THEMA: "Social distancing" mit Gorillas
27 Apr 2020 18:51 #587499
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  • Carsten Möhle am 27 Apr 2020 18:51
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Warum Congo?
Namibia ist die Afrika Grundschule, manchmal auch nur Kita, Botswana und Sambia die Realschule für Afrikareisende, aber Congo ist das Afrika-Abitur, Heimat des flexiblen, individuellen Reisens.
Hier kann man das Gorilla-Trekking mit der Besteigung des Nyiragongo-Vulkans kombinieren und im Congo bei Kabara begann Dian Fossey mit ihrem Landrover „Lily“ 1966 mit Ihren wissenschaftlichen Gorilla Forschungen.

Leider ist der Ostteil des Congos seit den 90er Jahren für Touristen nur eingeschränkt bereisbar. Herrlich schlechte Straßen, keinerlei Infrastruktur für Massentourismus, immer ein bisschen undurchschaubarer Bürgerkrieg, statt grenzüberschreitender „Peace Parks“ haben sie dort grenzüberschreitende „War Parks“ etabliert. Seit kurzem noch gesteigert durch Ebola, und noch viel tödlicher, Masernausbrüche. Impfgegner sind mir dort nicht begegnet.

Ein stetiger Blick auf die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes ist notwendig.
Die Region um Goma und der südliche Teil des Virunga Nationalparks war im Zeitfenster Februar 2019 bis März 2020 mit Einschränkungen möglich. Zurzeit ist wegen Gefährdung der Berggorillas mit Covid-19 der Virunga Park geschlossen.

Ich war bereits mehrere Male zu Land, Wasser und Luft im Congo, verfüge also über eine gewisse Ortskenntnis und zeitweise sprach ich auch ganz gut Lingala und Swahili. Kurze Hosen konnte ich damals nur eingeschränkt.





Da ich in den nächsten Jahren mehrere Reisen in den Congo (Forschung und Touristik) plane, suchte ich nach einem Veranstalter vor Ort, der meine Wünsche umsetzten kann. Empfehlung durch picco sowie dem deutschen Militärattaché im Congo führten zu Jean Bosco von Virunga Amani Tours.



Jean Bosco verkörpert geradezu einen Berggorillabesuchsveranstalter. Nach namibischen Maßstäben ist er ebenfalls ein Vegetarier.

Man kann die permits, transfers und Unterkünfte auch direkt buchen und mit Kreditkarte bezahlen.
3 Wochen Minimum Vorlauf ist notwendig, um das Sondervisum ( 105 US$ pro Person ) aus Kinshasa rechtzeitig genehmigt zu bekommen.
Ich empfehle trotzdem jedem den Congo mit einem Reiseveranstalter zu bereisen, der im Congo und in Ruanda lizensiert ist, denn nur so kann man kostengünstig und flexibel auf Planänderungen im Verbund mit Sach- Personen und Ortskenntnis reagieren. Unabhängig davon wäre ein Schriftverkehr mit congonesischen Behörden zur Erlangung eines Sondervisums nutzlos aufgewendete Lebenszeit.
Als Vorsichtsmaßnahme habe ich für die geplante Dauer des Aufenthaltes bei der Deutschen Botschaft in Kigali und in Kinshasa meine Reise- und Kontaktdaten hinterlegt.
Ich bin kein Hasardeur, habe eine ganze Menge Expedition- und Einsatzerfahrung und hielt zu diesem Zeitpunkt das Risiko für vertretbar. Ich habe 3 Jahre Recherche und Abstimmung mit meinen Kontakten für diese Einschätzung gebraucht und dann das Zeitfenster genutzt.
Auch ich möchte nicht die Bundesrepublik Deutschland in die Lage bringen, erpresst zu werden und das KSK zum Abholen schicken zu müssen. (Kleiner Tipp aus der Praxis: Das KSK braucht in solchen Lagen einen Hinweis, dass man sich 48 Stunden an einem Platz aufhält, dann klopfen die an)

Von Windhoek geht es mit Air Ruanda unkompliziert und unglaublich günstig (229 Euro) via Johannesburg nach Kigali. Multiple Entry Visa 70 US$ / 63 € bei Ankunft am Flughafen mit Kreditkarte. Den Koffer habe ich in Windhoek einschweißen lassen. Ich hoffte, so dem Plastikverbot in Ruanda zu entgehen. Klar, wer kein Shampoo für krause Haare im Koffer transportieren muss, braucht auch keine Plastiktüten.
In der Empfangshalle händigte man mir dann unaufgefordert ein Teppichmesser aus, um die Plastikverpackung abzuschälen.
Abholung vom Flughafen um 22:10 Uhr durch das Yambi Guesthouse (Einzelzimmer 50 US$ / Doppelzimmer 30 US$ pro Person)


Zur Akklimatisierung empfehle ich mindestens 3 Tage in Kigali oder am Lake Kivu.
Es wird mittlerweile erstaunlich viel englisch geredet und verstanden.
Das reiseberichte ich aber ein andermal und nicht in diesem an Aus- und Abschweifungen reichhaltig gefülltem Füllhorn.

