THEMA: CuF mäandern durch den Norden Namibias v. O nach
16 Okt 2015 13:30 #403410
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  • ANNICK am 16 Okt 2015 13:30
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Coucou Cuf,

Mensch da habe ich den Zug verpasst! :)

Zum Glück komme ich gerade noch rechtzeitig um unterwegs einzusteigen.... :cheer:

Khaudum fasziniert mich ganz besonders. B)

Bin gespannt wie die Reise weitergeht. :silly:

Es grüsst
Annick
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16 Okt 2015 15:43 #403429
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10. bis 13.August Divundu, Rainbow Camp
239 km
Morgens weckte uns der Glockenruf des Zweifarbenwürgers (Swamp Boubou) und ein Piepton aus der zweiten Batterie. Da es keinen hier keinen Strom gab und sie sich offenbar tagsüber nicht durch das Solarpaneel aufgeladen hatte, ging der Alarm los. Da haben wir uns noch nicht viel dabei gedacht – außer: Wird schon durch das Fahren wieder in Ordnung kommen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg aus dem Khaudum, Richtung B8 und Divundu. Auf die angebotene Besichtigung der noch nicht fertiggestellten Lodge verzichteten wir. Von Weitem haben die Gebäude etwas burgenhaft Trotziges, fügten sich aber schön in die Landschaft.
Außer schnell flüchtende Oryxen sahen wir auf der Fahrt keine Tiere, dafür Affenorangenbäume voller Früchte. Besonders gefielen uns die Kiaatbäume mit ihren charakteristisch bepelzten Früchten, weswegen sie von weitem wie blühend aussehen. Unterwegs begegneten wir zwei Autos – also vorschriftsmäßig zu zweit unterwegs, wenn auch jeweils nur einer drin saß -. Nach der Campsite gefragt, erstatteten wir Bericht und auf die Bemerkung, es wäre relativ teuer, kam die Entgegnung: „We are in the middle of nowwhere – so it should be expensive“. Wohl wahr….
Nun kam der Kompressor wieder zum Einsatz; Reifendruck erhöhen: 2,2 bar
Im Rainbow Camp kamen wir am frühen Nachmittag an und konnten uns einen Platz aussuchen, da wir noch die einzigen Gäste waren. Die Plätze sind schön am Fluss gelegen, aber die ablution blocks sehr einfach und nicht besonders sauber. (100 ND pP). Den Rest des Tages vertrieben wir uns damit, das Leben am Fluss und die Vögel zu beobachten: Senegaltauben, Weißbrauenrötel – die machen einen ganz schönen Krach für ihre Größe -, Gelbbrustbülbüls, Graubülbüls, Graulärmvögel, Zweifarbenwürger, Grauschnabeltokos und die ulkigen Braundrosslinge.
Am nächsten Tag unternahmen wir die vom Camp angebotene Flussfahrt, die zuerst zu den Popa Falls ging und dann zurück den Fluss entlang. Wir sahen Weißstirnbienenfresser, Schlangenhalsvögel, Kormorane und viele Graufischer. Die meisten Passagiere waren allerdings darauf erpicht, möglichst viele Flusspferde mit möglichst weit geöffnetem Maul zu fotografieren, das machte die Sache ein wenig langweilig.
Abends füllte sich das Camp, es kamen zwei große Busse von Nomadtours (oder so ähnlich) und wir staunten, wie schnell die Zelte aufgebaut waren. Die ablution blocks waren der Anzahl von Gästen kaum gewachsen.
Wir hatten uns für den Abend zum Dinner angemeldet und Fisch geordert. Natürlich erwarteten wir Fisch aus dem Fluss, es gab dann aber „hake“. Das Angeln ist zwar erlaubt und es fahren zahlreiche Boote mit Anglern ständig hin und her, aber angeblich müssen die geangelten Fische wieder reingeworfen werden. Wie idiotisch ist das denn und eine Tierquälerei obendrein.
Am nächsten Tag hatten wir eine Flussfahrt nur für uns mit einem kleinen Boot gebucht, um etwas näher an die Weißstirnbienenfresser und ihre Bruthöhlen heranzukommen. Von weitem sahen wir dort am Steilufer Kinder, die in den Höhlen herumstocherten und eilig wegliefen, als sie uns kommen sahen. Es waren keine Bienenfresser zu sehen, nur ein paar Uferschwalben, die dort auch brüten. Amos, der Bootsführer, meinte: „There live bushman, they are only hunters and eat all.” Ob das so stimmt, können wir nicht beurteilen. Wir gondelten noch eine Zeitlang herum, sahen eine Sandbank voller Flusspferde, Schlangenhalsvögel und Kormorane.
Zum sundowner hatten wir uns zum Popa Falls Resort aufgemacht, einen kleinen Eintritt bezahlt, bestätigt bekommen, dass man einen Drink auf der Aussichtsplattform bekäme, aber die Bar war geschlossen und auch sonst war der Anblick nicht gerade sensationell.
In einem Telefonat mit Savanna, berichteten wir von dem defekten Navi. Uns wurde versprochen, per Nampost ein neues zu schicken. Das klappte ganz wunderbar – nach einem Tag konnten wir es in Divundu abholen. Danke, Valerie!

