THEMA: South Luangwa + Chobe Juni 2018 Was? schon vorbei?
01 Aug 2018 08:15 #527778
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  • leofant am 01 Aug 2018 08:15
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Liebe Fomis,

seit 5 Wochen sind wir schon wieder aus dem südlichen Afrika zurück. Wie doch die Zeit vergeht! Unser Fokus lag diesmal auf Zambia, genauer gesagt auf dem South Luangwa NP. Wir schauten uns vier Camps von Robin Pope Safaris an, ausserdem stand ein 2-Tage-Bushwalk mit Übernachtung in einem mobilen Zeltcamp auf dem Programm. Beenden wollten wir die Reise - wie üblich - in der Lodge unserer Freunde an der Chobe Riverfront in Kasane / Botswana.
Um es vorweg zu nehmen: Wir hatten wahnsinnig viel Spass auf dieser Tour. Als unser Aufenthalt sich dem Ende näherte, waren meine Frau Ruth und ich uns einig, dass wir sofort wieder von vorne angefangen hätten. Keine Angst, ich will hier kein Loblied auf Robin Pope singen, aber die ganze Reise war einfach in sich stimmig und auch die lieben Tierchen sorgten für einige Highlights. Was ich sehr wohl betonen möchte ist, dass die Betreuung von Anfang bis Ende ohne irgendwelche Probleme ablief. Das ist für Reisende in unserem hohen Alter durchaus ein wichtiger Punkt :whistle:

Montag 04.06.18 / Dienstag 05.06.18

Wir starten am Abend mit der SAA von Frankfurt nach Johannesburg und landen am nächsten Morgen gegen 07:00. So haben wir genug Zeit, uns zu entspannen und gegen 09:30 am Gate zu erscheinen. Der Weiterflug nach Lusaka geht pünktlich um 10:30 raus, ca. 2 Stunden später sind wir auch schon wieder gelandet. Die nette Dame am Immigration Desk erledigt alle Formalitäten in minutenschnelle, wir müssen noch nicht einmal etwas ausfüllen. Mit unserem Einreisestempel im Pass laufen wir zum Gepäckband. Das grosse Schild mit unserem Namen darauf ist nicht zu übersehen. Ein Mitarbeiter von Tour Africa wartet nämlich bereits auf uns und hilft uns mit dem Gepäck. Ungefähr 15 Minuten später verlassen wir das Gebäude und atmen tief die afrikanische Luft ein. Ja! Wir sind eeeendlich wieder zurück! Was für eine riesige Freude :woohoo: :woohoo:

Am Parkplatz gegenüber steht ein Minibus, dort werden wir hingebracht. Nach kurzer Begrüssung wird unser Gepäck verladen, wir erhalten jeder eine kleine Flasche Wasser und schon fahren wir los. Zunächst geht es in Richtung Lusaka, aber bevor wir das „richtige“ Stadtgebiet erreichen, biegen wir nach Süden ab. Eine halbe Stunde haben wir unsere Unterkunft, das „Latitude15“, erreicht. Das Hotel hat etwa 35 Zimmer und wird scheinbar von Business Leuten gerne genutzt. Der Einrichtungsstil gefällt uns sehr gut. Wir werden freundlich empfangen und kurze Zeit später zu unserem Zimmer gebracht. Es ist kurz vor 14:00, das ist doch genau die richtige Zeit für ein Lunch. Das bestellte Essen kommt ziemlich schnell und es schmeckt wirklich prima. Auch meine kritische Frau (sie ist eine leidenschaftliche und vorzügliche Hobby-Köchin) ist zufrieden. Nach dem Lunch wird geduscht und etwas Körperpflege betrieben, dann geht es zum Pool. Es ist ziemlich frisch hier draussen. Na klar, wir haben ja auch Winter, in der Sonne lässt es sich aber gut aushalten. Es dauert nicht lange und man fragt uns nach unseren Wünschen. Ein Weisswein am Pool muss schon sein :)















Gegen 19:00 sitzen wir beim Dinner auf der Terrasse. Jetzt kann man eine Jacke gebrauchen, drinnen zu sitzen ist aber für uns keine Option, zumal man von unserem Tisch aus den Sternenhimmel sehen kann. Wir sind rundum zufrieden. Auch das Abendessen ist ganz nach unserem Geschmack und der Rotwein aus Südafrika verführt uns zu mehr als nur einem Glas.

