THEMA: allen Ernstens! in acht Wochen durch ZA, BW, NA
21 Dez 2015 10:34 #411978
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  • Gromi am 21 Dez 2015 10:34
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:laugh: danke für den treffenden Hinweis :woohoo:
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21 Dez 2015 11:30 #411986
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  • Topobär am 21 Dez 2015 11:30
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peter 08 schrieb:
....wichtig ist, mit der Zwille vorher zu üben. Wenn Du den Kundschafter an der richtigen Stelle triffst, zieht meist die ganze Familie beleidigt den Rückzug an ;)



Wenn mans nicht besser wüsste, könnte man auch annehmen, hier hätte der Schütze mit der Zwille besonders gut gezielt. :laugh:
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21 Dez 2015 18:59 #412028
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Gromi schrieb:
Dann endlich auf Linyanti. Mit lautem Gekreische und Gezetere kündigte sich eine Gruppe an. Ich machte mich kampfbereit. Ernst meinte grinsend, es fehle nur noch die Kriegsbemalung und machte es sich auf dem Zuschauerstuhl mit einer Flasche Bier bequem.

Hallo Gromi,

weiterhin bin ich höchst amüsiert mit dabei :laugh: :laugh: :laugh: !!!

Was aber nicht heißen soll, dass ich Deine Fotos nicht auch sehr genieße!!

Auf jeden Fall hoffe ich mal schwer, dass es bei dir keine Weihnachtspause gibt :S

Erwartungsvolle Grüße von Bele
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22 Dez 2015 16:30 #412125
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  • Gromi am 21 Dez 2015 10:34
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Heute muss ich euch die Vorkommnisse der nächsten zwei Tage etwas textlastig erzählen, da meine Tätigkeiten an diesem Tag in der Hauptsache von koordinierender, vermittelnder und motivierender Art waren und dadurch die Dokumentation ins Vergessen geriet.

30. August:
Bei unseren netten Campnachbarn auf Kubu Island informierten wir uns noch nach dem Weg zur A3.
Die meinten es wäre gut zu finden. Ihr müsst zum Gumba Vet Fence, danach links am Zaun entlang und dann immer gerade aus.
Wir gaben der Tante den Auftrag uns diesen Weg nach Maun über Gweta zu zeigen und fuhren hoffnungsvoll los.
An der ersten Weggabelung meinte sie wir sollen nach links fahren, was wir brav auch taten. Weil aber der Kompass in Richtung Süden zeigte, wurden wir stutzig und vergrösserten die Route. Tatsächlich wollte sie uns nach Süden, über die B300 schicken. Das war aber nicht der Auftrag! Wir machten kehrt und hofften, dass sie ihren Irrtum einsehen würde. Doch sie blieb stur und maulte ständig, wir sollen wenn möglich umdrehen!
Wir erklärten ihr dann in aller Ruhe von Anfang an nochmals unser Anliegen. Das brachte sie zum Nachdenken. Jedenfalls schwieg sie, bis zur besagten Gabelung. Dort angekommen sahen wir, es gab drei Wege zur Auswahl. Wir entschieden uns für den rechten. Da flippte sie völlig aus und ihre Stimmlage kippte ins schrille." Fahren sie zurück!" und das in einer Endlosschleife. Leichte Missstimmung kam auf. Doch dann sahen wir einiges wohlgenähte Nutzvieh herumstehen.





Die gehörten zu einer kleinen Ansammlung von Hütten. Aber das Dorf war menschenleer und einfach an eine Tür klopfen trauten wir uns nicht. Als wir weiter fuhren kam uns Hilfe in Gestalt eines munter dahin spazierenden jungen Mannes entgegen, welcher uns glücklich ob der Abwechslung und nach der obligaten Begrüssungszeremonie im rudimentären bis unverständlichen Englisch den Weg erklärte. Wir verstanden: erst nach rechts und dann kommt gleich der Vet Fence. Wir tauschten noch ein paar Freundlichkeiten aus und fuhren weiter.
Die Tante wurde langsam hysterisch und wir mussten sie, um des lieben Friedenswillen abstellen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sollte ja nun mal der Zaun kommen. Doch der kam nicht! Wahrscheinlich hatten wir den netten jungen Mann doch falsch verstanden. Also wieder umkehren. Fröhlich winkte er uns zu und deutete in die andere Richtung. Wir taten so, als hätten wir's nicht gesehen. Ein Stück weiter überkamen uns dann doch Zweifel und wir fuhren wieder zurück. Der nette junge Mann tanzte vor Wiedersehensfreude und winkte uns mit beiden Händen zum Abschied nach.
So wappneten wir uns mit Geduld. die war auch nötig. Von wegen "gleich"!
Am Zaun mussten wir auf den Torhüter warten, welcher langsam aus einer etwas entfernt stehenden dürftigen Hütte geschlendert kam. Nach Begrüssung und den Woherwohinauskünften, fragten wir ihn ob er denn da wohne. Da erklärte er uns etwas weinerlich, ja er wohne da ganz allein ohne Geld und ohne Einkaufsmöglichkeiten und er habe immer Hunger. Wir schenkten ihm unsere letzten Früchte und Schoggiriegel (welche im defekten Kühlschrank so kurz vor dem Schmelzpunkt waren). Naja, etwas dürftig, aber von Herzen. Doch er hatte offenbar mit etwas anderem gerechnet und der Dank kam etwas verhalten.
Danach empfing uns wieder diese unwirklich und unendlich scheinende Salzpfannenlandschft.



