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Planung
Die Routenplanung ist natürlich bei einer Rundreise nicht nur das A und O, sondern auch der Teil, der schon einmal viel Vorfreude weckt und Spaß macht. Neben den eigenen Erfahrungen war das Forum hier für uns erneut eine unersetzliche Informationsquelle. Wir hatten bei unseren Namibia-Urlauben einen recht guten Weg gefunden zwischen dem So-Viel-Wie-Möglich-Sehen-Wollen und dem Nur-Schnell-Dran-Vorbei-und-Weiter. Außerdem hat es sich bewährt, nicht jeden Tag die Koffer zu packen, sondern möglichst oft einen zusätzlichen zweiten Tag für den Sonnenaufgang oder -untergang Zeit zu haben. Wir haben dann versucht, eine möglichst passende Route mit den folgenden Vorgaben zusammenzustellen: 1. Tiere, Tiere, Tiere 2. Landschaft 3. möglichst keine 1-Tages-Stops, damit weniger 'Fahrtage' 4. viele günstige Unterkünfte in staatlichen Nationalparks Südafrika ist nun aber eindeutig ein Land, das man in drei Wochen auch beim besten Willen nicht komplett erkunden kann. Mit der spannenden Seite "the true size" kann man einfach die Größen von Staaten miteinander vergleichen: Die erste Planung ergab dann folgende grobe Route: Unsere geplante Route erstreckt sich damit also `nur` auf ein Gebiet etwa halb so groß wie Deutschland im Nordosten Südafrikas mit dem Schwerpunkt Kruger Nationalpark. Mehr ist bei unseren Prioritäten in drei Wochen sinnvoll kaum drin. |
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Planung im Detail - Route und Unterkünfte
Nun ging es in die Detailplanung: Wie viele Tage in welchem Park? Wie lang die einzelnen Etappen? Welche Unterkünfte? Randbedingungen sind möglichst keine Etappe über 400 Kilometer / 4 h Fahrt und keine zwei langen Fahrtage hintereinander. Wenn man die vielen Reiseberichte und Beschreibungen der einzelnen Unterkünfte eine Zeitlang mitgelesen oder gesichtet hat, ist es gut möglich, sich eine Route selbst zusammenzubauen. Die fertigen Rundreiserouten der verschiedensten Reiseanbieter versuchen nach unserer Beobachtung durchweg, viel zu viel in zu wenige Tage hineinzupacken. Eine Unsicherheit sind der erste und letzte Tag, da wir zu Beginn der Planung etwa ein Jahr vorher noch kleine Flüge buchen können und daher dort einen 'Puffer' für Variationen brauchten. Nachtflug Frankfurt – Johannesburg 2 ÜN Pilanesberg NP (Manyane Resort) 2 ÜN Madikwe GR (Thakadu River Camp) 2 ÜN Marakele NP (Tlopi Tented Camp, SanPark) 2 ÜN Mapungubwe NP (Leokwe Restcamp, SanPark) 2 ÜN Kruger NP (Punda Maria Restcamp, SanPark) 2 ÜN Kruger NP (Mopani Rest Camp, San Park) 2 ÜN Greater Kruger (Baluleni Lodge) 2 ÜN Kruger NP (Talamati Bushveld Camp, SanPark) 3 ÜN Panorama Route (Rustique Guesthouse, Graskop) 2 ÜN Kruger NP (Lower Sabie Restcamp, SanPark) 2 ÜN Kruger NP (Biyamiti Bushveld Camp, SanPark) 1 ÜN (??) Nachtflug Johannesberg - Frankfurt Mit diesem Plan sind wir dann an African Dreamtravel herangetreten. Wir hatten gute Erfahrungen damit gemacht, das einzelne Anfragen, Nachfragen, Buchen, Stornieren, Überweisen der Unterkünfte an eine regionale Agentur zu delegieren. Die Veranstalter leben in der Regel von der Provision seitens der Unterkünfte, so dass der Endpreis für uns gegenüber dem Selbstbuchen ähnlich bleibt, wir aber die Sicherheit und Bequemlichkeit eines örtlichen 