecken lege ich auf die Matratze, um diese etwas aufzupolstern. Das klappt auch gut. Mein erster Eindruck im Zelt: Es liegt sich eigentlich besser als erwartet. Dreht sich jemand im Nachbarzelt um, wackelt das komplette Auto… Gute Nacht!
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02 Sep 2022 17:04 #650618
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Freitag, 22.08.22:
Ich werde wach, aber es ist noch dunkel. Mir ist kalt… Besonders unangenehm finde ich den kühlen Wind, der über mein Gesicht streicht. Außerdem muss ich zur Toilette… Na, toll… :whistle: Das so genannte „Pipi-Hütchen“ befindet sich unten in der Reisetasche hinten im Auto. Bis dahin habe ich eigentlich gut geschlafen, aber damit ist es nun vorbei. Ich lausche den Geräuschen und hoffe, dass es schnell hell wird. Irgendwann schreit ein Esel. Beim ersten Lichtschein krabbele ich aus dem wirklich komfortablen und geräumigen Schlafsack und fummele mir die Schuhe an die Füße. Rückwärts mit einem Fuß vortastend geht es dann die Leiter herunter Richtung Toilette. Anschließend schlüpfe ich in Fleecejacke nochmals in den Schlafsack. Tatsächlich kann ich noch kurz einschlafen, bevor auf unserer Seite durch Bewegungen im Nachbarzelt Vibrationen zu spüren sind. Aha, da ist also auch jemand wach. Mittlerweile erkenne ich, warum mein Gesicht so kalt wurde. Vorne und hinten ist Durchzug, d.h. wir sind nur durch das Mückengitter von der Außenwelt getrennt. Im Sommer sicher angenehm… :blink:
Der Rest der Familie hat aber super geschlafen und es war sonst auch niemandem kalt. Puh, mir fällt ein Stein vom Herzen… Das Zelt ist groß genug für meinen Mann. :cheer:
So langsam machen wir uns mit der Küche vertraut. Lennard will mit mir Frühstück machen,



Matthis und Matthias räumen schon einmal die Zelte aus. Kaffeewasser kochen mit dem Gaskocher funktioniert tadellos. Es gibt hier nette kleine, überdachte Sitzmöglichkeiten – perfekt als Frühstückstisch.



Da fällt mir unser Wachmann ein, aber der ist tatsächlich schon gegangen. Kurz vor Frühstücksende gesellt sich der Herr von gestern zu uns und erzählt uns allerhand. So langsam werde ich ein bisschen wärmer mit ihm. Ich als Ostfriesin brauche vielleicht ein etwas länger, um mit dem süddeutschen Humor klar zu kommen. Er kennt jemanden aus Ostfriesland, der Liköre herstellt mit wohlklingenden Namen wie „Buschmannsheil“ und „Buschbaby“. :woohoo: Nun ist das Eis gebrochen und wir erfahren viel über Moringabäume und andere Sachen. Matthias packt nebenbei, ich höre zu und räume den Frühstückstisch ab.
Während wir vor uns hin werkeln, kommt eine Angestellte mit einer Gießkanne vorbei. Ihr wird mit mürrischen Kommentaren und eindeutigen Handzeichen klar gemacht, dass sie schleunigst zu arbeiten und hier nichts zu suchen hat.
Für uns wird es Zeit, uns zu verabschieden. Wir bekommen am Ende Avocados, Kumquats und je einen Buschmannsheil- und Buschbaby-Likör zum Abschied geschenkt.

Fazit: Maori Restcamp
Die Waschräume sind sauber. Die Campsite ist schön angelegt mit überdachten Sitzmöglichkeiten. Den Sundownerturm fanden die Jungs besonders cool. Im Gespräch mit dem sehr kommunikativen Besitzer gibt es einiges spannendes zu erfahren. Aaaaaaber… :whistle:
Ich habe heute die Jungs nochmal gefragt, wie sie es auf Maori fanden und es kam von Matthis: „Der Turm war cool, die Hunde auch. Aber es war irgendwie nicht so nett, wie der Typ mit seinen Angestellten umgegangen ist…“ Das ist Matthias und mir tatsächlich auch aufgefallen. Es fehlte uns der wertschätzende Umgang mit den Menschen vor Ort.
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03 Sep 2022 22:55 #650659
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... Fortsetzung:
Wir haben heute nochmal gute 460 km vor uns. Es geht zum Ngepi Camp ins Treehouse, auf das ich mich besonders freue. Doch bevor es richtig los geht, fahren wir kurz zurück nach Grootfontein zum Tanken. Aber dann geht es endlich Richtung „Caprivi Highway“.



Hier zeigen sich auch schnell die üblichen Verdächtigen und das typisch afrikanische Leben an der Straße.



