THEMA: Über das Kaokoveld in den Caprivi
10 Nov 2022 09:29 #655137
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  • Dandelion am 10 Nov 2022 09:29
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Hallo Markus,

zunächst einmal vielen Dank für deinen schönen Bericht.

Als wir im April im Madisa Camp übernachtet haben, waren die Stellplätze an der Rezeption von Overland Gruppen belegt und es
ging ziemlich trubelig, aber durchaus gesittet, zu. Wir hatten eins der Zelte mit Open-Air Badezimmer gebucht und das hat uns, entgegen ursprünglicher Befürchtungen, sehr gut gefallen. Das Essen war keine Sterneküche, aber lecker und reichlich (für mich als Vegetarier gab es ein extra Gericht) , wir hatten tolle Gespräche mit den Inhabern/ Managern und auch den Guides. Die Stimmung abends an der Bar war gemütlich und wir kamen schnell mit anderen Gästen ins Gespräch. Super auch die angebotene Tour zu den Wüstenelefanten. Madisa möchten wir definitiv ein weiteres Mal besuchen.

Liebe Grüße
Kordula :)
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10 Nov 2022 16:04 #655183
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  • Dillinger am 10 Nov 2022 16:04
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Hallo Kordula,
du hast recht, Madisa ist ein schönes Camp. Hat ein wenig das Flair vom Ngepi Camp. Alles relaxt und ein wenig alternativ. Es hat uns dort ja auch sehr gut gefallen.

Gruß
Markus
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10 Nov 2022 16:13 #655187
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  • franzicke am 10 Nov 2022 16:13
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Hallo Markus,
bei deinem RB-Titel hab ich kurz gestutzt und mich gefragt, wieso du einen Bericht über unsere Traumreise schreibst ... aber nein, wir waren ein knappes Jahr vor euch dort unterwegs, konnten den Etosha auch nicht ganz auslassen, hatten dafür aber im Caprivi leider weniger und zu wenig Zeit.
Umso mehr freu ich mich jetzt auf eure Erfahrungen und Erlebnisse - ein paar gemeinsame Stationen gibt es auf jeden Fall.
Viele Grüße Ingrid
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10 Nov 2022 16:19 #655191
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18.07. Über üble Wege zur Grootberg Lodge

Auch wenn es nicht so heftig geplant war, werden wir auf dieser Etappe erstmalig testen, was unser Wagen so kann. Über diesen Streckenabschnitt hatte ich im Vorfeld keine Informationen erhalten und wusste somit nicht genau was auf uns zu kommt. Wir verlassen Madisa Richtung Norden und fahren über die D2633 zum Huab. Die D2633 ist bereits sehr einsam und verlassen und wird im Streckenverlauf immer schlechter und felsiger. Kurz vor dem Huab kommt man an eine steile und steinige Abfahrt. Hier habe ich bereits geahnt, diese Fahrt wird noch anstrengend.



Im Huab biegen wir auf eine tiefsandige Piste Richtung Osten ab. Tiere haben wir bisher noch keine gesichtet. Verzweifelt suchen wir die Einfahrt zum Ruspoort 4x4 Trail (T4A Karte) können jedoch keinen Weg finden, der uns in nördliche Richtung aus dem Huab herausgeführt hätte. Bei einer sehr verwahrlost aussehenden Palmenplantage, wir waren sehr erstaunt, dass hier überhaupt jemand lebt, gehe ich zu einem Mann und versuche Ihm verzweifelt zu erklären, wo wir hinwollen. Nach längerem Hin und Her, wechselt ein kaltes Bier den Besitzer, und er zeigt uns den Weg durch ein versperrtes Tor. Die Ausfahrt aus dem Huab war wohl durch die Regenfälle weggespült und konnte somit nicht gefunden werden. Der Notweg war eher für Eselkarren und nicht für unseren Boliden gemacht. Mit einigem Mut und Schwung kamen wir über die Böschung hinweg, ohne unseren Dicken auf die Seite zu legen. Ab jetzt wurde die Strecke richtig übel und war nur grenzwertig zu befahren. Eigentlich ging es nur noch in Schrittgeschwindigkeit durch ausgewaschene Flussläufe und zwar direkt durch das Flussgeröll.





Teils mit steilen Auf- und Abfahrten, sowie einigen Stufen. Diese Strecke zog sich ewig und außer einer Wildhütertruppe mit Ihrem Geländewagen, haben wir keinen Menschen mehr getroffen. Wie viele Stunden wir gebraucht haben, kann ich nicht mehr sagen, aber es war lang. Viel zu lang.
Auch die Landschaft war nicht besonders ansprechend oder abwechslungsreich. Zumindest hatten wir einige Zebras und Giraffen im Anblick. Da die Mageprobleme bei Silke nicht besser wurden, quälte das Geruckel über dieses Gelände Sie doch sehr. Wenn ich gewusst hätte wie die Strecke zu fahren ist, hätte ich sie umgangen. Klare Empfehlung von mir, D2633, Ruspoort 4x4 und D2646 lohnen sich nicht. Besser eine andere Strecke wählen.