Von Kigali nach Gisenyi
Abholung durch Jean Bosco. Von Kigali geht es auf guten Teerstraßen durch hügelige Landschaften zur Grenze nach Goma.
160 km. 5 Stunden gemütliche Fahrt.

Manchmal ergeben sich Mitfahrgelegenheiten


In den Dörfern herrscht mehr Verkehr. Bewölkt und bevölkt.


Auffällig auch im Vergleich zu vor 30 Jahren ist, dass es kaum noch traditionelle Rundhütten gibt, sondern fast ausschließlich quadratische Steinbauten.


Abzweig nach rechts zum Ruanda Eintrittstor zum Virunga Nationalpark. Mit Wikingerschiff. Yara! Habe ich wohl doch 1991, bei meinem ersten Gorillabesuch in den Mondbergen einen Eindruck hinterlassen.


1991 kostete das Gorilla Permit auch schon 350 US$ pro Person für eine Stunde bei den Gorillas. Ruhengeri war durch ein wenig Bürgerkrieg schon schwer erreichbar. 40 Straßenblockaden auf dem 95 km Weg von Kigali.
Dian Fossey war gerade erst 5 Jahre zuvor ermordet worden. Der Film Gorillas im Nebel erst 3 Jahre alt. Die Grabstätte fand touristisch nicht statt. Ruanda schmückte sich damals nicht mit dieser einsamen alten merkwürdigen Frau.
Die Hauptbesucher Amerikaner und Belgier. Man musste antreten, wurde auf Fieber und Erkältungskrankheiten befragt und angeschaut, Nasen-Mundschutz gab es noch nicht. Wer hustete, blieb unten und hatte in den nächsten Tagen Gelegenheit noch einen freien Platz zu bekommen.
Maximal 10 Personen pro Besuchsgruppe.
Damals waren erst 3 Gruppen für Besuche mit Touristen habitiert. Heute sind es 70% der Berggorillas, die gelegentlich einen Menschen zu Gesicht bekommen.


Eine Linkskurve in der man rechts abbiegen möchte

Ruanda hat in den letzten Jahren massiv Tee für den Export und Reis für den Eigenbedarf angebaut.
"Grün sehen" ist für einen in Namibia Lebenden eine viel zu seltenes Hobby.


Abwarten und Tee trinken ist durchaus eine afrikanische Verhaltensweise. Tipp: Einen vierminuten-Tee acht Minuten ziehen lassen und dann richtig ungeduldig eskalieren an der Grenze.

Selbstfahrer können für einige Tage Ihr Fahrzeug z.B. im „Discover Rwanda Gisenyi Beach Hostel“ oder beim „Palmgarden Hotel“ abstellen, wenn man nur einen 2-5 Tagesausflug in den Congo macht.

Der Grenzübergang „Grande Barriere“
Der Grenzübergang darf natürlich nicht von außen und innen photographiert werden. Aber unser Abholerfahrzeug, welches keine Straßen braucht, stand bereit.

Bereits außen vor sind Handwaschbecken mit desinfiziertem Wasser. Auch olfaktorisch gewinnt man. Beim Betreten des Gemeinschaftsgrenzübergangsgebäudes wird man mit einem Wärmemeßgerät geprüft. Gleich rechts ist dann das Ausstempeln aus Ruanda und danach in die nächste Warteschlange beim Congo-Eintritt einreihen.
Beim Ausstempeln aus Ruanda wurden bei anderen Reisenden das Ostafrikavisum entwertet, so dass man an der Grenze zu Ruanda bei der Rückreise ein neues Visum kaufen musste.
Ein Meter Abstand zwischen den Personen war befohlen. Wenn man in der Schlange steht. Eher Diskretions- als Gesundheitsabstand.
Dann Gelbfieberimpfung im Impfpass über die Theke und das Genehmigungsschreiben aus Kinshasa für das vorab bezahlte Sondervisum.
Jean Bosco hat sie besorgt und uns gegeben. Wir haben das Dokument dann gleich photographiert mit Handykamera und richtiger Kamera, falls es mal „verloren geht“. Wir photographieren jedes Dokument und laden es gleich in die Cloud hoch.

