THEMA: #safaribrothers on Tour Vol. VI - «Wo Problem?»
26 Aug 2018 11:52 #530538
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Freitag, 16. Februar 2018
Guma Lagoon Camp - Ngepi Camp

Die heutige Fahrt zurück nach Namibia und ins Ngepi Camp ist nicht weit und daher können wir den Tag gemütlich angehen. Am frühen Morgen liegt die Lagune ganz still da, kein Lüftchen weht, und im flachen Wasser spiegeln sich die Wolken des afrikanischen Riesenhimmels.



Wir frühstücken und bauen dann gemütlich unser Lager ab. Gegen 10 Uhr sind wir abfahrbereit und machen uns auf den Weg gen Norden. Der Grenzübergang bei Mohembo ist klein und es ist nicht viel los hier, so dass wir keine 15 Minuten später schon wieder in Namibia eingereist sind. Direkt hinter der Grenze liegt der kleine Mahango National Park, den man im Transit kostenlos durchqueren kann. Es sind nur etwa 12km und unterwegs sehen wir ausser etwas Wild, ein paar Pavianen und drei Giraffen noch nicht allzu viel.

Nicht weit nach dem Nationalpark kommt auch schon der Abzweig zum Ngepi Camp. Wir sind schon zum vierten Mal hier und das liegt schlicht daran, dass es einer unserer absoluten Lieblingsplätze in Afrika ist. Das Camp liegt direkt am Okavango und ist äusserst liebevoll gestaltet und zieht ein eher jüngeres Publikum an. Es gibt eine grosse Bar und verschiedene Plattformen, wo man direkt über dem Fluss abhängen kann. Die ganze Atmosphäre ist einfach herrlich «laid back», die Leute super freundlich und man trifft immer mal wieder andere Reisende an. Und natürlich ist es gut gelegen für Ausflüge in den Mahango oder die Buffalo Core Area auf der gegenüberliegenden Flussseite. Zudem ist die Vogelwelt sehr artenreich vertreten, so dass uns bestimmt nicht langweilig werden wird in den nächsten vier Tagen.






Auf der etwa 4km langen Zufahrt zum Camp fährt man auch durch ein ganz kleines Village von einheimischen Bauern, die hier Vieh halten und etwas Mais anbauen. Bei einer kleinen Farm haben diese drei Kids einen Plastickanister in eine Trommel umfunktioniert und kommen herbeigeilt, sobald ein Touristen-Auto angefahren kommt. Sie tanzen und singen etwas für uns, wir lachen uns einen Schranz, weil es nicht wirklich einstudiert ist, aber es ist einfach nur zuckersüss. Dafür darf ich ein paar Fotos schiessen, die sich die drei dann mit Begeisterung auf dem Kameradisplay anschauen.

Nach dem Check-in beziehen wir unsere Campsite und genehmigen uns hernach an der Bar einen Rock Shandy. Am späteren Nachmittag wollen wir dann ein erstes Mal die Buffalo Core Area erkunden und fahren zu diesem Zweck zuerst rauf nach Divundu und über die Brücke über den Fluss. Nun geht es noch einmal etwa 10km bis zum Abzweig und der Piste zum Parktor. Wie wir dort in Erfahrung bringen, schliesst dieses bereits um 18 Uhr, so dass wir nur noch einen kurzen Gamedrive unternehmen können. Dieser ist aber sehr schön, zuerst geht es durch dichtesten Busch oben auf der Uferkante entlang, dann führt der Weg hinunter ans Wasser und die weiten Schwemmebenen. Wir sehen eine Herde Elefanten im Dickicht, sehr viele Kudus, einen Riedbock weit draussen und noch weiter draussen Grasen etliche Hippos.



Aber schon bald müssen wir wieder umkehren und wir schaffen es noch kurz vor knapp wieder raus aus dem Park. Gleich hinter dem Gate treffen wir noch einmal auf eine Herde Elefanten, aber wie es scheint, waren sie schon am Wasser zum Trinken und sie ziehen sich Blätter mampfend immer weiter in den Busch zurück.