Irgendwann haben wir sie aber dennoch geschafft und biegen auf C40 Richtung Grootberg ab. Sofort wird die Landschaft ansprechender und der Anstieg zum Grootbergpass ist wunder schön.
An der Einfahrt zur Lodge muss man sich anmelden und wir fahren die steile Auffahrt auf das Plateau hinauf. Oben angekommen werden wir bereits erwartet und unser Gepäck wird zur Hütte getragen. Bei einem Welcome Drink wird uns die Lodge erklärt und wir lassen uns auf der traumhaft gelegenen Terrasse nieder. Wir beziehen unser Zimmer und stellen fest, dass es kein Warmwasser gibt und der WC-Abfluss nicht das macht, was er machen sollte.
Das Zimmer mit Bad und Terrasse ist hübsch und gefällt uns.





Wir schlendern zurück zum Hauptgebäude und bitten um Hilfe für under Wasserproblem. Auf der Terrasse genießen wir kaltes Bier und heißen Kamillentee bei traumhaftem Ausblick. Auch für die obligatorischen Fotos ist vor dem Abendessen noch genug Zeit.











Das gute Abendessen wird allen Gästen gleichzeitig serviert.



Bei der Nachspeise sage ich zu meinem Sohn Moritz „gleich werden die Tänze losgehen“ er belächelt mich und denkt ich spinne. 2 Minuten später beginnt die gesamte Grootbergmanschaft mit Tanz und Gesang. Die Aufführung wird mit viel Freude ausgeführt und gefällt uns.



Da es meiner Frau immer noch nicht besser geht, verziehen wir uns recht schnell auf unser Zimmer. Leider hat sich an der Wassersituation nichts geändert und somit duschen wir kalt.
Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück, lassen wir uns Zeit und nutzen noch ein wenig das Gelände der Lodge.



Heute haben wir nur einen kurze Tagesetappe, zum nahe gelegenen Hoada Camp.
Nachdem das Frühstück abgeräumt ist, beginnen die Angestellten mit Ihrem Tanzübungen und verbreiten eine Menge Spaß dabei.


Kurze Bewertung:
Anfahrt über Ruspoort 4x4 nicht schön. Die Lodge hat eine Traumlage, die Zimmer sind hübsch, das Personal ist nett und das Essen war gut. Richtig überzeugt hat sie mich nicht, es waren eher Kleinigkeiten die mich gestört haben. Beleuchtung im Speiseraum wie in einem Bahnhof und man hat sich nicht im Geringsten um unser Wasserproblem gekümmert.
Für diesen Preis, muss ich dort nicht mehr übernachten.
Letzte Änderung: 10 Nov 2022 16:39 von Dillinger.
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22 Nov 2022 13:21 #656021
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19. und 20.07. Hoade und die Unterstützung des örtlichen Jugendfußballes

Morgens beim Beladen des Autos, erfahren wir von einem jungen Pärchen, dass es auf Hoada am Vortag ein Feuer gab. Beim morgentlichen Anheizen eines Donkeys, hat sich das trockene Gras entzündet. Ein großflächiger Brand ist entstanden. Die Hoada Crew und die Camper haben gemeinsam das Feuer bekämpft und hierzu wohl die letzten Wassertropfen, einschl. der Poolfüllung benutzt. Das Pärchen wollte nach er Brandbekämfpung, verständlicher Weise, nicht mehr auf dem Platz übernachten und wurde zu uns auf die Lodge ausquartiert. Mit einem etwas mulmigen Gefühl brechen wir nach Hoada auf.
Dort angekommen sieht alles recht normal aus und wir können nur wenige Brandstellen ausmachen. Dies wird sich bei einem späteren Spaziergang ändern. Letztendlich hatte Hoada riesen Glück, dass sich das Feuer bedingt durch den Wind, vom Campingplatz wegbewegt hat. Nur ein kleiner Teil war betroffen. Wir bekommen Stellplatz C2 und sind begeistert. Unser Platz liegt zwischen großen Felsen, Toilette, Dusche und Kochecke sind toll und mit viel Geschmack, in die Felsen eingepasst. Ein wirklich hübscher Platz und wir fühlen uns sofort wohl hier.



Bei einem kleinen ersten Rundgang schauen wir uns noch die Bar und den kleinen Pool zwischen den Felsen an. Alles ist gepflegt und toll zwischen die Felsen gebaut.







