THEMA: Botswana und Namib im April/Mai 2015
28 Feb 2016 09:51 #421379
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Hallo liebes Forum,

nach dem ich für meine Reisen in südliche Afrika viele nützliche Tipps im Forum gefunden habe und selber regelmäßig Reiseberichte lese, habe mich entschlossen, auch über unsere Reise im April/Mai 2015 einen kleinen Bericht zu verfassen.
Ursprünglich hatte ich geplant, die Reise alleine zu unternehmen. Dann entschloss sich ein Freund von mir mitzukommen, sodass ich von meiner geplanten Route abweichen "musste", denn er war noch in Namibia oder Botswana. So haben wir Ziele untergebracht, die ich schon kannte und diese Reise eigentlich nicht ansteuern wollte - allerdings meiner Meinung nach nicht ausgelassen werden sollten (Namib, Victoria Falls). Anderseits gab es auch Ziele, die ich unbedingt sehen wollte (Mabuasehube und Kubu Island). Anderes musste dafür gestrichen werden (z.B. die Hunters Road). Dies führte natrülich zu so manchen Fahrtag.

27.04. Abflug Frankfurt nach Windhoek
Tagflug mit Condor. Kann ich nur empfehlen. Man kommt an und fühlt sich nicht wie gerädert. Leider wird es die Tagflüge nicht mehr geben. Erwähenswert war noch der Feueralarm, die wir kurz nach erreichen des Flughafenbahnhofs hatten. Alle Fluchtwege führten nur ins Parkhaus. Und im Parkhaus alle weiteren Wege auf das Parkhausdach. So sind wir eine gefühlte Ewigkeit durchs auf der für Autos vorgesehenden Fahrbahn gelaufen bis wir endlich raus waren. Da es den Tag sehr schwül war, waren wir schön klatsch nass geschwitzt. Hätte es nicht wirklich ein wenig verkokerlt gerochen, wären wir nicht den Fluchtweg ins Parkhaus gefolgt. Allerdings scheint nicht wirklich was passiert zu sein, jedenfalls hatte man in den Medien nichts vernehmen können.
Geld ziehen am Flughafen, Transfer zur Airport Lodge klappte auch alles. Nach zwei Bieren an der Bar ging es dann ins Bett, da es am nächsten Morgen um 7:00 die Wagenübernahme war. Die Airport Lodge war für eine Nacht OK. Allerdings entsprachen die Chalets nicht mehr den akteullen Standard (renovierungsbedüftig).

28.04. Kalahari Rest bei Kang
Wagenübnahme bei Kalahari Car Hire ging flott von statten. Ich hatte bereits 2,5 Jahre zuvor bei Herr Hesters gemietet. Wir bekommen sogar eine Fahrzeugkategorie besser, da das für uns vorgesehende Fahrzeug im Graben gelandet war. An der Tanke von Olympia haben wir die letzten Liter Diesel erhalten, allerdings reichten die nur für den halben Tank. Gut, dann tanken wir eben in Klein Windhoek. Großeinkauf beim Merua Superspar und zur Puma Tankstelle in Klein Windhoek. Nach dem Tanken wurden wir leider durch eine Demonstation und einen Schwerlasttransport aufgehalten. Nach langer Wartezeit und Umfahrung haben wir erst 10:45 Uhr Windhoek verlassen und wir hatten noch ca 680 km Teer vor uns. Im Kalahari Rest kamen wir zur Dunkelheit an.


Demo in Windhoek. Es ging wohl um ein Afrika. Die Stimmung war eher ausgelassen.


Als dann Demo und Schwerlastranporter aufeinandertrafen, ging gar nichts mehr
Letzte Änderung: 28 Feb 2016 10:01 von aos.
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28 Feb 2016 10:41 #421386
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29.04. Kaa Gate KTP
Geplant waren 5-6 Nächte im KTP. Leider könnte ich im Nossob-Tal nur eine Nacht Nossob ergattern. Die botswanischen Camps Polentswa und Rooiputs waren ausgebucht. Im Mabuasehube-Teil konnte ich auch nur zwei Nächte bekommen. In Mabusehube stellte sich heraus, dass viele Campsites nicht belegt waren, sodass ein längerer Aufenthalt möglich gewesen wäre. Ein kleines Zwischenfazit vorweg: für vier Nächte ist die Anreise und Abreise von jeweils einen Tag ganz schön lang.

Gespannt ging es Richtung Hukuntsi und Zutswha. Wir haben uns bewusst für diese Anreise entschieden (anstelle von Mata Mata), da es laut verschiedenen Reisefürern zu den schönsten Nationaparkzufahren im südlichen Afrika zählen soll. Was leider keiner erwähnt ist, dass diese schöne offene Baumsavanne nur 15 km der Zufahrt ausmacht.

