Tag 17 - 29.04.2016 Auf dem Weg zu Third Bridge
Langsam und wunderschön beginnt der neue Tag.
Der Sonnenaufgang hat schon fast etwas Mystisches.
Zuerst taucht die aufgehende Sonne den Himmel in ein tiefes Orange, dann erscheint sie langsam und zaghaft hinter den Bäumen und zaubert ein fantastisches Bild über den aufsteigenden Nebel.
Nach 10 Minuten ist dieses Spektakel vorbei und zurück bleibt der Blick in die Weite.
Ja, genau DAS lieben wir so an Afrika.
Und egal wie oft wir es auch schon gesehen haben – hiervon bekommen wir nie genug. Es hat einen ganz großen Suchtfaktor.
Unser heutiges Endziel ist Third Bridge.
Zuerst fahren wir durch das verzweigte Wegelabyrinth Richtung Paradise Pool.
Es ist gar nicht so einfach sich hier zurechtzufinden.
Der Moremi hat viele Facetten.
Am Pardise Pool fühlen wir uns in eine längst vergessene Zeit zurückversetzt.
Alles wirkt so vorzeitlich – einfach „paradiesisch“.
Auf unserem weiteren Weg, der uns Richtung Dead Tree Island führt, beoachten wir ein paar Äffchen bei ihren Turnübungen.
Das Junge weiß noch nicht so recht, ob es den Sprung wagen sollen.
Die beiden anderen streiten sich etwas in den Wipfeln der Bäume.
Weiter geht es Richtung Dead Tree Island.
Wir kommen überall gut durch – keine Wasserquerungen – so wie die Ranger es vorausgesagt hatten. Ob dies nun wirklich Dead Tree Island ist, kann ich nicht wirklich sagen (es gibt ja keine Schilder
), aber auf jeden Fall ist es schön hier.
Dann kommen wir an eine Lichtung, wo schon ein Safari Wagen steht. Auch wir bleiben stehen und scannen die Gegend ab.
Löwe Nr. 1 entdecken wir aber erst auf den zweiten Blick.
Dann kommt ein zweites, wahrscheinlich über Funk herbeigerufenes Safari-Fahrzeug mit Gästen an und stellt sich fresch weg genau vor uns. Nimmt uns die komplette Sicht.
Das finde ich schon mehr als dreist, was einige Driver sich erlauben. Sie fahren dem Löwen fast über die Füße, damit ihre zahlenden Kunden mit ihren kleine Pocketkameras auch gute Bilder machen können.
Wir fahren weiter. Bald darauf sehen wir Löwe Nr. 2.
Und so geht es dann auch weiter.
Löwe Nr. 3
Löwe Nr. 4 liegt faul im Gras.
Löwe Nr. 5 sieht sehr abgemagert aus.
Löwe Nr. 6 hat schon leicht schütternes Haar.
Puh – hier möchte ich nicht verloren gehen.
Wir fahren weiter und die Landschaft wird wieder offener.
An einem kleinen See halten wir an.
Wie unterschiedlich hier doch die Landschaften sind. Und dies auf kleinstem Raum.
Dann machen wir uns auf Richtung Third Bridge.
Plötzlich stehen wir vor einer Wasserdurchfahrt.
Sie scheint uns zu tief und wir suchen nach einer anderen Furt. Die, die wir finden ist uns zu unübersichtlich und wir beschließen nach Xakanaxa zurückzufahren, um „außerherum“ nach Third Bridge zu fahren.
Wir fahren also eine halbe Stunde zurück und versuchen unser Glück aufs Neue. Wir folgen erst den Richtungsschildern in Xakanaxa und folgen dann der T4Afrika Karte im Navi.
Dummerweise ist dort „kürzester Weg“ eingestellt (woran ich aber nicht gedacht hatte) und nach insgesamt 1 Std. stehen wir wieder vor dem gleichen Wasserloch.
Na ja – denken wir – vielleicht ist das ja doch der richtige Weg. Und die Ranger am Eingang sagten, es wäre kein Problem – wir können von Xakanxa aus Third Bridge erreichen.
Ich nehme meinen Mut zusammen und gehe dir Furt ab, um zu testen wie tief das Wasser ist. Als ich zu ¾ durch bin und das Wasser mir bis zum Po steht, verlässt mich mein Mut und ich gehe zurück.
DIES BITTE NICHT NACHMACHEN - NIEMALS IM MOREMI
Als ich wieder an Land bin nimmt Jürgen an Hand meiner nassen Kleidung Maß. Meine nasse Kleidung reicht bis zum Schutzblech (oder wie das heißt) vom Reifen - und wir beschließen durchzufahren.
Ich bin angespannt bis unter die Haarspitzen und gebe ausnahmsweise auch keinen Kommentar während der Fahrt ab. Das Wasser schwappt über die Motorhaube – doch unser Landy zieht ohne Probleme durch.
Wow – tolles Erlebnis und eine gehörige Portion Glück.
Es folgt noch eine Wasserdurchfahrt, die zwar mit ca. 30 cm nicht tief ist, doch die Ausfahrt ist schlammig und man sieht, dass hier schon einige gekämpft haben. Auch hier meistern Jürgen und unser Landy die Ausfahrt.
Bevor wir zur Third Bridge kommen haben wir noch eine schöne Zebra-Sichtung. Erst dachte ich, das kleine Zebra wäre tot. Doch anscheinend hat es nur geschlafen.
Nun liegt nur noch Third Bridge mit der kleinen Wasserdurchfahrt vor uns und schon kommen wir im Camp an.
Die Ranger sind erstaunt, dass wir nicht über Fourth Bridge gekommen sind und wollen es erst gar nicht glauben. Als ich dann erzählen dass wir von Dead Tree Island kommen, schaut er uns erstaunt an, dann betrachtet er mich und die nasse Hose und fragt „Sind sie durchs Wasser gegangen?“. Als ich bejahe – legt er nach – In diesen Gewässern gibt es Hippos, Schlangen und Krokodile. NIEMALS geht man im Moremi eine Furt ab. Im Nachhinein wurde mir schon etwas mulmig angesichts dieser Leichtsinnigkeit.
Wir haben Campsite Nr. 9.
Abends machen wir noch einen kleinen Drive.
Während Jürgen und ein herbeifahrender Südafrikaner einem Pärchen helfen, die sich im Sand festgefahren haben, mache ich Bilder im Abendlicht.
Ein Wasserloch mit Hippo.
Den Rest des Abends verbringen wir gemütlich auf unserer Campsite.
Gefahrene Km: 70