Fazit II
UNTERKÜNFTE
Unsere Mischung der insgesamt 13 Unterkünfte war absolut gelungen. Es war kein echter Ausfall dabei. Wir hatten acht Abendessen in der jeweiligen Lodge oder in einem Restaurant, die Mehrheit der Tage waren wir als Selbstversorger unterwegs und haben jeden Abend die bei den Bungalows festinstallierte Grills genutzt. Rückblickend haben wir festgestellt, dass wir in den letzten Urlauben ziemlich verwöhnt waren. Wir hatten '17, '19 und '21 mehrheitlich Unterkünfte mit Abendessen und Frühstück. Das Abendessen mit Selbst-Grillen klappte und schmeckte meist sehr gut. Es wurde uns aber deutlich, dass ein 'organisiertes' Lodge-Frühstück mit Spiegelei / Omelette etc. oder einer guten Müsli-Auswahl uns tatsächlich gefehlt hat. Unser Selbstversorgerfrühstück war dann doch oft nur weniger attraktiv.
Hier noch ein paar Stichworte zu den einzelnen Unterkünften:
Kwa Maritane Lodge, Pilanesberg NP
Die Lodge ist in nur ca. 2,5 Stunden vom Flughafen Johannesburg zu erreichen, aber sehr groß, für unseren Geschmack viel zu groß, perfekt gepflegt, organisiert und geführt. Auswahl und Qualität des Buffets sowohl abends als auch zum Frühstück lassen keine Wünsche offen. Spannend das jederzeit im Zimmer live zu verfolgende Webcam-Wasserloch. Man kann bei einer interessanten Sichtung direkt zu einem Hide laufen, der mit einem unterirdischen Gang mit der Lodge verbunden ist. Dort kommt man sehr nah an das Wasserloch heran, um die jeweils vorbeikommenden Tiere zu beobachten.
Für die GameDrives in den Pilanesberg NP liegt die Lodge allerdings weniger günstig, es ist in der Regel eine bis zu 45-minütige An- oder Abfahrt u.a. auf der Landstraße außerhalb des Parks entlang erforderlich.
Aha Thakadu Lodge, Madikwe PGR
Die Lodge ist nicht billig, liegt aber preislich am unteren Ende der Alternativen in diesem Private Game Reserve, in dem man nur bei der An- und Abreise mit dem eigenen Wagen fahren darf. Das Haupthaus und die einzelnen Bungalows sind wunderbar gelegen. Unterkunft, Essen, Sichtungen bei unseren GameDrives - es geht kaum perfekter.
Tlopi Camp, Marakele NP
Unser erstes Camp in einem von SANPark geführten Nationalpark und gleich ein Highlight. Die Zeltbungalows mit eigener Terrasse direkt über dem kleinen See sind sensationell.
Der Wermutstropfen für uns war die zweitägige Kaltluftfront, die uns dort erwischte. Der nächtliche Sturm ließ die Wandplanen kräftig schlagen, zum Essen haben wir uns von der Terrasse in das Küchenzelt zurückziehen müssen. Im Park haben wir an zwei Tagen über 50 Nashörner (!) gesehen, so viele wie nie zuvor, in zehn Tage Kruger NP dann später nur eins. Insgesamt war die Tierdichte und Tiervielfalt gut, aber nicht überragend.
Leokwe Camp, Mapungubwe NP
Auch hier eine absolute Empfehlung. Die Steinbungalows mit Reetdach liegen in einem wunderbaren Felstal und sind gerade für eine vierköpfige Gruppe perfekt geschnitten. In Kombination mit dem wieder idealen Sonnenwetter und vielen ausgezeichneten Tiersichtungen auf jeden Fall in unseren Top 3. Nicht zu vergessen, der toll gestaltete Felspool - ein Muss, dort einmal reinzuspringen.
