Montag 30. Mai 2016 – Einkaufen in Opuwo und weiter zu den Epupa Falls
Heute ist der Tag zweigeteilt: Zuerst müssen wir in Opuwo einkaufen gehen und dann fahren wir weiter nach Epupa.
Aber zuerst einmal verabschieden wir uns von Lotti und Marius unseren Gastgebern – was für eine tolle und nachhaltige Begegnung. Wir fahren hier gegen 8:30 Uhr los.
Unterwegs kommen wir an einigen sehr alten und sehr witzigen Baobabs vorbei
Dann (gegen 10 Uhr) sehen wir die ersten Hütten von Opuwo – das ist Afrika – so haben wir uns Afrika vorgestellt
.
Vor Opuwo haben wir etwas „Angst“: Im Forum haben wir oft gelesen, dass das Einkaufen hier sehr unangenehm sein soll, dass man sofort von Menschen umringt wird, die alles Mögliche verkaufen wollen und dass man oft bedrängt wird. Auch Marius hat uns vor Opuwo „gewarnt“. Ok. Wir müssen einkaufen und tanken gehen und wir brauchen Geld. So führt kein Weg an Opuwo vorbei – also: Augen zu, Knöpfchen runter und durch
.
Was uns - neben den vielen Wellblechhütten - auffällt: hier gibt es Bürgersteige – und die werden sogar benutzt.
Zuerst zum OK-Supermarkt (ein Spar Markt ist in Planung). Wir haben vorher schon besprochen, dass ich alleine einkaufen gehe und Hansi sich im Camper „verbarrikadiert“
.
Als ich aus dem Auto aussteige, befürchte ich schon, dass alle umstehenden Personen auf mich zugerannt kommen. Und was ist? Nichts! Ich kann ganz lässig und unbedrängt den kurzen Weg zum Supermarkt laufen. Im Supermarkt selber, dann die nächste Überraschung. Das ist aber mal richtig relaxed und hier gibt es ja wirklich alles was man braucht. Nur kein Coke Zero
, ausverkauft! Dafür aber richtig tolles frisches Fleisch – spottbillig. Ich kaufe einige Steaks und lasse sie mir einschweissen – die nächsten Tage sind gerettet.
Mal schauen, was Hansi macht. Ups, wo ist er denn? Im Camper ist niemand. Dann entdecke ich ihn auf dem kleinen Markt. Er schlendert über den Platz und macht Fotos - ganz alleine.
Wir laden unsere Lebensmittel ein und nun kommen doch ein oder zwei Himbafrauen zu uns, die uns Armreifen anbieten. Wir lehnen dankend ab. Als wir ihnen aber stattdessen Wasser und Mehl in die Hand drücken, sind sie überglücklich.
Einkaufen also problemlos überstanden. Dann los zum Bankautomaten – die Schlange ist ziemlich lange, aber es gibt zwei oder sogar drei Automaten, so dass es recht schnell geht. Also reihe ich mich in die Schlange ein und kann problemlos und ohne nur einmal belästigt zu werden, Geld holen.
Also Bargeld haben wir jetzt auch wieder. Hansi will nun auch sein Einkaufserlebnis haben. Gesagt, getan und schon ist er weg. Also schnappe nun ich mir die Kamera und schaue mir das bunte Treiben hier in Ruhe an. So habe ich mir Afrika vorgestellt. Bunt, lebhaft, laut. That´s africa.
Auch Hansi kommt ganz beschwingt zurück. Nun geht es weiter zum Tanken. Auch hier ist es voll, Menschen stehen einfach nur rum, warten auf irgendeinen Lift nach sonstwohin oder gehen einkaufen.
Während Hansi tankt versuche ich mein „Coke Zero-Glück“ in dem kleinen „Supermarket“ an der Tankstelle. Aber auch hier gibt es alles, nur keine Cola.
Als ich zurückkomme ist Hansi schon wieder im Gespräch mit Jemanden – Franzosen, die sich natürlich für unseren Camper interessieren
.
