13.8.2012 Tok Tokkie Trail Tag 2
Am nächsten Morgen werden wir um 6 von Domingo mit einer Tasse Tee oder Kaffee geweckt. Franz füllt warmes Wasser in das Waschbecken – welch Luxus doch beides
ist.
Zum Frühstück gibt es Müsli, Joghurt, Brot und Aufschnitt - alles liebevoll hergerichtet.
Kurz nach 7 sind wir startbereit. Los geht’s über die ersten Dünen, manchmal ein Schritt hinauf dann 2 Zurück in den teilweise weichen Sand.
„Stop“, ruft Domingo unvermittelt und deutet mit seinem nun als Zeigestab dienenden Stock auf einen etwa Centstück großen Punkt im Sand. Der Eingang zum Bau einer Radspinne. Er markiert die Öffnung mit einem Grashalm und schiebt den Sand mit den Händen vorsichtig beiseite. Nach einigem Wühlen fördert er einen fast zehn Zentimeter langen Schlauch aus seidigem Gespinst zu Tage. Im Innern lauert das gespenstisch bleiche Insekt, auch „White Lady“ genannt. Lässt sich ein Beutetier verleiten, das Nest zu betreten, zieht es mit einem Faden, zack, die Falltür zu.
Den Vormittag verbringen wir damit, über den Horseshoe zu klettern. Oben angekommen gibt es eine Kaffeepause. Jetzt wissen wir warum Domingo diesen großen Rucksack trägt. Termoskannen mit Kaffee und Tee und selbstgemachte Muffins. Weiter geht es auf steinige Piste hinunter. Die Flächen, die wir danach durchwanderten, waren mit Feenkreisen übersät. Bis heute gibt es noch keine wissenschaftliche Erklärung, warum in diesen Kreisen keine Vegetation wächst.
Domingo zeigt auf eine Baumgruppe in der Ferne, dort werden wir Mittagspause machen.
Die Landschaft ist wunderschön, die Farben der Gräser wechselten von gelb bis saftiges grün. Dazu der orangene Dünensand und die hohen Berge im Hintergrund.
Der Rastplatz will nicht näher kommen, irgendwann haben wir es aber doch geschafft.
Nicht dass wir uns da nur unter ein Baum setzen. Nein, da steht ein Pavillon mit ein Liegestuhl für jeden. Und unsere Magic Box mit den Getränken ist auch schon da.
Es gibt Gemüsequiche, belegte Brote und hargekochte Eier.
Daneben steht ein Baum mit einem rießigen Gesellschaftsvogelnest.
Wir lehnen uns zurück, lauschen die Vögel und dösen alle ein.
Um ½ 3 geht es weiter und nach 2 h erreichen wir das nächste Nachtlager.
Es ist inzwischen ein bisschen windig, aber warm (noch). Frans und Bellinda sind auch schon da; es gibt warmes Wasser uns wir benützen alle die Eimerdusche
Wir lernen dazu und ziehen alle die Sachen für die Nacht schon an. Ich schon die Fleesmütze auf meine nassen Haare. Dort bleibt sie auch bis Ende des Trails. Ich bin gerade nicht lecker Mädche.
Wir fühlen uns Pudel wohl und sind auch stolz auf unsere Marschleistung.
Wir gönnen und reichlich Aperitif aus der Magic Box und dann gibt es Pilzquiche, Wildgulasch mit Reis u. Salat und zum Schluß Apfelkuchen mit warmer Vanillesoße.
Ach, wie geht es uns gut!
Domingo schaut in den Himmel und meint es könnte in der Nacht Nebel geben. Wie Recht er doch hat.
Kurz nach 8 liegen wir wieder in unsere angewärmten Bettrollen, es wird ein bisschen Sterne geguckt oder auch gezählt. Albertino meint er hat ab 3000 auch schon manche 2x gezählt, aber egal.
Ich wache ca. 4 Uhr auf weil die Blase drückt. Ich überlege soll, soll nicht, quäle mich dann aber doch aus meinen warmen Kokon hinter den nächst besten Busch.
Als ich mich wieder hineingewurstelt habe, werden die Sterne auf ein Mal schwächer und dann ganz weg. Der Nebel ist da.
Ich ziehe die Haube über und schlafe weiter...........