Angekommen im Ngepi Camp schauen wir uns eine Tafel mit möglichen Aktivitäten an und entscheiden uns für eine Bootsfahrt am folgenden Nachmittag. Um zu den Treehouses zu kommen, läuft man parallel zum Okavango an den Campsites vorbei. Hier ist ordentlich was los. Unser Häuschen ist das erste. Es besteht aus 2 einzelnen halb offenen Hütten mit gemeinsamem Deck und in der Mitte liegender Dusche und Toilette - wunderschön direkt am Fluss mit ordentlicher Entfernung zum nächsten Treehouse. Nach vorne hin ist es komplett offen, so dass man vom Bett aus direkt auf den Okavango blickt:



Ein Traum! :woohoo:
Vom Okavango aus blickt man aber auch direkt auf unsere Betten und letztendlich auch auf die Dusche. Ich überlege mir zu duschen, bevor die Bootstour losgeht. Die Hippos dürfen mir gerne zuschauen… :whistle: Es ist irgendwie ein herrliches Gefühl, so mitten in und umgeben von der Natur zu sein. Wir machen Feuer, bevor die Dämmerung sich über den Fluss legt.
Als ich die Moskitonetze über den Betten ausbreiten möchte, entdecke ich, dass eines unserer Häuschen bereits bevölkert ist… :huh: Direkt über meinem Bett in der Ecke des Reetdaches nisten zwei große Gruppen schwarze, wespenartige Insekten.



Sie sind so etwa 4 cm groß und einige sind schon aufs Bett geplumpst. Dort scheinen sie zu verenden…



So richtig begeistert bin ich nicht, mein Bett mit ihnen teilen zu müssen. :( Ich überlege, wie ich damit umgehen soll. Ist es möglich, das Moskitonetz so zu platzieren, dass die netten Tierchen nicht unbedingt neben meinem Kopf dahinscheiden? Die Vorstellung gefällt mir gar nicht und ich bekomme sie nicht aus meinem Kopf. Wir beschließen nachzufragen, ob es möglich ist, das Häuschen zu wechseln, auch wenn es mir unangenehm ist. Leider klappt es mit dem Zimmerwechsel nicht, da alles ausgebucht ist. Uns wird vorgeschlagen, die Nester am nächsten Tag abzusaugen. Ja, und nun wird es wieder praktisch, dass wir unser Bett immer direkt dabei haben. Matthias und Matthis beschließen, spontan im Dachzelt zu übernachten und Lenni und ich schlafen im insektenfreien Zimmer. Also, alles kein Problem. :)
Vorher wird aber noch gegessen. Eingeschlafen wird heute zum „Sound oft he Hippos“. Auch Elefanten sind in nicht allzu weiter Entfernung zu hören. :woohoo: Gute Nacht!
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Letzte Änderung: 03 Sep 2022 23:11 von binca75.
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04 Sep 2022 20:31 #650686
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Samstag, 23.07.22 Elis, Hippos, „Käfigschwimmen“…

Jetzt habe ich ganz vergessen zu erwähnen, dass wir gestern noch einen ganz netten Abend an der Bar hatten – samt W-Lan. Naja…, Mama, Papa und Lennard hatten WLan, Matthis nicht… Warum auch immer… Da war die Stimmung nicht ganz so rosig. :S
Auf dem Rückweg zum Treehouse kamen wir an einer Campsite vorbei, wo jemand ein weißes Laken aufgespannt hatte und dieses mit bläulichem Licht in Szene setzte. Es waren so einige Insekten darauf zu erkennen.
Unsere Nacht verlief entspannt und ruhig, wenn man vom Hippogegrunze mal absieht. :whistle:



Wir haben keinen Wecker gestellt und gehen am morgen gemütlich zur Bar zurück und fragen uns durch, wo wir unser Frühstück einnehmen können. Das funktioniert hier alles ganz unkompliziert. Bestellt wird von der Karte, einen Platz können wir uns frei wählen. Lenni kommt natürlich nicht ohne Probeliegen an der Hängematte vorbei.



Während wir warten, macht Matthis Fotoversuche mit dem Handy und Selbstauslöser. Hier das Resultat:



Das Frühstück ist lecker und wir beschließen, einen Ausflug in den Mahangu NP zu machen. Mudumu ist uns zu aufregend, da wir zeitlich begrenz sind durch die Bootstour um 16 Uhr. Komplizierte Tiefsandgeschichten brauchen wir da nicht vorher… :whistle:
Sehr praktisch, dass wir nur das Zelt zusammenklappen müssen und ein Großteil des Gepäckgetüdels im Treehouse bleiben kann. Während Matthias und ich die Sachen wegräumen und das Bad nutzen, machen sich die Jungs an den Abbau des Dachzeltes. Wir können es kaum glauben, aber das ging im Zwillingsteam wirklich ruckizucki und sogar ohne Streitigkeiten. :woohoo: Es wird etwas Proviant eingepackt und schon sind wir auf dem Weg. Lenni und Matthis sitzen allerdings nicht nicht IM Auto, sondern AUF den Zelten.



Begeistert bin ich darüber zunächst gar nicht, aber meine Jungsmannschaft – einschließlich mein Mann – meint, dass sich das Verletzungsrisiko bei gaaaanz vorsichtigem Fahren und offenem Fenster auf der Sandpad bis zur C48 in Grenzen hält…
Angekommen im Park werden wir begrüßt von diesem putzigen Kollegen:




Kurze Zeit später tobt Familie Pavian über den Weg,,,



Fortsetzung folgt...
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