THEMA: Mein Freund, der Baum....
17 Dez 2020 16:22 #601544
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In voller grüner Pracht 2009

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"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
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17 Dez 2020 17:05 #601555
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  • Beatnick am 17 Dez 2020 17:05
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Hallo Matthias,

da isser:



Im November 2019. Wie schade :( Ich mochte ihn wirklich sehr, er war schon sehr imposant und schön.

Liebe Grüße,
Betti
Letzte Änderung: 17 Dez 2020 17:05 von Beatnick.
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17 Dez 2020 19:29 #601565
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Auf den Bildern sieht man eine deutliche Schieflage/Schlagseite, der Baobab ist also aus seiner Balance, in einem Kräfteungleichgewicht. Das ist für einen (PS: alten) Baobab, der ein Flachwurzler ist und nicht aus belastbaren „Holz“ besteht, schon eine gravierende Schwächung.
Ich habe leider meine Dias weggeworfen und kann mich nicht mehr erinnern ob er früher auch schon so schiefgestanden ist. Egal, alles was alt ist, hat irgendwann ein Ende. Man kann es aber hinauszögern, indem man um besonders alte und daher schützenswerte Bäume nicht herum trampelt. Dadurch wird die Grasnarbe zerstört und die Wind- und Wassererosion verstärkt und die Wurzeln offen gelegt. Das schwächt jeden Baum und Baobabs besonders. Wenn ich mir hier die Bilder mit Bodenerosion um große Bäume anschaue, wird mir schlecht. Da fehlt mindestens ein halber Meter Erde. Die Parkverwaltungen sollten diese Bäume einzäunen.
MM, und gleich dazu gesagt, ich bin kein Förster, habe nur Hausverstand.
Letzte Änderung: 18 Dez 2020 13:55 von loser. Begründung: PS
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17 Dez 2020 23:11 #601583
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  • tribal71 am 17 Dez 2020 23:11
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Hier ein Bild vom Dezember 2018.
Mache mir langsam Gedanken. 2016 waren wir in Südafrika beim Sunland Baobab, ein Jahr später schlug dort ser Blitz ein.
Nun ist der nächste Baobab nicht mehr da. :( :( :(
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22 Dez 2020 13:55 #601991
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Hallo Fomis,

ich bedanke mich für eure Fotos von diesem eindrucksvollen Baum. Er hat offensichtlich viele von uns berührt.
Ob es nun übermäßiger Wind oder doch ein Blitz war, ist angeblich nicht geklärt.

Jedenfalls hat es nichts damit zu tun, dass der Baum nicht mehr im "Kräftegleichgewicht" gewesen wäre. Wie viele alte Bäume war auch dieser Baobab so besonders eindrucksvoll, weil er eben gezeichnet vom Leben war, mit etwas Schlagseite, mit abgebrochenen Ästen, mit Ausfaulungen, wie andere eben auch. Gerade die Baobabs sind sehr oft beschädigt (von Elefanten) und stehen oft schräg, da sie gerne auf sehr armen Substraten wachsen (man denke an die Baobabs bei den Epupa Falls, die wachsen aus dem blanken Fels).

Etwas verwunderlich ist dann schon der Ruf nach einem Zaun um den Baum, um ihn vor Beschädigungen des Wurzelwerks zu schützen.
Der Baum stand im NP, also im eingezäunten Gebiet. Soll man jetzt einen Zaun im Zaun bauen? Das entsprechende Umweltministerium wäre sicher froh und dankbar über diese Anregung gewesen.
Wie man auf Helens Foto schön sehen kann, waren Elefanten frisch am Werk und haben zum wiederholten Mal die Rinde abgeäst. Fast alle Baobabs sind so gezeichnet, und trotzdem fliegen sie nicht alle über Kopp.

Witzig ist der Hinweis auf die Grasnarbe. Wie man auf den verschiedenen Fotos gut sehen kann gibt es Gras im Sommer, wenn es geregnet hat, oder eben keines in der Trockenzeit. Vielleicht hätte ein Schild geholfen, das die Grasfresser darauf hinweist, dass hier bitte aus Rücksicht auf den Baum besser nicht geäst werden sollte?

Viele Grüße von einem anderen Nicht-Förster, (allerdings verdiene ich meine Brötchen trotzdem mit Bäumen)
Matthias
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22 Dez 2020 17:19 #602014
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  • loser am 17 Dez 2020 19:29
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Danke fotomatte für die Belehrung und Zerstreuung meiner Befürchtungen.
Ich dachte nämlich bisher, dass man dem(r) Baumstoffwechsel und –stabilität nichts Gutes tut, wenn man das Porenvolumen des umgebenden Bodens (und damit die Luft- und Wasserdurchlässigkeit) reduziert oder verschließt oder überhaupt gleich Boden abträgt (was man an den Bildern mE durchaus sehen kann). Schutzmaßnahmen um besonders alte und schützenswerte Bäume, wie Zäune oder boardwalks, wie vielerorts zu sehen, sind somit überflüssig. Ebenso wie Betretungsverbote oder boardwalks auf Dünen, in fynbos oder macchia. Ich dachte auch immer, dass die Welwetschias oder der Big Tree schon längst hinüber wären, wenn man sie nicht geschützt hätte. Schön, dass das überflüssige Fleißaufgaben sind und dass es ein Fehler ist, dabei in sehr langen Zeiträumen zu denken und nicht bloß in ein paar Jahren. Das macht Vieles viel einfacher.
Einer meiner Platzrunden ist ein recht beliebter Weg durch den Wald und daher überall von Erosion und Eintiefung, Freilegung von Wurzelstöcken tangierter Bäume begleitet, von denen auch irgendwann einige fallen. Ob das jetzt ein großer Verlust ist, ist eine andere Sache, aber es geht ja hier um den Vorgang an sich: Wo oft hingetreten wird, entsteht ein „Flurschaden“, dachte ich zumindest bis jetzt. Aber GsD ist das nicht so, denn die Bäume fallen ja nicht dadurch sondern durch Regen und/oder Wind.
Ich dachte auch immer, dass „Holz“ und vor allem Wurzeln eines Baobobs nicht sehr belastbar sind, bzw. die Wurzeln nicht so viel zur Baumstabilität beitragen können, wie Bäume aus härterem Holz. Wenn ich andere gefallene Bäume sehe, sehe ich meistens entwurzelte Bäume, bei einem Baobab sehe ich meistens direkt am Stamm abgerissene Wurzeln*). Starke Zugkräfte konnten sie wohl nicht aufnehmen, dachte ich.



Aber so lernt man eben immer dazu, das ist ja das Schöne an so einem Forum :) :whistle:
*PS 18:35 und gefallene Boababs sieht man sowieso nicht lange, denn in Nullkommanix sind sie biologisch recycelt, so belastbar ist Baobabholz.... trotzdem ist Ausbalancieren kein Thema :laugh:
Letzte Änderung: 22 Dez 2020 18:33 von loser.
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