Das Fazit
Normalerweise kann ich bei unseren Reisen die Höhepunkte schlecht benennen. Sind sie doch meistens ein Gesamtkonstrukt, das eben über seine Vielfalt funktioniert und die Kombination der Einzelteile.
Auch diese Reise hat mit der auf unsere Möglichkeiten und Bedürfnisse zugeschnittenen Route als Ganzes funktioniert - und doch es gab ausgesprochene Highlights, die sich vom Rest noch einmal abhoben. Manchmal hatten wir das erwartet, manchmal wurden wir überrascht.
Ohne Kubu Island wäre diese Reise unvollständig geblieben. Dieser Sehnsuchtsort war der Ausgangspunkt unserer Planungen und Überlegungen, Botswana wieder einmal zu besuchen.
Dass wir ihn am Ende trotz aller Zweifel erreichten, war auch einer glücklichen Fügung zu verdanken. Dass Shabba zur rechten Zeit unseren Weg kreuzte, dass auf Kubu das Wetter mitspielte und wir dort die erhoffte und mittlerweile wohl nicht mehr selbstverständliche Einsamkeit vorfanden, war vielleicht Schicksal. Auf jeden Fall passte es für uns perfekt und so waren die wenigen Stunden auf Kubu ein Geschenk, über das ich mich noch heute immer wieder freue.
An die Xaro Lodge im Panhandle hatten wir große Erwartungen, und sie wurden übererfüllt. Die stille, zeitlose Landschaft, die einzigartige Atmosphäre im Camp und dann noch das Wiedersehen mit Ray - wir waren glücklich bis in die Haarspitzen.
Der Boteti mit den vielen Zebras und dem freundlichen Camp überraschte uns - im besten Sinne. Es war der perfekte Auftakt und hoffentlich nicht der letzte Akt, wir wollen wiederkommen.
Wie wir überhaupt tiefer in die Einsamkeit der Pfannen eintauchen möchten. Was wir bislang davon gesehen haben, befeuerte den Wunsch nach mehr.
Unsere Wiederholung am Khwai war definitiv ein Höhepunkt, in diesem Fall ein erwartbarer. Die Gegend ist Safari pur, die Möglichkeiten sind immens. Das Sango Camp war genau unser Ding, hat allerdings seinen Preis. Das Khwai Guest House, an dem wir täglich vorbeifuhren, ist sicherlich eine gute und kostengünstigere Alternative.
Mit der Einsamkeit, wie wir sie 2014 erlebten, ist es allerdings am Khwai vorbei. Gerade bei besonderen Sichtungen wurde es oft zügig voll, auch im Moremi. Noch kann man dem einigermaßen leicht entgehen, aber die Tage als Geheimtipp sind längst gezählt.
Beim Chobe schlugen schon zuvor zwei Herzen in meiner Brust. Die drei Tage dort haben uns gut getan und es gibt immer viel zu sehen. Doch die Lage im Dreiländereck bringt viele Touristen mit sich, das war schon vor zehn Jahren so.
Wer antizyklisch agiert - also morgens Bootsfahrt und nachmittags Gamedrive - hat noch die besten Chancen, dem zu entgehen. Ob wir noch einmal zurückkehren? Schwer zu sagen, möglicherweise nicht. Es liegt halt günstig auf vielen Strecken...
Was hätten wir im Nachhinein anders gemacht? Das lässt sich relativ leicht sagen, eigentlich nur eine Sache. Wir hätten das Camp Kwando auslassen oder zumindest auf eine Nacht reduzieren sollen. Das Camp ist sehr schön, die Gastgeberin überragend, aber eigentlich nur etwas für reine Selbstfahrer. Die Gamedrives im Mudumu waren bei beiden Aufenthalten wegen der schwachen Guides schlichtweg schlecht. Die Zeit hätten wir besser in die Shametu River Lodge investiert, an der Buffalo Core Area konnten wir nur schnuppern und hätten das gerne vertieft.
Generell beschäftigt uns nicht erst seit Botswana, wie unsere Reisen künftig aussehen können. Wir sind fraglos verwöhnt, vielleicht sogar verdorben, waren gerade in Afrika oft mit einem eigenen Guide unterwegs, was tolle Sichtungsmöglichkeiten mit sich bringt und Zeitsouveränität.
Doch wir können nicht mehr so weitermachen wie bisher. Die Preise steigen heftig und so rasant, da kommen wir nicht mehr mit. Wir sind dabei, uns neu zu orientieren, die Entwicklung ist aktuell schneller als wir selbst. Luxusprobleme? Natürlich! Die Welt hat ganz andere Sorgen. Dennoch ist uns das Reisen wichtig und das Salz in der Suppe unseres fraglos guten Lebens.
Kostenfaktor und Sicherheitslage, daran wird sich viel bemessen. Auch deshalb verfolgen wir weiter gespannt eure Reisen, eure Anregungen und Abenteuer, vielen Dank dafür, dass ihr sie hier teilt.
Wir wünschen euch einen guten Rutsch und tolle Reisen in 2024, vor allem aber Gesundheit! Ohne sie sind unser aller Träume nicht viel wert.
Vielen Dank für eure Begleitung, es hat uns wieder riesigen Spaß gemacht!
Liebe Grüße und bis bald,
Betti und Thomas
Foto von Ray, vielen Dank!