Man zittert immer ein wenig, wenn man ein Dokument im Congo vorholt.
Vielleicht war auch nur meine Erinnerung ein wenig verschwommen.
Im Grenzgebäude ist auch ein Büro des Virunga Nationalparks. Hier wird man auch in Listen erfasst, Namen verglichen, und es wird ein permit gemalt. „Ausgestellt“ beschriebe nicht angemessen die Geschwindigkeit dieses Vorgangs.
Nun noch unser Gepäck komplett kontrollieren lassen. Es wurde durch ein Röntgengerät gefahren und es musste von uns geöffnet und zum Teil ausgeräumt werden. Wenigstens hier traut man uns Waffenschmuggel zu.
Raus aus dem Gebäude und wir waren im Congo.
„Demokratische Republik Kongo“
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28 Apr 2020 20:46 #587609
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Fahrt zum Nationalpark Eingang
Von Goma bis Rumangabo 44 km, 2 Std Fahrt


Quelle Google Maps
1 Rumangabo 2 Mont Mikeno Vulkan 3 Nyiragongo Vulkan

Direkt vom Grenzgebäude geht es ohne Einkaufsmöglichkeit durch die Innenstadt des 2 Mio. Einwohner Molochs Goma zum kongolesischen Hauptquartier des Virunga Parks bei Rumangabo.
Geldwechsler warteten direkt hinter dem Grenzgebäude mit ihren Geldpacken. Ist natürlich illegal, aber das Geld liegt dort tatsächlich direkt auf der Straße. Es gab keinen besonderen Schwarzmarktkurs. Für einen Euro gab es 1.850 Congo Franc CDF. Die kleinste Note ist 1 CDF, die größte mittlerweile 10.000 CDF.
Kleine Mittagssnacks kosteten 3 Euro, ein warmer Maiskolben am Straßenrand 0,25 Euro. Kalt auch.


Beim Durchfahren fühlt man sich nicht unbedingt in die Seine-Metropole versetzt.


Aber es sieht auch nicht aus wie bei Hempels. Dazu vermisst man die Mischung aus Staub, Dreck, vergossenem Bier und einer verlorenen Fernbedienung, die von sozial Schwachen Sofa Eremiten hervorgerufen werden. Für viele ist das Sofa mittlerweile eine neue Heimat während des „lockdowns“ geworden.

Schuhverkäufer, Safarischuhverkäufer, Lebendige Märkte, durch Wasserkraft gefüllte Stromleitungen, Motorradtaxis und Lastenträger mit Holzfahrädern. Rechtsverkehr und Fußgänger auf der Straße. Alles was eine afrikanische Großstadt ausmacht.















Die Tribünen sehen aus wie in der Bundesliga.


Beim Vulkanausbruch des Nyiragongo am 27.01. 2002 ergoss sich ein Lavastrom durch einige Dörfer bis in die 250.000 Einwohner Stadt Goma in den Kivu See und machte ca. 120.000 Leute obdachlos.
Mittlerweile hat Goma 2 Mio. Einwohner und ein Großteil der Stadt ist wiederaufgebaut. Aus dem Basalt werden Mauer- Steine und Rollsplitt für den Straßenbau hergestellt.




„Eines der Centre de Traitement de la maladie a virus Ebola“
(Leeres) Seuchenbekämpfungskrankenhaus im Außenbezirk von Goma. Man war aktuell gerade am 13.04.dabei, den Ostcongo als Ebolafrei zu erklären, als drei Tage vor der Verkündung durch die WHO – ein Kürzel, welches man heutzutage nicht mehr erklären muss – eine neue Infizierte Person bekannt wurde.





Der Ruf von Ebola ist genauso schlecht wie der vom Congo. Bei Erkrankten treten zuerst ähnliche Symptome wie bei einem grippalen Infekt auf, aber dann kommt es zu inneren Blutungen.
Als bevorzugte Wirtstiere werden vor allem Flughunde oder Makakenäffchen angenommen. Ein Übertritt der Artengrenze auf dem Menschen erfolgt schließlich entweder durch Biss oder Verzehr von ungenügend gekochtem und befallenen Tierfleisch.