www.namibia-forum.ch...n-botswana-2013.html
www.namibia-forum.ch...uli-august-2014.html
































Blick vom NWR Popa Falls Resort



Grauschnabeltoko

Weißbrauenrötel

Weißbrauenrötel
Dark-capped Bulbul beim Schmusen








Zweifarbenwürger

Zweifarbenwürger

Braundrossling

Braundrossling

Gelbbrustbülbül






Letzte Änderung: 24 Nov 2015 13:13 von CuF.
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17 Okt 2015 16:37 #403628
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13. bis 17.August Shametu River Lodge Campsite
629 km
Eigentlich hatten wir ja vor, die nächsten zwei bis drei Tage in der Mahango-Lodge auf der Campsite zu verbringen, um näher am Mahango Park zu sein. Doch an der Rezeption saß ein unwirscher, gestresster wirkender Deutscher, jeglichen small talks abhold, der auf unsere Frage nach einem Platz für drei Nächte sehr gereizt reagierte. Es fehlte bloß noch die Frage, warum wir nicht schon vor 2 Jahren gebucht haben.
O-Ton: Kaiser von China hätte keine Chance
Es war noch für eine Nacht ein Platz frei, aber der war so klein, dass gerade mal unser Camper hineingepasst hätte. So fuhren wir Richtung Divundu zurück und bekamen in der nächstgelegenen Lodge die Shametu River Lodge empfohlen. Dort sahen wir, dass an der noch gebaut wurde und wollten gerade unverrichteter Dinge wieder abziehen, als uns ein Pickup überholte, aus dem ein langer, dünner Mensch stieg: Louis, der Manager. So kamen wir doch noch zu einem sehr komfortablen Stellplatz, sogar Blumen und Handtücher wurden gebracht. Der Donkey wurde jeden Abend angefeuert und der Nachtwächter legte bis morgens immer wieder Holz nach.
