'Kümmerers' haben. Geändert werden musste nur die erste Unterkunft am Pilanesberg NP, da das Manyane Resort zum Zeitpunkt der Planung Corona-bedingt noch nicht wieder geöffnet hatte. Wir sind dann auf die Kwa Maritane Lodge ausgewichen. Im November war damit dieser Teil der Planung weitgehend abgeschlossen. Planung im Detail - Auto In 2017 für Namibia waren wir unsicher, welchen Mietwagentyp wir sinnvollerweise wählen sollten und haben uns letztlich für einen 4x4 SUV entschieden, da über 3/4 des namibischen Straßennetzes NICHT asphaltiert sind und wir uns von dem hohen Radstand und der hohen Sitzposition ein besseres Fahrgefühl versprachen. DAS Brot-und-Butter-Fahrzeug aus dieser Kategorie ist in Namibia eindeutig der Toyota Hilux Doublecab 2,5 l Diesel 4x4, also ein Toyota-Geländewagen mit Doppelkabine (zwei Sitzreihen, vier Türen) und geschlossenem Canopy auf der Ladefläche. Aber ist das auch das Richtige für Südafrika? Der Anteil der asphaltierten Straßen ist deutlich höher, in vielen Reiseberichten lesen wir von ganz 'normalen' PKWs, mit denen z.B. auch der Kruger Nationalpark befahren wird. Nun haben wir vor, auch einige weniger besuchte und weniger erschlossene Parks anzufahren und zudem haben wir uns sehr an die für Tiersichtungen optimale Sitzposition, den riesigen Kofferraum und die Sicherheit gewöhnt, die der Allradantrieb in Kombination mit der großen Bodenfreiheit vermittelt. Also - never change a running system - wir haben in den finanziell etwas sauren Apfel gebissen auch in Südafrika wieder diese Fahrzeugklasse gewählt und werden hoffentlich auch wieder einen Hilux bekommen. Ein paar Unterschiede zu unseren Mietwagen in Namibia wird es in Südafrika voraussichtlich geben. Unüblich sind ein Doppeltank (es gibt genügend Tankstellen), ein doppelter Ersatzreifen (es gibt genügend Werkstätten und weniger Schotterpisten) und der Aufbau ist keine geschlossene 'Blechkiste', sondern er wird sehr wahrscheinlich Fenster haben. Das sieht zwar chic aus, ist aber für Langfinger leider eine bessere Einladung. Und ob es staubdichter ist, werden wir sehen ... Planung im Detail - Flüge Wie bei den anderen Afrika-Urlauben hatten wir als auch diesmal ERST Unterkünfte und Auto festgemacht und DANN erst nach den Flügen geschaut. Immer noch eine etwas beunruhigende Reihenfolge. Aber die gewünschten / guten Unterkünfte sind nun mal schon ein Jahr vorher buchbar, Flüge gibt es da meist noch gar nicht. Die verschiedenen Varianten mit Stops in Istanbul, Addis Abeba, Windhoek, Paris, London Heathrow, Zürich etc. habe ich dann eine Zeitlang beobachtet. Aber leider gehen die eher rauf als runter. Also haben wir Ende März gemeinsam die Entscheidung getroffen, in den sauren Apfel gebissen und doch die (einzigen) Nonstop-Flüge mit der Lufthansa Frankfurt - Johannesburg - Frankfurt gebucht. Besonders ärgerlich: die Gepäckstücke á 23 kg sind in den Preisvergleichen nicht mehr enthalten gewesen, sondern kommen noch oben drauf. Am 7. September geht es per Nachtflug nach Johannesburg, am 2. Oktober also 25 Tage später zurück nach Frankfurt. Jetzt gibt es aber absolut kein Zurück mehr. Das Geld ist ausgegeben! Und jetzt heißt es - nur (!?) - noch sechs Monate warten! |
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0. Tag (7. September) Flug, Auto, Einkauf etc.
