3. Tag (10. September '23) aha Thakadu River Camp, Madikwe Games Reserve
Den Morgen des dritten Tages starteten wir mit einem weiteren organisierten Gamedrive durch den Pilanesberg Nationalpark. Zu sehen gibt es die inzwischen schon 'üblichen Verdächtigen' wie Giraffen, Affen, Kudus und erfreulicherweise sogar wieder mehrere Nashörner, allerdings aus größerer Entfernung als gestern.
Nach der Rückkehr zur Lodge haben wir noch in Ruhe gefrühstückt, dann die bereits gepackten Koffer eingeladen. Für uns hieß es erstmals 'Urlaubs-Packen'. Wir haben es uns angewöhnt, möglichst nicht in jeder Unterkunft das komplette Gepäck aus- und wieder einräumen zu müssen, sondern jeweils für die nächsten ein bis drei Tage eine kleinere leichte Tasche zusammenzusuchen und die großen Koffer dann auf der Ladefläche im Wagen zu lassen. In der Regel steht das Auto ja sowieso in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Unterkunft.
Nach der gelungenen Einstimmung in der vergleichsweise riesigen Kwa Maritane Lodge erwartet und heute das absolute Kontrastprogramm. Es geht ins keine 150 Kilometer entfernte Madikwe Game Reserve. Wie in Private Game Reserves meist üblich, darf man in Madikwe nur mit offiziellen Gamedrive-Fahrzeugen unterwegs sein. Diner und täglich zwei Fahrten jeweils morgens und am späten Nachmittag sind inbegriffen. Die Thakadu Lodge bewegt sich preislich am unteren Ende der PGR-Unterkünfte aber am oberen unseres Budgets. Sie liegt im Flusswald des Marico Rivers am südöstlichen Rand des Parks, hat nur 12 geräumige und stilvoll eingerichtete Safari-Zelte mit Blick über den Fluss und einen Gemeinschaftsbereich mit einer offene Lounge, dem Essbereich ("Lapa"), einer Bar und einem Außenpool.
Die letzten Kilometer der Anfahrtstrecke bestand aus einer etwas chaotisch organisierten Baustelle, der auch die kurze Anfahrtstrecke zur Lodge zum Opfer gefallen ist. Die Alternativ-Anfahrt führte uns dann und damit eine längeres Stück mit dem eigenen Wagen durch den Park, den wir sonst als Selfdrive nicht hätten befahren dürfen.
Die Ankunft hätte sich nicht spektakulärer gestalten können. Etwa 300 Meter vor der Lodge mussten wir kräftig in die Eisen steigen: Gegenverkehr!! Eine Herde von etwa 15 Elefanten kam uns gerade den Weg von dem Teich unterhalb der Lodge entgegen. Sie waren alle nass, hatten also wohl getrunken und gebadet und marschierten gemächlich auf uns zu.
Nachdem wir ein paar Meter zurückgesetzt hatten, bog die Gruppe zur Seite ab und posierte für diverse Fotos. Erst danach wagten wir uns langsam in ca. 15 Meter Abstand hinter der Gruppe entlang Richtung Lodge.
Dort wurden wir mit warmen feuchten Handtüchern, einem Begrüßungsdrink und dann einem kleinen Mittagsimbiss empfan-gen, während unsere Taschen zu unseren beiden Zeltbungalows gebracht wurden. Diese Luxus-Elemente sind wir absolut nicht gewohnt.
Eine gute Stunde später startete dann schon der Nachmittags-Game-Drive in das Gelände des Madikwe Game Reserves. Ob es Glück, war, die Erfahrung unseres Fahrers oder die guten Funkkontakte der Fahrer untereinander, die Sichtungen waren jedenfalls toll.
Bei bestem Nachmittagslicht steuerten wir gegen Ende der Tour als Highlight eine Gruppe von sechs Löwen an, die es sich im Schatten unter einem großen Baum gemütlich gemacht. Zu finden waren sie einfach, da die Gruppe hier hier am Vortag eine junge Giraffe erbeutet hatte und heute anscheinend weiter daran gefressen hatte und nun satt und müde Pause machte. Durch die Funkverbindung der verschiedenen Gamedrive-Fahrer wurden wir mehr oder weniger geordnet zu der Gruppe gefahren. Es stehen nach den internen Regeln aber immer nur zwei Fahrzeuge bei einer solchen Raubkatzengruppe. Für uns jedenfalls ein tolles Erlebnis mit herrlichen Fotomöglichkeiten, auch wenn das 'Jagderlebnis', Tiere selbst 'entdeckt' zu haben, so natürlich geringer ist.
Auf dem Rückweg gab es dann noch eine unerwartete Begegnung, eine kleine Gruppe von drei Hyänen kamen gerade aus einem Bau hervor - möglicherweise in Vorbereitung einer abendlichen Jagd.
Die 'normalen' Tiere kommen bei solchen Sichtungen meist zu kurz:
Nach Rückkehr schon wieder die Handtücher (seeehr angenehm gegen den Staub und die trockene Luft) und dann ging es direkt zum Abendessen. Das Niveau auch hier: 1 mit Sternchen. Besonders das gegrillte Rinderfilet war sensationell.
Und dann: ab ins Bett, morgen um 5:30 Uhr ist Wecken, um 6 geht es wieder zur nächsten Fahrt los.