08.12.2016 - Die Anreise, alles andere als entspannt...
Der letzte Tag vorm Weihnachtsurlaub - wieso sollte man da nicht noch arbeiten?! Eigentlich hatte ich in den letzten Tagen schon alles gut vorbereitet und meine letzte Amtshandlung sollte das Schreiben der Weihnachtskarten werden. Eigentlich, denn eigentlich weiß man ja, dass es meist anders kommt als gedacht...

Um 16.00 h saß ich also endlich im Auto und las noch schnell die Nachricht von Markus, ob wir uns etwas am Flughafen treffen wollten?!

Wie so oft war es also mal wieder etwas chaotisch, ich duschte schnell, wir aßen noch etwas und packten die letzten Dinge ein, bevor es um viertel vor sechs zu S-Bahn ging.
ENDLICH URLAUB!!!!
Nach knapp 50 Metern wunderte ich mich, warum es unter meinem Schuh so raschelte...

Es war ein Blatt, doch es ging nicht ab...

Wohl jeder kennt diese Sekunden der Angst, wenn man den Fuß hebt und hofft, dass alles in Ordnung ist...

Was soll ich sagen?!

Nun gut, nur soviel... bei einem Wanderschuh passt schon ganz schön viel rein ins Profil...
Uns blieb also nichts anderes übrig, als erstmal die S-Bahn zum Flughafen zu nehmen.

Wir gaben unsere Reisetaschen auf und anschließend verzog ich mich auf die Damentoilette zur "Reinigung". Einfach ekelhaft - aber nun gut, es bringt doch schließlich Glück, oder etwa nicht?!
Unser Flug sollte um 19:50h starten, doch wir hatten etwas Verspätung, da der Flieger noch nicht da war. Dann ging es mit der Swiss nach Zürich, wo wir einen geplanten Aufenthalt von ca. 2 Stunden hatten.
Im Dutyfree Shop kauften wir eine Flasche Gin, den ersten Punkt unserer Einkaufsliste konnten wir somit bereits abhaken.
Hier in Zürich stand der Flieger parat - auf die Schweizer Pünktlichkeit kann man sich halt doch verlassen!
Pünktlich durften wir in den Flieger, doch dann mussten wir eine Stunde wegen eines Turbinenschadens warten.

Um viertel vor zwölf wurden wir schließlich enteist und es ging los.
Mit unseren Plätzen hatten wir Glück, wir saßen in der Reihe 23, direkt hinter der Küche und vor dem Durchgang zur Business Class.

Der Flug war ruhig, das Essen ok (Couscous mit scharfem Gemüse). Zum ersten Mal nahmen wir beide eine Schlaftablette und während Markus sich mit seinem Entertainmentprogramm ärgerte, dass immer wieder abstürzte, sobald ein Film startete, schlief ich ziemlich gut.
Gegen halb zehn gab es ein kleines Frühstück und um 11.00h landeten wir am O.R. Tambo. Von unserem ersten Swiss Flug hatten wir uns etwas mehr versprochen, auf den Service musste man abends sehr lange warten und jeweils erst nach dem Essen wurde gefragt, ob man ein weiteres Getränk wollte. Dafür hatten wir genügend Beinfreiheit, der Flug war ruhig und der Schweizer Käse prima!
Die Immigration lief relativ zügig, auch wenn man anscheinend immer an der falschen Schlange ansteht. Dafür blieb uns die Sache mit dem Fingerabdruck erspart und unsere Reisetaschen kreisten bereits auf dem Gepäckband, als wir dort ankamen. Bei Hertz lief ebenfalls alles zügig und wir erhielten unsere gebuchte Klasse: einen Toyota Corolla.
Bis auf die Eingetragenen, waren keine weiteren Schäden am Auto zu entdecken und los ging es...
Schon bald befanden wir uns auf der N3 Richtung Durban und waren frohen Mutes. Markus hatte, wie vor jeder S.A. Reise, ein Roadbook erstellt, doch als Beifahrer wollte ich natürlich auch wissen, wo wir hin mussten... Und dann kam der Schreck - wir hatten doch tatsächlich unsere Straßenkarte zu Hause liegen gelassen...

