THEMA: Über das Kaokoveld in den Caprivi
28 Nov 2022 15:37 #656386
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  • Dillinger am 28 Nov 2022 15:37
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Hallo Bele,
naja ab nun bewegen wir uns ja quasi in deinem Vorgarten. Hoffentlich vertausche ich nicht den ein oder anderen Trockenflußnamen und bekomme einen Rüffel :laugh:

Liebe Grüße
Markus
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28 Nov 2022 15:40 #656387
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Hallo Biggi,
wirklich lustig, dass man auf der anderen Seite der Erde, den selben Menschen kennen lernt und die gleiche Geschichte zu hören bekommt. Der Schrank des Jungen muss wirklich überfüllt sein. :)

Gruß
Markus
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28 Nov 2022 16:14 #656392
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23.07. Der Weg nach Puros, oder der Versuch eines Forumstreffens im Hoanib

Zeitig verlassen wir diesen tollen Übernachtungsplatz und fahren gegen Westen in den Hoanib. Unser heutiger Plan ist es bis nach Puros zu fahren. Im Vorfeld hatte ich meine Planung mit Bele ausgetauscht und dabei haben wir festgestellt, dass sich unsere Route mit Ihrer und der der Muckels heute überschneidet. Bele und die Muckels wollten heute aus Richtung Giribes Plains über den Hoanib zum Elephant Song Camp. Also halten wir Aussicht nach den Forumslegenden und hoffen auf einen kleinen Plausch im Hoanib.
Kurz nach der Abfahrt aus dem Camp, treffen wir auf frische Elefantenspuren.





Man beachte meinen Fußabdruck mit Schuhgröße 46. Der Elefant müsste somit eine Schuhgröße von etwa 150 haben. Den hätten wir von unserem Stellplatz sehen müssen. Wir fahren weit in den Westen und genießen die Morgensonne im Hoanib. Zweimal treffen wir hier noch einen einzelnen Elefanten.







Nach dem wir die Abfahrt in den Obias (Seitental des Hoanib) gefunden haben und dort an einem künstlichen Wasserloch einige Giraffen beobachtet konnten, geht es am luxuriösen Hoanib Valley Camp (über 1.000,- Euro pro Nacht) vorbei zum Signal Hill in den Giribes Plains.











Hier wird es nun wesentlich trockener und steiniger. Nach einiger Zeit erreichen wir die Abfahrt zum Fearless Pass, die wir später noch nehmen wollen. Nun verändert sich die Landschaft erneut und das Tal öffnet sich zu den Giribes Plains. Eine herrliche Ebene, eingefasst von Bergen, bewachsen mit goldenem Gras und mittig befindet sich der Aussichtshügel.









Dieser Platz hatte uns bereits 2018 sehr gefallen und hier wollten wir nochmals hin. An oder besser auf dem Hügel machen wir, staubig aber sehr glücklich, eine Pause und nehmen uns Zeit, die Weite und Schönheit dieses Ortes auf uns wirken zu lassen. Eigentlich hatte ich hier eine Übernachtung angedacht, habe mich jedoch wegen der Fahrstrecken doch für Puros entschieden. Hier mussten wir bitter feststellen, dass die Anzahl der Tiere in dieser Gegend erheblich abgenommen hat. Auch der weitere Verlauf unserer Reise wird dies noch bestätigen. Wir vergleichen 2022 mit 2018 und müssen sagen, der Unterschied ist erheblich. Uns kommt es so vor, dass nur die Anzahl der Giraffen und Strauße in etwa vergleichbar mit 2018 ist. Elefanten, Zebras und Antilopen haben wir viel weniger gesehen. Am krassesten fanden wir die Abnahme den Oryxantilopen. Hier haben wir im gesamten Kaokoveld nur ein einzelnes Kalb gesehen. 2018 gab es etliche Familienverbände in den verschiedenen Tälern und Ebenen. Auch Warzenschweine und Paviane gibt es kaum noch.
Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat sich leider erheblich bemerkbar gemacht und wir werden noch weiter im Norden feststellen, dass nicht nur die Wildtiere betroffen sind. Es ist nur zu hoffen, dass es nun einige „normale“ Jahre gibt und sich die Bestände erholen.

