19. und 20.07. Hoade und die Unterstützung des örtlichen Jugendfußballes
Morgens beim Beladen des Autos, erfahren wir von einem jungen Pärchen, dass es auf Hoada am Vortag ein Feuer gab. Beim morgentlichen Anheizen eines Donkeys, hat sich das trockene Gras entzündet. Ein großflächiger Brand ist entstanden. Die Hoada Crew und die Camper haben gemeinsam das Feuer bekämpft und hierzu wohl die letzten Wassertropfen, einschl. der Poolfüllung benutzt. Das Pärchen wollte nach er Brandbekämfpung, verständlicher Weise, nicht mehr auf dem Platz übernachten und wurde zu uns auf die Lodge ausquartiert. Mit einem etwas mulmigen Gefühl brechen wir nach Hoada auf.
Dort angekommen sieht alles recht normal aus und wir können nur wenige Brandstellen ausmachen. Dies wird sich bei einem späteren Spaziergang ändern. Letztendlich hatte Hoada riesen Glück, dass sich das Feuer bedingt durch den Wind, vom Campingplatz wegbewegt hat. Nur ein kleiner Teil war betroffen. Wir bekommen Stellplatz C2 und sind begeistert. Unser Platz liegt zwischen großen Felsen, Toilette, Dusche und Kochecke sind toll und mit viel Geschmack, in die Felsen eingepasst. Ein wirklich hübscher Platz und wir fühlen uns sofort wohl hier.
Bei einem kleinen ersten Rundgang schauen wir uns noch die Bar und den kleinen Pool zwischen den Felsen an. Alles ist gepflegt und toll zwischen die Felsen gebaut.
Der Tag ist jung und wir benötigen noch einige Vorräte für die kommenden Tage und so beschließen wir, für einen Einkaufsbummel, in das nur eine Stunde
entfernte Kamanjab zu fahren. Mal einen Tag ohne lange Fahrerei wäre ja auch zu langweilig.
Auf halber Strecke zwingt uns ein Mann mitten auf der Straße, in Warnweste und wild winkend, zum Anhalten. Erst denke ich es gibt einen Notfall oder er ist Polizist und so halte ich neben Ihm an. Er zückt ein Buch und zeigt uns, welcher Tourist, aus welchem Land, angeblich wieviel Geld für seine Jugend-Fußballmannschaft gespendet hat. Alles über etliche Seiten ordentlich notiert und von den Spendern abgezeichnet. Es sind Beträge zwischen 50 und 500 N$. Ich lasse mich nicht lumpen und unterstütze die Ortsjugend mit einer ordentlichen Spende. Beim Weiterfahren belächelt mich meine Familie und sagt, dass ich eben ordentlich und sehr professionell beschissen wurde. Tja, da bin ich wohl das geborene Opfer für. Nach einer Stunde erreichen wir Kamanjab und sehen am Ortseingang einige Männer trinken und feiern. Ich halte nach meinem Fußballtrainer Ausschau, da ich vermute, dass er mit meiner Spende heute ordentlich einen ausgeben kann.
Hier gibt es eine Tankstelle und einen Supermarkt, tanken und einkaufen ist recht schnell erledigt und nun suchen wir noch den Metzger. Einige Straßen weiter finden wir Ihn und können unser benötigtes Fleisch erwerben. Toll aussehende Rindersteaks die sich leider als sehr zähe Schuhsohlen herausstellen werden. Wild gibt es leider keines.
Beim Verstauen der Einkäufe müssen wir uns einigen sehr aufdringlichen Himba-Damen erwehren. Das Verstauen der Vorräte zieht sich ein wenig da wir feststellen, dass sich zu meinem Bedauern, einige Bierdosen erleichtert haben. Eine mittelgroße Biersuppe ist in einer unserer Vorratskisten entstanden. Nach dem Einkauf geht es zurück nach Hoada. Dort richten wir uns ein, genießen die Dusche und begeben uns zu einem Sundowner auf die tolle Terrasse der Bar. Hier kann man einen hübschen Sonnenuntergang mit anschließendem HTHHP mit einem kühlen Drink erleben.
Während wir den roten Abendhimmel bewundern, kommen wir mit der Bardame ins Gespräch. Es geht um Ihren Job und die Bezahlung, Ihre Familie und Ihren Sohn und das Leben, dass sie führen. Für uns ist es sehr interessant die Einstellungen und Sorgen dieser Frau kennen zu lernen. Unser Trinkgeld fällt zugunsten der Schuluniform Ihres Sohnes ein wenig höher aus.
Nachdem der HTHHP abgeklungen ist und es wirklich dunkel geworden ist, begeben wir uns auf unseren Platz, essen noch etwas zu Abend und später geht es ins Dachzelt.
Noch im Dunklen kommt der Donkey- Beauftragte mit seiner quietschenden Schubkarre und heizt das Feuer an (wahrscheinlich auch der Verursacher des gestrigen Brandes).
Der Sonnenaufgang und die herrliche morgentliche Afrikastimmung wird im Schlafsack bei geöffnetem Dachzelt genossen. Die Sonne klettert langsam in die Höhe, wirft verspielte Schatten auf die Felsen, lässt das goldene Gras erstrahlen, erwärmt die Luft und erweckt die Tierwelt. Vogelscharen mit hunderten von Vögeln sausen durch die Luft und bilden regelrechte dunkle hin und her wabernde Wolken.
Nachdem die Morgenschatten unseren Platz nicht mehr verdecken bereitet Moritz heute Spiegeleier zu und wir gönnen uns ein reichhaltiges Frühstück in der warmen Sonne.
Am Wagen entdecke ich eine Schlangenspur die sich quer über unseren Platz zieht und zwischen den Felsen im hohen Gras verschwindet. Sie ist faustdick und könnte, nach Aussage des Donkey-Heizers eine Mamba gewesen sein. Ab sofort sind wir beim Kraxeln in den Felsen und beim Laufen durch das hohe Gras etwas vorsichtiger.
Silke und ich begeben uns nach dem Frühstück auf einen kleinen Spaziergang in die Umgebung der Camp Site.
Hier zeigt sich erst das Ausmaß des Feuers und wir können große schwarze, zum Teil noch rauchende Flächen sehen.
Den restlichen Tag verbringen wir mit Nichtstun, chillen, Sundowner, Aussichtsplattform mit Bar, HTHHP und essen, auf diesem wunderbaren Platz. Fred und Wilma Feuerstein würden uns sicher um diese hübsche Felsenunterkunft beneiden.
Am Morgen beeilen wir uns mit dem Frühstück und dem Zusammenpacken, da wir eine längere Strecke vor uns haben.
Kurze Bewertung:
Gut organisiertes Camp, saubere hübsche Stellplätze, tolle Landschaft, super Felsenbar mit Aussichtsplattform, nette Crew. Gerne kommen wir hier nochmals her.