Dass uns die Lufthansa anmailt und eine Änderung der Flugreservierungen mitteilt, sind wir aus dem Jahr 2021 leidlich gewohnt. Aber da war aufgrund der Corona-Probleme alles 'unter Vorbehalt' und mit kostenfreiem Umbuchen gebucht und wir darum Unsicherheit gewohnt. Als wir dann aber 10 Tage vor dem Abflug auch in diesem Jahr wieder eine unerwartete Mailnachricht von der Lufthansa erhalten, war das dann aber ein Schreck in der Morgenstunde: "Ihr Reiseplan hat sich geändert! Wir mussten unsere Flugpläne anpassen. Davon ist auch Ihre Reservierung betroffen. Bitte prüfen Sie Ihren neuen Plan und wählen Sie eine der Optionen: Änderung annehmen / Alternative Flüge finden." Nein!! Was ist denn da los?! Irgendwie sehen die neuen Reiseinfos aber genauso aus wie die alten? Nach etwas genauerem Vergleich wird klar: Der Hinflug startet identisch, dauert aber eine Stunde länger. Ankunft ist nun erst um 9:50 Ortszeit - 70 Minuten später als vorher angegeben. Der Rückflug ist unverändert. Es wird zwar kein Grund angegeben, wir vermuten aber, dass der Luftraum über dem Niger derzeit von Flugzeugen aus der EU umflogen wird. Mit SO einer kleinen Änderung kommen wir klar. Wir verlieren eine Stunde am Ankunftstag, der hat aber genug Luft in der Planung. Also: Änderung annehmen! Reiseunterlagen (Etwas knappe) vier Tage vor Abflug erhalten war dann den dicken Briefumschlag von African Dreamtravel u.a. mit einer praktische Stoffmappe mit einem gebundenen DIN-A4-Heft mit Darstellung aller einzelnen Etappen (Zeit, Kilometer, Routenhinweise etc.) und Unterkünften der kompletten Sammlung der Voucher für den Mietwagen und die einzelnen Unterkünfte, einer Landkarte und ein paar Touristen-Informations-Hefte. Als Geschenk-Zugabe gab es für jeden von uns ein Bandana (Multifunktionstuch) mit einer Anleitung zur Trageweise. Am besten gefallen hat die "Bankräubervariante" Nr. 3, die wir wohl lieber nicht im Flughafen ausprobieren sollten. Apropos Flughafen. Es verlief alles planmäßig. Und zwar nach dem ursprünglichen Plan! Keine 70 Minuten Umweg um Niger herum, sondern eine Landung pünktlich um 8:30 Uhr. Super! Die Maschine war zu 2/3 gefüllt, so dass man teilweise auch den Nachbarsitz für die ausgestreckten Beine nutzen konnte. Wir hatten sechs Plätze für Vier! Danach: Koffer (alle da!), Sicherheits-Check (alle durften einreisen!) und dann hat uns Andronica Campher (super Name) von unserer Reiseagentur in Empfang genommen und bei den nächsten Schritten ein bisschen unterstützt: Telefonkarte (Konni hat nun eine südafrikanische SIM-Karte und Nummer) und Geldautomat (nur Bares ist Wahres). Nächster Schritt: die Mietwagenübernahme bei EuropCar Johannesburg. Bekommen haben wir wie erwartet einen fast neuen Pickup Toyota Hilux mit 6.500 Kilometern auf dem Tacho, Automatik statt Schaltung, alles einwandfrei. Uns wäre nur ein Aufbau ohne Fenster lieber gewesen, um das Gepäck nicht ständig für jeden sichtbar zu haben. Es gibt hier allerdings anscheinend nur die Fensterversion. Anders als in Namibia, ist Südafrika deutlich dichter besiedelt, was wir direkt nach der Ausfahrt aus dem riesigen Parkhaus auf den ersten Kilometern nach dem Flughafen Johannesburg sehen. Es geht im Grundsatz vom Flughafen auf der ersten Etappe über die R21 nach Norden erst einmal gleich raus aus dem inneren Bereich von Johannesburg. Das Linksfahren erweist sich schnell als weitgehend unproblematisch, viele Abbiegevorgänge oder Kreisel sind allerdings auch nicht zu absolvieren. Nach wenigen Kilometern, bevor wir von der gut