THEMA: Achterbahn der Gefühle in der Masai Mara
20 Sep 2018 18:04 #533144
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  • Beatnick am 20 Sep 2018 18:04
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Hallo zusammen,

Sadie schrieb:
Wie spät war es dann als ihr an diesem Abend im Camp abgetrudelt seid? Hat der Guide, oder ist er doch mehr ein driver, die neue Regel gebrochen?

schön von dir zu hören, Katrin! Seid ihr noch in Island oder schon zurück? Fall noch dort, weiterhin ganz viel Spaß! Wie gesagt, die Guides hatten gemeinschaftlich beschlossen, diese Regel zunächst einmal zu ignorieren. Insofern waren wie immer um 19 Uhr herum im Camp. Ich habe persönlich auch Zweifel, dass die Regel in dieser Form sinnvoll ist. Aber das im Detail auch noch zu diskutieren, führt vielleicht ein bisschen zu weit...

Sadie schrieb:
Übrigens, die Schuld an den grossen Wagenburgen fällt nur auf die Verwaltung der Mara und nicht auf die Touristen oder sogar die Guides. Wenn die Katze aus dem Haus ist tanzen die Mäuse....

Da stimme ich zu!

Sadie schrieb:
Ich glaube es wäre gut die Verwaltung der MM auf Social Media anzuklagen und Touristen wie ihr sollten starke Worte brauchen und sich so richtig beklagen und beschreiben wie die Mara nun zum gesetzlosen wilden Westen geworden ist. Tierschutz sollte dann noch dazu kommen. Ich glaube die Verwaltung der MM auf Social Medien bloss zu stellen könnte vielleicht etwas nützen.

Bei uns spielt ja Social Media längst nicht so die Rolle wie in den USA. Insofern bin ich da eher verhalten. Meine Überlegung geht eher dahin, nochmal in Ruhe mit unserer Agentur zu sprechen. Das steht ohnehin noch aus, bislang gab es immer ein Feedback-Gespräch. Sie ist alteingesessen in Ostafrika, vor allem Kenia, und betreibt zumindest auch in Teilen Lodges dort. Ich wäre gespannt, wie sie das wahrnehmen.

loser schrieb:
Warum ich das gerade hier poste, kann ich auch nicht sagen, es hätte genauso zu zig anderen Themen hier gepasst…… es war mir einfach danach. B)

Hallo loser, immer raus mit dem Frust B) Jeder nutzt ein Forum, so gut er kann. Allerdings hole ich dich mal aus deinem Gedankenstau und auf die Überholspur, wir sind nämlich sowohl hier als auch in mindestens einem artverwandten Reisebericht, der gerade hier geschrieben wird, schon längst über diese Feststellung hinaus und in der Diskussion eher beim Umgang mit diesem Sachverhalt.

loser schrieb:
...aber dort wollen sie alle allein sein.

Hm, ich dachte eigentlich, ich hätte in den vorangegangenen Kapiteln und Kommentaren hinlänglich klar gemacht, dass das nicht mein dringendstes Anliegen ist :dry:

loser schrieb:
Alle wollen hin, wozu dieses und andere Foren eifrige Beitragstäter sind……

Ein Viertel der Gäste in der Mara sind Inder, den Löwenanteil machen die Chinesen aus mit ihrem bahnbrechenden Internet. Du traust "unserem" Forum ja eine ganz schöne Schlagkraft zu :laugh:

Greno schrieb:
tolle Fotos nach wie vor.

Vielen Dank, Greno!

Greno schrieb:
Einen Sundowner kann man aber auch ganz einfach selber organisieren. Einfach entweder den Fahrer darauf ansprechen, ob er etwas selber für alle organsieren kann oder einfach selber Getränke in der Unterkunft kaufen und mitnehmen. Der Fahrer dankt es einem meist.

Naja, da sind wir schon auch drauf gekommen und haben es in Teilen auch so gehandhabt. Ich meinte eher so das "Sundowner-Standardprogramm" mit allem Pipapo, wie man es aus Südafrika, Botswana oder Namibia kennt. Ist aber auch wirklich nicht so richtig wichtig. :)

Greno schrieb:
Die 18:30 gilt aber inoffiziell nach wie vor und innerhalb der Mara wird man eigentlich nie bestraft, wenn man gar erst 19:00 im Camp ist.

Laut Aussage unseres Guides und der Verantwortlichen im Camp gilt die neue Regel seit dem 15. August, die besagt, dass die Autos um 18 Uhr im Camp sein müssen. Bis dahin - so unsere Informationen und so sind wir auch verfahren - war 19 Uhr der Maßstab. Du scheinst ja einigermaßen nah dran zu sein. Wenn du in ein paar Wochen einen aktuellen Kenntnisstand hättest, wie nun in der Praxis verfahren wird, würde mich das ehrlich sehr interessieren!

franzicke schrieb:
und dabei erwähnst du ja die Öhrchen noch gar nicht :kiss:
Ich könnte ewig bleiben, ...
Ich auch!

