THEMA: SA - KTP - NAM 2017 - Die große Runde
19 Mär 2020 14:49 #583329
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Tag 4 23.10.2017 Pilanesberg Bakgatla Campsite Teil 1
Gefahrene KM: 146





Heute morgen verzichteten wir aufgrund der dürftigen Ausbeute auf einen gesonderten Game Drive – zudem hatten wir die Hoffnung, in Pilanesberg mehr Glück zu haben. Da wir heute nur eine kurze Fahrstrecke und somit Zeit hatten, beschlossen wir zunächst einmal die noch offenen Fahrzeugprobleme anzugehen. Einen Anruf bei Bushlore später war das Anlasserproblem gelöst: man muss immer aufpassen, dass die Fußmatte nicht unter das Kupplungspedal rutscht. Offenbar ist im Fahrzeug eine Diebstahlsicherung verbaut, die ein Anlassen des Fahrzeugs verhindert, wenn das Pedal nicht wirklich zu 100% durchgetreten ist. Wegen des sporadisch aufleuchtenden Bremswarnsymbols wurde spekuliert, dass wohl nur ein Sensorfehler vorliegen dürfte, riet uns aber zur Sicherheit eine Toyota Werkstatt aufzusuchen. Passenderweise lag ein Vertragshändler auf unserer heutigen Route in Northam.

Dort schilderten wir unser Problem und nahmen im Verkaufsraum Platz, während ein Mitarbeiter das Fahrzeug an die Elektronik anschloss, eine kleine Probefahrt macht und erneut an die Elektronik anschloss. Am Ende stand die Erkenntnis, dass es sich wohl um einen älteren Sensorfehler handeln dürfte, der sich immer wieder bemerkbar machte. Sie löschten das Fehlerprotokoll, ab dann hatten wir Ruhe vor der Leuchte. Der Chef des Autohauses, selbst mit Camper im südlichen Afrika unterwegs, war sichtlich an unserer weiteren Route interessiert und gab uns noch seine Telefonnummer, damit wir ihn jederzeit bei sonstigen Fahrzeugproblemen anrufen können – er kenne überall Leute, die kurzfristig helfen können. Wir bedankten uns für die unbürokratische Hilfe – Bezahlung oder ein Trinkgeld wollte man nicht annehmen – und machten uns auf den Weg Richtung Pilanesberg.

Dort kamen wir gegen Mittag an und checkten im vor dem Eingangstor zum Park befindlichen Bakgatla Resort ein. Am Park gibt es zwei Campsites, eine am Nord- und eine am Südeingang bei Sun City. Da wir (a) aus Norden kamen und (b) hofften, dass sich wegen des größeren Abstands zu Sun City weniger Personen in den nördlichen Teil verirren würden, hatten wir uns für diese Campsite entschieden. Dabei handelt es sich um ein gigantisch großen Komplex mit zahlreichen Bungalows und gefühlt hunderten Stellplätzen – die aber zu 95 % leer waren. In Ferienzeiten muss hier die Hölle los sein. Der Campingplatz ist, ich würde sagen, „in Ordnung“. Man findet ein paar schöne Ecken zum Stehen, es gibt auch recht viele weniger schöne Ecken. Anhand des Bodens konnten wir sehen, dass es hier wenige Tage zuvor massivst geregnet haben muss – viele Wege waren halb weggespült, überall sah man die Spuren einer kurz zuvor vergangenen Flut.

Was jedoch für die Campsite sprach: es wimmelte hier nur so von Vögeln jeglicher Couleur. Besonders ein Pärchen Gelbschabeltokos hatte wohl im Baum neben unserem Stellplatz sein Quartier und unterhielt uns während der zwei Tage unseres Aufenthalts vorzüglich, insbesondere da sie ziemlich schmutzig und abgekämpft aussahen und sich beständig stritten. Leider hatten sie auch die Angewohnheit, unser Auto näher zu inspizieren und sich dabei wahlweise im Seitenspiegel selbst zu attackieren oder unsere Scheibenwischer zu inspizieren. Wir waren daher gezwungen, sie immer wieder von unserem Fahrzeug zu vertreiben. Die extra für die Reise angeschaffte Gummischlange, die wir unter die Windschutzscheibe gelegt hatten, zeigte keinerlei Wirkung.



