Mo, 25.4.16
Schon wieder – ein Lümmeltag
. Also ein Tag, an dem wir nichts wirklich geplant haben und einfach unsere Unterkunft und das drumherum genießen.
Schon der Sonnenaufgang ist wieder mal Afrika pur:
Wir waren letzte Nacht die einzigen Gäste, folglich gilt uns die ungeteilte Aufmerksamkeit unserer Gastgeber auch heute morgen
. Wir frühstücken draußen auf der Terrasse, und wie auch gestern schon beim Abendessen quillt der Tisch über von allerhand Leckereien. „You must eat“ - aber so sehr wir uns auch bemühen, alles können wir nicht essen
.
Im Anschluss daran unternehme ich wieder eine kleine Wanderung über das Gelände der Lodge, während mein Loeffelinchen unsere "BELLA"-Terrasse genießt. Es gibt einen markierten Wanderweg, den ich nehmen möchte. Bepackt mit Wasser, Sonnenschutz, Sonnenbrille und Fotogedöns mache ich mich auf den Weg. Die Sonnenbrille erweist sich als ein taktischer Fehler
. Die Wegmarkierungen sind nämlich rot und werden von meiner (optischen) Sonnenbrille aus grünem Glas effektiv absorbiert
. Schon die zweite Markierung finde ich nicht mehr. Ohne Brille bin ich aber blind wie ein Maulwurf – keine Alternative
.
Ich entscheide mich also in Sichtweite der Lodge zu bleiben, zudem dienen auch der recht weit sichtbare Alte Kalkofen und auch die Bahnlinie als Orientierungshilfe. Verlaufen ist eigentlich unmöglich.
Bilder von der kleinen Wanderung:
Trotz der Trockenheit gibt es ein paar Blümchen:
Es fährt kein Zug nach irgendwo:
Nach gut 2 Stunden bin ich zurück.
Jetzt wird es auch endlich mal Zeit, Frikkies lebende Steine (Lithops) zu bewundern und auch zu fotografieren.
Es sind faszinierende Pflanzen, die hier von Frikkie in mittlerweile 2 Gewächshausabteilen (genannt Cole Lithoparium) liebevoll gesammelt, gepflegt und auch vermehrt werden. Informationen zu den Pflanzen hat Frikkie an Infotafeln zusammengestellt, die an den Türen zu den Gewächshäusern hängen. Leider ist das ganze für mein loeffelinchen mit Rollstuhl nicht zugänglich, da die Wege zwischen den Pflanztischen zu eng sind. Also gibt es wieder viele Fotos, und mein altes Makroobjektiv hat viel zu tun
:
Zum Schluß noch ein Suchbild: Wer findet die Lithops ?
Als eine Reisegruppe die Gewächshäuser entert, unterbreche ich vorübergehend meine Fotoaktivitäten. Frikkie macht eine kleine Führung, aber die Gäste verweilen nur kurz bei den Pflanzen und eilen zügig zum Mittagessen
. Frikkie erzählt mir, daß mittlerweile öfter (Klein)Reisegruppen die Lodge als Zwischenstopp nutzen, die Lithops besichtigen und hier von Hilde bekocht werden. Eine Einnahmequelle zusätzlich zu den eigenen Gästen. Die Lodge ist erst seit 2010 in Betrieb und fängt jetzt langsam an, sich auf dem Markt zu etablieren.
Am Nachmittag unternehmen wir mit Frikkie eine Farmrundfahrt inkl. Sundowner
.
Frikkie erzählt: Das heutige Lodgegelände besteht aus den ehemaligen Farmen Sandverhaar und Simplon. Knapp 100 Hektar gehören Hilde und Frikkie zusammen mit der Lodge. Der Rest gehört insgesamt vier Eigentümern, die jeweils zu 25% an der Farm beteiligt sind. Frikkie ist einer davon.
Die Farm selbst liegt ein paar Kilometer östlich der Lodge und wird als Gamefarm betrieben, zusätzlich gibt es ein paar Schafe für Eigennutzung. Für den Sundowner kommen wir an der Farm vorbei.
Vorher fährt Frikkie mit uns aber zum zweiten Kalkofen, den es auf dem Gelände gibt.
Er ist deutlich älter als der an der Lodge und entsprechend wesentlich stärker verfallen. Beide Kalköfen sind die ältesten Namibias. Staatliche Unterstützung für den Erhalt von solch alten historischen Gebäuden gibt es aber keine, wie Frikkie auf meine Frage hin erzählt
. Hier ist der Enthusiasmus von Privatleuten wie den derzeitigen Farmbesitzern gefordert.
Der Sundowner-Platz unweit der Farm ist liebevoll vorbereitet – dekorierter Tisch mit weißer Tischdecke, Stühle stehen bereit, eine Kühlbox mit allerlei Leckerei ist da, sooo schön
. Und sooo unwirklich, dieser gedeckte Tisch mit weißer Tischdecke so mitten im Nichts:
Dann geht es zurück zur Lodge.
Das Abendessen ist genauso lecker und üppig wie am Vortag. Heute ist aber doppelt so viel Betrieb wie gestern, denn es ist ein weiteres Paar aus Südafrika zu Gast.
Nach dem Essen versuche ich mich mal wieder an Astro-Fotografie. Erste Versuche hatte ich schon auf Namtib gestartet, daran möchte ich noch ein wenig „arbeiten“
.
Das Hantieren mit Kamera und Stativ erweckt umgehend das Interesse der beiden anderen Gäste. Meine Ergebnisse stoßen auf Wohlwollen, das muß er unbedingt auch probieren und erfragt die Einstellungen meiner Kamera. Kurz darauf erscheint er wieder mit Kamera und Stativ und nimmt meinen Platz ein, den ich inzwischen zugunsten eines anderen Vordergrundmotivs verlassen habe.
Auf dem Rückweg bin ich natürlich neugierig
. Es hat geklappt, er ist happy, wir kommen ins Gespräch. Er hat die Kamera erst kurz vor dem Urlaub gekauft und hat eigentlich vom Fotografieren keine Ahnung, hat einiges im Internet gelesen, aber nicht so recht verstanden. Die Konversation mündet in einen Foto-Crashkurs auf englisch, puh, ganz schön anstrengend
. Aber auch lustig, er probiert alles möglich aus. Dann ist er zufrieden, hat wirklich auch ein paar gute Ergebnisse auf der Speicherkarte. Jetzt kann er gut schlafen, versichert er mir
.
Ja dann – Gute Nacht.
Aber das hier sind meine
:
Essen:
Biltong Pie
gemischter Salat,
Hähnchenbrust, Lammkeule, Kürbis-Tomatengemüse, Wedges,
Apfelkuchen
gefahrene km: 0