THEMA: BOT 2023: Wo geht's denn hier nach Kubu Island?
28 Dez 2023 13:03 #679457
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  • Nacho am 28 Dez 2023 13:03
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Hallo Betty,
Deine Fotos sind wirklich fantastisch auch dein Schreibstil macht Lust auf mehr.
Weißt du ob man die Khwai Concession Ende April, Anfang Mai selbst befahren kann, zumindest von Lodge zu Lodge? Okuti im Moremi soll anscheinend möglich sein.

Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung deines Berichtes.
Liebe Grüße und eine gute Reise,
Silvia
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28 Dez 2023 14:43 #679467
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  • Beatnick am 28 Dez 2023 14:43
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Nacho schrieb:
Weißt du ob man die Khwai Concession Ende April, Anfang Mai selbst befahren kann, zumindest von Lodge zu Lodge?

Hallo Silvia, vielen Dank für das tolle Lob! Ich kann deine Frage leider nicht beantworten, denn zu der Jahreszeit waren wir nie dort. Vielleicht kann das jemand anders hier beantworten. Und falls nicht, mach am besten einen Thread dazu auf, dann wird die Frage auch sicher gesehen.

Liebe Grüße,
Betti
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28 Dez 2023 15:00 #679469
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21. September: Zwei Seiten derselben Medaille

Am Morgen war das Froschkonzert verstummt, auch die wenigen Regentropfen hatten kaum Spuren hinterlassen. Kam uns später unterwegs ein Auto entgegen, stand der Staub ewig wie eine Bank in der Luft.



Nur Moskitos waren plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht. Zumindest bildeten wir uns das ein. Auf der gesamten Reise hatten wir mit Mücken bislang nur wenig, meistens sogar gar nichts zu tun gehabt.

Peter gesellte sich zu uns ans Feuer, Brenda hatte beschlossen, den Tag im Camp zu verbringen und einfach nur Atmosphäre zu schnuppern. Am Morgen cruisten wir wieder durch die Khwai Konzession, so langsam bekamen wir Routine.



Die Geier hatten ihr Nachtlager beim Elefantenkadaver aufgeschlagen. Zu holen gab es an dem armen Tier aber mittlerweile nicht mehr viel.





Die Flusslandschaft am Khwai ist einfach grandios, ich könnte stundenlang nur dort stehen. Doch wir hatten natürlich was vor.







July entdeckte Wildhunde, er hatte immer wieder danach gesucht. Vor allem Thomas freute sich darüber, er hatte sich sehr gewünscht, wieder einmal welche zu sehen.



Das kleine Rudel hatte sich in der Nähe einiger Büsche niedergelassen und wir blieben eine Weile dort. Vielleicht kam ja Bewegung in die Sache?





Doch im Minutentakt kamen weitere Autos, die teilweise bis direkt an die Hunde heranfuhren. Die Tiere hatten sich in den Schatten verzogen und waren dadurch nur noch schwer zu erkennen, also rangierten die lärmenden Autos mit viel Hin und Her noch näher heran. Da fuhren wir lieber weiter.

Wir durchquerten ein sandiges Gebiet mit vielen toten Bäume, eine irre Szenerie in diesem Gespensterwald.



Nicht weit davon entfernt lag ein Leopard fast unsichtbar im Dickicht, ein anderer in derselben Gegend war schon deutlich kooperativer. Die Katze faulenzte im Schatten,...



... war dann aber plötzlich hellwach. Antilopen auf zwölf Uhr, da ging ja vielleicht was.

Der Leopard brachte sich in Stellung, wie hielten den Atem an, und dann - kam ein Frankolin; patrouillierte diensteifrig direkt vor der Nase des Leos und warnte alles und jeden vor der lauernden Gefahr. Mit Erfolg. Die Impalas gaben Fersengeld.



Der Leopard fügte sich in sein Schicksal und ging davon, wir wollten wenden und ihm folgen, doch als wie uns umdrehten, ging erst mal nichts. Wir hatten in der ersten Reihe gestanden und in unserem Eifer kaum bemerkt, wie viele Autos gekommen waren. Nun musste sich der Knoten zunächst einmal lösen.

July bewahrte die Ruhe und behielt die Übersicht. Er setzte sich von den anderen Autos ab, fuhr in einem großen Bogen weit voraus und spekulierte richtig. Die Katze lief direkt an uns vorbei. Ein toller Moment.









Der Leo entdeckte einige Kudus und schaltete erneut in den Jagdmodus, doch leider ein junger Guide auch. Er wartete nicht wie alle anderen mit großem Abstand ab, sondern fuhr dem Leo direkt hinterher. Die Kudus erschraken vor dem Auto und liefen davon, der Leopard hatte das Nachsehen. Ein ganz bitterer Moment, vor allem für die Katze.

Diesem Jungen würde das nicht noch einmal passieren, erklärte July. Die Lektion sei gelernt. Uns nahm das trotzdem ganz schön mit. Solche Szenen hatten wir 2014 nicht ansatzweise erlebt und überhaupt bislang nur in der Masai Mara. Wir beschlossen, der Katze keinesfalls weiter zu folgen und fuhren im Widerstreit der Gefühle zurück.



Im Camp berichteten wir Brenda beim Essen von dem denkwürdigen Morgen und gingen dann wieder zur Plattform an den Pool. Die Elefanten fraßen sich wie jeden Tag zuverlässig durch unseren Vorgarten.









Wir verzichteten auf eine Mokoro-Tour, weil wir das schon mehrfach gemacht haben, und fuhren stattdessen am Nachmittag erneut mit July los. Peter begleitete uns. Diesmal ging es in den Ostteil des Moremi.

Für uns war das eine Premiere, wie fuhren auf der gegenüberliegenden Seite an unserem Camp vorbei und winkten Brenda, die auf der Terrasse vor ihrem Zelt saß und las.