Im Camp hüpfe ich noch rasch unter die einmalig schöne Buschdusche und dann reicht es noch knapp für einen Drink an der Bar, bevor wir zum Essen gerufen werden. Es gibt Hähnchen an einer fantastischen Zwiebelsauce, Reis und Gemüse vom Buffet und wir schlagen uns mächtig die Ranzen voll. Danach geht es zurück an die Bar, wo wir kurz mit ein paar jungen Schweizern schwatzen, die mit einer Overlander-Gruppe in 24 Tagen (!) von Kapstadt über Namibia, Botswana und Victoria Falls nach Johannesburg reisen.


Tageskilometer: 205km (Etappe: 142km, Gamedrive #29: 63km)
Gesamtreisezeit: 3h 10min
Tageshöchsttemperatur: 31° C
Letzte Änderung: 26 Aug 2018 12:04 von kalachee.
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26 Aug 2018 16:31 #530550
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Hallo, Sam,
kaum hatte ich "Swamp Boubou" gelesen, hörte ich hier (Hessisches Bergland) schon seinen typischen Glockenrufen! Das nenne ich mal Reisebericht-Magie ;)
Viele Grüße Friederike
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27 Aug 2018 10:18 #530602
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Spät aber doch - bin auch noch aufgesprungen, kann kaum aufhören, mitzulesen ;) Danke für den tollen Bericht.
LG Gabi
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27 Aug 2018 10:38 #530611
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kalachee schrieb:


Ein surreales Bild. Wildpferde (womöglich auch nicht ganz so wild, mir ist im Nachhinein zu Ohren gekommen, dass sie auch den in der Gegend lebenden Einheimischen gehören könnten?) in der scheinbar lebensfeindlichen Wüste.
Für mich als Pferdebesitzerin kaum erklärbar, wie die dort "über die Runden kommen", wenn ich denke, wieviel Wasser meine "Zicke" so jeden Tag wegschlürft :blink:
LG Gabi
P.S.: Hammerfotos
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27 Aug 2018 13:43 #530644
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Samstag, 17. Februar 2018
Ngepi Camp

Vogelgezwitscher und Hippogrunzen weckt mich auf, die Sonne geht gerade auf und ein neuer Tag in Afrika begrüsst uns mit angenehmen 20° C. Ich giesse uns einen Kaffee auf, für mich gehören diese Momente am frühen Morgen - ich wiederhole mich - mit zu den allerschönsten.

Etwas später schlendern wir rüber zur Bar, trinken nochmals einen Kaffee und lesen News in den Online-Zeitungen der Heimat; zum ersten Mal seit fast fünf Wochen. Wie es scheint, haben wir nicht allzu viel verpasst und die Erde dreht sich immer noch. Der ganz normale Wahnsinn geht also auch ohne uns weiter.

Auf der gegenüberliegenden Flussseite grasen und trinken fünf, sechs Büffel. Da Beenie sein Fernglas grad bei sich hat, können wir sie gut beobachten vom Camp aus. Ein Mitarbeiter spricht meinen Bruder an, ob wir denn auch an Vögel interessiert seien, wenn er schon so ein tolles Glas mit habe. Na klar! Es stellt sich heraus, dass Christopher einer der Guides hier ist und seit 16 Jahren im Ngepi arbeitet. Er ist der Vogelkundler und das merkt man sofort. Voller Begeisterung zeigt er uns gleich ein paar Vögel, erzählt, was es hier alles für Arten gibt und nimmt uns direkt mit zu einer der Campsites, wo immer die und die Vögel zu sehen seien. Wir versprechen ihm, dass wir noch einen Bird-Walk mit ihm machen werden - das wird sicher grandios.

Der Morgen plätschert dahin, wir bestellen uns was zum Frühstück und dann lümmeln wir gemütlich auf einem der Sonnendecks rum bis in den Nachmittag hinein.