ausgebauten Regionalstraße auf die Autobahn biegen, ist schon der erste Stopp vorgesehen. Wir steuern das (mittel)große Shopping Center bei Irene Village, einem wohlhabenden Vorort zwischen Johannesburg und Pretoria direkt an der Ausfahrt an. Die Mall bietet einen großen bewachten Parkplatz, einen großen Pick&Pay-Markt sowie diverse kleiner Läden Restaurants, darunter auch Filialen der verschiedene Fast-Food-Ketten. Angefangen haben wir dann mit einem Frühstück bei Mugg&Bean, die Verpflegung im Flugzeug war nur sehr mäßig gewesen. Unsere Empfehlung: Sechs verschiedene Mini-Burger zum Teilen für alle. Der Großeinkauf im Pick&Pay (nicht zu riesig, nicht zu klein sogar mit einer deutschen Brot-Ecke) hat dann die komplette Einkaufsliste eingebracht, die problemlos im riesigen Kofferraum verschwand. Vier Stunden nach der Landung geht es dann endgültig 'auf die Piste', die hier aber erst einmal eine gut ausgebaute Autobahn sein soll. Tatsächlich sind wir dann durch zweimaliges falsches Abbiegen leider erst einmal eine fast Stunde quer durch Pretoria mehr oder weniger direkt nach Nordwesten gekreuzt, das Navi hatte die kürzeste, nicht die schnellste Strecke angezeigt. Irgendwann zeigte sich dann zum Glück doch ein Autobahnschild und wir waren nach Norden aus dem dicht besiedelten Stadtgebiet raus. |
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1. Tag (8. September '23) Pilanesberg NP, Kwa Maritane Lodge
Die knapp 200 Kilometer von Johannesburg zum Pilanesberg National Park sind zügig zu fahren und auch für den ersten Tag problemlos zu bewältigen. Aus Johannesburg raus wird der Verkehr schnell weniger. Der Pilanesberg NP umfasst mehr oder weniger das Gebiet eines Millionen Jahre alten Vulkans von gut 25 Kilometer Durchmesser. Die heutige Hügellandschaft unterscheidet sich deutlich von dem umliegenden Flachland. Heute ist er durch einige Lodges und Camps touristisch erschlossen. Die meisten Besucher kommen dabei als Safari-Tagesausflug aus dem angrenzenden riesigen Vergnügungspark Sun City (dem "Las Vegas Südafrikas"). Dennoch ist der Park wenn überhaupt nur an Ferienwochenenden stark besucht. Unsere Unterkunft ist die Kwa Maritane Bush Lodge im Südosten des Parks. Die Lodge ist nicht ganz unser übliches 'Beute-Schema' bei Unterkünften - zu groß und wahrscheinlich auch eher zu edel. Wir hatten aber - wie berichtet - hier einen Wechsel in der Planung einbauen müssen und diese Lodge ist das "best of" der verschiedenen Alternativen. Ein großer Vorteil: Wir brauchen an den ersten beiden Tagen doch noch keine Selbstverpflegung zu organisieren, sondern haben Frühstück und Abendessen inklusive. Außerdem ist im Preis je Tag ein Game-Drive enthalten. Der erste Eindruck: tolle aber große Lodge, schöne Zimmer und als Zugabe ein paar Zebras auf dem ersten Kilometer zwischen Parkeingang und Lodge sowie beim Bick vom Zimmerbalkon ein Affe im Garten. Zum Abendessen ging es das sehr große, aber architektonisch gelungenen Restaurant mit einer Terrasse mit Landschaftsblick entlang des gesamten Gebäudes. Das Buffet war außerordentlich vielseitig und hochwertig u. a. mit frischem Fisch vom Grill und Roastbeef vom Stück. Auf den Zimmern gibt es einen TV-Kanal, der ständig live die Webcam des Lodge-eigenen Wasserlochs zeigt. Und dort entdeckten wir dann, dass gerade Nashörner zum Trinken kamen. Über einen langen unterirdischen Verbindungsgang kommt man direkt vom Restaurant zum sog. "Hide", dem versteckten Aussichtspunkt auf Bodenhöhe unmittelbar vor dem Wasserloch. Die Rhinos, u.a. Mutter und Kind, haben sich dann längere Zeit dort aufgehalten und für die – bei Nachtscheinwerferlicht schwierigen – Fotos posiert. Ein gelungener Abschluss für den ersten Tag in Südafrika. |