In der gediegenen westlichen Küche passiert so etwas natürlich nicht, hier passt der Küchenchef selbstverständlich gut auf, dass das Essen hygienisch einwandfrei zubereitet wird.
In der traditionellen afrikanischen oder chinesischen Cousine sieht die Sache gänzlich anders aus. Hier gilt eine sich rekelnde Baummade als Delikatesse und lauwarmes Flughundgehirn mit Pangolinhaschee ist ein beliebtes Gericht. Wie hörte man zeitgleich im Dezember im chinesischen Wuhan: Kunde: „Ich habe es eilig, geben sie mir die Fledermaus? so mit!“ Bräter: „Die?ist aber noch nicht ganz durch“ Kunde: „Ach, davon wird die Welt schon nicht untergehen.“



Blauhelmstation mit heimeligen NATO-Draht.
Die Demokratische Republik Kongo (auch Herz-Infarkt Afrikas genannt, oder République Déspotique du Congo EDC abgekürzt) ist ein Musterbeispiel für den gescheiterten Versuch, 200.000 verschiedene Ethnien unter einen Hut zu bringen, die sich alle aus irgendeinem Grund abgrundtief hassen.
Pro Krieg mischen üblicherweise fünf bis sieben radikale Rebellengruppen mit, welche alle Namen wie Demokratische Volksnationalbefreiungsarmeefront in mehr oder weniger abgewandelter Form tragen.
Der Ansatz, den diese Gruppen verfolgen, ist freilich ein ungewöhnlicher; so gehen die meisten Rebellenführer offenbar davon aus, dass das Volk sich am besten dadurch befreien lässt, dass man möglichst große Teile davon systematisch vergewaltigt, ausraubt und ermordet.
Weitere Teilnehmer sind die Armeen der DRK sowie von diversen Nachbarstaaten, welche allesamt im Grunde dieselbe Strategie verfolgen wie die Rebellengruppen, jedoch meist schlechter ausgerüstet sind.

In vielen verschiedenen Friedensmissionen im Congo haben die Vereinten Nationen versucht, Stabilisierungsmaßnahmen durchzuführen, um die Bevölkerung einigermaßen zu schützen. Die aktuelle Mission hat den Namen MONUSCO.
Die Hauptaufgabe der Blauhelme ist Zeuge zu sein. Man hat zwar Waffen, darf die aber in der Regel außer zum Selbstschutz nicht einsetzen, ohne dass mindestens 30 Bürokraten auf den Antrag gepupst haben. Diese Restriktion macht die Soldaten vor Ort leider sehr unglaubwürdig und die örtliche Bevölkerung protestiert zunehmend, da sie nicht gegen die verschiedenen Milizen geschützt werden (dürfen).
3 Wochen vor unserer Reise gab es größere Demonstrationen im 550 km entfernten Bunia. Deshalb waren die Blauhelme immer noch in Alarmbereitschaft und die Aussichtstürme der Feldlager waren besetzt.
Aber für den Congo sterben?




Finde den Bwana

wird fortgesetzt
Letzte Änderung: 28 Apr 2020 20:51 von Carsten Möhle.
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29 Apr 2020 20:57 #587675
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Am Stadtrand von Goma ist einer von 2 Ebola – Checkpoints auf dem 38 km Rest-Weg zum Nationalparkeingang. Photographierverbot.
Hier steigen alle aus, gehen zu einem Handwaschbecken mit Seife und Desinfektionsmittel zum Händewaschen, dann in eine Schleuse, werden dort durch ein Fenster mit einer Fiebermesspistole an der Halsseite abgetastet.
Ohne erhöhte Temperatur geht man zum Ende der Schleuse und dann, nachdem der Fahrer den Unimog nachgeholt hat, steigt man wieder auf und es geht weiter.
Auf Nachfrage, was bei erhöhter Temperatur geschieht wird auf ein Sanitätszelt hinter der Station gezeigt.
Wenn man Glück hat, hat man sich trotz der beschriebenen Symptomatik nur eine harmlose Malaria, Pest, Lepra oder Syphilis eingefangen.
Ein wunderschöner Platz für eine Quarantäne. Sollte man denjenigen zeigen, die schon das Vollfressen auf dem eigenen Sofa vor dem Fernsehgerät als „Quarantäne-Hölle“ beklagen. Sicher, diejenigen sind auch durch galoppierende Arschlappenfäulnis besonders gefährdet und werden schon von Tierfängern gesucht. Dabei könnte bei diesen Exemplaren Mensch schon durch die Behandlung mittels einer einfachen Fäkaltransplantation zu Linderung der Magen-Darm-Symptomatik führen.
(spätestens jetzt ahnt man, warum es gut ist, dass ich nicht so häufig Reisebereichte schreibe, aber Sie erinnern sich, am Anfang, es ist für einen guten Zweck, das etwas bei den wirklich Bedürftigen ankommt)