Mittwoch 06.06.18

Nach einer ruhigen Nacht packen wir gemächlich unsere Sachen, frühstücken auf der Terrasse und geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen in der kühlen Morgenluft. Gegen 09:30 erscheint unser Chauffeur von gestern. Ruckzuck ist das Gepäck verladen, eine halbe Stunde später sind wir wieder am Airport. Auch diesmal wartet ein Mitarbeiter von Tour Africa auf uns, um uns zum Schalter der Airline „Proflight“ zu bringen. Jetzt beginnt der erste „Herzklopfmoment“. Die Maschine ist ausgebucht. Im Vorfeld wurden wir bereits darauf hingewiesen, dass der Flieger keinen Stauraum über dem Sitz hat und dass das Handgepäck nicht mehr als 5 KG wiegen darf. Natürlich war ich – wegen meiner Fotosachen – „Übergewichtig“ und die Dame am Schalter schaut mich gerade sehr streng an und möchte meinen Rucksack auf der Waage sehen. Oh, oh, ich glaube, ich habe da ein Problem! In blitzartiger Geschwindigkeit reisse ich meine 2. Kamera mit aufgestecktem Objektiv aus dem Rucksack und hänge sie mir über die rechte Schulter. Über der linken Schulter hängt bereits meine grosse Linse. Der Rucksack wiegt immer noch mehr als 5 KG, das überrascht mich nicht. Unser Begleiter startet eine kurze Diskussion in einer uns unbekannten Sprache. Die Dame schaut mich kritisch an, dann winkt sie uns weiter. Wir haben den Check also überstanden. Ich bedanke mich bei unserem „Bodyguard“ und packe Kamera Nummer 2 wieder hastig in den Rucksack, denn den muss ich ja auch noch irgendwie tragen. Wir laufen zur Sicherheitskontrolle. Schwungvoll nehme ich den Rucksack von der Schulter, dann gibt es ein hässliches Geräusch. Kamera 2 mitsamt dem Objektiv ist gerade auf die Steinfliesen geknallt! Was für ein Sch…! :evil: :evil: Ich habe sie nicht richtig festgezurrt!
Ich verfluche meinen Leichtsinn, aber es hilft ja nichts. Zunächst lege ich alles in die Plastikbehälter und passiere den Checkpoint. Nachdem wir auf der anderen Seite wieder alles aufgesammelt haben, setzen wir uns in den Warteraum. Ich starte die Kamera, zumindest funktioniert sie noch. Die Linse jedoch lässt sich nur noch ganz schwer von Weitwinkel zu Zoom drehen. Die hat also ganz klar etwas abbekommen. Zum Glück ist es nicht meine geliebte 70-200 er, sondern „nur“ das 28-300 Reiseobjektiv, aber es tut mir natürlich trotzdem sehr weh, denn nur mit dem 200er bin ich extrem eingeschränkt :blink:

Nachdem ich mich noch selbst ein wenig beschimpft habe, werden wir zum Boarding aufgerufen. Ein kurzer Weg über das Flugfeld, dann haben wir die Maschine erreicht. Wir sitzen in Reihe 10, also der letzten Reihe. Jede Reihe hat 3 Sitze, die Maschine fasst demnach 30 Passagiere. Ich quetsche meinen Rucksack unter dem Vordersitz und stecke mein Fotogeraffel neben mich und die Bordwand. Hmmm… bequem geht irgendwie anders ! Zum Glück dauert der Flug nur etwas über 1 Stunde, das sollte also auszuhalten sein. Wir starten pünktlich und um ca. 12:15 landen wir auf dem Rollfeld von Mfuwe. Aussteigen, ein paar Minuten auf das Gepäck warten und schon sind wir reisefertig. Wieder werden wir von einem Tour Africa-Mitarbeiter in Empfang genommen und hinaus begleitet. Dort treffen wir auf unseren Fahrer Sebastian, er wird unser Guide für die nächsten zwei Tage sein. Das Gepäck wird in den geschlossenen Landcruiser verladen, wir verabschieden uns vom „Gepäckträger“, dann sind wir auch schon „on the road“. Es dauert nicht lange, und wir haben eine angeregte Unterhaltung mit Sebastian. Er ist uns sehr sympathisch. Wir fahren die Teerstrasse entlang. Autos sehen wir sehr wenige, höchstens mal ein Motorrad, dafür umso mehr Fahrräder. Kleine Dörfer säumen die Strasse. Sebastian ist hier aufgewachsen. Er zeigt uns seinen Wohnort, die Schule, die er früher besuchte und wird (gefühlt) von der Hälfte der Menschen, die wir am Strassenrand sehen, gegrüsst. An der Kleidung vieler Leute und besonders an der Kleidung der Kinder können wir erkennen, dass Zambia – wenn wir es mit Botswana vergleichen – ein armes Land ist.