Nachdem vor Gweta die ersten verstreuten Dörfer auftauchten, beschlossen wir der Tante wieder eine Chance zu geben. Doch jetzt war sie total muff mit uns und sie gab vor kein Signal zu haben und uns nicht zu finden.
Im Vorfeld von Gweta wurde für uns das unmarkierte Wegegewirr doch sehr unübersichtlich und wir baten Tante reumütig um Hilfe. Sie gab uns einlenkend eine akzeptabel aussehende Route an und wir fielen wieder auf ihr fieses Spielchen rein.
Sie schickte uns kreuz und quer durch ein wirres Buschwegelabyrinth und immer wieder standen wir vor dem gleichen hohen Zaun eines Kraals! Da platzte dem Ernst nun endgültig der Kragen und er drückte unter nicht jugendfreien Flüchen den Ausknopf.
Nachdem wir uns dann mühsam, immer wieder, in getarnte Bodenhöhlen von Grabtieren einsackend und unter schmerzhaften Gestöhne von Gemsbok auf die A3 durchgekämpft hatten, war es mittlerweile nach 15.00 Uhr.

In Maun kamen wir um 17.45 an.
Wir hatten Im "Sedia Hotel" für eine Nacht reserviert.

Nach dem Zimmerbezug kümmerten wir uns erst mal um die Leerung des Kühlschrankes. Eine grauenhafte Gestankswolke schwoll uns da entgegen. Die Reste unserer diversen Lebensmittel waren leicht angekocht und stanken ekelhaft. Ein Joghurt war explodiert und hatte sich im ganzen Kühlschrank ausgebreitet. Da war erst mal putzen angesagt. Die vergammelten Lebensmittel entsorgten wir in einem Müllkübel mit stabilen Deckel.
Nach ausgiebigen duschen verwöhnten wir uns mit einem ausgezeichneten Dinner (Lammchops und Salat vom Feinsten!) und einigen Gläschen Rotwein.
Dann noch einen Schlummertrunk und kleinem Plausch mit der Barmäit und ab in die Heia.

Sedia Hotel: Pula 615.-/Unit, Dinner 185.-/P

31. August
Da mussten wir den Kontakt mit dem Autovermieter finden.
Uns standen zehn Tage ohne Frischverpflegung bevor. Angstvisionen von Büchsenfutter, Jedentagpasta und das schlimmste: WARMES BIER! und SAVANNA! liessen uns erschauer. Eine säichwarme abendliche "Malariaprofilaxe"! der reinste Horror!
Als erstes versuchten wir es über E-Mail, doch das im Zimmerpreis Inklusivwlan funktionierte nicht.
Dann mit dem vom Vermieter gratis gelieferte Satellitentelefon. Das machte keinen Mucks. Logisch! wenn der Akku nicht geladen war!
Schlussendlich gelang es uns über Ernstens Handy (mit Swiss Prepaid) ein SMS loszuschicken. Und es funktionierte!
Carel gab uns eine Adresse in Maun an. Dort würde dem Kühlschrank geholfen.
An besagter dieser erwartete uns ein riesiger technischer Gemischtwarenladen (vom Kitschautoschlüsselanhänger über Velo- und Autoersatzteile bis Highteccampingausrüstung ) und ein hilfsbereite Chef von diesem.
Nach einem professionellen Blick auf unseren Patienten verkündete er uns, dass er das nicht reparieren kann;
ABER er wüsste Einen, der uns vielleicht, möglicherweise unter Umständen helfen könnte (habt ihr meine konjunktive hoch drei-Schreibform bemerkt!!)
Er verschwand geschäftig und kam nach kurzer Zeit zurück und drückte uns eine Adresse in die Hand. Dort würden wir in einer halben Stunde diesen Jemand treffen!
Dieser hiess Kevin war alleiniger Betreiber einer Werkstadt für Kühl- und Klimaanlagen und pünktlich zur Stelle. Das machte wieder Hoffnung!
Er kam nach erstem Augenschein zum Schluss, für eine definitive Diagnose müsse er den Kühlschrank in die Werkstatt nehmen. Die wäre gleich um die Ecke. Und das war sie tatsächlich!
Wir sollten ihn am späten Nachmittag anrufen. Dann könne er uns sagen ob er:
1. den Kühlschrank über Nacht flicken könne oder
2. Ersatzteile muss bestellen. Das würde etwa ungefähr 2-3 Tage dauern.

