27. Tag (Do. 13.01.2022)
Ol Pejeta Conservancy – Aberdare National Park
216km
Wir sind die graue Strecke gefahren
Auch diese Nacht war wieder sehr kühl.
Bevor wir uns auf den Weg in die Aberdares machen, steht erst noch ein letzter Gamedrive in Ol Pejeta an. Die meiste Zeit davon verbringen wir bei einem sehr großen Clan Hyänen. Hier ist immer etwas los. Es sind immer Tiere aktiv, während andere schlafen. Besonders niedlich sind die vielen Jungtiere. Die sehen schon sehr flauschig aus.
Ol Pejeta hat uns sehr gut gefallen. Vor allem für Camper lohnt sich der Besuch. Solch tolle private Campsites habe ich bislang noch nirgendwo anders in Kenia gefunden.
Südlich von Nanyuki liegt das Restaurant Trout Tree. Eine Empfehlung hier aus dem Forum. Es ist zwar erst 11:00Uhr, als wir ankommen, aber das Restaurant hat bereits geöffnet und wir großen Hunger, sind wir doch ohne Frühstück gleich auf den Gamedrive gestartet. Wie der Name schon vermuten lässt, befindet sich das Restaurant in einem Baumhaus, umgeben von einer großen Forellenfarm. Wir gönnen uns beide je eine frische gegrillte Forelle. Sehr lecker! Auch wir können das Trout Tree uneingeschränkt empfehlen.
Bis zum Aberdare National Park ist es von hier nicht mehr weit. Wir wollen am Treetops Gate in den Park, werden dort aber erst einmal abgewiesen und zum Headquarter geschickt, um dort eine Safari Card zu erwerben und den Eintritt zu bezahlen. Das ist das erste Mal, dass wir nicht am Gate unseren Eintritt bezahlen können und wird zum Glück auch das einzige Mal bleiben. Keine Ahnung, was dieser Umstand soll. Zum Glück ist das Headquarter nur wenige Kilometer entfernt und eine halbe Stunde später können wir endlich in den Park fahren.
Der Ranger am Gate macht uns noch auf zwei Strecken auf der Hochebene aufmerksam, die nicht passierbar sind. Das im Tiefland des Parks, dem so genannten Salient, die meisten Strecken nicht mehr befahrbar sind, hat er jedoch nicht erwähnt. Immer wieder müssen wir umdrehen und zahlreiche Strecken mehrfach fahren. Letztendlich kommen wir dadurch ziemlichen unter Zeitdruck, um unseren Übernachtungsplatz noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Unterm Strich müssen wir feststellen, dass einzig die direkte Strecke vom Treetops Gate über das Ruhurini Gate und weiter über die Hochebene zum Matubio Gate durchgängig befahrbar ist.
Ungeachtet dieser Umstände gefällt uns der Park sehr gut. Im dicht bewaldeten Salient gibt es immer wieder große mit Gras bewachsene Lichtungen. Dort lassen sich gut Tiere beobachten. In erster Linie Elefanten, Büffel und Antilopen. Auf einer dieser Lichtungen gibt es auch eine Picknickplatz.
Aber auch am Wegesrand treffen wir immer wieder auf Tiere.
Wenn man höher in die Berge fährt, erreicht man als nächstes in die Vegetationszone des Bambuswaldes. Hier sehen wir wiederholt Affen. Zunächst eine kleine Gruppe Diadem-Meerkatzen und dann eine große Gruppe Black and White Colobus an einer Salzlecke.
Oben auf der Hochebene besteht die Landschaft überwiegend aus Hochmooren. Dazwischen immer wieder kleine Wälder aus knorrigen, mit Flechten behangenen, Bäumen.
Wir erreichen die Hochebene im letzten Sonnenlicht. Schon bald verschwindet der Feuerball hinter dem Horizont und die Temperaturen sinken rapide.
Wir fahren auf schnellstem Weg zur Redbuck Campsite, wo wir die heutige Nacht verbringen wollen. Die Campsite ist sehr Basic, was vor allem auch für die Sanitäranlagen gilt. Der Boden ist extrem uneben. Mit Bodenzelt hat man hier keinen Spaß. Der Blick von der Campsite ist aber klasse.
Für die inzwischen herrschenden Temperaturen sind wir nicht optimal ausgerüstet. Ich ziehe alles, was ich an halbwegs warmen Klamotten habe, übereinander.
Das Feuerholz ist sehr feucht und produziert mehr Rauch als Wärme. Dazu kommt noch die ständig wechselnde Windrichtung, so dass man das Gefühl hat, der Rauch würde einen absichtlich verfolgen. Auf das Lagerfeuer zu verzichten ist bei den herrschenden Temperaturen aber auch keine Option.
Ich koche Nudeln mit Bolognese und Auberginen.