Punda Maria Restcamp, Kruger NP
Die hier überwiegenden Bungalows haben einen nur wenig ansprechenden Reihenhauscharakter. Attraktiver wirkten hier die Zeltunterkünfte. Wir waren aber im etwas abseits gelegenen großen Russel Cottage, dem historischen ehemaligen Haus der ursprünglichen Rangerfamilie untergebracht. Toll auch der Hide direkt an der Campgrenze mit großem Wasserloch, zu dem wir vom Cottage allerdings nicht zu Fuß laufen konnten. Punda Maria ist ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung des nördlichen Kruger Parks.
Mopani Restcamp, Kruger NP
Wieder große Steinbungalows mit Reetdach, wieder schön einzeln gelegen mit Seeblick. Wieder eine klare Empfehlung. Die Größe des Camps wird durch die verstreute Anordnung der Bungalows kaum erkennbar. Shop und Restaurant haben wir nicht genutzt.
Baluleni Safari Lodge, Grietje Nature Reserve
Die Lodge sollte unsere Selbstverpfleger-Unterkünfte mit etwas Luxus unterbrechen, was wirklich toll gelungen ist. Die Zelthäuser / Hauszelte haben uns sehr gut gefallen, bei einem ähnlichen Preis wären aber die Steinbungalows mit Blick auf das Flussbett eine attraktive Alternative. Auch diese Lodge lässt von Sauberkeit, Freundlichkeit, Ausstattung etc. keine Wünsche offen. Die mit den Gamedrives erreichbaren Strecken und Pisten waren dagegen nicht so abwechslungsreich, obwohl wir mit den Sichtungen (u.a. eine Elefantenherde bei der Flussquerung und ein Löwenrudel mit mehreren Kleinen) sehr zufrieden waren.
Das einmalige Erlebnis war die quer durchs Camp marschierenden Elefantenherde, die uns über fast 2 Stunden im Boma 'eingeschlossen' haben, bevor wir wieder Richtung Unterkunft heraustreten konnten.
Talamati Bushfeld Camp, Kruger NP
Als Bushfeld Camp eine der kleinen Unterkünfte im Kruger und damit eindeutig unser 'Beuteschema'. Schon wieder eine klare Empfehlung. Schöne, gut ausgestattete Bungalows mit viel Privatsphäre. Ein Pluspunkt die beiden direkt am Camp liegenden Hides.
Havana Nights, Graskop
Wegen eines Wasserschadens im eigentlich gebuchten Rustique Guesthouse war diese Unterkunft unser Ausweichlösung. Vom Niveau leider nicht wie das Design-Guesthouse, sie hatte eher Mobilhome-Charakter, war aber auch kein wirklicher Ausfall.
In Graskop bleibt uns wahrscheinlich eher das Restaurant 'The Glasshouse' mit Inhaber Abe in Erinnerung. DAS war eine super Empfehlung.
Lower Sabie Restcamp, Kruger NP
Eines der größten Kruger-Camps, was man leider an der Anzahl der Unterkünfte, der GameDrive-Fahrzeuge und der Restaurantbesucher merkt. Hier gibt es alles, aber leider auch sehr viele Menschen. Für uns trotzdem eine super Erinnerung, da wir am Wasserdamm nur 3 km vom Camp entfernt unseren ersten 'eigenen', d.h. selbst entdeckten Leoparden sichten und fotografieren konnten.
Biyamite Bushfeld Camp, Kruger NP
Genau wie Talamati ein kleines Bushfeld Camp, genauso schön gelegen und genauso eine klare Empfehlung mit einem schönen Sunset-Aussichtspunkt 5 Minuten westlich des Camps. Die einzige Zufahrstraße kann nur von Camp-Gästen befahren werden, ist damit 'exklusiv', aber auch alternativlos. Man ist gezwungen, bei jeder Fahrt die gleiche Strecke zu nutzen.
Twin Thorne Guesthouse
Das Gästehaus haben wir als Zwischenstation zwischen Kruger NP und Johannesburg gewählt. Ein sehr schönes Haus mit einem gepflegten großen Garten in bergiger Umgebung. Ideal für einen 'Puffertag' am Anfang oder Ende des Urlaubs, aber bei zwei ausgeschlafenen Fahrern und einem kompletten Tag Zeit kann man die Strecke Flughafen - Kruger auch ohne diesen Zwischenstopp bewältigen.