Unser Stellplatz Kalahari Rest


Gegen 10:00 treffen wir in Zutswha ein. Offensichtlich hat es hier ordentlich geregnet. Denn die Pfanne ist voller Wasser. Von hier aus sind es noch ca. 70 km zum Gate.


Und tatsächlich. Hinter Zutswha fing die in den Reisführern beschriebene Kalaharilandschaft an. Statt Nutzvieh sahen wir jetzt auch das erste Mal Wildtiere.



Springbok


Riesentrappe


Gnus



Nach ca. 15 km treffen wir auf die Name Pan. Hier sahen wir die meisten Tiere auf unserer Fahrt zum Kaa Gate. Leider waren die Tiere haupsächlich auf der anderen Seite der Pfanne.


Die Landschaft wurde nun wieder buschiger. Bis zum Gate kamen noch zwei Pfannen. Tiere sahen wir keine mehr. Es war allerdings schon Mittag und mit 30 °C relativ heiß. An der letzten Pfanne sahen wir das hier:


Der Helikopter und das Leichtflugzeug dahinter kamen uns irgendwie unwiklich vor - hier mitten im Nichts. Offensichtlich wird hier was erforscht. Gegen 13:30 Uhr treffen wir am Kaa Gate an. Insgesamt sind uns fünf Fahrzeuge in drei Gruppen begegnet - mehr als erwartet.
Der Ranger ist sehr freundlich und erklärt uns alles. Er erlaubte uns, am Kaa Gate zu übernachten. Gebucht hatten wir Sizatswe. Wir bekamen die Kaa 2, Kaa 1 schon belegt war.
Nun bauten wir unsere Zelte auf, duschten und warfen den Gaskocher (Oryx-Fillet) an.


Mangels Pisten verzichteten wir auf eine abendliche Pirschfahrt und genossen die Sonnenuntergang von unserem leicht erhöhten Stellplatz.



Letzte Änderung: 28 Feb 2016 13:47 von aos.
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28 Feb 2016 13:12 #421406
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30.04. Nossob
Kurz nach Sonnenaufgang machen wir uns auf dem Weg über Kannaguass-Kaa-Road ins Nossob-Tal. Zunächst fahren wir durch dichten Busch. Plötzlich sehe ich sich etwas im hohen Gras bewegen.


Eine braune Hyäne. Hätten wir nicht mit gerechent. Sie quert hinter uns die Piste und trottet durch hohes Gras davon.



Kurz darauf sehen wir noch eine Kuhantilope, einen Schakal und Erdmännchen. Leider sind die Erdmänchen sehr scheu und lassen sich kaum blicken. Ein paar Meter weiter unsere ersten Oryxe.






Wir passieren ein paar Pfannen und die Vegetation wird zusehends lichter. Tiere sehen wir keine mehr.



In der Ferne ist schon das Nossob-Tal zu erkennen.


Gegen 10:00 Uhr erreichen wir den Nossob. Begegnet ist uns kein Fahrzeug. Weiter zum Nossob Camp kamen uns auch nur drei weitere Fahrzeuge entgegen.


Im Flusstal sehen wir die üblichen Verdächtigen sowie ein paar Strauße.


Unsere Brotzeit nehmen wir and der Polentswa Pan ein, wo uns ein zutraulicher Schakal Gesellschaft leistet. Devor es ins Nossob Camp geht, fahren wir noch zum Aussichtpunkt.






Im Camp wimmelt es nur von Erhörnchen.



Nachmittags ging auf Pirschfahrt in südliche Richtung ohne große Vorkommnisse.








Abends am beleuchteten Wasserloch gab es jede Menge "Action". Leider spiele sich die Action nicht an der beleuchteten, künstlichen Wasserstelle ab, sondern weiter hinten. Glücklicherweise hatte ein Südarikaner einen lichtstarken Scheinwerfer dabei. Um es kurz zu machen: Es gab einen Leoparden, drei Löwinnen und eine braune Hyäne, die von einer Löwin verjagt wurde und das alles innerhalb von 20 Minuten. Der Leopard konnte wirklich nur mit dem Fernglas gesehen werden. Hier sind die Beweisfotos (der Leo befindet sich übrigens links neben dem Baum):


Letzte Änderung: 28 Feb 2016 14:49 von aos.
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28 Feb 2016 13:38 #421411
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Hallo aos,
sind mal mit aufgesprungen! Seltsam, dieses vertraute Gelände so grün zu sehen! Freuen uns auf die Weiterreise!
Gruß
CuF
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28 Feb 2016 17:54 #421450
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01.05. Mabusehube

