THEMA: Allen Ernstens...
28 Okt 2018 11:37 #537088
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Liebe Margitta,
jetzt muss ich doch mal so unangenehme Begriffe wie " drängeln" und "schubsen" in die Runde werfen und mit Zaunpföschdle wedeln..... sonntägliche Grüße von
Friederike
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28 Okt 2018 16:41 #537126
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  • Gromi am 28 Okt 2018 16:41
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liebe Friederike,
du hast ja so Recht :whistle: mein Gewissen plagt mich auch schon ein Weilchen :ohmy: Das Ergebnis meiner grossen Lismete für die neuen Route habe ich in die Vernehmlassung geschickt :whistle:
also kanns nächstens weiter gehen
verspricht die Margitta
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01 Nov 2018 13:30 #537590
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  • Gromi am 28 Okt 2018 16:41
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Auf Wunsch einer einzelnen Dame, mit dieser ich eine maltige Beziehung pflege und weil die Wetterfrösche bereits von Schneefallgrenzen reden, fühle ich mich zu ablenkenden Tätigkeiten motiviert, wie z.B. Berichte schreiben.
Wem es auch nach einem wärmenden Lesestoff ist, dann bitte einsteigen, es geht weiter.


Nossob am 02. Mai
Das muss man sich mal vorstellen: da fährst du 5223 km durch Wildnis, Einöde, durch Wasser, Sand und Schotter, wirst fast von reissenden Flüssen ertränkt, von wilden Tieren belauert und kommst pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk zu einem vor zwei Monaten mit Schweizer Freunden abgemachten Treffpunkt an. Wir waren dann auch dementsprechend stolz auf uns.
Monika und Markus hatten damals mit ach und krach noch einen Bungalow ergattern können, allerdings mit zwei Schlafräumen. Sie luden uns zu einer Teilet ein, auf die wir uns noch so gerne einliessen.
Nach der menschenleeren Abgeschiedenheit in der Mabua kamen wir uns hier in dem Gewussel fast wie auf einer Appenzeller Landsgemeinde vor. Es gab einen kleinen schlecht sortierten Laden, in dem man sich auch ins Wlan einkaufen konnte. Was bei uns aber leider nicht funktionierte. An der Tankstelle füllten wir noch unser Gefährt auf und gingen uns anmelden.
Unsere Freunde waren noch nicht eingetroffen aber man gab uns schon mal den Schlüssel für Bungalow 18

gut positioniert direkt am ausgetrockneten Flussbett mit einer grossen Terrasse

einem grosszügigen Wohnküchenraum

und je einem Bad


Bald trafen auch unsere Freunde ein und es gab erst einmal viel zu erzählen. Sie waren mit einem Highlux vom gleichen Vermieter unterwegs. Wir halfen den beiden noch rasch beim einräumen und wollten unseren Anteil an der Miete gleich noch bezahlen. Wir hatten die Pula vorsorglich im Campertressor eingeschlossen, wo auch unsere ganzen Originaldokumente lagen.
Ich schnappte mir also den Schlüsselbund, die hintere Campertür war ja noch offen, und wollte den Tressor öffnen, ging aber nicht. Ich versuchte den einzigen kleinen Schlüssel unter den vielen grösseren in allen Positionen zum öffnen zu bewegen, doch es ging nichts! Langsam kam Nervosität auf. Ernst kam schauen, warum ich so lange brauchte und versuchte sich auch ergebnislos. Dann kam Markus und probierte es eine Weile ohne Erfolg. Nichts ging! Da war guter Rat teuer und wir entschieden uns zu drastischen Mitteln zu greifen, das heisst irgendwie mit dem Schraubenzieher das Schloss knacken. Das scheiterte auch.
Mittlerweile war das Schlüsselloch und der Schlüssel völlig vermurkst und unbrauchbar geworden. Das verlangte nach schwerem Geschütz! Mit Hammer und einer Art Meisel brachen die beiden Männer das Schloss regelrecht auseinander und konnten die Tür so heraus reisen.
Da kam Monika, hatte einen Schlüsselbund in der Hand und fragte, was denn das für einer sei. Der liege auf dem Küchentisch und sieht genauso aus wie unserer! Ist aber nicht unserer! Begossene Pudel würden im Gegensatz zu uns in dem Moment geradezu fröhlich aussehen!
Und die Moral von der Geschicht: verliert den Überblick niemals nicht!

Am Abend zauberte Monika aus zusammengelegten Gemüseresten einen feinen Curryeintopf und wir grillten ein paar Würstchen und etwas Fleisch dazu. Als Ergänzung gab es Gurkensalat und Rotwein.
Wir sassen noch eine Weile schwatzend am Küchentisch aber dann war, nach dem ereignisreichen Tag schnell einmal Nachtruhe angesagt.

Der nächste Morgen begann um halb sieben. Unsere Freunde hatten sich schon für eine Morgenfahrt parat gemacht. Sie blieben noch eine Nacht in Nossob. Doch wir mussten weiter.
Unser nächstes Ziel war

Rooiputs

Ein sandiger Weg führte uns immer am Fluss entlang. Uns begegnen riesige Herden Springböcke, Oryx und Kuhantilopen






An einem Wasserloch entdeckten wir Ernstens Lieblingsräuber



Gegen halb Fünf kommen wir in Rooiputs an, einem grossen und recht gefüllten Camp.
Uns wird die CS 02 zugewiesen.



