32.Tag (Di. 18.01.2022)
Eldoret – Rusinga Island
306km
In der Nacht haben wir immer wieder sehr ungewöhnliche Tierstimmen aus den hohen Bäumen rund um unsere Campsite gehört. Von den Angestellten erfahren wir, dass es sich dabei um Eulen handelt. Leider konnten Sie nicht sagen, um welche Art es sich handelt und gesehen haben wir sie leider auch nicht.
Es hat fast die ganze Nacht geregnet und hört auch nach Tagesanbruch nicht auf. Ein guter Grund mal auszuschlafen. Zum Glück hat jeder Stellplatz einen überdachten Unterstand, so dass wir trotz des schlechten Wetters im Trockenen frühstücken können.
Um die nächsten Tage zu planen, checken wir erst einmal den Wetterbericht und der verkündet nichts Gutes. Die nächsten zwei Tage soll es im westlichen Kenia immer wieder regnen. Bei unserem nächsten Ziel, dem Mount Elgon, soll es sogar mehr oder weniger durchregnen und auch im Kakamega Forrest ist immer wieder mit starken Schauern zu rechnen. Wir sind mit unserer Ausrüstung leider auf das Leben im Freien angewiesen und deshalb recht wetterabhängig. Zumindest beim Kochen und Essen sollte es trocken sein. Außerdem wollten wir am Mount Elgon und im Kakamega Forrest wandern, was unter diesen Bedingungen auch eher spaßbefreit wäre. Als Konsequenz dieser Umstände entscheiden wir direkt in die Mara zu fahren und dort den Rest unserer Reise zu verbringen.
Wir beschließen, die Strecke in die Mara in zweit Tagesetappen zu fahren. Die Zwischenübernachtung planen wir auf der Campsite der Wayando Beach Eco Lodge auf Rusinga Island. Dort gibt es auch ein Restaurant, so dass wir wetterunabhängig sind.
Bevor wir uns auf den Weg machen können, steht aber erst einmal ein Großeinkauf auf der Tagesordnung. Für 10 Tage und 11 Nächte in der Mara ist eine Menge Proviant nötig. In Eldoret gibt es einen Foodplus wo wir alles bekommen, was wir uns wünschen. Für mich sind Carrefour und Foodplus die mit Abstand besten Supermarktketten in Kenia, wobei Foodplus wesentlich mehr Filialen hat und im ganzen Land vertreten ist. Carrefour gibt es dagegen nur in Nairobi und an der Küste. Nach diesem Großeinkauf müssen wir ordentlich Tetris spielen, um auch alles im Fahrzeug unterzubringen.
In Eldoret herrscht reger Verkehr und als ich es wage vor einem Zebrastreifen anzuhalten, um Fußgänger die Straße überqueren zu lassen, geht hinter mir gleich ein Hupkonzert los. So ganz habe ich mich der kenianischen Fahrweise wohl noch nicht angepasst.
Endlich können wir starten. Westkenia ist dicht besiedelt und ein Dorf geht ins nächste über. Nur selten kann man ein paar Kilometer fahren, ohne von Bumps auf der Straße ausgebremst zu werden. Außerdem ist gerade Zuckerrohrernte, so dass wir ständig hinter den Traktoren mit dem geernteten Rohr hängen.
Die dichte Besiedelung hat auch zur Folge, dass es sehr schwierig ist, mal einen ungestörten Ort für eine Pinkelpause zu finden.
Als uns unsere Strecke am Rand des Kakamega Forrest entlang führt, sehen wir viele Affen am Straßenrand.
Letztendlich brauchen wir den ganzen Tag, um nach Rusinga Island zu kommen. Das letzte Drittel der Strecke führt entlang des Lake Victoria. Immer wieder haben wir einen schönen Blick auf den See.
Als wir uns Rusinga Island nähern sehen wir schon von weitem die riesige Gewitterwolke über der Insel. Exakt auf der Brücke, welche die Insel mit dem Festland verbindet, beginnt es dann auch wie aus Eimern zu schütten. Wir erleben ein Unwetter mit Starkregen, Blitz & Donner, wie man es nur bei tropischen Gewittern erlebt.
Die schlechte Sicht in dem Unwetter und die Tatsache, dass die Lodge bei Maps.me nicht an der richtigen Stelle eingezeichnet ist, sorgen dafür, dass wir noch ein wenig suchen müssen, bis wir endlich ankommen.
Natürlich hat der Starkregen auch auf der Campsite alles in eine Schlammwüste verwandelt. Aufgrund des Wetterberichtes hatten wir aber so etwas eingeplant und uns für die Wayando Beach Eco Lodge entschieden, denn hier gibt es nicht nur ein Restaurant, sondern auch die Möglichkeit in Bandas zu übernachten. Keine Frage, dass wir uns bei den äußeren Umständen für eine Banda mit Halbpension entscheiden. Der Preis liegt bei 5.000KSH pro Person.
Zum Dinner gibt es nach einer Gemüsesuppe eine Riesenportion Fish & Chips. Der Fisch ist frisch aus dem Lake Victoria; die Kartoffeln aus eigenem Anbau. Die Menge ist selbst von uns, als guten Essern, nicht zu bewältigen.
Den ganzen Abend über ist die Insel aufgrund des Gewitters ohne Strom.
Zur Lodge gehört auch ein sehr wuscheliger und verschmuster Hund. Leider ist er bei dem Wetter auch sehr nass.
Die Bandas sind schlicht, aber sehr sauber. Aufgrund des Stromausfalls haben wir Akku-Lampen erhalten. Die warme Dusche ist bei diesem Wetter sehr willkommen.
Ich glaube die Lage der Lodge ist ein Traum, konnte das bei dem Wetter aber noch nicht überprüfen. Wir hoffen auf den morgigen Tag.