Die Nacht war kalt, geschätzt 2°C. Wir einschlossen uns, gleich nach Toröffnung auf die sogenannte "through road" zu begeben, um den Vorteil des noch festen Sandes zu nutzen. Die Dünen gingen auch alle ohne Probleme - aufgrund der Beschreibungen im Reiseführer hatte ich mir das schlimmer vorgestellt. Ich musste nur 2-3 mal die Untersetzung zuschalten. Auf Matopi 1 nahmen wir unser Frühstück ein. Es wehte noch ein kühler Wind, daher aßen wir im Auto. Bis zur Bosobogolo Pan waren es noch ca. 70 km übles Wellblech. Fahrzeit von Nossob bis hier hin ca. 5,5 Stunden. Tiere sahen wir einen Schakal am Anfang und eine Herde Springböcke mittendrin, aber auch immer wieder scheue Steinböcke (unmöglich zu fotografieren.)







Dort machten wir erstmal Brotzeit und genossen eine eiskalte Cola und die Aussicht auf die Pfanne, bevor wir uns auf dem Weg zur Mabuasehube Pan machten. Unterwegs fuhren wir an der Mypaya Pfanne vorbei. Hier entdecken wir "nur" Oryxe. Ca. 14:30 Uhr waren wir dann auf unserer Campsite (Nr. 4). Auf eine abendliche Pirschfahrt verzichteten wir, da wir den Tag schon genug im Auto gesessen hatten. In der Mitte der Pfanne stand noch Wasser, an Tieren gab's zwei Gnus zu beobachten.

















Letzte Änderung: 05 Okt 2019 22:51 von aos.
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28 Feb 2016 22:39 #421473
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02.05. Mabuasehube Teil 1

Kurz nach dem wir gestern in unsere Zelte gegangen waren, hörten wir einen Löwen brüllen. Das Gebrüll war sehr nah und dauerte bis zum Morgengrauen an. Das war eine der beiden Nächte, in denen ich mich in meinem kleinen, gelben Zelt ein wenig unwohl fühlte. Ich traute mich nicht, beim Einschlafen mich zu drehen, da ich das Gefühl hatte, dass der Löwe direkt neben mir war. Kurz vor Sonnenaufgang fuhren wir um die Pfanne und hielten Ausschau nach Löwen.

Bevor es los ging, kontrollierte ich noch meine Wildkamara. Leider keine Löwenbilder - aber eine Braune Hyäne. Die Bilder waren (und alle weiteren auf der Reise) nicht besonders hell. Ich wusste nicht, dass bei schwachen Batteriestatus die Wildkamera einfach dunklere Bilder machte. Am Kaa Gate hatte ich die Batterien schon ziemlich in die Knie gezwungen, als ich die Kamera versehentlich bereits am Nachmittag einschaltete und hunderte Fotos und Videos von uns auf der campsite aufzeichnete.


Wir drehten eine Runde gegen den Uhrzeigersinn. Als wir auf Höhe der Campsite 1 waren und keine Löwen entdeckt hatten, waren wir schon fast ein wenig enttäuscht. Auf der Pfanne selbst standen einige Gnus. Mitten auf der Pfanne nahm ich ein sich bewegendes Tier war. Ein Blick durch mein Kameraobjektiv lies mich positiv stimmen - es war ein Löwe, der sich allerdings von uns entfernte. Wir erreichten rechtzeitig das andere Ende der Pfanne, sodass uns der Löwe direkt entgegen lief. Über unseren Stellplatz verschwand er dann, so plötzlich wir er aufgetaucht war, im Busch.


















Wir fuhren weiter zum Wasserloch der Mpaya Pan. Hier war nichts los. Auf und an der Pfanne standen bzw. ästen viele Antilopen. Wir kundschafteten die Gegend der beiden Campingplätze intensiv aus. Denn hier soll es oft Löwen geben. Da wir nichts entdeckten, fuhren wir weiter zur Khiding Pfanne, die leider tierlos war. Unterwegs sahen wir einen Gaukler im Baum. Wir fuhren zurück zu Mpaya Pfanne. An der einzig wasserführenden Dusche im Mabuasehube-Teil duschten wir mit eiskaltem Wasser.




Weiter ging es zum Wasserloch, wo wir eine ganze Weile Schwärme von Burchells-Flughühner beobachteten. Immer wieder ließen sie sich für ein bis zwei Sekunden am Wasserloch nieder, um zu trinken. Als wir unsere Kameras weggelegt hatten, wurde uns auch klar, warum sie nur so kurz am Boden aufhielten. Ein Greifvogel schnappte sich ein trinkendes Flughuhn und machte sich davon. Das ging so schnell, dass wir nicht erkennen konnten, was für ein Greifvogel es war.

















Letzte Änderung: 11 Sep 2019 22:12 von aos.
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