Nach Mittagessen und etwas Ausruhen beschlossen wir, dem Park einen Besuch abzustatten. Sofern man im Bakgatla Resort nächtigt, bekommt man nochmals Rabatt auf den Eintritt, so dass dieser, gerade im Vergleich zu anderen Parks, geradezu lächerlich niedrig war.

Da wir keinerlei Erfahrung mit Game Drives auf Teerstraßen hatten und noch die naive Vorstellung hatten, man würde auf Teerstraßen keine Tiere, sondern nur Autos sehen, bogen wir bei erster Gelegenheit nach links auf eine Gravelroad und folgten dieser in einem größeren Kreis immer in Nähe der Parkgrenze. Vielleicht lag es an der Uhrzeit oder wir hatten eine blöde Strecke erwischt – jedenfalls sahen wir für die ersten 2 – 3 Stunden gefühlt sehr wenig und wenn dann, wenig fotogen, da zu weit, zu verdeckt oder im direkten Mittagssonnenlicht. Zu Gesicht bekamen wir dabei einzelne Kudus, einen Magpie Shrike sowie in der Nähe eines kleineren Sees in der Ferne einen einsamen Wasserbock und Nilgänse.

An einem weiteren Wasserloch lag ein Hippo im Schlamm und bewegte sich nicht.



Zwar hatten wir nun unser erstes Hippo außerhalb des Wassers gesehen (im Jahr zuvor im Caprivi hatten wir zwar Hippos en masse, aber stets nur im Wasser), wir waren uns aber nicht so wirklich sicher, ob es überhaupt noch lebte – schließlich lag es in der größten Mittagshitze regungslos in der Sonne. Nach ein paar Minuten bangen Beobachtens schließlich die Erlösung – es bewegt sein Schwänzchen :)

Nun sind wir fast am östlichen Gate des Parks und beschließen, der Teerstraße von dort ins Zentrum des Parks zu folgen. An einem weiteren, sehr ausgetrockneten See finden wir weitere Hippos – diesmal definitiv noch lebendig.



Wir sehen zudem einen Ibis / Hagedasch, einen Elefanten, eine Giraffe und lassen eine Herde Kudus vor uns die Straße überqueren. Zwischenzeitlich hatte es wieder zugezogen, so dass das Licht eher flach wurde.









Ein Glanzstar sitzt sehr fotogen auf einem bereits ergrünten Ast. Die Bäume sind hier größtenteils bereits ergrünt, lediglich das Gras ist noch gelb und trocken.



In sehr sehr weiter Ferne sehen wir ein braunes Etwas und sinnieren darüber, ob wir es mit einem Gnu oder einem einsamen Büffel zu tun haben. Das Hitzeflimmern und der Umstand, dass wir stets nur das Hinterteil zu Gesicht bekommen, macht eine Bestimmung nicht einfacher. Wenn ich nunmehr mit mehr Erfahrung die unscharfen Bilder begutachte, spricht doch mehr für ein Gnu ;-)

Im Zentrum des Parks ist die Landschaft wunderschön. Es gibt große Ebenen, die mit gold leuchtendem Gras bestanden sind, außenrum Hügel und in der Mitte einen großen See.



Wir sehen immer wieder Elefanten, die sich ganz entgegen ihres Rufs sehr friedlich verhalten. Zudem kommt nunmehr die Sonne wieder etwas raus, so dass sich uns ein paar schöne Fotogelegenheiten bieten.





In die andere Richtung stehen ein paar Zebras, mit dabei ein noch sehr kleines Fohlen, welches sich immer dicht an seiner Mutter hält. Leider ist die Qualität der Fotos aufgrund der Entfernung und Hitze nicht berauschend, aber gleichwohl sehr nett zu beobachten. Und es zeigt sich mal wieder, wie wichtig es ist, zwei Kameras und zwei Teles dabei zu haben, da nunmehr auf beiden Seiten etwas geboten ist ;-)





Rund um den See sind nunmehr eine Vielzahl von Vögeln zu sehen, Seidenreiher, Kormorane, Nimmersatte und und und.. Bei einem kleineren Fahrzeugauflauf ( = 3 Fahrzeuge – bis dahin die größte Ansammlung an Fahrzeugen im Park) zeigt sich ein Hippo grasend an Land.





Ein Waffenkiebitz läuft durchs Gras.



Giraffen durchstreifen die Grasebenenen. Man fühlt sich hier ein wenig an Bilder aus Ostafrika erinnert. Uns gefällt es hier sehr gut.



