13. August; Bootle-fahrn auf´m ol´mighty Zambesi
Zusammen mit zwei englischsprachigen Paaren entern wir unser Bootle, und dann schippern wir im schönsten Licht flussabwärts in den Channel, der Hippo Island vom Festland trennt.
Kaum losgefahren, gibt es das erste Highlight.
Ein African Finfoot-Weibchen sucht im Röhricht nach Nahrung, flüchtet sich aber ziemlich schnell in eben dieses.
Somit können wir schon direkt einen weiteren Vogel der Most-wanted-Liste unter "Haben" verbuchen.
Der Brown-hooded Kingfisher hält recht lange aus.
Die nächste Sichtung ist ein hier recht verbreiteter African Fish Eagle.
Hier werden die Adler übrigens nicht mit Köderfischen gefügig gemacht.
Ein weiterer Eisvogel findet sich auf seiner Ansitzwarte, ein Giant Kingfisher Männchen.
Gleich danach gibt es einen weiteren Eisvogel, der bei Uwe ganz obenan steht, denn den hat er noch niemals gesehen, den Kobalteisvogel, oder Half-collared Kingfisher. Als uns zu Beginn der Tour unser Bootsführer gefragt hat, was wir denn besonders gerne sehen möchten, hat er bei Uwe´s vorgetragenem Wunsch nur die Augenbraue gehoben und gemeint, gestern hätten sie ihn gesehen.
Ja nee, is klar.
Uwe klingt nicht überzeugt, zeigt nun aber dafür für den Rest der Tour ein seelig grinsendes Lächeln im Gesicht, das nicht mehr weichen mag. Was so ein kleiner Piepmatz doch anrichten kann?!
Nochmals finden wir einen Finfoot, aber auch dieser gibt spontan Fersengeld.
Dagegen ist der Pied Kingfisher ein eher gewöhnlicher Vertreter des hiesigen Arteninventars.
Natürlich gibt es auch jede Menge Reiher hier, wie etwa den Green-backed Heron, oder Mangrovenreiher.
Als wir das Ende des Channels erreichen, wo er wieder in den Hauptstrom mündet, gibt es einen Purple Heron im schwindenden Licht zu sehen, und nun fahren wir wieder flussaufwärts. Der Birding-Teil ist quasi abgehakt, nunmehr steht Emotion auf der Liste.
Wir trinken unseren Sundowner und geniessen die friedliche Stimmung auf dem breiten Strom.
Natürlich wird der Sunset entsprechend gewürdigt und verewigt. Auch wenn es schon so viele Bilder auf der Festplatte gibt, man drückt doch immer wieder auf den Auslöser.
Kurz nach dem Verschwinden der Sonne legen wir wieder am Bootssteg an.
Wir begeben uns auf unsere Campsite, mittlerweile sind unsere Nachbarn unüberhörbar eingetroffen. Das namibische Safariunternehmen hat eine Meute slowakischer Grünröcke zu Gast, und bei denen scheint nun, nach Beendigung der täglichen Jagdzüge, das Leeren hochprozentiger Flaschen der Inhalt des weiteren Abends zu sein. Dankenswerterweise fahren sie bald wieder vom Hof, wohl um in der Stadt ihre Erfolge zu feiern.
Wir bereiten nun unser Abendessen zu und sitzen noch längere Zeit am Feuer ab, um den Tag Revue passieren zu lassen.
Wir liegen schon eine Weile in unseren Betten, als die Jagdmeute zurück kommt, lauthals gröhlend, Türenschlagend. Was für eine Brut.
Ich kann mir schon vorstellen, was in wenigen Stunden so abgehen wird. Aber bis dahin verschlafen wir doch einige Zeit, nur kurz mal unterbrochen vom über uns im Baum singenden Woodfords-Kauz.
Viele Grüße,
Matthias