Die Zeit vergeht wie im Flug und etwa 1 Stunde später (wir haben die Teerstrasse schon längst verlassen) erreichen wir das Nkwali Camp.
Nkwali bietet 12 Gästen in 6 Chalets eine Unterkunft. Die Chalets liegen sehr nahe am Luangwa River, auch die Main Area mit ihrem schönen Viewing Deck befindet sich am Flussufer. Nur der Pool befindet sich nicht am Fluss, sondern an einer kleinen Lagune, in der sich Humphrey, das einsame Flusspferd, aufhält. Die Chalets sind zum Fluss hin offen, man kann also auf dem Bett liegen und dabei die Flusspferde auf der Sandbank beobachten. Es dauert nicht lange und man hört sie Grunzen. Eine „Musik“ die uns in den nächsten 10 Tagen unaufhörlich begleiten wird.

















Während wir vom Manager begrüsst werden und die nötigen Informationen erhalten, wird unser Gepäck bereits zum nahen Chalet Nr. 3 gebracht. Wir müssen also nicht wirklich weit laufen. Es ist jetzt 13:30 und wir haben Hunger, auch daran wurde gedacht. Wir einigen uns auf eine Pause von 15 Minuten, dann können wir ein leichtes Lunch zu uns nehmen. Also laufen wir zum Chalet, ziehen uns etwas luftiger an und erscheinen pünktlich zum Essen.

Nach dem Lunch packen wir unsere Sachen aus und relaxen ein wenig. Um 15:30 treffen wir uns zum High Tea in der Main Area. Jetzt lernen wir auch die anderen Gäste des Camps kennen. Kurz darauf erscheint Guide Sebastian, um uns zum Gamedrive abzuholen. Pünktlich um 16:00 verlassen wir das Camp. Die Regenzeit ist noch nicht lange vorbei und der Busch ist ziemlich dicht, die Sichtungen halten sich in Grenzen. Ich habe mir fest vorgenommen, nicht jedes Tier, das unseren Weg kreuzt, abzulichten, deshalb hält sich meine Bilderausbeute stark in Grenzen.





Eine halbe Stunde später erreichen wir das Ufer des Luangwa. An dieser Stelle ist ein Übergang zum Nationalpark eingerichtet. Während Sebastian uns in der Rangerstation anmeldet, beobachten wir, wie das Fahrzeug vor uns mit der Fähre übergesetzt wird. Diese Art von Fährantrieb mit Menschenkraft haben wir bisher noch nicht erlebt. Auf der rechten Seite sitzen zwei Männer hintereinander und bewegen die Fähre mit purer Muskelkraft zum gegenüberliegenden Flussufer. Das ist ohne Zweifel eine schweisstreibende Angelegenheit! Als wir an der Reihe sind, spreche ich die Männer an: „Die Ladies müssen euch doch wegen eurer Muskeln bewundern, oder?“ Meine Frage wird mit einem Kichern beantwortet. Dann setzt sich die Fähre in einer beeindruckenden Geschwindigkeit in Bewegung.





Auf der anderen Seite angekommen, können wir einige Giraffen in goldenem Sonnenlicht beobachten. Eine schöne Szene. Einige jüngere Bullen messen spielerisch ihre Kräfte. Ganz in der Nähe beäugen sich zwei weitere Kontrahenten. Zwei Minuten später ist auch dieser Machtkampf ohne Verletzungen entschieden. Wir fahren weiter. Hier einige Vögel, dort ein paar Pukus und Impalas, es passiert nichts Aussergewöhnliches, aber das ist uns total egal. Hauptsache wir können wieder einmal durch die Gegend fahren und die Landschaft geniessen!