Nach unserer Pause am Signal Hill fahren wir ein kurzes Stück zurück und biegen in Richtung Fearless Pass ab. Dieser ist die Verbindung zum Mudorib, der uns letztlich nach Puros führen soll. Kurz vor der Passanhöhe muss man sich für eine rechte oder linke Streckenführung entscheiden. Wir nehmen die östliche Piste und gelangen zur höchsten Stelle. Der Pass ist nicht schwer zu fahren, wird im oberen Bereich sehr steinig und zieht sich ein wenig. Die Anfahrt aus den Plains hat uns sehr gut gefallen.



Irgendwann weitet sich das Tal extrem und man kann in der Ferne das grüne Band des Hoarusib und somit unser Ziel Puros erkenne.



Die letzten Kilometer fährt man durch eine traumhafte, aber sehr trockene Landschaft, immer bergab durch dieses breite Tal, flankiert von hohen Bergen. Hier haben wir einen seltenen Anblick und können in der Ferne Zebras entdecken.



Auf unserer Strecke ist es leider nicht zum gewünschten Forumstreffen gekommen. An irgendeiner Stelle müssen sich die Muckels mit Bele und Matthias an uns vorbei geschlichen haben. Sie haben nach uns ihr Quartier im Elephant Song Camp aufgeschlagen. Schade, wäre sicher ein lustiges Treffen im Nirgendwo geworden.
Kurz vor Puros wird der Boden wieder sandiger und wir durfahren den kleinen Ort.





Geplant habe ich eigentlich hier unseren Dicken letztmalig zu betanken und begebe mich auf die Suche nach Collin. Der wurde mir hier im Forum als Treibstoffhändler empfohlen. Vergeblich suche ich die Schilder, an die ich mich noch aus 2018 erinnern konnte, die einem den Weg zum Benzin zeigen.
Wir landen in der Shopping Mall von Puros und fragen nach Treibstoff.





Von der Inhaberin erfahren wir, dass es keinen gibt, aber eventuell morgen jemand mit Benzin kommen würde. Wir kaufen noch einige Kleinigkeiten und ich versuche Collin auf eigene Faust zu finden. Vorbei geht es an teilweise hübsch hergerichteten aber auch sehr ärmlichen Hütten, einer sehenswerten Kirche zu einer grünen Behausung mit einem großen Tank, bei der ich meine, es wäre die Stelle an der man sonst etwas Treibstoff erstehen kann.







Hier ist aber alles verlassen und Nachbarn bestätigen uns, Collin gibt es hier bereits seit längerer Zeit nicht mehr und damit auch kein Diesel oder Benzin. Leider beunruhigt mich nun meine sinkende Tankanzeige immer mehr. Wir haben schließlich noch eine enorme Strecke ohne Tankmöglichkeit vor uns. Gedanklich plane ich meine Route bereits um und streiche einige Highlights im Norden. Ein großer Zufall einige Tage später wird uns aber noch Benzin bescheren. Nach dieser niederschmetternden Erkenntnis, hier nicht tanken zu können, suchen wir das Community Camp, in dem wir auch 2018 übernachtet hatten. Der Weg schlängelt sich einige Kilometer das sandige Flussbett des Hoarusib und wir haben eine sehr hübsche Anfahrt. Hier merken wir an der zerstörten Vegetation und etlichen Hinterlassenschaften frischeren Datums, dass sich einige Elefanten in der Nähe herumtreiben müssten. Prompt biegen wir um eine Ecke und fühlen uns von einem Elefanten beobachtet.



Kurz danach treffen wir im Camp ein und halten Ausschau nach der Rezeption. Diese ist verlassen und der ganze Platz wirkt, im Vergleich zu 2018, etwas verwahrlost. Unverhofft erscheint ein junger Mann der sich uns als Dachs vorstellt. Er ist sehr freundlich und zeigt uns die freien Stellplätze. Alle Plätze sind ohne Wasser und haben teilweise zerstörte Leitungen.



Die Elefanten in der Gegend kommen zurzeit regelmäßig und nehmen alles auseinander. Das Camp ist also nicht verwahrlost, wie von uns erst angenommen, sondern wird regelmäßig von den Elefanten zerstört. Nach längerem Hin und Her erhalten wir unseren Wunschstellplatz, den wir bereits 2018 hatten.