Ganz rechts unser Zelt


Es wurde einer der besten Gamedrives dieser Reise. Keine Raubkatzen, kein Spektakel, aber eine Idylle und Natur pur - das Beste kam zu Schluss.











Begeistert fuhren wir durch diese Bilderbuchlandschaft, in der wir die meiste Zeit alleine waren.





Flusspferde, Büffel, Elefanten, Vögel, die reinste Arche Noah und wir waren mittendrin.







Um die Hörner eines Büffels hatte sich nasses Gras geschlungen, er wollte es unbedingt loswerden...



...und kämpfte wild dagegen an.





Na bitte, geht doch!



July rollte gemächlich am Wasser entlang,...







...bis wir schließlich direkt am Ufer für den Sundowner stoppten.





Wir kletterten aus dem Wagen, mixten unsere Drinks und stießen an. Unser letzter Sonnenuntergang auf dieser Reise. Drei Wochen waren um, wir konnten es kaum glauben. Wie würden wir das alles vermissen. Das Grunzen der Hippos, das Licht, die Farben.





Abends saßen wir am Feuer, dankbar für diese Reise, unser Leben, die Möglichkeiten, die es uns bietet.

Brenda und Peter wollten am Morgen ausschlafen. Eine glückliche Fügung, denn so war für uns ein letzter Gamedrive drin. In der Nacht hatten die Frösche Sendepause, wir hörten Löwen und Hyänen. Für uns eins der schönsten Konzerte der Welt.
Letzte Änderung: 28 Dez 2023 15:10 von Beatnick.
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28 Dez 2023 18:19 #679481
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Seufz, was für ein Ausklang ... so schön

liebe Grüße
Elke
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29 Dez 2023 09:31 #679503
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Wouah, was fuer eine tolle Stimmung!

Liebe Gruesse
Annick
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29 Dez 2023 10:22 #679508
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22. September: Abschied

Abreisetag. Es fühlte sich gar nicht so recht danach an, als wir morgens um halb Sechs unsere wenigen Siebensachen in die Tasche packten. Ich aß wie immer in den vergangenen Tagen meine Pancakes am Feuer und wie immer stiegen wir zu July ins Auto - wenn auch etwas später als sonst.

Die Sonne ging gerade auf, als wir ein letztes Mal durchs Dorf rollten. Wir fuhren am Airstrip vorbei, wo wir um 10 Uhr losfliegen würden, und blieben in dieser Gegend der Khwai Concession.



Wir freuten uns über diesen letzten Gamedrive, der eigentlich ein Bonus war. Hätten Brenda und Peter ebenfalls fahren wollen, wären wir raus gewesen, denn dann hätte das mit unserem Timing nicht zusammengepasst.







Noch einmal sogen wir die besondere Atmosphäre am Khwai in uns auf...





...und sahen am anderen Ufer sogar noch einmal Wildhunde, die schließlich im Busch verschwanden. Wir hatten keine Muße, ihnen zu folgen.



Auf dem Weg entdeckte July eine frische Spur, ein Leopard hatte in der Nacht etwas durch den Sand geschleppt. Wir folgten der Fährte, die aber plötzlich verschwand, weil sie durch Autoreifen zerstört worden war. July schimpfte auf die wachsende Zahl der Campsites und die vielen Selbstfahrer, die Spuren ruinierten und seinen Job erschwerten. Wir kannten das schon. Guides und Selbstfahrer, ein ewiger Zwist, der wohl auch immer einer bleiben wird. Der junge Guide am Vortag hatte sich aber auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Wir fahndeten weiter nach dem Leo, fanden ihn aber nicht. Dafür noch einmal einen Löwen. Nicht der schlechteste Abschluss. Er hatte wohl eine harte Nacht gehabt.







Pünktlich kam der Flieger, pünktlich hoben wir ab. Wir sahen July davonfahren. Hier ging auch ohne uns alles weiter seinen Gang.



Auf dem Hinweg waren wir direkt gekommen, nun ging es tiefer ins Delta, wir würden noch weitere Gäste einsammeln.







Ich schaute auf die fantastische Landschaft unter mir. Was ist die Welt doch für ein wunderbarer Ort.







Zurück in Maun empfing uns ein Mitarbeiter der Agentur mit unserem restlichen Gepäck. Auch das hatte wieder perfekt geklappt. Wir packten die Taschen neu und zogen uns um, gaben das Gepäck auf und gingen über die Straße zu einem Cafe. Wir hatten noch Zeit und aßen zu Mittag.

Hier war viel los, ein Kommen und Gehen, Touristen, Einheimische, Guides, Abenteurer in staubigen Klamotten und die Sonne im Gesicht. An den Tischen wurden Karten gewälzt, es ging um Routen, Termine, Mitreisende. Ich hätte direkt von vorn beginnen können.

Das war natürlich unmöglich, die Pflicht rief, und so stiegen wir artig in den Flieger nach Johannesburg und waren knapp 24 Stunden später nach insgesamt vier Flügen in Folge geschlaucht, aber wohlbehalten zurück in Hamburg. Wir dachten an Brenda und Peter, die gerade bei Sango frühstückten. Wir schickten gedanklich Grüße, wie wir es vereinbart hatten. Wir gerne wären wir jetzt dort!

Was ist geblieben? Erfüllte Träume, einzigartige Eindrücke, wunderbare Erinnerungen, viele Fotos und dieser Reisebericht, der die Tour auch dank eurer tollen Begleitung noch einmal hat aufleben lassen. 1000 Dank dafür!

Foto von Ray, vielen Dank!


Es folgt das Fazit.
Letzte Änderung: 29 Dez 2023 10:25 von Beatnick.
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