THEMA: Zu Viert in Südafrika - Nationalparks Nord und Ost
25 Jan 2024 13:56 #681127
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  • Yoda911 am 25 Jan 2024 13:56
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11. Tag (18.09.2023) Mopani Rest Camp, Kruger National Park
Der erste Unterkunftswechsel innerhalb des Kruger NP führt uns heute über 180 Kilometer nach Süden ins - immer noch im Norden des Kruger NP liegende - Mopani Camp. Bei einer üblichen Geschwindigkeit von unter 50 km/h werden wir also ohne Stopps mindestens vier Stunden 'auf Pad' sein. Sarah wünscht sich morgens nach den vielen Elefantentagen mal einen "Katzentag". Als wenn es so einfach wäre?! Mal sehen.

Los ging es heute bei wolkigem Himmel Richtung Süden. Wir versuchten auf dem Weg die Asphaltstraße zu vermeiden, auch wenn diese der einfache und direkte Weg gewesen wäre. Zuerst fuhren wir ein Stück westlich der Hauptstraße auf Gravel neben dem trockenen Flussbett entlang. Nette Landschaft, eher mäßige Tiersichtungen, aber immerhin einige Zebras, Impalas und einzelne andere Antilopen. Dann begegneten wir jedoch einer größeren Herde Elefanten, die im Flussbett einige Schlammpfützen ausnutzten. Dabei auch einige sehr kleine Elefanten. Wir können uns an den Dickhäutern einfach nicht stattsehen. Als wir eigentlich schon im Aufbruch waren stellten wir fest, dass direkt neben der Straße auf unserer anderen Seite ein weiterer großer Elefantenbulle stand und wartete, dass wir ihm Platz machten. Ein mächtiger Schreck für uns und unser ‚Huch’ wohl auch für ihn.



Weiter ging es dann ein kurzes Stück auf Asphalt und dann auf die Ostseite der Hauptstraße. Auch hier folgten wir wieder einem Flusslauf mit kleineren oder größeren Abzweigungen oder Schleifen direkt zum Flussrufer und begegneten wieder verschiedenen Antilopen (Wasserböcke, Zebras, Impalas und Kudus) auch Elefanten fehlten auf dem Weg nicht.
Kurz ärgerten wir uns, weil wir eine Abzweigung zu einem Unterstand (Hide) verpasst hatten, wo eigentlich ein Fahrerwechsel geplant war. Allerdings folgte einige Kilometer weiter ein Aussichtspunkt bei dem wir dann stattdessen halten wollten. Als wir in diese kleine Stichstraße einbogen sahen wir ein geparktes Auto mit einem nach oben ragenden Teleobjektiv aus dem Fenster: Motiv waren zwei tolle Schreiseeadler, nur leider immer noch kein Sonnen-Foto-Licht.



Das andere Fahrzeug war längst weg. Bevor wir dann nach Süden hinterher fahren, noch einmal ein ausführlicher Blick in alle Richtungen und dann ein Ruf von Elisabeth "Da bewegt sich was. Das sind nicht nur Fesen da unten im Flussbett!". Fernglas und Teleobjektive raus: Die Felsen haben Ohren. Mehrere Ohren, Ein paar Löwen. Ein paar mehr Löwen. Ein Rudel von insgesamt 11 Löwen! Das Rudel hatte sich anscheinend die wärmenden Steine mit gutem Blick über das Flussbett als Lager gewählt und wurde gerade langsam wach. Ein Kopf hoch, ein paar Schritte, eine Begrüßung des Nachbarn und wieder ablegen oder setzen. Aber es kam mehr und mehr Bewegung in die Gruppe. Inzwischen hatten wir die Rudelgröße auf 15 Tiere korrigiert, die langsam einzeln aufstanden, durch das Flussbett wanderten und in mehreren gemütlichen Etappen das gegenüberliegende Flussufer ansteuerten. Trotz der recht großen Entfernung ein tolles Schauspiel und Erlebnis, dass wir die ganze Zeit nur für uns hatten. Weitere Autos Fehlanzeige.


