Hallo liebe Forumsgemeinde, ich hoffe ihr seid alle wohlbehalten ins neue Jahr hineingerutscht.
und zu diesem sag' ich's euch mal mit Wilhelm Busch:
Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüsst,
doch vor allen Dingen:
das, warum du dich bemühst,
möge dir gelingen.
Nun, ich werde mich zumindest erst einmal um einen weiter fahrenden Bericht bemühen und hoffe er möge mir einigermassen gelingen.
Also dann mal alle die wollen, einsteigen bitte - es geht weiter! In diese Richtung
Es ist der
01. September
Wir fahre in Richtung Moremi Game Reserve
und da! unsere ERSTE SICHTUNG!
Vor lauter Aufregung brauche ich eine Ewigkeit meine Kamera einzustellen. Ausserdem musste ich dann noch den Ernst aus der Schusslinie scheuchen (er war ja auch ganz aufgeregt). Somit gelang mir nur dieses abgängige Foto.
Danach war ich gewappnet. Kamera und zweites Objektiv schussbereit auf dem Schoss, Ernst mit Gemsbok instruiert: bei "Achtung Irgendwas rechts oder links" sofortige ruhige Fahrweise bis Stillstand und freies Schussfeld!
na bitte, ging doch.
Gegen 14.50 Uhr erreichten wir das
Wir wiesen uns als vorreserviert aus und trugen uns (d.h. ICH) in das Anmeldebuch ein.
Apropos Anmeldung(en):
die gingen immer im gleichen Schema von statten (auch in den "besseren" Etablissements):
- freundliche bis herzliche Begrüssung durch die anwesenden Empfangsdamen (mehrheitlich) oder -herren.
- Fragen nach unserem Wohlbefinden und Woherundwohin beantworten
- die Präsentation diverser XXL-Anmeldebücher
Da ich, als die des lesbaren Schreibens mächtigere bin, machte ich mich an die Aufgabe gefühlte hundert Tabellenfragen auszufüllen, dieweil sich Ernst der launigen Aufgabe des fröhlichen Plauderns mit den anwesenden (mehrheitlich) Empfangsdamen widmete (und das wenn rein und wenn raus).
Die Erklärung, dass wir keine Wiedergutmachungsansprüche erheben, nach möglichen körperlichen und geistigen Schäden durch Wildtierkontakte, musste er allerdings selber unterschreiben.
Danach verbummelten wir ziemlich viel Zeit bei Diesen und Jenen
und bei Zebras in vorabendlicher Schmusestunde
wir kamen auf diversen Holzwegen
um 18.00 Uhr in
an.
Uns wurde CS5 zugewiesen
in Nachbarschaft mit einer SA-Campergruppe.
Wir richteten uns ein (siehe Artikel "Dachzeltmontage"), gingen zu Nachbars uns vorstellen, wurden herzlich empfangen und für einen späteren Toast eingeladen. Dann versuchten wir uns an einem Braai . Naja, -wir mussten noch viel lernen!
Während des Bewachens des Grillfleisches erhielt Ernst, eine seinem Namen gerecht werdende erste Lektion in Sachen Wildtierbegegnung!
Eine Hyäne! hatte den Braten gerochen und schlich um unsere Feuerstelle herum. Diese war offensichtlich schon bei den Nachbarn unverrichteter Dinge abgehauen und diese zündeten mit ihren scheinwerfermässigen Taschenlampen zu uns herüber. Als wir sie dann auch noch mit unseren läppischen Lampen anstrahlten, trollte sie sich davon.
Beim späteren geselligen Beisammensein mit den SA-nern, wo sich herausstellte , dass ein Pärchen in dritter Generation deutschstämmig war und diese Sprache auch noch beherrschte, gab es noch viel Gesprächsstoff und einen feinen Toast.
Die Nacht verbrachten wir, umtönt von wohlig schaurigen Hyppogeschnarche und Hyänengegickere fast schlaflos.
Wir befanden uns ja immer noch in der "Annäherungsphase" und mussten uns erst mal mit den diversen Nachtgeräuschen anfreunden.
Als ausgleichende Entschädigung wurde uns im Morgengrauen ein fantastisches Vogelstimmenkonzert geboten. Dieses morgendliche Highlite wird uns auf unserer weiteren Reise immer wieder faszinieren.
3rd Bridge: BWP 800.-/CS/N,
02. - 05.September:
nach einem kräftigen Eier-Speck-Toast packten wir alles wieder zusammen, verabschiedeten uns von den netten Nachbarn und machten uns um 10.00 Uhr auf in Richtung Xakanaxa. Wir konnten uns Zeit lassen, denn es war ja "gleich um die Ecke".