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2. Tag (9. September '23) Pilanesberg NP, Kwa Maritane Lodge
Heute gibt es nach dem Frühstück kein Packen, sondern es heißt einfach Losfahren. Unsere Unterkunft liegt im Südosten Rand des Parks, so dass wir mit der Sonne im Rücken Richtung Parkmitte aufbrechen. Der Tag begann dann aber erst einmal recht lahm, d.h. auf der relativ schlechten nur langsam zu fahrenden Strecke zeigten sich erst einmal nur ein paar Zebras, Impalas, ein recht imposanten Kudu-Bulle und ein paar Vögel. (Klingt gar nicht sooo schlecht. Sind wir evtl. etwas verwöhnt?). Aber dann wurde es interessanter: erst einmal diverse Giraffen und dann direkt neben der Straße eine faule Nashorn-Mutter mit einem super aktiven Nashorn-Teenie, der eifrig um sie herumtollte. Zuschauen und Fotografieren (wir waren das einzige Auto weit und breit) machten richtig Spaß. Nach diesem Highlight sind wir einen weiten Bogen zurück in der Lodge. Als Erstes haben wir dann direkt die Wasserloch-Hide-Webcam gecheckt und siehe da: Elefanten am Hide. Nichts wie hin, wir sitzen in Ruhe auf der Bank, schauen aus dem offenen ‚Fenster‘ und die Elefantenfamilie liefert das Programm. Um 16:00 Uhr startet dann die im Preis enthaltene organisierte Safari-Fahrt. Eine ereignislose Anfahrt, und dann noch einmal Giraffen und Impalas, ein Sekretär, ein Schakal. mehrere Nashörner mit Kleinem. Und als Highlight zum Abschluss noch ein großer männlicher Löwe direkt neben der Straße! Zugegebenermaßen war allerdings der Löwe nicht gerade ein Exklusiverlebnis. Da die einzelnen Game-Drive-Fahrer untereinander in Funkkontakt stehen, sammelten sich bei dem Löwen letztlich acht Fahrzeugen, an denen er dann aber völlig entspannt in vier Meter Abstand gemächlich entlangschlenderte. Die Abendfahrt wurde dann zur Nachtfahrt (ab 19:00 Uhr ist es finster) und endete nach einer Stunde rumpliger Fahrt an einem großen Boma im Busch. Afrikanische Musik von einer sehr engagierten und stimmungsvollen Band, dazu ein großes Feuer und ein riesiges vielseitiges Grillbuffet runden den Tag ab. Zwei Stunden später und nach kurzer Fahrt zurück zur Lodge haben wir den Abend dann möglichst schnell beendet. Duschen, Packen und ab in die Federn, da wir frühmorgens um 6 zur nächsten Fahrt starten wollen. |
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3. Tag (10. September '23) aha Thakadu River Camp, Madikwe Games Reserve
Den Morgen des dritten Tages starteten wir mit einem weiteren organisierten Gamedrive durch den Pilanesberg Nationalpark. Zu sehen gibt es die inzwischen schon 'üblichen Verdächtigen' wie Giraffen, Affen, Kudus und erfreulicherweise sogar wieder mehrere Nashörner, allerdings aus größerer Entfernung als gestern. Nach der Rückkehr zur Lodge haben wir noch in Ruhe gefrühstückt, dann die bereits gepackten Koffer eingeladen. Für uns hieß es erstmals 'Urlaubs-Packen'. Wir haben es uns angewöhnt, möglichst nicht in jeder Unterkunft das komplette Gepäck aus- und wieder einräumen zu müssen, sondern jeweils für die nächsten ein bis drei Tage eine kleinere leichte Tasche zusammenzusuchen und die großen Koffer dann auf der Ladefläche im Wagen zu lassen. In der Regel steht das Auto ja sowieso in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Unterkunft. Nach der gelungenen Einstimmung in der