Der Tag ist jung und wir benötigen noch einige Vorräte für die kommenden Tage und so beschließen wir, für einen Einkaufsbummel, in das nur eine Stunde :whistle: entfernte Kamanjab zu fahren. Mal einen Tag ohne lange Fahrerei wäre ja auch zu langweilig.
Auf halber Strecke zwingt uns ein Mann mitten auf der Straße, in Warnweste und wild winkend, zum Anhalten. Erst denke ich es gibt einen Notfall oder er ist Polizist und so halte ich neben Ihm an. Er zückt ein Buch und zeigt uns, welcher Tourist, aus welchem Land, angeblich wieviel Geld für seine Jugend-Fußballmannschaft gespendet hat. Alles über etliche Seiten ordentlich notiert und von den Spendern abgezeichnet. Es sind Beträge zwischen 50 und 500 N$. Ich lasse mich nicht lumpen und unterstütze die Ortsjugend mit einer ordentlichen Spende. Beim Weiterfahren belächelt mich meine Familie und sagt, dass ich eben ordentlich und sehr professionell beschissen wurde. Tja, da bin ich wohl das geborene Opfer für. Nach einer Stunde erreichen wir Kamanjab und sehen am Ortseingang einige Männer trinken und feiern. Ich halte nach meinem Fußballtrainer Ausschau, da ich vermute, dass er mit meiner Spende heute ordentlich einen ausgeben kann.
Hier gibt es eine Tankstelle und einen Supermarkt, tanken und einkaufen ist recht schnell erledigt und nun suchen wir noch den Metzger. Einige Straßen weiter finden wir Ihn und können unser benötigtes Fleisch erwerben. Toll aussehende Rindersteaks die sich leider als sehr zähe Schuhsohlen herausstellen werden. Wild gibt es leider keines.





Beim Verstauen der Einkäufe müssen wir uns einigen sehr aufdringlichen Himba-Damen erwehren. Das Verstauen der Vorräte zieht sich ein wenig da wir feststellen, dass sich zu meinem Bedauern, einige Bierdosen erleichtert haben. Eine mittelgroße Biersuppe ist in einer unserer Vorratskisten entstanden. Nach dem Einkauf geht es zurück nach Hoada. Dort richten wir uns ein, genießen die Dusche und begeben uns zu einem Sundowner auf die tolle Terrasse der Bar. Hier kann man einen hübschen Sonnenuntergang mit anschließendem HTHHP mit einem kühlen Drink erleben.











Während wir den roten Abendhimmel bewundern, kommen wir mit der Bardame ins Gespräch. Es geht um Ihren Job und die Bezahlung, Ihre Familie und Ihren Sohn und das Leben, dass sie führen. Für uns ist es sehr interessant die Einstellungen und Sorgen dieser Frau kennen zu lernen. Unser Trinkgeld fällt zugunsten der Schuluniform Ihres Sohnes ein wenig höher aus.
Nachdem der HTHHP abgeklungen ist und es wirklich dunkel geworden ist, begeben wir uns auf unseren Platz, essen noch etwas zu Abend und später geht es ins Dachzelt.



Noch im Dunklen kommt der Donkey- Beauftragte mit seiner quietschenden Schubkarre und heizt das Feuer an (wahrscheinlich auch der Verursacher des gestrigen Brandes).
Der Sonnenaufgang und die herrliche morgentliche Afrikastimmung wird im Schlafsack bei geöffnetem Dachzelt genossen. Die Sonne klettert langsam in die Höhe, wirft verspielte Schatten auf die Felsen, lässt das goldene Gras erstrahlen, erwärmt die Luft und erweckt die Tierwelt. Vogelscharen mit hunderten von Vögeln sausen durch die Luft und bilden regelrechte dunkle hin und her wabernde Wolken.



Nachdem die Morgenschatten unseren Platz nicht mehr verdecken bereitet Moritz heute Spiegeleier zu und wir gönnen uns ein reichhaltiges Frühstück in der warmen Sonne.







Am Wagen entdecke ich eine Schlangenspur die sich quer über unseren Platz zieht und zwischen den Felsen im hohen Gras verschwindet. Sie ist faustdick und könnte, nach Aussage des Donkey-Heizers eine Mamba gewesen sein. Ab sofort sind wir beim Kraxeln in den Felsen und beim Laufen durch das hohe Gras etwas vorsichtiger.



Silke und ich begeben uns nach dem Frühstück auf einen kleinen Spaziergang in die Umgebung der Camp Site.





Hier zeigt sich erst das Ausmaß des Feuers und wir können große schwarze, zum Teil noch rauchende Flächen sehen.



Den restlichen Tag verbringen wir mit Nichtstun, chillen, Sundowner, Aussichtsplattform mit Bar, HTHHP und essen, auf diesem wunderbaren Platz. Fred und Wilma Feuerstein würden uns sicher um diese hübsche Felsenunterkunft beneiden.

Am Morgen beeilen wir uns mit dem Frühstück und dem Zusammenpacken, da wir eine längere Strecke vor uns haben.

Kurze Bewertung:
Gut organisiertes Camp, saubere hübsche Stellplätze, tolle Landschaft, super Felsenbar mit Aussichtsplattform, nette Crew. Gerne kommen wir hier nochmals her.
Letzte Änderung: 22 Nov 2022 13:53 von Dillinger.
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22 Nov 2022 13:40 #656028
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Springe nach ein paar Tagen auch noch auf.
Die Ecke ist uns unbekannt, daher lese ich interessiert mit.

Unsere 1. Reise haben wir auch bei Carsten gebucht und sehr zufrieden gewesen :) :)
Gruß Gabriele (Reisebericht 1. Namibia Reise 2022 / Süden) www.stenders-reisen....22/Namibia_2022.html
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