12.8.2012
Tok Tokkie Trail Tag 1
Um 5:30 stehen wir auf, machen Katzenwäsche und ziehen uns vor dem Kamin an. Dort sorgt die Glut für einigermaßen erträgliche Temperaturen. Ich mache einen großen Pott Tee, Hunger haben wir nicht.
Aus dem Frühstückpaket mache ich noch ein paar Vesperbrote für unterwegs.
Der Playmo wird geladen und 6:30 sind wir on the Road again……
Es ist saumäßig kalt, als wir aus dem Schutz der Berge kommen sind die Felder und die Gravelpad weiß gefroren!!
Wir verlassen Aus bei Frost und Nebel
Wir haben ein bisschen Angst, dass es rutschig sein kann, es geht aber alles gut.
Auf Rat von den Leuten in Desert Horse Inn wollen wir die D707 fahren. Das war auch der ursprüngliche Plan, aber da wir zwischen 12-13 Uhr im TT-Farmhaus sein wollen und wir nichts über den momentanen Zustand der Strasse wissen, waren wir hier unsicher.
Die D707 soll einer der schönsten Pads Namibia sein, und es ist tatsächlich so! Rechts die Tirasberge, links die Sanddünen des Namib Naukluft Park. Die Sonne scheint inzwischen vom wolkenlosem Himmel und es ist atemberaubend schön. Die Strasse selbst ist in einem super Zustand und es läuft wie geschmiert. Nur die letzten km sind etwas steinig, inzwischen sind wir aber schlimmeres gewöhnt. In Betta wird mal getankt und Pause gemacht.
Wir kommen erstaunlich gut voran, und erreichen das TT-Farmhaus kurz nach 12. Die letzten 11 km Farmpad übergehen wir stillschweigend. Wir haben mal wieder das Auto getragen......
Ein italienisches Pärchen, Maura & Luca, ist schon da, wir warten noch auf eine deutsche Familie aus Chemnitz.
Sie trudeln dann auch ein, sie haben die Fahrzeit ein bisschen verschätzt. Es gibt noch ein leckeres Mittagessen bevor wir starten.
Das Wetter ist etwas windig, aber sonnig und mit angenehmen Temperaturen.
Wir müssen nur unser Rucksack mit Wasserflaschen, Kamera, Fernglas und sonstigen Kleinigkeiten tragen. Das restliche Gepäck wird zu den jeweiligen Übernachtungsstätten gefahren. Zum Ausgangspunkt wurden wir noch mit dem Auto gebracht. Das ist dann auch das letzte Auto, das wir in den nächsten zwei Tagen sehen.
Tjambiru, unseren Guide, den der Einfachheit halber alle nur Domingo nennen, gibt letzte Verhaltensmaßregeln: beim Laufen ein wenig den Untergrund im Auge behalten – wegen giftiger Kriechtiere –, ausreichend trinken, einen Hut aufsetzen und statt kurzer Hosen lange tragen.
Jetzt folgt auch schon der Marschbefehl. Wir laufen in Gänseformation dem kräftig ausschreitenden Domingo hinterher, es geht durch die Pro-Namib, weg vom Farmhaus, weg von der Zivilisation, hinaus aufs unendlich scheinende Dünenmeer, dem Unbekannten entgegen......
Überall wächst das sich abgerolltem Natodraht ähnelnde Straußengras. „Ein Gras mit Attitüde“, wie Domingo lachend erklärt. Ein weiterer Pluspunkt für die langen Hosen.
Wir sehen noch Springböcke und schauen uns auch den Namensgeber des Trails an:
Den Tok Tokkie Käfer
Nach 2 h Gehzeit erreichten wir unser erstes Nachtlager. Die guten Geister des Camps sind Franz und Belinda. Wir genießen bei einem Gin Tonic die Stille der afrikanischen Nacht.
Als Abendessen gibt es Kürbissuppe, Zebrarouladen und als Nachtisch warmer Schokoladenpudding.
Danach erklärt uns Domingo noch einige Sterne am Nachthimmel bevor es zeitig ins Bett ging. Dort erwartete uns eine herrliche Überraschung - eine Wärmflasche!! Obwohl es tagsüber recht heiß ist, kühlen die Nächte in der Wüste sehr ab. Schon beim Abendessen brauchten wir eine warme Jacke und für jeden lag noch ein wärmender Poncho bereit.
Mitten in der Einsamkeit sind paarweise Feldbetten aufgestellt, jeweils im gebührenden Abstand zum nächsten „Doppelzimmer“. Darunter ein kleiner Teppich, so dass niemand mit sandigen Füßen in die Bettrolle kriechen muss. Mit Strickmütze, Socken und Skiunterwäsche wursteln wir uns in die Bettrolle hinein. Daneben eine Gepäckablage – die Reisetaschen werden von der Begleitmannschaft transportiert –, ein Beistelltischchen, ein Kanvas-Waschbecken.
Darüber: das Himmelszelt.....
freundliche Leihgabe aus dem www
Ich habe geschlafen wie im Mutters Schoß.