Die Kontrolle wird in beide Richtungen durchgeführt, der Checkpoint ist zu Tageslichtzeiten mit mindestens 3 Personen besetzt. Nachts ist eine Ausgangssperre, allerdings nicht dem Virus geschuldet.
Raucher müssen mit 2 Meter Abstand von der Station qualmen, um sich vor einer ggf. todbringenden Lungenkrankheit zu schützen. Hä?


Ranger, die nicht gerade glücklich aussehen - aber wer tut das schon im Kongo?

Außerhalb der Stadtgrenze von Goma koppeln wir mit einem Rangerfahrzeug der Nationalparkbehörde. Der Auftrag ist Begleitschutz zum Nationalparkhauptquartier für den Unimog mit den 10 Reisegästen zu fahren. Hmm, das zuverlässigste, geländegängige Fahrzeug der Welt soll von einem Landrover begleitet werden?

Es ist überall zu lesen, dass diese Ranger durch Sondereinheiten paramilitärisch ausgebildet wurden. Das Konzept der „grünen Krieger“, dass man Naturschutz militärisch durchdrückt, wird zuweilen auch kritisch gesehen.
Zumindest war die Ausrüstung vollständig und zweckmäßig, die Magazintaschen gefüllt. Das Auftreten war diszipliniert, der Zustand der Kalaschnikows gepflegt.
Warum eine Panzerfaust (Russische RPG7) durch die Verteidiger mitgeführt wird, erschloss sich mir nicht.

Nur wie wollen die uns schützen, wenn sie ständig hinterherfahren? Wer hat denen das so beigebracht. In dieser Formation können die uns nur rächen aber nicht schützen!

Bis kurz nach dem Abzweig zur Rangerstation am Vulkan ist die Straße geteert, mit Fahrbahnmarkierung und Fahrrad- bzw. Fußgängerweg versehen.
Dann geht es auf Basalt-Gravelroad weiter, die ortsüblichen afrikanischen Überhohlvorgänge eingeschlossen.











Wir Zielscheiben, formerly known as tourists, wurden von den Kindern und auch vielen Erwachsenen bewunken. Irgendwie scheint Tourismus doch was Schönes zu sein. Einige der älteren unter Ihnen erinnern sich sicher noch, als man damals individuell reisen konnte.
Es ist fast wie auf einer Stadtrundfahrt mit Bwana Tucke-Tucke in Katutura, wenn hier nur nicht die Farbe Grün so aufdringlich wäre.
Die Schilder im Hintergrund deuten auf eine durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützte Schule hin. Oder auf Swahili: „shule“. Hatte die damalige deutsche Kolonialzeit doch etwas gebracht, wenn es davor kein Wort für diese Einrichtung gab?




Außerhalb des ertragreichen Korruptionssektors verdingen sich die meisten Einwohner als Freiberufler und Ich-AG´s in Landwirtschaft und Bergbau. Fast jeder Berg wird bis an die Spitze landwirtschaftlich genutzt. Einige haben sich auf das artengeschütztem schreddern von Tropenholz spezialisiert oder machen Luxusholzkohle draus.

Vor 30 Jahren war hier viel mehr Dschungel, jetzt nur gelegentlich Sekundärwald. Immerhin hat man dadurch freies Schussfeld. Hier eine der Horch- und Guckposten des Militärs.



Das Holzhaus ist nicht unser Hotel, aber im Hintergrund ist der Mont Mikeno -im Nebel. Dort wartet Morgen eine Gorillagruppe auf uns. Die Guerillagruppe ist derzeit eher rechts davon.

Die Mikeno Lodge
Aus Sicherheitsgründen wurden wir kurzfristig auf die Mikeno Lodge umgebucht, mit 350 US$ für das Zimmer die teuerste Unterkunft in der Gegend.





Das Kibumba Tented Camp (150 US$ pro Zimmer) ist dichter dran am Einstiegspunkt für das Gorillatrekking.
Die Mikeno Lodge ist auf dem umzäunten und streng bewachten Gelände der Nationalparkverwaltung.
Es gibt ein Gorillababy-Waisenheim, das Senkwekwe Zentrum was durch die preisgekrönte „Virunga“ Dokumentation von Netflix prominent geworden ist. Ein Dschungelcamp mit echten Affen, die sich nicht zum Affen machen lassen.