Ein weiterer Platz ist von einer Gruppe belegt. Die sich jedoch außerhalb unserer Hörweite befindet. Auch Dachs wir nach Benzin befragt und bestätigt, dass es keinen Händler mehr in Puros gibt. Er bietet an über Nacht nach Sesfontein zu fahren und mir dort eine gewünschte Menge zu besorgen. Diesen Wahnsinn lehne ich ab und denke kurz nach, diese Tortur selbst zu erledigen. Es wären ca. 100km One-Way die ich in 2 bis 3 Stunden erledigen könnte. Meine Familie verbietet mir zu Recht diesen Schwachsinn und der Gedanke wird verworfen. Wir bauen unser Lager auf und Dachs besorgt Feuerholz.





Später erscheinen noch zwei Mitarbeiter die mehr schlecht als recht die Wasserversorgung flicken. Was bedeutet, die Zwei werkeln eine Stunde, zeigen uns das Wasser kommt und gehen. Wir wollen duschen und stellen fest, nach 2 Litern kommt nix mehr. Also nehmen wir mitgebrachtes Wasser zum Kochen und verzichten auf die dringend benötigte Dusche. Da wir hier zwei Tage bleiben möchten, richten wir uns ein wenig aufwendiger ein. Wir haben mehrere kleine Lampen die wir rund um unseren Stellplatz verteilen. So sitzt man abends am Lagerfeuer und kann ein wenig, die schwach beleuchtete Umgebung, im Auge behalten. Auch eine kleine Lichterkette gehört zu unserer Ausstattung und wird einige Meter entfern in einem Busch aufgehängt und beleuchtet unseren Platz sehr nett.



Wir machen unser Feuer an, trinken ein Glas Wein und kochen unser Essen. Später klettern wir müden in unsere Dachzelte. Es war ein langer Tag.

Kurze Bewertung:
Die Route würde ich so nochmals fahren. Puros hat zwei kleine Shops mit gigantischer Bierauswahl. Treibstoff gibt es aktuell keinen. Der Ort, das Camp, die Umgebung sind fantastisch. Wir hatten dort viele Elefanten.
Anhang:
Letzte Änderung: 28 Nov 2022 16:38 von Dillinger. Begründung: Gedrehte Bilder
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29 Nov 2022 09:23 #656429
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  • pero65 am 29 Nov 2022 09:23
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Alles gut - den restlichen Teil der Route verfolge ich auch mit Spannung :)
Letzte Änderung: 29 Nov 2022 09:24 von pero65.
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29 Nov 2022 16:52 #656461
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  • sternschnuppe am 29 Nov 2022 16:52
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...hoffentlich habt Ihr eine ruhigere Nacht als wir in 2018..... :whistle:
Leider hatten wir den kleineren Stellplatz Nr.2 - da haben nachts auch die Ellis im Camp getobt und neben unserem Zelt die Wasserleitung an der Spüle zerlegt....Die Geräusche der Stoßzähne an der Spüle waren furchterregend :evil:

Warte mit Spannung wie Euer Abenteuer weitergeht...Vielen Dank dafür !

Gruß Schnuppe
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29 Nov 2022 19:16 #656476
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  • Eulenmuckel am 29 Nov 2022 19:16
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An irgendeiner Stelle müssen sich die Muckels mit Bele und Matthias an uns vorbei geschlichen haben. Sie haben nach uns ihr Quartier im Elephant Song Camp aufgeschlagen. Schade, wäre sicher ein lustiges Treffen im Nirgendwo geworden.

Hallo Markus,

ja, wirklich schade, dass wir im Hoanib aneinander vorbei gefahren sind. Vielleicht klappt es ja ein anderes Mal.
Vielen Dank für deinen Bericht, der viele schöne Erinnerungen weckt. Mit den Elefanten im Hoanib hattet ihr ja großes Glück – oder wir einfach Pech. Vermutlich habt ihr sie uns alle weggeguckt. ;)
Freue mich schon auf die Fortsetzung, bei der ihr nun ungefähr in entgegengesetzter Richtung zu unserer Route unterwegs seid.
Sehr sympathisch finde ich übrigens euren Gravelroad-Tanz. Ich glaube, jeder von uns hat irgendwelche bekloppte Rituale. :)

Viele Grüße
Uwe
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