09.03. Fahrt nach Piet Retief
Den heutigen Tag werden wir größtenteils auf der Straße verbringen.
Unser nächstes Ziel ist St. Lucia am indischen Ozean.
Das ist für eine Tagesreise zu weit und darum übernachten wir heut in Piet Retief.
Die letzten Kilometer aus dem Krugerpark sind schnell gefahren, leider sehen wir
kaum noch Tiere.
Dann geht die Fahrt zurück über die N4 bis nach Machadodorp und von dort über Ermelo
auf die N2.
Schon auf der N4 haben wir wieder viele Kohletrucks vor, hinter und neben uns, manchmal
sogar gleichzeitig. 80% der Truckfahrer fahren als wenn es kein Morgen gäbe.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das die alle `ne Fahrerlaubnis haben.
Vielleicht werden sie auch von ihrem Chef dermaßen unter Zeitdruck gesetzt, dass sie so fahren müssen. Egal, diese Trucks verhageln mir von nun an bis zum Ende fast jede Autofahrt.
Sie sind einer der Gründe, warum ich zukünftigen Reisen nach SA im Moment skeptisch gegenüber stehe.
Auf der N4 fließt der Verkehr noch halbwegs. Die Straße ist gut ausgebaut und es gibt auch wenig Berge, die die LKW hochschleichen müssen.
Auf der folgenden R36 fahren weniger Trucks, aber hier kommen viele Schlaglöcher dazu, die tauchen natürlich immer dann auf, wenn man nicht damit rechnet.
Tja, und dann geht es hinter Ermelo auf die N2.
Mein Rat, wenn ihr die Strecke meiden könnt, meidet sie!
Die Straße schmal, viele Potholes, noch viel mehr Trucks und dann kommen noch Kurven und Berge dazu.
Das führt dazu, dass teilweise 6 oder mehr Trucks hintereinander mit 20kmh den Berg hoch zuckeln und
danach mit bis zu 100 Klamotten den Berg runter donnern.
Dann gibt es da noch die ungeduldigen PKW-Fahrer, die an den unmöglichsten Stellen versuchen einen Truck zu überholen, nur um dann hinter dem Nächsten fest zu stecken.
Ich habe ein paar Mal wehmütig an frühere Reisen gedacht, als ich entspannt die Landschaft betrachtet habe während ich lässig Auto fuhr.
20km hinter Ermelo kam uns ein Kohletruck entgegen der ein Stück Kohle verlor,
Die hatte nichts Besseres zu tun als in unsere Frontscheibe zu hüpfen.
Hier das Resultat:
Das hätte böse ausgehen können, wir hatten einen Schutzengel.
Glassplitter im gesamten Auto und am gesamten Körper.
Wir halten am Straßenrand, aber auch das ist nicht ungefährlich.
Also haben wir notdürftig ein paar Glassplitter entfernt, Ramona hat sich nach hinten gesetzt und dann bin ich die restlichen 80 Kilometer mit 50kmh dem Ziel entgegen gerollt.
Die African Flair country Lodge in Piet Retief ist für einen Übernachtungsstop gut geeignet,
liegt aber leider an der N4. Na, ihr wisst schon…
Der Besitzer ist freundlich und hilfsbereit. Er will bei Europcar anrufen und alles für uns regeln. Seine südafrikanische Gelassenheit hilft auch mir, den Blutdruck langsam wieder runter
zu fahren.
Er rät uns erstmal mit dem Auto zum Restaurant zu fahren, etwas zu essen und ein Glas Wein zu trinken. Kaputte Scheibe? Egal.
Gesagt getan. Bei einem guten Wein und einem noch besseren Essen im von Jan empfohlenen MAMA MIA entspannen wir uns langsam und können anschließend noch ein wenig den tollen Garten genießen.
Da Jan unser Gastgeber schon gegangen ist wissen wir nicht ob Europcar eine Lösung für uns hat.
Egal, Morgen ist auch noch ein Tag.
Wenigstens hat unser Auto auch mal ein Dach über dem Kopf.