Am See gibt es in einem schönen schilfgedeckten Gebäude einen Bird-Hide, zu dem ein langer Steg führt. Dieser sollte sich für uns als DAS Highlight des Parks herausstellen. Leider fiel er einige Zeit später einem Feuer zum Opfer und ist, soweit ich weiß, mangels verfügbarer Gelder, noch nicht wieder aufgebaut.. Dass es um die Finanzen (des nicht von Sanparks verwalteten) Parks nicht besonders gut bestellt ist, sieht man auch an der sonstigen Infrastruktur. Die Teerstraßen bestehen zum Teil aus mehr Schlaglöchern als Teer, vieles macht einen sehr desolaten Eindruck. Bei den hohen Besucherzahlen eigentlich nur schwierig nachzuvollziehen..
Letzte Änderung: 19 Mär 2020 15:13 von fidel.
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19 Mär 2020 15:00 #583331
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Tag 4 23.10.2017 Pilanesberg Bakgatla Campsite Teil 2

Bereits unmittelbar nach dem Aussteigen am Hide sehen wir auf einem toten Baum im Wasser zwei Nilgänse in fotogener Pose, die uns die Gelegenheit bieten, sie mal von Angesicht zu Angesicht und nicht nur von oben herab an einem Wasserloch zu fotografieren.



Auf verschiedenen Ästen sind Graufischer zu sehen, zudem entdecken wir einen Heiligen Ibis und einen Grünreiher. Auf einem Ast in weiterer Ferne wartet ein Schreiseeadler auf bessere Zeiten.

In einem toten Baum hängt etwas heraus – was sich kurz darauf als Waran entpuppt.



Ein Graufischer auf einem Baum neben dem Steg hat fette Beute gemacht und versucht diese nunmehr in den folgenden Minuten fachgerecht essbar zu machen. Es ist schön, dies von so nah, außerhalb des Autos, in Ruhe beobachten zu können. Ein anderer Gast mit großer Kamera und großem Objektiv wurde ebenfalls auf den Vorgang aufmerksam und feuerte nun stakkato-artig Bildfolgen ab. Immer wenn dem Auslöser eine kurze Pause gegönnt wurde, sah sich ein unsichtbarer Frosch unter dem Steg zu einer Antwort genötigt und replizierte auf das Auslöserfeuer mit exakt identischer Zahl an Klicks. Zu einem näheren Kennenlernen kam es jedoch leider nicht.

Insgesamt dauerte es über fünf Minuten, bis der Fisch endlich so weich geklopft war, dass er durch Schnabel und Schlund gewürgt werden konnte.











Vom Hide aus konnten wir einen Kollegen beobachten, der noch im Ansitz auf seine Gelegenheit zum Abendessen wartete.



Auf einem toten Baum vor dem Hide waren mehrere Weißbrustkormorane, Silberreiher und Ibisse versammelt.







Weißbrauen-Uferschwalben genossen die Abendsonne.



Im Schilf um den Hide waren die Maskenweber eifrig mit dem Nestbau beschäftigt und ein Grünreiher ging auf Jagd.



Im Wasser vor dem Hide schwamm eine Schildkröte unbekannter Art umher.



Glücklich über so viel Tiere zögerten wir unsere Abfahrt immer weiter heraus, mussten wir doch nur noch über Teer wenige Kilometer bis zum Ausgang fahren. Diese Rechnung hatten wir jedoch ohne die Straße gemacht.



Was auf dem Papier nach Teerstraße aussah, entpuppte sich nunmehr als reinste Schlaglochpiste, die ein rasches Vorankommen unmöglich machte. Wir lagen dennoch hinreichend gut in der Zeit, als sich vor uns ein Stau auftat – ein NH-Roadblock. Leider konnten wir seinen Anblick nicht genießen, sondern mussten die erste sich bietende Gelegenheit zum Passieren nutzen um gerade rechtzeitig zu Torschluss den Park zu verlassen. Wenigstens reichte es für ein verwackeltes Bild :)

Letzte Änderung: 19 Mär 2020 15:11 von fidel.
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19 Mär 2020 16:04 #583343
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Tag 5 24.10.2017 Pilanesberg Bakgatla Campsite Teil 1
Gefahrene KM: 82





Nach geruhsamer Nacht brachen wir mit Toröffnung erneut in den Park auf. Dabei zeigte sich so langsam ein Nachteil des Bakgatla Ressorts. Alle spannenden und tierreichen Teile des Parks schienen eher in der Mitte zu liegen, die Straße dahin war jedoch katastrophal schlecht.