Wir waren ja bereits einen Tag im Verzug. Und dann noch mal drei weitere!
Da kam schon mal leichte Panik auf!

Wir beschlossen in der Nähe zu bleiben.
Im "Queness Inn" einem SC Hotel mit neuwertiger modernen Ausstattung (grad um die Ecke) fanden wir eine sehr schöne Bleibe. (BWP 600.-/Unit)






Später teilte uns Kevin am Telefon mit, dass er den Kühlschrank über Nacht flicken kann und wir ihn morgen früh gegen 9.30 abholen können. Freude herrschte!!!

Den Abend verbrachten wir auf der Terrasse in angenehmer Gesellschaft mit einer Gruppe Südafrikaner, welche uns ein KALTES Bier offerierten. Unsere Dankbarkeit war grenzenlos! Wir revanchierten uns mit einer Flasche lauwarmen Rotweins, welcher der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat.

01. September
Nach einem kümmerlichen Frühstück checkten wir aus und begaben uns zu unserem Helfer.
Der Kühlschrank laufe wieder, er kann uns aber keine Prognose geben, wie lange das hält, weil das offensichtlich schon mal repariert worden war.
Mit grosser Dankbarkeit und nach der Begleichung der Rechnung von (im Schweizer Vergleich) lächerlichen 980 Pula, machten wir uns auf ins nächste Einkaufzentrum, um unser wieder auf Hochtouren laufendes Kühlgerät mit Labsale und Tranksame zu füllen!

An dieser Stelle muss ich noch ein paar Worte über die Einkaufsmöglichkeiten in Botswana und später auch in Namibia verlieren. Wir waren immer wieder positiv überrascht ob des reichhaltigen und europäisch anmutenden Sortimentes der Supermärkte in den grösseren Ortschaften. Man bekam alles, was man brauchte. Problem bereitete uns immer nur das grosse Laufpensum durch die riesenlangen Regalstrassen und das Finden der Artikel.
Wir fanden schlussendlich immer alles -
ausser AROMAT!!

Anschliessend bezahlten wir noch im Wildlife Office unseren Obolus für 9 Tage Moremi und Chobe von 2610 Pula und machten uns gegen Zwölf auf den Weg in Richtung 3rd Bridge.

Das nun mal wieder der momentane Stand der Dinge.

Ich wünsche allen, mit dieser kleinen "Endegutallesgut Geschichte"
ein fröhliches Weihnachtsfest.


Dateianhang:

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Letzte Änderung: 23 Mär 2016 10:28 von Gromi.
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22 Dez 2015 17:33 #412131
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  • freshy am 22 Dez 2015 17:33
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Hallo Gromi,
ein bisschen kommt ihr uns vor wie unser alter Ego.
Ab Kubu Island tat unser Kühlschrank nicht mehr. Das Problem war die Batterie, die wohl so alt war wie ich zu jenem Zeitpunkt und bei dem Gerüttele und Geschaukele einen Kollaps erlitt. :(
Obwohl Hans Schoelink uns die Strecke bis Gweta geroutet hatte, sind wir vom Weg abgekommen. Mehrmals! Den Baum an dem Bauernhof habe ich ebenfalls fotografiert - mit einer riesigen Rinderherde drumherum. Ich frage mich, wie es Leute ohne Navi schaffen, sich in diesem weißen Nichts bis zum Horizont nicht zu verfahren. Schlimm wurde es kurz vor Gweta, weil alle Wege an Zäunen endeten, die zum Teil sehr neu aussahen. Vermutlich extra aufgestellt, um uns zu ärgern. ;) Ich glaube, wir waren bis zu unserer Unterkunft Planet Baobab 7 Stunden unterwegs.
Aber hinterher eignen sich solche Situationen bestens fürs Erzählen, nicht wahr? :silly:

Wir hatten übrigens auf unserer diesjährigen Tour auf den Tracks durch Swasiland, KwaZulu Natal und Lesotho mit T4A dieselben Probleme. Unsere Mathilda hat sehr hartnäckig immer wieder versucht, uns in die Irre zu führen. Wir haben ebenfalls einen Dickschädel, aber nicht immer gesiegt! :laugh:

Falls wir uns nicht mehr lesen:
Fröhliche Weihnachten!

freshy
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22 Dez 2015 18:27 #412136
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  • Gromi am 21 Dez 2015 10:34
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Hallo Freshy, danke für die Tröstung. Ich hatte es schon in eurem Bericht gelesen :ohmy: und hoffte "uns geht das sicher nicht so". Aber ersten kommt es anders..... ;)
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