Langsam geht die Sonne unter. Wir stoppen für den obligatorischen Sundowner, dann kehren wir zum Flussufer zurück. Die Jungs auf der Fähre haben uns schon kommen sehen und 5 Minuten später hat Sebastian den Wagen schon wieder auf der Fähre geparkt. Trotz der harten Arbeit wird bei jeder Überfahrt viel geredet und gelacht. In der Dunkelheit kehren wir wieder zum Camp zurück. Da unser Chalet nur etwa 20 Meter von der Main Area entfernt liegt, verzichten wir auf einen Guide, der uns begleiten soll. Etwas später kehren wir an die Bar zurück, gegen 19:30 werden wir zum Dinner gebeten. Das Essen ist schmackhaft, der Wein schmeckt gut, die Gäste sind nett, wir fühlen uns sauwohl in dieser Umgebung. Irgendwann lassen wir uns in die Unterkunft bringen und „springen“ in unser Bett. Während wir der nächtlichen Hippomusik lauschen stellen wir wieder einmal fest, dass diese Reisen ins südliche Afrika für uns einfach das Grösste sind. Ja, es gibt viele wunderschöne Orte auf dieser Welt, aber unser Herz schlägt nun mal für Afrika und die wilden Tiere und wir können uns nicht vorstellen, diese „Traumwelt“ gegen eine andere einzutauschen! Zufrieden schlafen wir ein. Begleitet werden unsere Träume von dem wohlbekannten „öh, öh, öh, öh“ der Hippos ganz in der Nähe am Ufer des Luangwa.

... wird fortgesetzt ...
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01 Aug 2018 08:33 #527781
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Hoi Leofant

Da les ich doch gerne mit, zumal es wohl nächstes Jahr in Richtung South Luangwa geht! B)
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01 Aug 2018 13:53 #527802
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Na da schau her, Walter, jetzt hätte ich fast den Start deines Reiseberichts verpasst! :woohoo:

Deine Ruth (die andere Ruth ist übrigens momentan auch in Sambia unterwegs ;) ) hat mich ja schon von unterwegs mit zwei neiderweckenden Fotos per Whatsapp versorgt - jetzt freue ich mich auf den "Nachschlag" !
Das ist für Reisende in unserem hohen Alter durchaus ein wichtiger Punkt :whistle:
Fishing for compliments? :whistle: :P

Liebe Grüße, auch an Ruth!
Bele
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01 Aug 2018 22:37 #527877
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Hallo Walter,

wie schön, ein neuer Bericht von dir. Da bin ich dabei. Schade nur, dass dir gleich zu Beginn das Missgeschick mit deiner Kamera passiert ist :( . Ich hoffe doch, dass es noch zu reparieren war.

Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
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02 Aug 2018 08:11 #527890
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Hi Picco,
schön dass du dabei bist. Ich denke mal, du wirst einen Besuch am Luangwa nicht bereuen, auch wenn du schon viel von Afrika gesehen hast. Was wir toll fanden (zumindest um diese Jahreszeit): Es waren nicht wirklich viele Leute unterwegs. Wir hatten oft die Illusion der "unberührten Wildnis", auch wenn das natürlich nicht wirklich stimmt. Wir jedenfalls würden lieber heute als morgen noch einmal dorthin fahren :woohoo: :woohoo:

Hi Bele,
Danke für die Grüsse. Ich habe sie schon ausgerichtet. Du bist ja selbst am Packen, es geht doch bald los – gelle?
Ach, wie ich dich beneide!
Wobei die Eulenmuckels Zambia vermutlich noch viel rustikaler erleben, als das bei uns der Fall ist.
Fishing for compliments? Objektiv betrachtet sind wir schon ziemlich alt, zum Glück fühlen wir uns noch jung :whistle:

Hallo Beate,

jetzt, wo du mit mir leidest, fühle ich mich schon vieeel besser :) Geteiltes Leid ist halbes Leid. Was die defekte Linse betrifft: Die konnte ich nicht mehr einsetzen, denn sie fokussiert nicht mehr richtig. Und wenn von 10 Bildern nur 2 scharf sind, dann ist das ziemlich deprimierend. Ich musste also mit zwei Objektiven vorlieb nehmen. 1 x 18-105 und 1 x 70-200.
Ich habe oft darunter gelitten, aber irgendwann findet man sich damit ab und ich habe zumindest versucht, das Beste daraus zu machen. Ob ich sie weg gebe, weiss ich noch nicht. Ich hatte schon mal ein Objektiv halb zerstört zur Reparatur gegeben. Nach ein paar Wochen trat der Fehler aber wieder auf.

liebe Grüsse an alle
Walter
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02 Aug 2018 08:14 #527891
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Donnerstag 07.06.18

Wir werden vom Gesang der Vögel aufgeweckt. Draussen dämmert es gerade. Es ist kurz nach 05:30 und saukalt! Eigentlich spricht alles dafür, sich weiter ins warme Bett zu kuscheln und auf die Sonne zu warten – oder? Ach nein! Wir müssen raus aus den Federn und die wilden Tiere suchen! Ein paar Minuten liegen wir noch still im Bett, dann hüpfen wir heraus, ziehen uns an, waschen uns wie die Katzen und sind wenig später fertig für die Pirsch. In der Nacht haben wir Löwengebrüll gehört, vielleicht können wir sie ja aufspüren.
Als wir zur Main Area laufen, lugt die Sonne über den Baumwipfeln des gegenüberliegenden Ufers hervor. Während Ruth uns einen Kaffee organisiert, stehen bereits alle fotobegeisterten Gäste auf dem Viewing Deck, um die wunderbaren Lichtspiele auf die Speicherkarte zu bannen. Kaum zeigt sich die Sonnenkugel komplett, kann man auch schon die wärmenden Strahlen auf der Haut spüren. Der Kaffee im Körper, die Strahlen auf der Haut, das hilft sehr dabei, auf Betriebstemperatur zu kommen. Auch die Guides sind inzwischen erschienen und wir bereiten uns auf die Abfahrt vor. In unserem Wagen sitzt noch ein Ehepaar aus England, sie haben eine angenehme Ausstrahlung und sind überhaupt nicht aufdringlich; ganz so, wie wir es am liebsten haben :)



Als wir los fahren und an der Lagune hinter der Main Area vorbei kommen, können wir Humphrey sehen. Er befindet sich bereits im Wasser, aber man kann blutende Wunden auf seinem Rücken erkennen. Scheinbar fühlte er sich einsam und hat sich um eine Hippodame bemüht. Das wiederum hat wohl der dominante Bulle mitbekommen und unser „Haustier“ schmerzhaft in die Schranken gewiesen. Armer Humphrey, etwas Gesellschaft würde ihm bestimmt guttun. Meine Frau verspürt den Drang, ihm etwas Wundsalbe auf den Rücken zu schmieren, aber wir können sie davon überzeugen, dass das keine wirklich gute Idee ist.
Genau wie gestern Nachmittag fahren wir zum „Gate“ und setzen mit der Fähre über. Selbst früh am Morgen sind die zwei Jungs gut drauf, scherzen und lachen. Auf der anderen Seite durchfahren wir Buschland. Ein Hippo versteckt sich halb und schaut uns scheinbar missmutig an. Ein Stück weiter entdecken wir drei Hornraben. Wie so oft halten sie nicht viel von unserer Gesellschaft und bewegen sich eilig fort.









Irgendwann erreichen wir offenes Gelände, hier stehen bereits zwei Safari Fahrzeuge. Das hat auch einen Grund, denn wir haben tatsächlich das Löwenrudel gefunden. Sie haben in der Nacht einen Büffel gerissen und sind immer noch damit beschäftigt, sich den Bauch vollzuhauen. Insgesamt zählen wir 12 Katzen, darunter zwei Löwenmänner. Die haben sogar Namen, Sebatian nennt sie „Ginger“ und „Garlick“. Während sich einige Löwinnen und Jungtiere noch am Kadaver zu schaffen machen, liegen die anderen bereits mit dicken Bäuchen im Schatten und dösen. Auch „Garlick“ lässt nur ein paar Fotos zu, bevor er sich ins Buschwerk verzieht. Jetzt, gegen 08:00 wird es auch schon spürbar wärmer, da kann ich diese Ruhepause durchaus nachvollziehen.