Auf dem Gelände ist auch eine Coltan Mine. Neben populären afrikanischen Exportprodukten wie Blutdiamanten, Blutgold und Blutkupfer ist hierbei der Zusatz- „Blut“- nicht notwendig, da es ein Grundstoff ist, der es verwöhnten Modernitätsgewinnern ermöglicht, z.B. diese Reiseberichte auch auf dem Handy unterwegs zu lesen.
Ein Vorteil auf dieser Lodge untergebracht zu werden ist, dass man in der Parkverwaltung vorbeischauen kann und einem die Arbeitsweisen, Aufgaben und Abläufe im Nationalpark nahegebracht werden. Man kann die Ranger abends an die Lodge-Bar einladen.


Das Weihnachtsessen ist auf dieser Karte zusammengefasst. Von den 259 Buchstaben für das Essen sind lediglich 13 Buchstaben (Duck Liver, Duck), die fleischliche Nahrung, also Nahrung bezeichnen. Das ist ein Anteil von 0,05 oder 5% (Ok, der Salat kann auch Spuren von Nüssen und Insektenteilen enthalten).
Eine carnivorische Frechheit!

Merry Christmas! Das Essen wird gemümmelt.




der Bericht fortgesetzt.
Letzte Änderung: 29 Apr 2020 21:16 von Carsten Möhle.
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01 Mai 2020 20:05 #587878
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Das Gorillatrekking
Die Anreise
Nach einem frühen frustrierenden frugalen Frühstück für Frutarier (diese Wortwahl ist der Bedeutung geschuldet, nicht der Alliteration, form follows function; es gibt auch kein Photo, ich hatte meine Makrolinse nicht dabei) ging es zum Unimog und die Fahrt in Richtung Mont Mikeno, der Gegend für dieses Gorilla-Trekking begann.

Die Sicherheitslage auf dieser Strecke war eindeutig besser. Nur 6 Ranger und jeder der Ranger hatte nur ein Magazin in seinen Magazintaschen.
Wir erhöhten die Sicherheit, in dem wir Heiko für einen Teil der Strecke mit auf den Begleitlandy gesetzt haben.


Aber es wurde wieder nur hinterhergefahren und das auch noch mit unzweckmäßigen Sicherheitsabständen. GRRR!


Aber der Mount Mikeno kam schon in den Blick



Der 4.437 m hohe Mont Mikeno ist der zweithöchste Vulkan in den Virungas. Es ist ein schlafender Vulkan – letzter Ausbruch im Pleistozän - und heißt „arm“ übersetzt, weil er wegen der steilen Hänge „arm“ an Menschen und landwirtschaftlichen Anbauflächen ist.







Ein reicher Berg auf fruchtbaren Vulkanboden wird so mit Bohnenwald bewirtschaftet:




Video Bohnenwald


Der Nyiragongo kam in den Blick.





Die Rangerstation
Das Rangerbüro „Bukima Patrol Post“ im Mikeno-Bereich ist nach 1 ½ Stunden erreicht.
Auf der Karte sieht man gut das Dreiländereck Congo-Ruanda-Uganda. Die Gorillas sind in echt nicht so groß, wie auf der Karte dargestellt. Das stammte wohl noch aus King-Kong Zeiten.



Wir werden vom Chefranger Daniel im Briefing-Raum begrüßt.



Hier machen wir den Affenschein, die Sicherheits- und Näherungseinweisung für den Besuch der Gorillas: Touristengruppen nicht größer als 6 Personen, ein Ranger vorneweg, ein Ranger hintendran, bei der Annäherung an die Gorilla - Gruppe nicht laut reden, nicht dichter als 7 Meter ran, wenn ein Affe auf einen zukommt, nicht bewegen, ein paar Hinweise zum Verhalten der Gorillas…

Dann trägt man sich in eine Teilnehmer - Liste ein.





Das war sie nun, die Tagesausbeute des Congo-Tourismus am 26.12.2019: 10 Touristen für das Gorilla Trekking und zeitgleich 8 Touristen, die auf den Nyriagongo Vulkankrater hochbegleitet wurden.
Gegenüber Gestern mit 4 Gorilla Besuchern eine Steigerung von 250%.
Läuft!

Beim Umsehen entdeckt man eine versteckte Spendenquittung an der Wand.