Sie machte einen etwas abgewohnten Eindruck. Es gab Wasser und die Abstände zwischen den Plätzen waren reichlich bemessen.
Am nächsten Morgen mussten wir wieder einmal für einen eklatanten Nichtdrangedacht-Fehler büssen.
Die beiden Schakale, welche in der Nacht um uns herum gewusselt waren, hatten ganze Arbeit geleistet. Der Inhalt (oder was nicht fressbar war) unsers draussen vergessenen Güsselsacks lag weitläufig verstreut und wir mussten erst mal aufräumen.
Auf unserer morgendlichen Fahrt in Richtung Nossob sahen wir diesen Schakal
Anhang:
Letzte Änderung: 01 Nov 2018 13:33 von Gromi.
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01 Nov 2018 14:05 #537595
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Er lag einfach so am Wegesrand und starrte konzentriert in die Höhe. Ein zweiter etwas abseits im Busch beobachtete diesen.
Wir blieben mal vorsichthalber stehen und suchten nach dem Grund deren Interesse.
Da entdeckten wir auf dem Kamm der Sanddüne ziemlich weit weg diese beiden Damen



Offensichtlich warteten die beiden Schakale auf Futter beschaffende Aktivitäten der Löwinnen, um sich vielleicht eine Mahlzeit abzuluchsen zu können. Doch da passierte ausser mal Stellungswechsel nichts.





Dem nebenan hockenden dauerte das zu lange und er machte sich in die Büsche.
Dann verliessen die beiden Katzen die Bühne.
dem Schakal wurde es auch zu langweilig und er verdrückte sich bald und wir somit auch.
Am Platz zurück gab es dann ein reichhaltiges Frühstück. Wir verbrachten den Tag mit notwendigen Aktivitäten wie abwaschen, die Wohnung putzen, Körperpflege, lesen. Am Nachmittag machten wir noch eine Besichtigungsrunde zur Lodge.
Später besuchten uns diverse Piepmätze.
Einer, der noch etwas Nistmatereal brauchte



und andere, die auf Futtersuche waren



Am Abend gab es ein feines Entrecote vom Grill mit Restegemüse und Bier.

Der nächste Morgen erwartete uns mit kalten 8°und wir brauchten wieder einige Tassen Aufwärmtee.
Um halb Sieben machten wir uns auf in Richtung Twee Rivieren. Dort mussten wir uns die Ausreise Botswana und die Einreise Südafrika beglaubigen lassen. Unterwegs erspähten wir eine Kolonie Erdmännchen



ein einsames Erdhörnchen



und ein ebensolches Löwenmännchen



In Twee Rivieren
stellte sich unser Vorhaben der Ab- und Anmeldung doch als ziemliche intellektuelle Herausforderung dar. Da gab es erst mal an einem grossen Gebäude zwei nicht gekennzeichnete Eingänge. Nach reiflichen überlegen entschieden wir uns für den linken und musste im Inneren des Gebäudes feststellen, dass beide in die gleiche riesige Halle führten. Da gab es rechts einen botswanischen und links einen südafrikanischen Schalter. Da wir ja aus Botswana gekommen waren, meinten wir uns erst einmal von dort abzumelden zu müssen. Wir waren die einzigen am Schalter. Bis uns der dortige Beamte überhaupt zur Kenntnis nehmen wollte, verging eine ganze Weile. Mürrisch und schroff verwies er uns auf die andere Seite. Dort wurden wir sehr freundlich und zuvorkommend empfangen. Im Nullkommanichts hatten wir unsere Stempel, tauschten noch ein paar freundliche Worte und verliessen diesen zwiespältigen Ort.
Nachdem wir uns im Restaurant mit einem ausgiebigen Frühstück gestärkt, im Shop noch ein bisschen eingekauft und unserem Gefährt Diesel nachgefüllt hatten, machten wir uns auf in Richtung Mata Mata.
Der Zöllner am Schlagbaum zur südafrikanischen Seite winkte uns fröhlich durch, ohne nach irgendwelchen Papieren zu fragen.



Wir fuhren gemütlich auf dem sandigen Weg nach allen Seiten schauend, doch es zeigte sich nichts Tierisches. Aber da plötzlich stoppte uns eine lebendige Strassensperre, welche wir vor lauter in die Höhe gucken fast überfahren hätten





Diese zuckte mit keiner Wimper und verharrte im Tiefschlaf
Nebenan im hohen Gras lagen zwei Männchen, von welchen sich der einte nur mal kurz beim Stellungswechsel zeigte

Letzte Änderung: 01 Nov 2018 16:16 von Gromi.
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01 Nov 2018 14:15 #537596
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Anfangs konnten wir diese noch ganz allein beobachten, doch nach und nach kamen immer mehr Fahrzeuge. Die Löwen liessen sich aber nicht davon beeindrucken, doch uns reichte der in Drängelei ausartende Stau und wir fuhren neben dem Weg an ihnen vorbei.
An einem Miniwasserloch löschten sich in hierarchischer Reihenfolge Giraffen, Kudus, Oryx und Co. ihren Durst



Das Kapitel KTP möchte ich nicht beenden, ohne euch noch einmal kurz auf einen kleinen Exkurs in Sachen:
"Es grünt so grün, wenn Kgalagadi's Blüten blühen"
zu schicken
- wobei ich von Botanik so gar keine Ahnung habe, doch die Vielfalt an Formen und Farben war faszinierend!
Einige von euch werden sicher dieses oder jenes Kraut mit Namen kennen.