Da plant man ewig lange so eine Reise, überlegt hin und her, wie man fahren will und dann das - wir waren selber entsetzt, wie uns so ein Fehler unterlaufen konnte!
Das Wetter passte sich unserem Gemütszustand an, es wurde immer dunkler und schließlich schüttete es aus Eimern! Willkommen im afrikanischen Sommer!
Egal, was soll's, wir würden den Weg zur ersten Station in den Drakensbergen wohl schon finden...
In Harrismith hatten wir unseren Einkaufsstopp geplant und zum Glück ist die Straßenbeschilderung in S.A. ja vorzüglich.
Während der Fahrt fiel uns jedoch mit Schrecken ein, warum der zweite Rucksack, neben dem prall gefüllten neuen Fotorucksack, sich so leer angefühlt hatte...

Wir Vollpfosten hatten doch tatsächlich auch noch beide Ferngläser vergessen!!!

Diese Erkenntnis schockierte uns ehrlich gesagt um ein Vielfaches mehr, als die olle Straßenkarte...

Unser "HundescheißeuntermSchuhmussGlückbringen"-Gedanke geriet so langsam doch ins Wanken!
Wir entspannten uns schließlich wieder, ich schrieb die Einkaufsliste und machte ein paar Landschaftsaufnahmen während der Fahrt.
Schnell fanden wir in Harrismith einen Pick&Pay sowie einen Liquidstore für unseren ersten Großeinkauf, der Geldautomat war leider defekt, doch an der nächsten Tankstelle konnten wir auch unsere Bargeldreserven auffüllen.
Es ging weiter in Richtung Bergville, doch bei der Wegbeschreibung gab es Probleme... die Kilometerangaben schienen nicht zu stimmen! Na, Bravo!

Zum Glück hatte sich Markus im Vorfeld intensiv mit der Route beschäftigt und behielt die Nerven.
Es ging am Sterkfontain Dam vorbei und die Landschaft zeigte sich von ihrer schönsten Seite!
Leider gönnten wir uns, aufgrund der voran geschrittenen Uhrzeit und der ungewissen Entfernung zum Zielort, keine Pause dort und so ging es weiter auf der R74 in Richtung Bergville.
Unsere erste Tiersichtung des Urlaubs konnten wir auch ohne Fernglas gut sehen - geht doch!
Mittlerweile war es kurz vor fünf und der Himmel zog sich wieder zu...
Kurz vorm Gate zum Royal Natal National Park überholten wir ein gut besetztes Fahrzeug. TIA!
Um halb sechs waren wir schließlich am Entry Gate. Der nette junge Mann erklärte uns den Weg zum Thendele Camp, doch während der Fahrt kam uns dieser ziemlich lang vor, der Toyota zeigte uns bereits jetzt bei jedem Schlagloch seine Grenzen auf und unsere Nerven lagen blank. Da die Rezeption nicht mehr besetzt war, hing unser Schlüssel für die Nr. 18 am Board und wir fuhren die letzten Kurven hoch zum Upper Camp.
Aufgrund der angekündigten Baboons entluden wir mit Bedacht unser Auto - doch alles blieb ruhig. Markus kümmerte sich um den Grill, während ich Bilder machte...
Unser Häuschen war großzügig für zwei Personen, wenn auch etwas verwohnt in Bad und Küche, die Aussicht war jedoch genial!
Wir grillten Rumpsteak, Boereworst, Butternut und Schafskäse, dazu gab es Salat und ein paar wohlverdiente Kaltgetränke. Ok, bei der Außenbestuhlung bzw. dem Tisch war noch Luft nach oben...
Aber was soll's - wir waren endlich wieder in Afrika!
Nach einer kurzen Dusche fielen wir schließlich todmüde um zehn Uhr ins Bett.
gefahrene Kilometer: 353