Das Flussbett und weit hinten die Felsen in der Mitte.


So sah es mit Telobjektiv aus.


langsam aufwachen

langsam aufstehen

langsam verteilen

Irgendwann mussten wir dann weiter. Mehr Action wollten die Löwen anscheinend auch nicht bieten. Auf der weiteren Strecke gab es wieder mehere Antilopen-, Gnu - und Büffelgruppen zu sehen, eine weitere Elefantenherde am anderen Flussufer und mehrere Greifvögel, darunter ein Bateleur und unterschiedliche Geier-Sorten. Von dem Stück haben wir kaum Fotos, wir sind anscheinend schon etwas verwöhnt und warten immer auf die perfekte Sonneneinstrahlung, die sich heute schwertat.



Spannend war die Sichtung eines beachtlich großen Warans vor ins auf der Straße. Als wir näher kamen hatte das ca. 1,5 m lange Tier gerade einen kleine baum bestiegen:





Kurz vor unserem Ziel kamen wir noch an ein Wasserloch, bei dem wir schon wieder eine Gruppe Elefanten bewundern konnten, die mit ihren Rüsseln aus dem Wasserreservoir tranken und nicht aus der vorbereiteten Rinne.





Ein Auto hielt neben uns und ein südafrikanisches Pärchen sprach uns an und erklärt in etwa 5 Kilometern Entfernung würden ein Dutzend Löwen direkt an der Straße liegen, wenn man einer kleinen Parallelstraße zur Hauptstraße folgen würde. Also nichts wie los. Tatsächlich sahen wir nach 5 Kilometern auf der Straße bereits drei Autos stehen, die ein mit 11 Tieren wieder beachtlich großes Rudel in einem kleinen Bereich zwischen der Sandpiste und einer Feuerschneise, so dass man sie sogar von zwei Seiten bewundern konnten. Sie alle lagen faul in kleineren Gruppen zusammen, kuschelten miteinander und wirkten ansonsten satt und zufrieden. Teilweise waren wir keine zwei Meter von diesen beeindruckenden Tieren entfernt.















Nur schwer konnten wir uns von diesem Anblick nach ca. einer Dreiviertelstunde loseisen. Nun aber los zum Einchecken im Camp:
Das Mopani Camp ist das jüngste (aber immerhin auch von 1992) der großen Kruger-Camps und ist gut ausgestattet mit Shop, Tankstelle, Pool und Restaurant und liegt wunderschön direkt am Pioneer Dam, der einen recht großen See aufgestaut hat und damit in der Trockenzeit zum beliebten Anziehungspunkt für die Tiere der Umgebung wird. Mopani heißt angeblich Schmetterling und verweist auf die Form der Blätter des gleichnamigen Baums, der hier zahlreich in der Umgebung wächst.
Unser guest cottages (FF6V) für die nächsten beiden Tage ist reetgedeckt, bietet Platz für 6 Personen (zwei Schlafzimmer und einen Wohnraum mit Couch), einer großen Terrasse mit Grill und macht dem V (für view auf den See) alle Ehre. Wir haben uns super wohl gefühlt.




Letzte Änderung: 25 Jan 2024 15:46 von Yoda911.
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25 Jan 2024 15:48 #681137
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Dem Elvis könnt ihr auch crested guineafowl sagen. B)

Dieses Foto finde ich toll mit den vier verschiedenen Säugetieren und den Oxpeckers auf dem Büffel.
Yoda911 schrieb: Ich begleite euch gerne weiter.
lG brisen
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Danke.
"Crested guineafowl" ist ergänzt.
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25 Jan 2024 16:01 #681141
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12. Tag (19.09.2023) Mopani Rest Camp, Kruger National Park
Da wir auch im Mopani Camp zwei Tage bleiben, ist heute kein Umzugstag und da keine konkreten Ziele auf dem Plan stehen, können wir uns ein bisschen 'treiben lassen'. Ich werde mal versuchen, hier mal mehr von den ‚normalen‘ Tieren zu posten, die wir jeden Tag zwischen den besonders erwähnenswerten grauen Riesen oder Katzen in der Berichterstattung etwas vernachlässigen. Ich fürchte allerdings, dass sich schon wieder ein Elefant dazwischen gemogelt hat.


