Die Gorillagruppenübersicht- das Affentheater

Die Gorillagruppen sind nach Namen von im Dienst gefallenen Nationalpark- Rangern benannt. Aus diesem Datenpool könnte man mittlerweile leider über 100 Gruppen benamsen. Schöner wäre, man könnte sie nach Jahreszeiten benennen.



SB Silverbacks = Silberrücken, in der Regel alle älter als 15 Jahre
BB Black Backs = Männliche Durchschnittstypen, hierarchische Mitläufer
ADF Adult Female = erwachsene, empfängnisfähige Damen
SUB Sub Adults = Halbstarke
JUV Juveniles = Jugendliche
BEBES = Babies

Aus den Zahlen geht hervor, dass im Congo 50 % der Gorillas an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt sind.
Auf unsere affenscheinpflichtigen Frage, wie wir uns den Gorillas nähern sollten, war die Antwort, dass wir kurz vor Erreichen der Gruppe einen Mund-Nasenschutz aufsetzen müssen.
Was hatten wir uns vorher nur für unnötige Gedanken gemacht.





Dann werden die Hände desinfiziert und die Gesichtsmasken verteilt und wir werden in eine 6er Belgier-Gruppe und meine deutsch-türkische 4er - Gruppe eingeteilt.

Belgien ist ein Land in Mitteleuropa, das sich mit aller Macht weigert, zu den Niederlanden zu gehören und gleichzeitig selbst für Frankreich zu provinziell ist. Außerdem wollen sie uns Deutschen den Völkermordrekord mit des belgischen Königs Leopold II. Privatkolonie Congo streitig machen. Er gab den Kongolesen mit der Gummiernte alle Hände voll zu tun. Wer dabei in den 16-Stunden-Schichten nicht effizient genug war, verlor sie dann auch gelegentlich. Der Reisebericht des Nicht-Forikers Joseph Conrad in das vielberedete Herz der Finsternis lässt nur wenige Details aus.

1960 hatte Belgien keine Lust mehr, sich Tag für Tag das genozitäre Elend im Belgischen Kongo anzusehen, und entließ das Land in die Unabhängigkeit. Auch heutzutage sind viele der Congo - Besucher aus Belgien.

Da haben wir uns ganz schnell social distanced und uns als erste abmarschbereit gemacht.



Um die Gorilla-Gruppen vom Rangerbüro aus zu erreichen sind 1-4 Stunden Wanderung notwendig, je nachdem, wo sich die Gruppe am Berg aufhält.
Bei Voranmeldung kann man Träger arrangieren, die für 30 US$ einen Rucksack mit Regenzeug, Handtuch, Kamerazubehör, Reserve-Akkus, Brillenputztücher, Schokoriegel und 3-4 Liter Wasser tragen.

Bwana Tipp: Sich dem dienstgradhöchsten Ranger anschließen. Der will als schnellster wieder zurück im Büro sein und hat sich eingeteilt, um die Touristen zur nächstgelegenen Gruppe zu führen.

Durch vielfaches Anraten hat man mir empfohlen, eine lange Hose zu tragen. Im Dschungel gäbe es so viel Viechzeug, dass man dort nicht mit schlanken, wohlgeformten, muskulös definierten, unrasierten Beinen blank hindurchschreiten solle.
Mit Viechzeug benannte man auch hier alle Art von Tieren, aus denen man kein Biltong herstellen konnte.
Normale Wanderschuhe, die einem Halt um das Abschlussstück des Beines geben, reichen völlig aus. Die Ranger nutzen Gummistiefel.
Hobbitschuhe oder spezielle Frauenschuhe sind nicht notwendig.





(Teleskop-) Wanderstöcke sind eingeschränkt hilfreich, da es in den Regenwaldetappen durch den engen Busch geht. Allerdings gibt es ein wenig Halt auf dem regenassen Urwaldboden.
Man kann für 10 US$ handgeschnitzte Wanderstöcke leihen.
Ich empfehle individuell einstellbare Teleskopstöcke, um je nach Steilheit und Neigung die Stöcke um 5 bis 10 cm zu kürzen (bergauf) oder zu verlängern (bergab).
Am Nyiragongo braucht man sie sowieso, um den Bewegungsapparat und vor allem die Knie zu entlasten.

Und los geht’s durch blühende Landschaften!

Letzte Änderung: 01 Mai 2020 20:15 von Carsten Möhle. Begründung: Zusatzbilder
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02 Mai 2020 16:20 #587949
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Die Gorillastunde



Die Parkgrenze ist von den landwirtschaftlich genutzten Flächen durch eine Mauer oder Riesenbordsteinkante abgetrennt. Hinter der Mauer beginnt der Regenwald. Vor der Mauer ist intensiv genutzte Kulturlandschaft. Ein krasser Übergang.