Wir fahren weiter, sehen einen kleinen Shop an der Seite und versuchen es dort nochmals: und hier bekomme ich die letzten paar Flaschen Coke Zero. Das scheint hier wirklich sehr begehrt zu sein.
Fürs Einkaufen, Tanken und Geld holen haben wir knapp zwei Stunden gebraucht. Nun kann es aber endlich weitergehen.
Wir verlassen Opuwo - was wir jetzt überhaupt nicht schlimm fanden, im Gegenteil - und fahren weiter auf der C43 Richtung Epupa.
Die Fahrt zieht sich, die Pad ist soweit ok und unterwegs halten wir immer wieder mal an, um Wasser, Meismehl und Sweeties zu verteilen oder einfach um ein paar Bilder zu machen. Die Landschaft, die Berge, die Farben - einfach toll.
Und dann gegen 15 Uhr sehen wir endlich die Palmen von Epupa. Nachdem wir die letzten Stunden wieder durch eher karges Land gefahren sind, ist das so richtig ungewohnt für das Auge.
Gebucht haben wir in der Epupa Falls Lodge, das 1. Camp, wenn man ankommt, und zwar den Campground – riverside (Nr.8) natürlich
. Schnell alles ausgepackt, ein Willkommensbierchen dazu – Unter Palmen im Schatten sitzen, hinter uns das Rauschen der Fälle - Perfekt.
Und ich mache mich auf den Weg zu einer kleinen Campgroundrunde - Wie schön es hier ist.
Wir lieben so „lebendige“ Campingplätze, wo ein Kommen und Gehen ist, wo so ein bestimmter Flair herrscht. Kurz nach der Ankunft geht jemand herum und stellt die Touren vor, die es hier gibt: Walk zu den Falls – wer braucht das denn? [Ironie]– Birding Touren – hm, das wäre mal interessant – und natürlich eine HimbaTour – die hatten wir ja erst gestern. Wir lehnen dankend ab.
Dann kommt „Big Mama“ vorbei und bietet Feuerholz an – oh ja, das brauchen wir – und auch Laundry-Dienste. Hm, das hätten wir mal wissen müssen. Aber dafür ist es jetzt leider zu spät, wir fahren ja morgen früh schon wieder weiter.
Gegen später machen wir uns dann auf den Weg zu den Epupa Falls. Im Prinzip folgt man immer dem Zaun und dann ist man auch schon da. Wir entdecken immer neue schöne Spots für den Wasserfall und freuen uns, dass wir uns doch noch entschieden haben, herzukommen (Epupa war lange Zeit unser Streichkandidat
)
Pünktlich zum Sundowner sind wir wieder auf unserem Platz - ist das nicht schön hier? Im Hintergrund diese tolle atemberaubende Landschaft, alles wird überdeckt vom Tosen der Fälle und dann auch noch der Sonnenuntergang….
Wir werfen den Grill an – heute gibt es endlich wieder mal so ein richtig tolles T-Bone Steak (obwohl wir so langsam kein Fleisch mehr sehen können) und danach ein endlos langes Lagerfeuer.
Und: Obwohl das Camp am Wasser liegt, hatten wir keine (sichtbaren) Mücken.
Das erste Mal fragt Hansi: Warum sind wir hier nur eine Nacht
? Hm, morgen geht es nach Kunene, wo wir zwei Nächte bleiben und dort soll noch viel besser sein. Hoffentlich meint Hansi nur – schluck
!
Epupa Falls Camp: Das ist das erste Camp, wenn man nach Epupa reinfährt. Gleich daneben ist die Omarunga Lodge und danach kommt das Epupa Camp. Der Campingplatz ist relativ gross, der Abstand zu den Nachbarn ausreichend – aber in Sicht- und Hörweite – und die Plätze am Wasser natürlich die schönsten. Die anderen Plätze hätten uns nicht so gut gefallen. Die Sanitäranlagen sind sauber und funktionstüchtig. Es gibt eine Bar und ein Restaurant, das auch für die Camper zur Verfügung steht. Alles in Allem ein wirklich schönes Camp.