Hier gibt es keine Action mehr, also fahren wir weiter zum Flussufer. Ausser einigen Hippos ist hier aber auch nichts zu sehen. Hier und da einige Antilopen, auch mal ein Elefant und natürlich immer wieder ein paar Vögel, das war es dann auch schon. Um 10:30 stoppen wir an einer freien Stelle. Hier, im Schatten der Bäume, hat man unser Brunch vorbereitet. Wir essen also irgendwo im Busch, das ist eine nette Überraschung! Es wird für uns getoasted, gebacken und gegrillt, wir können nicht meckern. Nur beim Wein halten wir uns um diese Zeit dann doch zurück :whistle:









Auf der Rückfahrt steuern wir diesmal nicht die Fähre an, sondern stoppen am Flussufer gegenüber des Camps. Hier wartet ein Motorboot auf uns. Das Fahrzeug bleibt stehen, Guide Sebastian begleitet uns ins Camp. Ein paar Minuten später sind wir auch schon angekommen. Während Ruth sich an den Pool setzt, um etwas zu lesen, ruhe ich mich im Chalet aus.









Am Nachmittag setzen wir wieder mit dem Boot über den Fluss und cruisen durch den Busch. Ein kurzer Besuch beim Löwenrudel. „Ginger“ hat es sich mit einem Teil der Familie bei dem Büffel „gemütlich gemacht“. Der tote Büffel selbst ist schon zum grossen Teil aufgefressen.







Wir fahren weiter und stoppen an einer Lagune. Dort befindet sich ein Hippo im Wasser. Ihm gefällt nicht, dass wir es fotografieren wollen, also reisst es drohend sein Maul auf, dreht sich im Wasser und macht eine Menge Lärm. Als diese Posen bei uns nicht den gewünschten Erfolg haben, taucht es ab und ignoriert die Störenfriede.





Ruth hat Guide Sebastian gebeten, für unseren letzten Abend in diesem Gebiet einen schönen Platz für den Sundowner zu finden. Für meine Frau ist ein Tag in Afrika nur dann perfekt, wenn er mit einem tollen Sonnenuntergang abgeschlossen wird. Schon einige Male wurde dieses Ritual durch Funksprüche wie „Leopard gesichtet“ oder „Wilddogs“ gesichtet gestört. Das kann sie überhaupt nicht leiden. Unser neuer Freund Sebastian verspricht ihr, seinen „favourite Spot“ anzufahren. Er ist etwas weiter weg, also erhöhen wir die Geschwindigkeit. Bald erreichen wir hügeliges Land. Die Sonne färbt den Himmel und die Erde bereits goldfarben ein, da erscheint auf der linken Seite eine Büffelherde. Wir halten an und etwa 200 Tiere queren vor uns die Pad. Ein wirklich schöner Anblick! Jetzt fahren wir einen Hügel hinauf. Nicht weit entfernt können wir die Chichele Presidential Lodge sehen. Sebastian passiert seinen Lieblingsspot. Leider können wir nicht stoppen, weil immer noch ein paar „Dagga Boys“, also Büffelbullen, in der Gegend herumstehen. Ein Stück weiter stoppen wir und der Tisch mit den Drinks und den Häppchen wird aufgebaut.







Unser Guide hat absolut Recht behalten. Dieser Platz ist perfekt! Wir stehen auf dem Hügel, blicken über die Ebene unter uns und am Horizont geht die Sonne unter. Meine Frau grinst von einem Ohr zum anderen. Sebastian, heute Abend bist du ihr Held :woohoo:





Nachdem es dunkel geworden ist, fahren wir zur Fähre zurück, lassen uns übersetzen und sind etwas später wieder im Camp. Einige Gespräche an der Bar, ein gutes Dinner, dann wird es auch schon wieder Zeit, ins Bett zu gehen. Total entspannt lauschen wir noch einige Zeit der „Hippomusik“, bevor wir eingeschlafen sind.
Mein Highlight des Tages war die Sichtung eines White-tailed Mongoose, das hatte ich vorher noch nie gesehen.



... wird fortgesetzt ...
Anhang:
Letzte Änderung: 02 Aug 2018 08:34 von leofant.
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