Ist doch schön, oder?

Am Grenzübergang Mata Mata



füllten wir noch den Tank auf



und erreichten kurz danach die

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01 Nov 2018 14:26 #537598
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Wir wurden von einer sehr freundlichen und kompetent wirkenden Mitarbeiterin mit einem Willkommensdrink empfangen.
Unsere Daten waren auf einem Tablett schon angezeigt und wir krakelten unsere Unterschrift darauf. Wir waren wieder in der digitalen Welt angekommen.
Dann schauten wir uns noch kurz um und meldeten uns für den Nächsten Tag zu einer Rundfahrt an.



Die Campingplätze lagen schön schattig hintereinander aufgereiht, in grossen Abständen zueinander am Ufer des ausgetrockneten Auob.
Sie haben alle ein eigenes Waschhüsli mit einer überdachten Terrasse. Weiss der Kuckuck warum ich kein einziges Foto vom Platz gemacht habe!
Im "Flussbett" zog eine Herde grasender Gnus vorbei



und wir fanden es an der Zeit für einen kräftigen GT. Während dem ich diesen präparierte, ging Ernst noch rasch auf seine obligatorische Vorstellung zu Nachbars und kam (ungewöhnlich) kurz darauf mit diesen im Schlepptau zurück. Es war ein nettes schweizer Ehepaar und! Unwissende in Sachen GT! Na das konnten wir nicht so einfach durchgehen lassen. Sie bekamen auch noch ein volles Glas in die Hand gedrückt und meinten "lecker! Das müssen wir unbedingt in unsere Abendveranstaltung aufnehmen." Und somit gab wieder ein paar Mitglieder in der GT-Konsumtionsclique mehr!
Wir hatten viel Gesprächsstoff und sassen noch lange beieinander bis uns der Hunger an die jeweiligen Teller trieb. Nicht ohne gegenseitig Kontaktadressen auszutauschen. Sie wollten am nächsten Tag weiter fahren und wir hatten die Rundfahrt gebucht.

Wir standen schon um viertel nach sechs auf und wurden pünktlich um sieben von Jürgen, einem jungen deutschen Volontär abgeholt. Das Thermometer zeigte erfrischende 5° an! Da hiess es erst mal dick einpacken! Mit von der Partie war ein Mann, welcher mit seiner Familie im Haus wohnte. Doch die Fahrt war über dem Fluss erst einmal zu Ende, da irgendwas am Auto nicht stimmte. Nach langem Warten kam dann der Chef mit ein paar Mitarbeitern, trat mehrmals kräftig gegen die Hinterräder. Schon war alles gut und wir konnten endlich fahren.
Es ging durch eine sehr schöne begrünte Sanddünenlandschaft



Doch an Tieren fehlte es im Revier. Nur eine Straussenfamilie sahen wir panikartig vom Weg flüchten. Dabei blieb ein Kleines zurück und Jürgen verpackte es vorsorglich in seinen Pullover auf dem Beifahrersitz.


es schien ihm zu gefallen.
Während des Weitersuchens stieg er mehrmals aus und versuchte mit dem Peilgerät die hauseigenen Löwen auszumachen.


Und es gelang ihm tatsächlich diese beiden Damen zu finden



welche es momentan so ziemlich langweilig hatten.
Auch diesen Pascha konnte er aufspüren



Aber das war es dann auch. Die Eltern des Straussenkükens fand er leider nicht mehr und so nahm er dieses mit zurück zur Lodge, wo er versuchen wollte es aufzupäppeln.
Am Abend hatten wir uns für das Nachtessen angemeldet. die junge Familie mit Kleinkind und ein deutsches Paar aus Thüringen ebenfalls. Im Speisesahl waren vier Tische für je zwei Personen gedeckt. Auf allseitigen Wunsch rückten wir die Tische zusammen und es ergab sich eine interessante Gesprächsrunde. Es gab Tomaten Mozzarella Salat, ein etwas zähes Elandsteak mit Gemüse und Reis und Dessert. Alles sehr fein gekocht. Wir wurden von der jungen Empfangsdame und Jürgen perfekt und speditiv betreut.
Später krochen wir zufrieden und dankbar in unsere Schlafsäcke.

Das ist wiederum der momentane Stand der Dinge.
Was es mit den Tausendjährigen so auf sich hat, wie man ein Schattenselfi macht, wir uns fast in Österreich vermuteten und warum ein Waschhüsli ein angenehmer Aufenthaltsort sein kann, erzähle ich euch das nächste Mal.
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