Frühstück und Mittagessen bestellt man sich an der Bar und kann es nachher hier bei der Küche abholen. Aber das Foto habe ich natürlich wegen dem coolen Schild gemacht. (Foto mit Smartphone). B)

Wie gesagt ist Ngepi sehr liebevoll gestaltet und so unternehme ich einmal auch eine kleine Tour über das Gelände zum dokumentieren, was ich damit meine. Es gibt insbesondere wirklich coole Freiluftduschen, Bäder und Klos (ansonsten gehöre ich sicher nicht zu den Klo-Fotografen, aber hier kann man ja fast nicht anders):










Taking a shit with a view, könnte man sagen. :laugh:


Coolste Dusche überhaupt (Foto aus 2016)


Coolster Swimmingpool überhaupt - der erste Hippo- und Krokodilsichere Pool der Welt, wie ihn das Camp selber anpreist. Ansonsten wäre es völlig undenkbar, im Kavango zu baden, aber durch diesen Käfigpool wird sogar das möglich gemacht. (Foto aus 2016)


Und noch die coolste Bar weit und breit. (Foto aus 2016)

Am späteren Nachmittag brauche ich dann doch etwas Bewegung und ich schmeisse mich in meine Laufklamotten. Ich laufe die 4km auf der Piste bis zur Teerstrasse und dann auf dieser noch ein Stück in Richtung Bagani und wieder zurück, so dass es am Ende mal wieder 12km gibt. Dieses Mal forciere ich das Tempo etwas, aber bei etwa 28° C, Tiefsand, und viel zu wenig Training in den letzten sechs Wochen wurde es eine knüppelharte Angelegenheit. Unterwegs habe ich aber ein Riesenfest, immer wieder winken mir Kinder oder Jugendliche zu, die alten grüssen freundlich. Zwei kleine Knirpse laufen sogar zwei- oder dreihundert Meter mit mir mit und lachen sich einen, ein junger Bursche klatscht mich ab. Als ich wieder kurz vor dem Camp bin, fährt in mehreren Autos grad ein Fussballteam zur Hauptstrasse zurück, sie feuern mich an und klopfen Sprüche (gut, vielleicht haben sie auch mit üblen Beleidigungen um sich geworfen, ich verstehe ja nix von der lokalen Sprache :)).

Völlig erledigt aber happy komme ich ins Camp zurück. Wir müssen uns bis 18.00 Uhr etwas von der Snack-Karte bestellen, denn nur für uns beide wollen sie hier verständlicherweise kein ganzes, dreigängiges Abendessen zubereiten. Ich hüpfe noch schnell unter die Dusche, dann sind auch schon unsere Burger mit Fritten und Salat fertig.

Nach dem Essen spielen wir noch eine Partie Karten an der Bar. Es ist aber absolut tote Hose, so dass der unterbeschäftigte Barkeeper schon gegen 20:00 Uhr die Schotten dicht machen darf.


Tageskilometer: 0km
Tageshöchsttemperatur: 30° C
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27 Aug 2018 13:55 #530645
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Hey Gabi

Schön, bist du auch dabei! Vielen Dank! :)

Selly schrieb:
Für mich als Pferdebesitzerin kaum erklärbar, wie die dort "über die Runden kommen", wenn ich denke, wieviel Wasser meine "Zicke" so jeden Tag wegschlürft :blink:
LG Gabi
P.S.: Hammerfotos

Das ist wirklich erstaunlich. Als wir da waren, war das Gras, wenn man das überhaupt noch so nennen kann, wirklich nur noch aus harten Stoppeln bestehend und scheinbar trocken wie Zunder. Es gab auch etliche Zebras und Springböcke in der Gegend und man wundert sich dann schon, wie die Tiere in so einer Umgebung überleben können. Insbesondere auch Wasser ist natürlich nur sehr spärlich, aber es muss dort ja welches geben.

Liebe Grüsse
Sam
Letzte Änderung: 27 Aug 2018 13:57 von kalachee.
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