Trotzdem sind wir aufgrund der guten Erfahrungen des gestrigen Tages optimistisch. Zudem bringt die aufgehende Sonne alle um uns herum zum leuchten. Kurz darauf präsentierte sich uns bereits das erste Highlight des Tages in Form einer NH-Herde. Anfangs noch etwas verdeckt von Büschen und Gräsern, bekommen wir sie schließlich schön zu Gesicht und können die Interaktionen dieser Riesen beobachten.





Kurz darauf sehen wir eine Gnuherde.



Am See in der Parkmitte angekommen, sieht man anhand der Hippos, dass die Tiefe des Sees wohl überschaubar ist.



Im Hintergrund sieht man den Bird Hide. Ein Elefant kümmert sich um die Landschaftspflege.



Besonders freue ich mich über einen Löffler, der in einem weiteren See auf Nahrungssuche ist.



Wir fahren einige kleinere Straßen und finden ein Klippspringerpärchen sowie Zebras.





Später machen wir an einem View Point auf einem der Hügel Frühstückspause mit reichlich Besuchern.


Natalfrankolin


Grauschnabeltoko

Schließlich fahren wir aufgrund der gestrigen Erfahrungen erneut zum Bird Hide und werden wiederum nicht enttäuscht. Zunächst sehen wir einen Heiligen Ibis..



… einen Silberreiher auf der Jagd (leider ohne scharfes Foto) und schließlich ein Nachwuchskrokodil.



Im Hide fliegen Lesser Striped Swallows / Maidschwalben herum.



Draußen ist ein Graureiher auf Beutesuche.



Ein Maskenweberweibchen beobachtet, ob das Männchen beim Hausbau alles richtig macht.



Am Steg zum Hide futtert ein Graubülbül sich durch das reichhaltige Angebot an frischem Obst und auch der Grünreiher ist wieder zu finden.





Irgendwann beschließen wir, dass es Zeit ist, zur Campsite zurück zu fahren für eine kleine Mittagspause. Auf dem Weg zurück entdecken wir eine Elefantenherde, die ihrem Aussehen nach zu urteilen soeben vom Baden zurückkommt. Sie laufen zunächst schräg zur Straße, schließlich auf der Straße vor uns her und entscheiden sich dann wenige Meter vor dem Parktor, nach rechts in die Büsche abzubiegen.





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20 Mär 2020 17:13 #583449
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Tag 5 24.10.2017 Pilanesberg Bakgatla Campsite Teil 2

Nachmittags ging es nochmals eine Runde durch den Park. So wie der morgendliche Game Drive mit grauen Riesen endete, begann der abendliche Game Drive ebenfalls mit grauen Riesen. Es war schön zu beobachten, wie diese wunderbaren Tiere das frische Gras weideten und sich nicht im geringsten durch unsere Anwesenheit stören ließen.









Kurz darauf gelang es uns endlich einmal, ein Warzenschwein abzulichten, welches nicht sofort die Flucht ergriff.



Auf den Ebenen am Seeufer posierte ein Wasserbock.



Und auch die weiteren üblichen Verdächtigten zeigten sich bereitwillig.









Auch heute waren reizten wir die Gatezeiten wieder bis zum Ende aus. Da wir nun die Straße kannten und uns kein Roadblock mehr aufhielt, kamen wir diesmal jedoch tiefenentspannt und zufrieden wieder auf unserer Campsite an.
Letzte Änderung: 20 Mär 2020 17:15 von fidel.
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20 Mär 2020 17:53 #583452
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Tag 6 25.10.2017 Red Sands Country Lodge
Gefahrene KM: 536





Heute stand uns der erste von zwei langen Fahrtagen bevor, um aus der Nähe Johannesburgs bis zum KTP zu gelangen, insgesamt eine Strecke von ca. 1000km. Da wir sowieso Richtung Südwesten weiter mussten und uns aufgrund der ergiebigen Game Drives der letzten Tage erneut gute Sichtungen erhofften, standen wir wieder bei Parköffnung am Gate um einen letzten Game Drive quer durch den Park zu absolvieren.

Relativ schnell zeigte sich, dass dies eine NH, von denen zwei noch vor sich hin dösten. Wir warteten einige Zeit und beobachteten die beiden Langschläfer.