vergleichsweise riesigen Kwa Maritane Lodge erwartet und heute das absolute Kontrastprogramm. Es geht ins keine 150 Kilometer entfernte Madikwe Game Reserve. Wie in Private Game Reserves meist üblich, darf man in Madikwe nur mit offiziellen Gamedrive-Fahrzeugen unterwegs sein. Diner und täglich zwei Fahrten jeweils morgens und am späten Nachmittag sind inbegriffen. Die Thakadu Lodge bewegt sich preislich am unteren Ende der PGR-Unterkünfte aber am oberen unseres Budgets. Sie liegt im Flusswald des Marico Rivers am südöstlichen Rand des Parks, hat nur 12 geräumige und stilvoll eingerichtete Safari-Zelte mit Blick über den Fluss und einen Gemeinschaftsbereich mit einer offene Lounge, dem Essbereich ("Lapa"), einer Bar und einem Außenpool. Die letzten Kilometer der Anfahrtstrecke bestand aus einer etwas chaotisch organisierten Baustelle, der auch die kurze Anfahrtstrecke zur Lodge zum Opfer gefallen ist. Die Alternativ-Anfahrt führte uns dann und damit eine längeres Stück mit dem eigenen Wagen durch den Park, den wir sonst als Selfdrive nicht hätten befahren dürfen. Die Ankunft hätte sich nicht spektakulärer gestalten können. Etwa 300 Meter vor der Lodge mussten wir kräftig in die Eisen steigen: Gegenverkehr!! Eine Herde von etwa 15 Elefanten kam uns gerade den Weg von dem Teich unterhalb der Lodge entgegen. Sie waren alle nass, hatten also wohl getrunken und gebadet und marschierten gemächlich auf uns zu. Nachdem wir ein paar Meter zurückgesetzt hatten, bog die Gruppe zur Seite ab und posierte für diverse Fotos. Erst danach wagten wir uns langsam in ca. 15 Meter Abstand hinter der Gruppe entlang Richtung Lodge. Dort wurden wir mit warmen feuchten Handtüchern, einem Begrüßungsdrink und dann einem kleinen Mittagsimbiss empfan-gen, während unsere Taschen zu unseren beiden Zeltbungalows gebracht wurden. Diese Luxus-Elemente sind wir absolut nicht gewohnt. Eine gute Stunde später startete dann schon der Nachmittags-Game-Drive in das Gelände des Madikwe Game Reserves. Ob es Glück, war, die Erfahrung unseres Fahrers oder die guten Funkkontakte der Fahrer untereinander, die Sichtungen waren jedenfalls toll. Bei bestem Nachmittagslicht steuerten wir gegen Ende der Tour als Highlight eine Gruppe von sechs Löwen an, die es sich im Schatten unter einem großen Baum gemütlich gemacht. Zu finden waren sie einfach, da die Gruppe hier hier am Vortag eine junge Giraffe erbeutet hatte und heute anscheinend weiter daran gefressen hatte und nun satt und müde Pause machte. Durch die Funkverbindung der verschiedenen Gamedrive-Fahrer wurden wir mehr oder weniger geordnet zu der Gruppe gefahren. Es stehen nach den internen Regeln aber immer nur zwei Fahrzeuge bei einer solchen Raubkatzengruppe. Für uns jedenfalls ein tolles Erlebnis mit herrlichen Fotomöglichkeiten, auch wenn das 'Jagderlebnis', Tiere selbst 'entdeckt' zu haben, so natürlich geringer ist. Auf dem Rückweg gab es dann noch eine unerwartete Begegnung, eine kleine Gruppe von drei Hyänen kamen gerade aus einem Bau hervor - möglicherweise in Vorbereitung einer abendlichen Jagd. Die 'normalen' Tiere kommen bei solchen Sichtungen meist zu kurz: Nach Rückkehr schon wieder die Handtücher (seeehr angenehm gegen den Staub und die trockene Luft) und dann ging es direkt zum Abendessen. Das Niveau auch hier: 1 mit Sternchen. Besonders das gegrillte Rinderfilet war sensationell. Und dann: ab ins Bett, morgen um 5:30 Uhr ist Wecken, um 6 geht es wieder zur nächsten Fahrt los. |
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