Vorgeschichte
Nach vier Reisen nach Namibia als Selbstfahrer und ausschließlich in Lodges, wollte ich einfach mal nach Botswana. Meine ersten Recherchen wurden aber sehr schnell ausgebremst, als ich mir die Preise angesehen habe, die in den meisten Lodges in Botswana aufgerufen werden. Unter 350,-$ (US) pro Person ging da so gut wie garnichts auf der nach oben offenen Richter-Skala. Sind die gaga???
Das ist wirklich nicht unsere Gehaltsklasse!
Nach unserer letzten Namibia-Reise 2018 kam ich dann auf die Idee, Botswana mit dem Camper zu besuchen. Irgendwie fand ich das Lodge-Hopping auf der letzten Reise irgendwie „falsch“. Tagsüber Staub und Dreck, Tiefsand und Hoppelpisten, Wilde Tiere, Hitze - und abends dann ein edles Restaurant, komfortabel klimatisierte Zimmer und ein Drei-Gänge-Menü. Ok, nicht überall und immer, aber oft war es so. Ich wollte unbedingt die „andere Seite“ kennen lernen.
Dicke Bretter habe ich bei Claudia bohren müssen! Ihre letzten Camping-Erlebnisse lagen immerhin ca. 40 Jahre zurück, und die waren nicht gut!
Irgendwann hat sie dann „ja“ gesagt, mit einem gaaaaanz schlechten Gefühl im Bauch
. Wie schlecht dieses Gefühl war, habe ich erst viel später erfahren. Die Vorstellung von nicht eingezäunten Campingplätzen, spartanischen sanitären Anlagen, und dem Kochen auf dem offenen Feuer - das alles sorgte für sehr wenig Vorfreude bei ihr. Die Planung der Reise war dann auch fast ausschließlich mein Ding, aber da mit das sehr viel Spaß macht, hatte ich da auch nichts gegen.
Die Planung lief dann erstmal ziemlich holprig an. Ich hatte keine Ahnung von Strecken, Gebieten, Unterkünften etc. Das Forum war da wiedermal extrem hilfreich. Wir haben nette Menschen kennen gelernt, telefoniert (obwohl wir anfangs nichtmal wussten, welche Fragen wir stellen sollen), uns persönlich getroffen etc.
Spontanen herzlichen Dank an die Eulenmuckels, Marga und Bernd (Buma), mit denen wir lange Abende bei leckerem Wein und Essen verklönt, und sehr viel über Campen in Botswana erfahren haben, Sam, Maike, und einige andere. Und natürlich Robin und Mara, mit denen es einen regen Mail-Austausch gab. Nicht nur über Botswana, sondern auch über die Fotografie, fotografieren wir doch mit dem gleichen System. Ganz herzlichen Dank Euch allen!
Im Sommer 2019 haben wir uns dann einen Camper (T5 mit Hubdach) gemietet, und sind ein paar Tage durch MeckPom gefahren. Test-Camping! Nicht lachen
! Wir wollten nur mal schauen, ob wir es auf dem begrenzten Platz in so einem Dachzelt aushalten. Nach anfänglichen Startproblemen funktionierte das erstaunlich gut. Haken dran, wir machen das!
Die Reise haben wir wieder über das Reisebüro unseres geringsten Misstrauens gebucht. Alles schien in trockenen Tüchern zu sein. Und dann kam 2020, dann kam Corona
. Wir haben wochenlang abgewogen, mit dem Reisebüro telefoniert, Inzidenzen beobachtet - bis wir dann im Juni 2020 endgültig die Reißleine gezogen und auf 2021 verschoben haben. So ganz ohne Impfung war das Risiko einfach zu groß. Ich denke, das ging vielen hier im Forum genauso.
Wir haben die Zeit genutzt, um die Route noch einmal gemeinsam mit Marga und Bernd und mit Robin und Mara zu optimieren. Anfangs wurde nicht wirklich viel verändert, es wurde auf Anraten vor Marga nur zwei Unterkünfte getauscht und ein Streckenabschnitt „geglättet“, der uns einen zweiten Schlenker von Namibia nach Botswana und wieder nach Namibia beschert hätte. In Zeiten von PCR-Tests ein doofer Plan.
