25. Tag: Walvis-Bay - Bootsfahrt und 4x4-Namib-Ritt (Sandwich Harbour)
Wir Vielseitigkeits-Fanatiker haben uns für den heutigen Tag für eine "Combo Tour (Dolphin cruise plus Sandwich harbour 4x4 tour)" von Laramon entschieden:
www.laramontours.com...ch_Harbour_Combo.htm
Diese Kombination packt zwar etwas viel in einen Tag, so dass man bei der Intensität der beiden Bestandteile etwas Abstriche machen muss, aber insgesamt waren wir zufrieden mit unserer Wahl.
Jetzt, wenn wir im Sommer 2017 wieder vor Ort sind, werden wir uns sicher nicht die vielgelobte Suche nach den "Little Five" der Living Desert Tours entgehen lassen
www.livingdesertnamibia.com/index-de.htm und vielleicht eher die marine dolphin cruise von Mola Mola
www.mola-namibia.com...rine-dolphin-cruise/ an zwei verschiedenen Tagen ins Auge fassen.
Oder hat jemand noch einen Tipp für die Bootstour, die am weitesten auf den Atlantik hinausfährt (eventuell ganztägig)?
Nun gut, es geht also los mit unserem Skipper und Guide Peter, der sich ehrlich freut, ein paar Birder an Bord zu haben
Wir sichern uns den kleinen Logenplatz am Oberdeck neben dem Skipper:
Die Bootstour von Laramon geht insgesamt nur wenig über die Lagune auf den offenen Ozean hinaus, ist aber dennoch interessant und lohnenswert. Zunächst geht es zu den Robbenbänken am Pelican Point:
Auf dem Weg dorthin finden wir auf einer Mole einige Wahlberg-Scharben (Crowned Cormorant) zwischen den allgegenwärtigen Kapscharben (Cape Cormorant):
"Belegfoto" Wahlberg-Scharbe (Crowned Cormorant)
Kapscharbe (Cape Cormorant)
Als Zugabe: Schwarzer Austernfischer (African /Black Oystercatcher)
Die Seebärenkolonie "außerhalb Riechweite" zu besichtigen, ist für uns recht angenehm. Außerdem gibt es hier sogar einen panierten Seeelefanten!
Wer ganz nah dran sein will, kommt auch auf seine Kosten: an Bord begrüßt uns der Touristenliebling "Bobby", der sich seine Ration verdient und sich danach zum nächsten Catering-Service aufmacht:
Weitere Gäste an Bord:
Die Delphine sorgen auf dem Boot für allgemeine Freude, allerdings ist es schwer, den richtigen Moment für ein Bild abzupassen:
Unsere Hoffnung auf die eine oder andere Hochseeart wird auch nicht enttäuscht:
Dunkler Sturmtaucher (Sooty Shearwater)
Kaptölpel (Cape Gannet)
Zugabe: die
Buntfuß-Sturmschwalbe (Wilson's Storm-Petrel), leider ohne Bild.
Aber die verschiedenen Seeschwalben wollen wir euch auch nicht vorenthalten. Hier "auf einen Blick":
Eilseeschwalbe (Swift Tern)
Brandseeschwalbe (Sandwich Tern)
Küstenseeschwalbe (Arctic Tern)
Trauerseeschwalbe (Black Tern)
2 Brandseeschwalben (Sandwich Tern)
- und dahinter? Fluß- oder Küstenseeschwalbe?
Zusätzlich zwei "Belegfotos":
Raubseeschwalbe (Caspian Tern)
Und (später aufgenommen auf der "Desert-Tour")... DIE spezielle Seeschwalben-Rarität, wegen derer manch ein Birder die Gegend besucht
Damaraseeschwalbe (Damara Tern) - mit Küken!!
An Bord gibt es zum Lunch leckeres Fingerfood und frische
Austern (an denen wir immer noch nichts Schmackhaftes finden können...). Aber die Austernzucht in Walvis-Bay ist ein einträgliches Geschäft, der Benguela-Strom sorgt für optimale Aufzuchtbedingungen.
Nun soll man nicht meinen, die Lagune wäre ein völlig idyllischer Ort:
"Der Hafen von Walvis Bay ist als einziger richtiger Tiefseehafen von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Namibia und die gesamte Region. Nachdem die Exklave Walvis Bay 1994 von Südafrika an Namibia übergeben wurde, erlebte der Hafen einen Boom und zählt heute zu den größten fünf Häfen des südlichen Afrikas. Der Hafen wird seit Mai 2014 um weitere Liegeplätze und ein neues Containterminal erweitert. Die Containerumschlag-Kapazität wird nach Fertigstellung auf 1,065 Millionen TEU steigen." (wikipedia) - Zum Vergleich: Der Hafen Hamburg schlägt ca. die 9fache Menge um.
Die Hafenerweiterung übernimmt übrigends ein chinesisches Bauunternehmen: die China Harbour Engineering Company (CHEC)
www.dvz.de/uploads/p...03a_Afrika-Optik.png
Außerdem: Ölförderung mitten im Delta - zur Zeit aufgrund des niedrigen Ölpreises ausgesetzt. Laut Aussage unseres Skippers ehedem betrieben durch eine angolanische Ölfirma.
Vor der namibischen Küste werden offshore größere Ölvorkommen vermutet:
www.az.com.na/nachri...nn-ab-2015-sprudeln/? - allerdings werden auf Grund des niedrigen Ölpreises wohl weitere Erschließungsversuche gebremst.
Das Ganze ist natürlich ein typischer Interessenskonflikt: Mit der Lagune von Walvis Bay und Sandwich-Harbour haben wir 2 hochsensible Wasservogel-Schutzgebiete gemäß internationaler
Ramsar-Konvention. Daneben die verständlichen Interessen afrikanischer Wirtschafts- und Entwicklungspolitik. Walvis Bay ist wichtiger Umschlagsplatz auch für die Binnenländer Botswana, Sambia und Simbabwe. Neben der Containerfracht ist natürlich auch die Verschiffung von Rohstoffen (Erze, Salz, seltene Erden) als Schüttgut von Bedeutung.
Aber letztlich gibt es diesen Interessenkonflikt auch im Wattenmeer vor der norddeutschen Küste. Moralische Empörung ist also unangebracht...
Ich hoffe, ich habe euch mit diesem Exkurs jetzt nicht gelangweilt. Gegen Mittag sind wir jedenfalls zurück an der Jetty und es geht auch schon bald weiter auf die Wüstentour...
Tag 24: Ende Bootstour in der Lagune von Walvis Bay. Wüstentour folgt.