Nach einer Stunde gemütlichen fahrens standen wir vor unserer nächsten grossen Herausforderung:
Selbstverständlich hatten wir uns im Forum durch einige Beschreibungen und Bilddokumente schlau gemacht, einschlägige Youtubevideos angeschaut und wussten also, was beim Durchqueren solcher Hindernisse zu beachten wäre:
1. einmal ein bisschen Zeit aufbringen um auf andere Fahrzeuge zu warten, welche man vorausschicken konnte
2. eine Umfahrung suchen
3. den Partner oder Partnerin mit aufgekrempelten Hosen zur Pegelstandsmessung ins Wasser schicken.
nun, 1. wollten wir nicht und 2. gab es nicht,
desshalb schaute Ernst prüfend auf's Wasser, dann aufmunternd auf mich und nochmal auf's Wasser.
Mein Kommentar war kurz und bündig "vergisses!!"
So fassten wir uns beide ein Herz und Ernst den Gemsbok etwas verkrampft am Lenkrad und fuhren ganz einfach durch! Erleichtert und mit etwas schiefen Grinsen fanden wir es hinterher fast lustig. Selbst Gemsbok war hocherfreut um die feine Unterbodenwäsche!
Übrigens, dies war die erste und auch letzte Wasserdurchfahrt. Die extreme Trockenheit verschonte uns auf all unseren Fahrten vor diversen solchen.
Gegen halb eins erreichten wir
und wurden vom Empfangskomitee herzlich begrüsst, an diesem erst mal kein Vorbeikommen war.
Unsere CS XA-6 war wundervoll am Wasser gelegen
und das Badehaus war frisch renoviert
und zog auch andere Interessenten, dankenderweise nur zum outsitigen Sandduschen an. An einen Blitzbesuch des stillen Örtchens war da aber nicht zu denken!
Am Nachmittag hatten wir Gelegenheit zu einer Bootssafari im Delta.
Dort erwartete uns eine fantastische Wasserlandschaft mit Unmengen Wasser- und anderer Vögel. Die ornithologisch Gebildeten unter euch bitte ich um Nachsicht: wir konnten nur wenige identifizieren.
seine Heiligkeit der Ibis
ein scheuer Seeadler
ein paar weisse Schönlinge
zwischendurch bezauberndes Art dèco
Wasserliebende Säuger und anderer Reptilien glänzten leider durch Abwesenheit.
Als Abschlussveranstaltung wurden wir noch mit einem fantastischen Sonnenuntergang verwöhnt.
Die folgenden zwei Tage (und auch im Grossen und Ganzen alle folgenden) liefen ungefähr immer nach dem gleichen Schema ab:
Nach Abhören des morgendlichen Abonnementskonzertes der vereinigten Vogelsolisten
- ein kurzer Espresso mit Biskuits
- nach Dachzeltdemontage Aufbruch zum morgendlichen Gamedrive
dort begegneten uns:
die allgegenwärtigen Impalas
liebevoll auch Mc Donalds genannt
Richtungsweisende
und Schönlinge der besonderen Art
machten Strassenbekanntschaften mit Diesen
und Jenen
entdeckten am Rande Merkwürdigkeiten
- gegen Mittag ein ausgiebiger Brunch mit anschliessender Siesta, Haus- oder Büroarbeit umgeben von unseren Hausgenossen
- am Nachmittag Abfahrt zum Abenddrive
- nach Rückkehr Dachzeltmontage
- Belohnung
- Nachtessen in Varianten: Pasta, Salate, Folienkartoffeln, Rotwein, div. Braais (Ernst konnte seine Grillkochkünste enorm verbessern, nur das letzte Kudusteak war leicht ledersohlenartig ausgefallen oder hatten wir das falsche Fleischstück gekauft?)
- Ernstens Gang zum abendlichen soziale Kontakte pflegenden Abwaschtreff
- sein verschlungener und zeitintensiver Rückweg (wegen Schwatzstopps bei diesen und jenen)
- spätestens ab 21.30 Uhr forderten die erlebnisreichen, konzentrations- und arbeitsintensiven Tagesabläufe ihren Tribut und wir krochen todmüde aber glücklich und dankbar unter unsere Decken.
Erwähnenswert wäre noch die Tatsache, dass ich ja, von meiner sorgsamen Tochter ein e-Book-Reader dabei hatte ("Mutti, falls mal Langeweile aufkommen sollte"). Es stellte sich am Ende als eines der überflüssigsten Gepäckstücke heraus!
Und so wären wir wieder einmal an den momentanen Stand der Dinge angelangt.
Wie wir unsere Wege zum und im Chobe bewältigten und wie wir ungerechterweise einen berüchtigten Aztekenherrscher der Rachegelüste verdächtigten, erzähle ich euch das nächste Mal.
Xakanxa CS US$ 60.-/N, Bootsfahrt BWP 175.-/P