Und es zeichnete sich ab, dass wir ein paar Tage/Nächte gemeinsam mit Robin und Mara verbringen würden. Unsere Reisepläne überschnitten sich an einigen Tagen, bzw. die beiden konnten ihre Pläne so anpassen, dass wir uns treffen konnten. Für uns war das eine verlockende Aussicht, da die beiden schon viel Erfahrung mit dem Campen in Botswana haben. Ein paar Tage in netter Gesellschaft, das kann nicht verkehrt sein!
Leider hat uns die Insolvenz von Air Namibia zu einer weiteren Änderung unserer Reise gezwungen. Im ersten Schritt planten wir dann statt des Direktfluges nun mit LH über Johannesburg zu fliegen. Das wäre ziemlich knapp mit allen folgenden Aktivitäten in Windhoek an dem Tag geworden. Dann erfuhren wir, dass es noch die Möglichkeit gibt, mit LH / Eurowings auf der direkten Route zu fliegen, wenn auch nicht Montags, sondern Sonntags. Also wurde noch schnell ein Tag vorne angeflickt, die erste Unterkunft in Windhoek vorverlegt, und noch eine Unterkunft dazwischen gebaut.
Tja, und dann kam die traurige Nachricht, dass Mäuser, von der Tigerquelle Guestfarm, gestorben ist. Anfangs sah es so aus, als ob die Gästefarm weiter geführt wird, aber wir bekamen kurz danach die Nachricht, dass dem leider nicht so ist. Wir mussten uns also nach was anderem umsehen. Auch das klappte problemlos, wir entschieden uns für Roy’s Rest Camp.
Eine letzte kurzfristige Änderung gab es wegen Corona. Wir mussten beim Grenzübertritt von Botswana zurück nach Namibia einen negativen PCR-Test vorweisen. Aber wo kann man den im Norden Botswanas machen? Wieder das Internet und das Forum befragen. Letztendlich hat uns Gina dann die entscheidenden Hinweise gegeben, lieben Dank dafür. Wollte wir vorher direkt von Muchenje über Ngoma Bridge nach Namibia, wurde kurzerhand Muchenje gestrichen und dafür eine Übernachtung bei Kasane (Senyati) gebucht.
Unsere Reiseroute sah dann so aus:
05.09. Flug nach Windhoek
06.09. Casa Piccolo
07.09. Kalahari Bush Breaks
08.09. Thakadu Bush Camp
09.-10.09. Boteti River Camp
11.09. Baines Baobab #1
12.-13.09. Maun Discovery B&B
14.-15.09. Moremi Xakanaxa
16.-17.09. Khwai Northgate
18.-19.09. Savuti Campsite
20.09. Senyiati
21.-22.09. Mavunje Camp #4
23.09. River Dance Campsite
24.09. Hakusembe Campsite
25.09. Roy's Rest Camp
26.-27.09. Frans Indongo Lodge
28.09. Hilltop Guesthouse
29.09. Rückflug nach Frankfurt/Hamburg
Bevor ich es vergesse, das ist natürlich nur die
geplante Strecke. Und wenn man denkt, dass man da so lange dran gefeilt hat, dass das so in Stein gemeisselt steht - Blowing-Cake! Es kommt hier und da doch anders. Aber davon später.
Wenige Tage vor der Abreise besuchten uns Robin und Mara in Hamburg. Wir haben uns sehr darüber gefreut, so konnten wir uns mal vor der Reise persönlich kennen lernen. Das wurde dann ein sehr netter und lustiger Abend bei Pizza, Pasta, Wein, und vielen Erzählungen. Der nächste Tag im Büro war erstaunlich anstrengend!
Wir verabschiedeten uns mit den Worten
„Wir sehen uns am Boteti!“. HA! Wenn das keine guten Vorzeichen sind! Was für eine Vorstellung!
Soweit die Vorgeschichte und Planung. Jetzt kann es losgehen!
Viele Grüße
Martin