:) :) :kiss:

Herzlichen Dank noch einmal an alle Interessierten, es ist ja nicht nur lustig hier, das ist mir klar...

Liebe Grüße,
Bettina
Letzte Änderung: 20 Sep 2018 18:09 von Beatnick.
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20 Sep 2018 19:32 #533156
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  • Guggu am 20 Sep 2018 19:32
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Liebe Bettina,

eure Löwensichtungen sind ja mehr als gigantisch. Und sooooooo tolle Fotos davon. Chapeau!
Wurde ich ziemlich viele Gnus für eintauschen :laugh:

Begeisterte Grüße
Guggu
Reiseberich Namibia August 2012: Tagebuchaufzeichnungen einer Wikingerin in Namibia
Reisebericht Namibia/Botsuana August 2013: Frau HIRN on the floodplains
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22 Sep 2018 11:07 #533322
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  • Beatnick am 20 Sep 2018 18:04
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Hallo liebe Guggu,

Guggu schrieb:
eure Löwensichtungen sind ja mehr als gigantisch. Und sooooooo tolle Fotos davon. Chapeau!
Begeisterte Grüße

1.000 Dank, es folgen noch viel mehr Katzen, aber leider erst Anfang nächster Woche, vorher komme ich nicht dazu :(

Guggu schrieb:
Wurde ich ziemlich viele Gnus für eintauschen :laugh:

Ich auch :) Praktischerweise kriegst du's dort aber im Paket ;)

Ich wünsch dir ein schönes Wochenende,
liebe Grüße,
Bettina
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23 Sep 2018 09:19 #533387
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Mojn Bettina,

ich weiß gar nicht so Recht, wie ich das schreiben soll, was ich gerade denke. Auf jeden Fall bestärkt es mich in meiner Meinung, dass das vermutlich nichts für mich ist :dry: Mehrere Autos gibt es ja fast überall an tollen Sichtung. Aber wenn sie rücksichtlos umher rangieren (uns hat ja im KTP sogar mal einer gerammt), dann habe ich keinen Bock mehr auf eine Sichtung. Und ich bin mir einfach nicht sicher, ob mir das so den Urlaub verhageln würde, dass es mir den Spaß verdirbt.... Ich weiß nicht.

Auf jeden Fall will ich hier nochmal ein ganz dickes "Danke" für Deine ehrlichen Schilderungen sagen. Die Sichtungen sind ja echt cool und über die Qualität Eurer Bilder brauch ich ja nichts mehr zu sagen. Einfach saugeil ! B) B) B)

Viele Grüße in den Norden
Carsten
Letzte Änderung: 23 Sep 2018 09:20 von casimodo.
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23 Sep 2018 18:12 #533422
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Moin Carsten,

casimodo schrieb:
Auf jeden Fall bestärkt es mich in meiner Meinung, dass das vermutlich nichts für mich ist :dry:

Das kann ich gut verstehen.

casimodo schrieb:
uns hat ja im KTP sogar mal einer gerammt

:ohmy: Ich dachte immer (nicht zuletzt nach den Berichten hier im Forum), dass es dort eher übersichtlich zugeht und der große Run (noch) nicht ausgebrochen ist. Falsch? Wie du weißt, liebäugeln wir ja auch immer mal wieder mit einem Aufenthalt dort...

casimodo schrieb:
Und ich bin mir einfach nicht sicher, ob mir das so den Urlaub verhageln würde, dass es mir den Spaß verdirbt.... Ich weiß nicht.

Ich verschiebe meine Gedanken dazu bis zu meinem Fazit, ja?!

casimodo schrieb:
Auf jeden Fall will ich hier nochmal ein ganz dickes "Danke" für Deine ehrlichen Schilderungen sagen. Die Sichtungen sind ja echt cool und über die Qualität Eurer Bilder brauch ich ja nichts mehr zu sagen. Einfach saugeil ! B) B) B)

Vielen lieben Dank! Das freut uns wirklich sehr.

Liebe Grüße von Nord nach Süd,
Bettina
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24 Sep 2018 18:59 #533546
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Die Jagd

Es ist wie immer noch dunkel, als wir morgens an unserem Zelt abgeholt und zum Wagen begleitet werden. Aber mild, und so können wir uns ziemlich schnell aus unseren Jacken schälen. Für mich als bekennende Frostbeule fängt der Tag damit schon mal gut an.



Ein einsamer Löwenmann steuert erst in unsere Richtung und läuft dann direkt am Auto vorbei. Im Gesicht ist er ganz schön vermackelt, das Leben in der Mara ist kein Ponyhof ...









