24. Juni 2019 // Pirsch um Halali
Heute testen wir zum ersten Mal die Frühstückspakete von Halali, die ich gestern im Restaurant noch bestellt habe. Zunächst ist nur eins vorbereitet, aber man bietet mir direkt an, noch eins fertig zu machen. Petra unterhält sich derweil draußen mit Händen und Füßen mit zwei Amerikanern, von denen der eine Vogelkunde studiert. Wir unterhalten uns super nett und tauschen uns über die letzten Tage aus. Nach 10 Minuten kann ich beide Pakete abholen und wir starten mit Toröffnung Richtung Rietfontein, um nach dem Pascha zu schauen.
Rietfontein ist eine natürliche Wasserstelle, dessen Name übersetzt Schilfquelle heißt und zu unseren Lieblingswasserstellen zählt - immer auf der Suche nach der Rietfontein-Leopardin. Dort angekommen verharrt der Löwenmann noch immer an seinem Kuduriss und macht null Anstalten, sich in irgendeiner Form davon weg zu bewegen. Viele Schildraben sind hier versammelt, die auf ein paar Reste vom Kudu hoffen.
Nach einer Weile fahren wir weiter zu unserer Lieblingsgegend um Sueda, Salvadora und Charitshaub. Da Sueda sehr salzhaltig ist, zieht es die Tiere eher zu den anderen beiden Wasserstellen. Endlich wurden auch meine Gebete erhört und wir sehen einige Gnuherden und ein paar Hartebeester. Aber Moment mal, das eine Tier passt nicht ganz zum Rest der Herde. Da hat sich tatsächlich ein Blessbock, der normal nicht im Etosha heimisch ist, unter die Hartebeester gemischt. Naja, sie kommen ihm vom Aussehen her immerhin am nächsten, so fällt der Schwindel vielleicht nicht jedem auf.
Durch die Bilderflut müsst ihr durch, Gnus sind eben meine Lieblingsmotive....
Bei Charitshaub packen wir dann die Frühstückspakete aus und sind begeistert, da hat Halali wirklich die Nase vorn. Das alles reicht sogar für ein zweites Frühstück.
Satt und zufrieden fahren wir wieder zurück nach Rietfontein. Unterwegs begegnen uns noch Herr und Frau Gackeltrappe und ein Honigdachs auf Futtersuche.
Bei Rietfontein stehen ein paar durstige Zebras Schlange und wittern anscheinend den Feind. Herr und Frau Kudu scheinen gerade im Honeymoon Modus zu sein.
Weiter geht es nach Nuamses. Außer ein paar sehr fotogenen Zebras ist bis dahin nichts zu sehen.
Nuamses bedeutet so viel wie "schwarzes Wasser" und ist eine natürliche Quelle. Zuletzt waren wir 2017 hier und hatten eine eindrucksvolle Begegnung mit einer Elefantenherde. Im Vergleich zu vor zwei Jahren ist auch dieser Anblick traurig. Mal ein Vergleich (beides Handyfotos):
2017
2019
Ein paar Kududamen sind soeben fertig mit Trinken und wenig später schon suchen viele viele Zebras das Wasserloch auf. Endlich mal eine große Tierherde dieses Jahr! Wir beobachten die Tiere, wie sie freudig heran traben und ihren Durst löschen. Auf einmal aber unterbricht ein großer Platscher die Ruhe und die Tiere werden ganz kurz panisch. Tatsächlich ist ein Pechvogel (in Hessen sagen wir auch "Dabbes") beim Trinken ins Wasser geplumpst, das tiefer ist als es aussieht.
Als die Tiere irgendwann weiterziehen, beschließen wir, den direkten Weg nach Goas zu nehmen. Wohl wissend, dass dieser schon 2017 katastrophal zu fahren war. Egal, wir fahren sowieso ganz langsam, weil wir auf Leo-Pirsch sind. Ergebnis: kein einziges Tier bis Goas. Dort erwarten uns dafür Impalas, Zebras, Hartebeester und Springböcke. Zeit fürs zweite Frühstück und Entspannungsmodus.
Zur Mittagspause fahren wir wieder zurück ins Camp, ich bestelle für den nächsten Tag wieder Frühstückspakete und freue mich auf ein Mittagsschläfchen. Vorher allerdings knallt es zum ersten Mal in diesem Urlaub zwischen Mama und Tochter als die liebe Mama mal wieder meine Einparkhilfe ignoriert, nach der sie aber gebeten hat.
Das Ende vom Lied: Eine Stunde Schweigen und Mittagsruhe.
Fortsetzung folgt!