Dort entzückten uns sofort die zahlreichen Nektarvögel, von denen wir nur den Weißbauchnektarvogel und den Marico Sunbird (Bindennektarvogel) bestimmen konnten. Weißbrauenheckensänger, Webervögel und verschiedene Bülbüls tummelten sich ebenfalls auf dem Gelände.
Freitag, 14.08. früh fuhren wir in den Mahangopark – zuerst auf die Flußseite, was sich wegen der Sonne zum Fotografieren als ungünstig erwies. Wir sahen als erstes Giraffen und sich sonnende Paviane, außerdem Glanzstare.
Näher am Wasser standen Riedböcke, Kudus und graue Fleischberge (Hippos). Sie erinnern uns immer an P.A., den Bundeskanzleramtsminister….
In der Nähe des Grant Baobabs fanden wir das unter einen Ast geklebte Nest von Rotkappenschwalben – aber sie waren zu flink und wir gaben den Versuch, sie beim Ein-und Ausfliegen zu fotografieren auf. Es wimmelte dort von Zwergbienenfressern, Rotbauch-und Zweifarbenwürgern. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, fuhren wir auf die andere Seite in Richtung Wasserloch und konnten unterwegs Zebras, Kudus, Impalas, Roans und eine kapitale Rappenantilope bewundern. Am Wasser selbst standen panisch reagierende Zebras, Perlhühner und andere Vögel, u. a der Cape Glossy Starling.
Langsam gondelten wir zurück zum Camp und machten Mittagspause. Ein kleiner Vogel mit Zaunköniggehabe stellte sich als Graurücken-Cameroptera (greybacked cameroptera) heraus. Wieder eine „Neuentdeckung“ für uns.
Am Nachmittag fuhren wir in den Buffalo-Park jenseits des Flusses Kavango, den uns Louis wegen der vielen Büffel sehr angepriesen hatte. Wir sahen allerdings nur einen einzigen am Flussufer wie auch viele Elefanten schon vor dem Gate. Wir fuhren durch Militärruinen, dann an einem vollkommen verwahrlosten Friedhof mit seltsam aussehenden weißen Grabkreuzen vorbei. Am Weg lag ein toter Elefant und ein Stück dahinter ein stark aufgeblähter Kadaver halb im Wasser, drumherum hunderte Geier und Marabus, auch auf den meist kahlen Bäumen, was im beginnenden Abendlicht etwas Gespenstisches hatte. Da es schon spät war, fuhren wir wieder zurück und sahen hinter dem Gate wieder Elefanten und einen Buschbock.











Graurücken-Cameroptera (greybacked cameroptera)




























































Letzte Änderung: 12 Okt 2016 13:16 von CuF.
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18 Okt 2015 01:59 #403721
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Fortsetzung
Am 15.08. früh fuhren wir zuerst zum Wasserloch im Mahango und fanden unterwegs wieder Zebras, Kudus, Impalas und Giraffen, am Wasser Flughühner, Perlhühner und zu unserer großen Verblüffung einen Frühankömmling, nicht erfolgreichen(nicht erfolgreich, d.h. erfolgreiche Brutvögel starten erst spät, nach Aufzucht ihrer Nachkommen):! Wood Sandpiper (Bruchwasserläufer), grüne Meerkatzen, Rüppells Parots, ein Straußenpaar in wildem Trab und eine mit Madenhackern besetzte Rappenantilope.

Auf der Flußseite konnten wir Letschwes, heilige Ibisse, Hippos und Kuhreiher und hurtige Löffler beobachten, darüber aufsteigende Schreiseeadler, Geier und Gaukler. Auf einer freien Fläche lagen ruhend viele Rappenantilopen – für uns die schönsten Tiere überhaupt.
Am Nachmittag waren wir wieder im Camp und beobachteten dort mehrere Laubbülbüls (terrestrial brownbül), die amselartig jedes Blättchen auf dem Boden nach Nahrung umdrehten.
Louis hatte uns empfohlen, zwischen 18.00 und 19.00 Uhr runter zum Fluss zu gehen, weil dort regelmäßig der Scherenschnabel (African Skimmer) zu beobachten sei. Er habe ihn schon mehrfach gesehen. Leider hatten wir dieses Glück nicht. Dafür staunten wir über eine Spinne im Bad, die tagsüber und nachts immer mal wieder an ihrem Nest anzutreffen war – Brutpflege bei Spinnen war uns neu.
Sonntagfrüh fuhren wir erneut in den Buffalopark, schon am Gate waren sehr scheue Büffel und Elefanten. Wieder fuhren wir durch das riesige ehemalige Militärgelände. An dem Kadaver saßen zwar immer noch Geier und Marabus, aber die Szenerie hatte durch den Sonnenschein nicht mehr so etwas diffus Beängstigendes wie zwei Tage zuvor. Wir sahen viele Kudus und an einer Stelle am Ende des Geländes eine riesige Büffelherde, mittendrin Warzenschweine, Sporengänse, Klaffschnäbel, Rallenreiher, Jacanas, Witwenenten, Nilgänse, Waffenkiebitze, Graureiher, Kuhreiher, Stelzenläufer, Seidenreiher und Silberreiher.