Nach dem überfüllten Crossing am Vortag hatten wir beschlossen, unsere Strategie zu ändern und antizyklisch an die Sache heranzugehen. Die beste Zeit für die Flussüberquerungen, so heißt es, liegt zwischen 10 und 12 Uhr. Aber diese merkwürdigen Gnus sind wirr, da weiß man nie, und so gehen diese Spektakel zuweilen sogar nachts über die Bühne. Wir wollen also unser Glück am Nachmittag versuchen, um so möglicherweise dem Rummel zu entgehen.



Wir geraten allerdings in einen anderen. Wir haben keine Ahnung, was Ones an diesem Vormittag vorhat und fragen auch nicht, aber sein Ziel sind die fünf Geparde. Als wir fündig werden, streifen sie entspannt durch die Gegend und sind wieder ein faszinierender Anblick.







Dass wir ihn mit vielen anderen Menschen teilen, versteht sich fast von selbst. Aber diesmal ist so manches anders, denn der weiße Jeep der Ranger verbreitet schon durch seine bloße Anwesenheit Angst und Schrecken.







Die Methode ist relativ schlicht, aber effektiv: Die Ordnungshüter machen Fotos von den Autos, die abseits des Weges stehen und fangen diese dann entweder direkt am Ort ab oder schicken ihnen unangenehme Post. Ob es dabei immer mit rechten Dingen zugeht, möchte ich leise bezweifeln. So berichteten unsere beiden deutschen Camp-Freundinnen von einer Situation, als ihr Fahrer die Wahl hatte, entweder den Weg zum Office einzuschlagen oder direkt bei den Rangern bar zu bezahlen - die deutlich preisgünstigere Variante ...







Alle halten sich brav an die Regeln, was gleich viel weniger Stress bedeutet. Zumal Ones wie schon bei der ersten Begegnung den anderen Autos immer ein Stück vorauseilt. Seine Stärken, das haben wir längst erkannt, liegen deutlich im fahrerischen Bereich, beim "Spotten" dagegen ahnen wir leichte Defizite.









Die Tiere halten sich ziemlich lange parallel zum Weg, einen rechten Plan haben sie scheinbar nicht.









Und immer wieder Pinkelpäuschen. Sind so richtige Obermacker, diese Kater.







Der bewusste Baum wird übrigens einen Tag später Schauplatz unseres morgendlichen Picknicks. :sick:







Eine ganze Weile beobachten wir die Fünf und sind von ihrer Show begeistert! An einer Weggabelung biegen wir schließlich ab. Uns reicht es eigentlich, es ist ja auch ziemlich voll, Ones zögert. Wir lassen das Schicksal entscheiden. Laufen die Cheetahs geradeaus oder nach rechts, fahren wir weiter. Folgen sie uns, bleiben wir noch.

Ones hat uns strategisch günstig in der Nähe von Gnus platziert. Die haben gerade keinen Blick für uns und alle Hände voll zu tun ...



Die Geparde laufen tatsächlich in unsere Richtung, registrieren die Gnus, verteilen sich - und dann geht plötzlich alles ganz schnell.





Ein Gepard stürmt auf die Gnus zu und guckt ein Jungtier aus, ...





... hat allerdings die Rechnung ohne die Mutter gemacht, die energisch einschreitet.





Nun übernimmt ein Trio, wir sind völlig elektrisiert, denn das Geschehen spielt sich nun in unmittelbarer Nähe unseres Autos ab.



Ich bin komplett gebannt von den Ereignissen vor meiner Nase, da rauscht etwas durchs Bild. Ein Jeep, er rast mit Vollspeed direkt neben den Tieren her. Rücksichtslos, gegen jede Regel, unverschämt. Wir sind erst völlig verdattert, dann außer uns vor Wut. Zumal wir zunächst denken, dass dieser Wild-West-Stunt den Tieren die Jagd vermasselt hat - was nicht der Fall ist, wie später die Fotos zeigen, sie hätten das Gnu ohnehin knapp verpasst. Viel besser macht es diese Ungehörigkeit allerdings nicht. Wo sind die Ranger, wenn man sie braucht?



Der Jeep braust quer durch die Savanne davon, wir sind absolut fassungslos - und fragen uns vergeblich, was Zweck dieser dreisten Aktion war. Jeder Fotoversuch geht bei hohem Tempo auf diesem holprigem Boden grandios in die Hose, ohnehin hatten die Touris erkennbar lange Brennweiten an Bord.

Es dauert lange, bis meine akuteste Wut verraucht ist. Gleichzeitig bin ich glücklich über diese einmalige Szene, die uns bis heute begeistert. Vorwärts, rückwärts und einmal um die eigene Achse - willkommen in der Achterbahn!

Letzte Änderung: 24 Sep 2018 19:31 von Beatnick.
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