Erst mal Strecke machen, um an den Regenwaldbereich zu kommen, wo sich „unsere“ Gorillagruppe aufhält.
Das ist Landschaft. Ganz schön viel auf einmal - also lieber zweimal gucken!









Die Giftspritzer sind auch hier schon im Einsatz. Ein Modernitätsgewinner, aber wahrscheinlich auch kein sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplatz.



Dann geht es in den Regenwald. Sieht ein wenig dichter aus als die Obi Gartenabteilung.

Man überschreitet den Weg von Kultur zur Natur, von Licht zu Dunkelheit, zum Ort des Kampfes Baum gegen Baum. Verachtungswürdige Massenbaumhaltung.

Auf glitschigen Dschungelpfaden bergauf. Der ungefähre Aufenthaltsort der Gorillagruppe wird von der täglichen Rangerablösung an die Station gemeldet. Daher weiß man schon, wenn man startet, wie lange man ungefähr unterwegs sein wird, um an das Ziel der Wanderung zu gelangen.




Und dann Mundschutz auf, wir sind jetzt schon ganz nah. Der Vor-Ort Ranger macht ein kurzes Ablösegespräch mit unserem Begleiter-Ranger und dann
Vorhang auf für ein kleines bisschen Gorillaschau!

Letzte Änderung: 02 Mai 2020 16:24 von Carsten Möhle.
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03 Mai 2020 16:02 #588019
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Familientreffen im Urwald
Die Wanderung zu den Gorillas ist so getimt, dass man in deren Mittagspause bei ihnen ankommt. Dann sind die Gruppen besonders entspannt, sehr inaktiv und längere Zeit an einem Ort. Hier der erste Blick und dann das Panorama:












Der Schutz des Gegenübers durch die Maske ist der Grund sie aufzusetzen, nicht ein symbolisch-dekoratives Element zu tragen. Beim Gegenübertreten der Gorillas wird das auch als verhältnismäßig und notwendig fraglos umgesetzt.
Eine UV-Lichtgestalt von einem anderen Kontinent würde empfehlen intravenös Sagrotan zu spritzen.

Woher kommt nun der grassierende zwanghafte Pessimismus, neuerdings auch "kritisches Hinterfragen" genannt, das die zeitweilige Maskenpflicht, um ein Gegenüber mit 100% gleichem Genom zu schützen schon als Maulkorberlass und Freiheitsberaubung wider eine Meinungsfreiheit zu interpretieren?
By the way: Eine Meinung kann auch falsch sein, zur Meinungsfreiheit gehört aber die Rede- und Veröffentlichungsfreiheit. Wer schon mal mit One-World- flat-earthern, Echsenmenschenliebhabern oder Gottes Bodenpersonal argumentieren wollte, weiß dass oftmals Meinungsfreiheit mit Freiheit des Glaubens verwechselt wird. In dem Bereich gibt es ja sogar unwiderlegbare Offenbarungen.
(Wenn es einen Gott geben würde, würde er gerade in Namibia Home Office machen)

Man fühlt sich wie ein Intensivmediziner. Die Maske verbirgt Emotionen. Und Gedanken



, aber ein Furz wird ja auch nicht von der Unterhose aufgehalten.



Alter weißer Mann.
Man muss die Maske nur in unmittelbarer Nähe der Gruppe tragen, also etwas über eine Stunde. In der feuchttropischen Hitze hat man schon bereits nach kurzer Zeit das Gefühl, das Champignons im Rachenraum wachsen. Der Vor-Ort-Ranger hat die Maske während seiner gesamten 12 Stunden Schicht auf.

Damit wir bessere Sicht auf die Gruppe haben, betreiben die Ranger noch ein wenig Forstwirtschaft. Lautstarker Einsatz der Machete beeindruckt die Gorillas nicht. Unser Begleitranger verkündet laut „10:36 The hour begins now!“



Hier ein erster, ungekürzter 5-Minuten Eindruck von 60 Minuten Affentheater



Hochaktiv waren in der Gorilla-Siesta die Gorillakinder. Wenn einer neugierig zu nah auf uns zukam, stellten sich die Ranger mit dem Rücken zum Tier dazwischen und drängten es ab.

Video fliegende Zwillingstürmer



Wird fortgesetzt mit Bananenphetaminen
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