Heimgekehrt machte sich F. ans Brotbacken und dieser Versuch geriet zum Gesellenstück.
















Violet-backed Starling (Amethystglanzstar) female





















Letzte Änderung: 23 Aug 2017 13:54 von CuF.
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18 Okt 2015 11:18 #403767
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17.August Namushasha Campsite
Für Montagmorgen hatten uns Louis und seine Frau zu einem typisch namibischen Frühstück eingeladen. Am Abend zuvor, beim Warten auf den African Skimmer, hatten wir auf den Steinen am Flussufer eine geschickt aus dickem Draht gebastelte Vogelfalle gefunden, die wir den beiden mitbrachten. Dieser Fund bestürzte sie sichtlich. Neben dem Frühstücksplatz kamen auch verschiedene Vögel zur Fütterung und wir konnten uns lange nicht vom Anblick der Blue Waxbills, Jameson’s Firefinch, Green-winged Pytilia trennen, in den Bäumen lauerten die Babbler auf die Reste vom Maispap.








Wir mussten versprechen, wiederzukommen sobald die Logde fertig sei und verabschiedeten uns, versehen mit vielen guten Tipps für die weitere Reise, von den beiden gastfreundlichen und liebenswürdigen Menschen.
In Kongola hoben wir Geld ab und kauften in dem dortigen Laden ein paar Lebensmittel. Dort lief zum kreischenden Entsetzen von Angestellten und Kunden eine weiße Frau mit einer grauweißen Schlange um den Hals herum – trotzdem viel fotografiert mittels handys und smartphones. An der Kasse meinte ein Kunde neben uns: „They live in the bush and are afraid of snakes“. Tja, vielleicht gerade deswegen…
Die Fahrt durch den Bwabwata East NP nach Nambwa, wo wir zu kampieren gedachten, war sehr anstrengend, tiefsandig, schlechte bis gar keine Wegweisung. Auf einer Anhöhe liegt ein schöner Picknickplatz mit Sicht auf die Ebene, an dem zahlreiche Autos standen.
Wieder sahen wir unterwegs einen toten Elefanten im Wasser, auf dem hohen Ufer davor stand ein Pickup, einige Angestellte des Parks ‚retteten‘ die Stoßzähne.
Auf der Nambwa Campsite war kein Platz mehr frei – was der Kerl am Gate eigentlich hätte wissen müssen, bei dem wir für 3 Tage Parkfee bezahlt hatten (45 ND pP und Tag). Der Platz sah aber auch nicht sehr einladend aus, gelegen in einer heißen Senke, nur ein ablution block, kein Strom, sehr staubig, die Lodge abgeriegelt von der Campsite, so dass man sich etwas unwillkommen fühlte.
Ein netter Angestellter telefonierte mit einem Freund in der Namushasha Lodge, wo es noch einen Platz für uns gab. Wie sich herausstellte, zwar nur für eine Nacht und auf einem schlecht gepflegten und abschüssig gelegenen Platz. Aber da uns mal wieder nach einem Abendessen gelüstete, blieben wir dort. Rasselnde Baumhörnchen, Babbler, Weißbrauenrötel und Zweifarbenwürger unterhielten uns dort aufs Beste und das Dinner und der Wein waren sehr gut.



Letzte Änderung: 01 Jan 2016 14:47 von CuF. Begründung: Orthographie
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18 Okt 2015 12:26 #403793
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  • BMW am 18 Okt 2015 12:26
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@ Claus,

.........Ihr seid für Namusascha raus und oben über die Brücke oder auf der Nambwa Seite parkiert und mit

dem Boot?

lg, BMW
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