18.12.2018 - Mashi River Safari
Trotz der Ärgernisse am Vorabend, schlafen wir beiden sehr gut in unserem Dachzelt. Es ist nun unsere 3. Nacht dort oben und wir genießen es bereits!
Natürlich muss man sich etwas anders (besser) organisieren, aber der Schlafkomfort unter den Sternen ist einfach topp! (zumindest bei den aktuellen Temperaturen...
)
Wir haben kaum geduscht, da kommt Dan um die Ecke, um zu besprechen, wann es losgeht und was wir mitnehmen sollen. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes, gibt es Probleme mit dem Boot und wir sollen so wenig Gepäck wie nur irgend möglich ist, mit an Bord. Außerdem erfahren wir, dass wir am Mittag auf ein größeres Boot umsteigen werden, mit dem sein Guide mit zwei weiteren Gästen seit gestern unterwegs ist. Natürlich ist das kein Problem für uns, denn schließlich haben wir die Bootstour ja nicht exclusiv gebucht. Wir wundern uns eher, warum er unsere Tour dann nicht einfach einen Tag vorgezogen hat, das wäre für ihn ja einfacher gewesen...
Anscheinend möchte er seinen Gästen, falls irgendwie möglich, etwas Besonderes bieten.
Kameras etc. verstauen wir in einer wasserdichte Tasche und ein zweites Shirt, Unterwäsche sowie lange Bekleidung für den Abend (Moskitos!) wandern in einen kleinen Rucksack. Feste Schuhe, Zahnbürste, fertig... Nachdem wir gefrühstückt haben und alles im Auto für die nächsten Tage soweit verstaut ist, wundere ich mich, über Kratzer im Lack auf meiner Seite...
Um viertel nach zehn ist es sowei und Dan holt uns ab. Während Markus das Auto umparkt, folge ich Dan zu Fuß und er stöhnt über die Hitze. "We should look for a place to swim today."
Schwimmen? Wie jetzt? Im Kwando... und die Krokodile??? Ich schaue wohl aus der Wäsche, wie eine Kuh wenn es donnert, doch er meint es ernst und erklärt mir, dass wir natürlich nur dort ins Wasser gehen, wo
keine Krokodile sind.
Ah, natürlich, dann ist ja alles gut!
Markus wundert sich, warum ich nochmal an meine Reistetasche im Canopy muss, doch sicherheitshalber hole ich noch schnell meinen Bikini raus - auch wenn ich mir nach wie vor unsicher bin, ob ich nicht gerade einem Schelm auf dem Leim gehe...
Wir verstauen unsere beiden Taschen auf dem Boot, nehmen Platz und los geht's... Doch bereits nach 200 Metern ist Schluss! Dan bittet uns, vom Boot zu steigen und parallel zum Kanal zu laufen.
So springen wir in die dunkle Brühe und waten durch die Furchen und den Schlamm, bis wir auf halbwegs festem Untergrund stehen.
Dan hat sogar ein paar Tagelöhner angeheuert, die seit Tagen die Zuwege zum Kwando ausheben und vertiefen - was für eine Aktion! Allerdings ist es wohl keine Option, das Boot an anderer Stelle zurückzulassen...
Und so zieht er es per Hand durch den Kanal.
Wir stapfen derweil mit unseren Flipflops durch die Botanik und queren Senken, von denen man vorher nicht weiß, wie tief und wie schlammig sie sind.
Ich sehe uns schon in einem der Tümpel liegen und hoffe, dass wir zumindest geistesgegenwärtig die jeweilige Hand mit der Kamera hochhalten, die wir mit von Bord genommen haben...
Markus eilt Dan zur Hilfe und mit gemeinsamer Kraft ziehen und schieben sie das Boot durch's Wasser.
Ich schmeiße meine Kamera und mein Handy schnell auf's Boot und wate parallel nebenher. Wahrscheinlich hätte ich den Jungs besser helfen können, denn auf meinem Weg stehe ich zwischendurch hüfttief im Wasser. Das geht ja schon mal gut los hier!
Dann ist es geschafft und wir dürfen wieder Platz nehmen. Wie wir erfahren, sind wir die letzten Gäste für diese Saison und das er nach Weihnachten erstmal für einige Zeit in Urlaub gehen wird.
Dan erzählt uns von den großen Problemen im Kanalsystem, aufgrund des fehlenden Niederschlages. Vor allem für die Hippos ist es ein Thema, da sie eine gewisse Tiefe benötigen und sich nun auf engerem Raum tummeln, was wiederum zu Revierkämpfen führt. Wenn man sich ihnen per Boot nähert, muss man vorsichtig sein und Abstand halten, da sie das Geräusch nicht mögen. Viele Bootsführer umliegender Lodges wählen jedoch eine andere Variante und fahren aus "Sicherheitsgründen" also möglichst schnell an diesen Tieren vorbei...
Die Konsequenz ist ein ähnliches Verhalten, wie man es bei den Elefanten sieht, die durch Fahrzeuge bedrängt werden - sie werden "grumpy"! Und es ist ihnen nicht zu verübeln...
Schon bald treffen wir auf die erste "Gang", die jedoch einen friedlichen Eindruck macht und dümpeln im Wasser. Allerdings fährt Dan so nah am Uferrand entlang, dass wir ein wenig Angst haben, stecken zu bleiben.
Sobald er einen Vogel sieht, verlangsamt er die Fahrt oder hält an und erklärt...
African Open bill
Marsh Sandpiper(?) Common Greenshank/Grünschenkel (Vielen lieben Dank, Matthias!
)
White faced Whistling ducks
Swallow-tailed Bee-eater
Western cattle Egret
Blacksmith Lapwing
Über die Sichtung dieses Vögelchens freut er sich ganz besonders! Leider finde ich dazu nichts passendes...
Aber dank eurer Hilfe gibt es dann doch die richtige Bezeichnung: Collared Pratincole/Rotflügel-Brachschwalbe (Vielen lieben Dank an Friederike, Maddy & Uwe!!!
)
Auch die ersten Lechwe entdecken wir am Ufer.
Ein Hippo läuft über's Grün
verschwindet alsbald in einer Furche
und klatscht mit lautem Getöse ins Wasser
danach werden wir erstmal skeptisch beäugt
bevor es abtaucht und von dannen zieht.
In der Ferne sehen wir das zweite Boot...
... doch wider Erwarten folgen wir nicht, sondern nehmen einen anderen Weg.
Ein Squacco heron hat reiche Beute gemacht!
Immer weider treffen wir auf einzelne Hippos oder ganze Familienverbände.
Long-toed Lapwing
Die Wolken am Himmel zaubern ein traumhaftes Spiegelbild auf's Wasser und wir genießen es sehr, langsam und gemütlich über's Wasser zu tuckern...
Fortsetzung folgt