Die Bilder gesammelt haben wir bei einer Runde über verschiedene Pisten rund um Mopani. Wir wollten allerdings rechtzeitig zurück sein, da wir für den Abend ein Bush Braai, also ein organisierter Gamedrive mit abschließendem Barbeque gebucht. Konni löst damit einen Geburtstagsgutschein ein. Der Sichtungs-Höhepunkt der Fahrt lag eigentlich gleich am Anfang. Wenige hundert Meter nach der Camp-Ausfahrt steuert unser Fahrer eine trockenliegende Wasserröhre direkt unter der asphaltierten Hauptstraße an. Die Röhre dient als Bau für eine Hyänenfamilie und tatsächlich sehen wir genau dort die Hyänen-Mutter mit zwei Kleinen, die wirklich unglaublich süß aussehen. Da es schon stark dämmert, werden die Fotos nicht mehr soo toll, das Erlebnis schmälert das aber kaum.







Nach einer guten Stunde Fahrt – es ist inzwischen stockfinster – halten wir an einem vorbereiteten kleinen Boma-Platz mitten im Busch vollständig mit Diner-Tisch, Bedienung, Kerzenlicht, Salat- und Grill-Büffet sowie Feuerstelle.





Es war nicht nur lecker, sondern auch spannend. Tatsächlich saß am Rande des kleinen Platzes ein zusätzlicher Guide mit einem Gewehr als Schutz für uns und die Küchencrew. Zwischendrin machten er und der Fahrer uns auf ein mehrfach wiederkehrendes lautes Geräusch aufmerksam. Sie sind einig, dass das ein rufender Leopard keinen Kilometer entfernt sei.
Nach Abschluss des Essens geht es zurück zum Camp, wobei wir in der Nähe eines kleinen Damms ein nicht ganz so kleines Krokodil erst neben und dann auf der Straße im Scheinwerferlicht sehen, bevor dieses sich leicht genervt ins Wasser gleiten lässt. Den Abschluss bildet dann noch eine African Civet (Zibetkatze*) im Scheinwerferlicht.





Fazit: Ein Bush Braai sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn dies in einem der Camps angeboten wird. War ein toller Abend, der im Gedächtnis bleibt.

'Nochmal Danke an brisen für die Identifikation
Letzte Änderung: 25 Jan 2024 18:59 von Yoda911.
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25 Jan 2024 17:39 #681155
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Eure Wildkatze halte ich eher für ein African Civet. Tolle Sichtung! B)

Die schönen Eulen!!!!!
Ja und so ein Bush braai ist wirklich ein Erlebnis.
lG brisen
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13. Tag (20.09.2023) Baluleni Safari Lodge, Balule NR (Greater Kruger)

Die heutige Fahrt führt erst einmal 75 Kilometer nach Süden durch den Park, bevor wir diesen dann nach Westen verlassen wollen. Wir starten bewusst früh, um dann später einen Rastplatz fürs Frühstück anzusteuern.
Dort, am Fuß einer größeren Felsformation, treffen wir einen pensionierten südafrikanischen Deutschlehrer, der mit seinen erwachsenen Söhnen im Uralub ist. Während er Fan von Udo Jürgens ist, stehen seine beiden erwachsenen Söhne eher auf Rammstein. Zum Abschluss dann dir Info: „wir haben übrigens 5-6 Kilometer öst-lich vor einer Stunde Löwen liegen sehen.“ Waaaas?? Warum erzählen die das erst zum Abschied? Wir verkürzen das Frühstück und nichts wie hin. Tatsächlich finden wir nach wenigen Kilometern tatsächlich drei parkende Autos und etwa sechs schlafende Löwen. Einer gut zu fotografieren, die anderen zu flach unter einem Busch und zu weit weg. Auf jeden Fall ein schönes Abschiedsgeschenk vor dem Verlassen des Parks.











