Nachtrag:
Wodka und der "Gemeine Nagekäfer"
Hallo,
um einen trüben Tag ein wenig zu erhellen, möchte ich euch von einer Begebenheit berichten.
Von unserer letzten Reise haben wir aus dem Caprivi ein ca. 40cm langes, sehr hübsch geschnitztes Mokoro mitgebracht. Dieses kleine Andenken steht auf unserem Holztisch und ist eine wunderbare Dekoration.
Wir sind bereits 4 Monate aus Namibia zurück und so lange schmückt das kleine Kanu unseren Tisch. Meine Frau Silke hat sich bereits mehrfach über kleine knabbernde Geräusche gewundert. Mein Gehör ist mittlerweile nicht mehr das Beste, so konnte ich Ihre merkwürdige Wahrnehmung nicht bestätigen. Vorgestern jedoch zeigte Sie mir einen kleinen Mehlhaufen in unserem Boot. Sofort viel mein Verdacht auf einen Holzwurm. Unverzüglich eingeleitete Untersuchungen, zeigten eine etwas 2mm großes Loch im oberen Bereich unseres Mokoros. Da sich dieses direkt über dem Holzmehlhaufen befand, lag die Vermutung nahe, den Wohnort des vermeintlichen Holzwurmes gefunden zu haben. Mein Jagd Trieb wurde geweckt. Eins meiner Gewehre zu nehmen und dem Holz Dieb aufzulauern erschien mir als nicht zielführend. Auch der Aufforderung meiner Frau, eine Lösung zu googeln, wollte ich nicht nachkommen und meine Ehrgeiz machte es erforderlich, eine eigene Lösung zu finden.
Nach kurzer taktischer Überlegung, kam ich zu dem Entschluss, eine ökologische Lösung zu finden und auf den Einsatz einer Chemie Keule zu verzichten.
So wurde eine wenig in der Holz-Dieb-Behausung mit einer Nadel herumgepopelt und der Eingang erweitert. Eine ordentlich Menge Holzmehl konnten wir aus der erweiterten Öffnung herausklopfen und so den Holzwurmtunnel freilegen. Meine Idee, den kleinen Eindringling zu ertränken, wurde als zu schrecklich abgetan. Also schnappte ich mit die erst beste Flasche Alkohol, es war ein Wodka, und füllte einige Tropfen in einen kleine Spritze. Damit wurde das Holzwurmdomizil geflutet und wir warteten gespannt, was passieren würde. Nach kurzer Zeit erschien tatsächlich etwas Kleines am Eingang. Schnell nahm ich eine Pinzette und schnappt mir das kleine Ding. Vorsichtig konnte ich es aus dem Loch ziehen. Zum Vorschein kam kein Wurm sondern eine kleiner schwarzer Käfer. Der machte jedoch keinen Mucks mehr. Entweder war er total betrunken, oder er ist an einer Alkoholvergiftung verstorben. Da ich Ihn nicht zum Magen auspumpen in das nahe gelegene Krankenhaus gebracht habe sondern Ihn zum Ausnüchtern in den Garten verbracht habe, wird sich diese Frage nie klären. Unser Gast war nicht wie vermutet ein Holzwurm sondern der "Gemeine Nagekäfer". Ob er ein Namibier war oder doch ein Hesse, konnte nicht abschließend geklärt werden.
Was aber sicher ist, Wodka ist ein hervorragendes Mittel gegen Holzschädlinge.
Liebe Grüße
Markus