Auf Wunsch einer einzelnen Dame, mit dieser ich eine maltige Beziehung pflege und weil die Wetterfrösche bereits von Schneefallgrenzen reden, fühle ich mich zu ablenkenden Tätigkeiten motiviert, wie z.B. Berichte schreiben.
Wem es auch nach einem wärmenden Lesestoff ist, dann bitte einsteigen, es geht weiter.
Nossob am 02. Mai
Das muss man sich mal vorstellen: da fährst du 5223 km durch Wildnis, Einöde, durch Wasser, Sand und Schotter, wirst fast von reissenden Flüssen ertränkt, von wilden Tieren belauert und kommst pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk zu einem vor zwei Monaten mit Schweizer Freunden abgemachten Treffpunkt an. Wir waren dann auch dementsprechend stolz auf uns.
Monika und Markus hatten damals mit ach und krach noch einen Bungalow ergattern können, allerdings mit zwei Schlafräumen. Sie luden uns zu einer Teilet ein, auf die wir uns noch so gerne einliessen.
Nach der menschenleeren Abgeschiedenheit in der Mabua kamen wir uns hier in dem Gewussel fast wie auf einer Appenzeller Landsgemeinde vor. Es gab einen kleinen schlecht sortierten Laden, in dem man sich auch ins Wlan einkaufen konnte. Was bei uns aber leider nicht funktionierte. An der Tankstelle füllten wir noch unser Gefährt auf und gingen uns anmelden.
Unsere Freunde waren noch nicht eingetroffen aber man gab uns schon mal den Schlüssel für Bungalow 18
gut positioniert direkt am ausgetrockneten Flussbett mit einer grossen Terrasse
einem grosszügigen Wohnküchenraum
und je einem Bad
Bald trafen auch unsere Freunde ein und es gab erst einmal viel zu erzählen. Sie waren mit einem Highlux vom gleichen Vermieter unterwegs. Wir halfen den beiden noch rasch beim einräumen und wollten unseren Anteil an der Miete gleich noch bezahlen. Wir hatten die Pula vorsorglich im Campertressor eingeschlossen, wo auch unsere ganzen Originaldokumente lagen.
Ich schnappte mir also den Schlüsselbund, die hintere Campertür war ja noch offen, und wollte den Tressor öffnen, ging aber nicht. Ich versuchte den einzigen kleinen Schlüssel unter den vielen grösseren in allen Positionen zum öffnen zu bewegen, doch es ging nichts! Langsam kam Nervosität auf. Ernst kam schauen, warum ich so lange brauchte und versuchte sich auch ergebnislos. Dann kam Markus und probierte es eine Weile ohne Erfolg. Nichts ging! Da war guter Rat teuer und wir entschieden uns zu drastischen Mitteln zu greifen, das heisst irgendwie mit dem Schraubenzieher das Schloss knacken. Das scheiterte auch.
Mittlerweile war das Schlüsselloch und der Schlüssel völlig vermurkst und unbrauchbar geworden. Das verlangte nach schwerem Geschütz! Mit Hammer und einer Art Meisel brachen die beiden Männer das Schloss regelrecht auseinander und konnten die Tür so heraus reisen.
Da kam Monika, hatte einen Schlüsselbund in der Hand und fragte, was denn das für einer sei. Der liege auf dem Küchentisch und sieht genauso aus wie unserer! Ist aber nicht unserer! Begossene Pudel würden im Gegensatz zu uns in dem Moment geradezu fröhlich aussehen!
Und die Moral von der Geschicht: verliert den Überblick niemals nicht!
Am Abend zauberte Monika aus zusammengelegten Gemüseresten einen feinen Curryeintopf und wir grillten ein paar Würstchen und etwas Fleisch dazu. Als Ergänzung gab es Gurkensalat und Rotwein.
Wir sassen noch eine Weile schwatzend am Küchentisch aber dann war, nach dem ereignisreichen Tag schnell einmal Nachtruhe angesagt.
Der nächste Morgen begann um halb sieben. Unsere Freunde hatten sich schon für eine Morgenfahrt parat gemacht. Sie blieben noch eine Nacht in Nossob. Doch wir mussten weiter.
Unser nächstes Ziel war
Rooiputs
Ein sandiger Weg führte uns immer am Fluss entlang. Uns begegnen riesige Herden Springböcke, Oryx und Kuhantilopen
An einem Wasserloch entdeckten wir Ernstens Lieblingsräuber
Gegen halb Fünf kommen wir in Rooiputs an, einem grossen und recht gefüllten Camp.
Uns wird die CS 02 zugewiesen.
Sie machte einen etwas abgewohnten Eindruck. Es gab Wasser und die Abstände zwischen den Plätzen waren reichlich bemessen.
Am nächsten Morgen mussten wir wieder einmal für einen eklatanten Nichtdrangedacht-Fehler büssen.
Die beiden Schakale, welche in der Nacht um uns herum gewusselt waren, hatten ganze Arbeit geleistet. Der Inhalt (oder was nicht fressbar war) unsers draussen vergessenen Güsselsacks lag weitläufig verstreut und wir mussten erst mal aufräumen.
Auf unserer morgendlichen Fahrt in Richtung Nossob sahen wir diesen Schakal