Danach verlassen wir wie geplant den Kruger Park durch das Phalaborwa Gate nach Westen Richtung Baluleni, einer kleinen Lodge im 55.000 Hektar großen Grietje Nature Reserve direkt am Olifants River. Das Nature Reserve sit nicht eingezäunt und teil des Greater Kruger, so dass die Tiere frei zwischen dem Kruger und den benachbarten Reserves ziehen können. Außer bei der Fahrt zwischen Eingang und Unterkunft ist das Selbstfahren im Gebiet untersagt. Als Unterkünfte stehen sechs 2-Personen-Chalets und 2 Safari-Zelte zur Verfügung. Wir haben die Zelte gebucht.
Die Chalets von Baluleni und der kleine Pool liegen angeblich unmittelbar an einer "Elefantenstraße". Wollen wir hoffen, dass dieser Werbespruch sich in der Realität bewahrheitet. Gebucht haben wir hier 'Vollpension plus', also eine Rundumversor-gung inkl. zwei Safari-Fahrten am Tag. Nach Muweti am Anfang des Urlaubs also noch einmal Urlauber-Luxus.
Die Anfahrt ist etwas holprig, gestaltet sich aber sonst problemlos. Die Baluleni Lodge liegt nur 30 min vor dem Gate und glänzt tatsächlich mit einer tollen Lage. Wir lernen den netten Inhaber aus Fulda kennen und beziehen die beiden Safari-zelte, die jeweils auf einem Holzplateau aufgeständert stehen mit Blick direkt auf eine Freifläche auf der angeblich öfter die Tiere zum Fluss ziehen.









Nach einer Miniabkühlung im Pool - es ist sehr warm - geht es zum Game Drive von 15:30 bis 19:00 Uhr mit einem sehr sympathischen Guide und vielen ‚normalen‘ Sichtungen kehren wir zum Sonnenuntergang zur Abendes-senzeit ins Camp zurück. Per Funk kommt dann die Botschaft "Elefanten im Camp". Der Name Elefantenstraße ist also tatsächlich Programm. Wir steuern das Haupthaus von hinten an und werden von zwei Guides per Taschenlampe hinten ums Haus herum zum mannshoch eingezäunten Boma (Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten drumherum) geleitet. Mehrfach kann man tatsächlich Elefanten sehen, die zwischen Haupthaus, Pool und den Bungalows stehen und an den teilweise gepflanzten Büschen und Bäumen fressen. Insgesamt sich zwei Dutzend Tiere! Im Boma angekommen rücken uns die Tiere während und nach dem Essen dann noch deutlich näher.










Wir können nicht zum Klo in die eine Richtung und nicht zum Zelthäuschen in die andere. Überall krachen Elefanten in den Büschen und Bäumen rund um uns herum. Die Guides leuchten die Elefanten direkt durch den Zaun aus zwei Meter Entfer-nung an. Die interessieren sich zwar nicht für uns, machen den Weg aber auch nicht frei.
Nach einer Stunde geht es für die anderen vier Gäste in eine Richtung bewacht raus. Wir starten dann noch 45 min später in einem weiten Bogen um die Elis herum hinter der Taschenlampe des Guides zu unseren Zelthäusern. Alle kommen sicher an, aber die Elefanten sind bis lange in die Nacht noch immer in verschiedene Richtungen zu hören, aber Zeltwände auf Holzpo-desten riechen und schmecken nicht. Wir müssen dringend schlafen, um 5:30 startet die Morgentour!
Letzte Änderung: 25 Jan 2024 19:19 von Yoda911.
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