Kurz darauf verspürte eines der beiden offenbar doch etwas Hunger und erhob sich.





Dann gab es einen sanften Stupser für die letzte Schlafmütze, ehe es sofort ans gemeinsame Grasen ging. Meine Bewunderung an den Gleichgewichtssinn der Madenhacker..



Nachdem wir die NH verlassen hatten, bogen wir auf einen kleineren Weg ein. Plötzlich lief ca. 100 Meter vor uns etwas seltsames über die Straße und blieb schließlich stehen, um uns zu begutachten. Was war das? Konnte das eine braune Hyäne sein? Damit hatten wir hier überhaupt nicht gerechnet.



Wir machen schnell ein Beweisfoto durch die Windschutzscheibe und wollten uns quer hinstellen, als von hinten mit Vollgas ein offenes Game Drive Fahrzeug heranbrauste, offenbar ohne die Hyäene zu sehen und in einer Staubwolke an uns und der Hyäne vorbeischoss. Die Hyäne war selbstverständlich verschwunden.. Entsetzt über so viel Idiotie und Egoismus seitens eines professionellen Guides und zugleich glücklich, zum ersten Mal eine braune Hyäne gesehen zu haben, machten wir uns langsam auf den Weg Richtung südliches Gate.







Fazit Pilanesberg: Landschaftlich wunderbar abwechslungsreich, man sieht viele verschiedene Tiere auf engem Raum. Wir hatten im Vorfeld große Sorgen von viel zu vielen Fahrzeugen. Auch waren wir uns nicht sicher, wie „echt“ sich Game Drives in einem eher kleinen Reservat, noch dazu auf Teerstraßen anfühlen würden. Am Ende erwiesen sich all diese Sorgen als unbegründet. Die Zahl der Besucher war sehr überschaubar, was sicher auch daran lag, dass gerade keine Ferien und Wochenende war. Lediglich einmal stießen wir auf eine große Fahrzeugansammlung, als ca. 15 Autos an einer Kreuzung standen. Da sich die Versammlung aber gerade auflöste, als wir ankamen, konnten wir den Grund der Versammlung nicht mehr aufklären. Ansonsten war uns lediglich das unangemessene Fahren einiger offener Game Drive Fahrzeuge negativ aufgestoßen. Sofern man Wochenenden und Ferien meidet, ist der Park eine wunderbare kleine Oase, die überraschend viel zu bieten hat. Zwar sahen wir keine Katzen, aber dafür fuhren wir ja noch in den KTP :-) Sehr gefreut haben wir uns über die zahlreichen NH-Begegnungen. Auch nach der nunmehr fünften „Safari“-Reise waren dies die besten NH-Sichtungen die wir bisher hatten.

Mit Entsetzen mussten wir daher nach unserer Rückkehr lesen, dass der Park allein in den Wochen rund um unseren Besuch 9 NH und im gesamten Jahr 2017 16 NH an Wilderer verloren hatte..

Schließlich machten wir uns gegen 08.15h auf den langen Weg Richtung Westen. Hierfür standen im Vorfeld 3 verschiedene Routen zur Auswahl: Über Botswana nach Kokotsha und von dort in die Mabuasehube Section, von da dann zu Nossob und Auob, eine Route über Kuruman und Van Zylsrus und über Kuruman und Upington. Da wir aufgrund fehlender größerer Sanderfahrung zu großen Respekt vor der Piste von Kokotsha in die Mabua und dem Trail von der Mabua nach Nossob hatten, wir sehr stark divergierende Informationen über die Qualität der Gravel Road bei der Strecke über Van Zylsrus fanden und uns Upington als für einen Großeinkauf optimal geeignet erschien, wurde es am Ende die längere Route über Upington.



Als Zwischenübernachtung lag passend auf etwas mehr als halber Strecke, kurz hinter Kuruman die Red Sands Country Lodge, welche wir auch gegen kurz vor 15:00, d.h. nach knapp 7 Stunden Fahrtzeit und einer kurzen Mittagspause im KFC in Vryburg erreichten. Wir wechselten uns beim Fahren pünktlich jede Stunde ab, so ließ sich die Zeit gut aushalten. Wir waren überrascht, wie leer und einsam weite Strecken waren, gerade im Vergleich zu unserer bisherigen Route. Zwischen den jeweiligen „Städten“ im Abstand von > 100km befand sich nichts außer vereinzelter Farmen, die Straße kerzengerade aus. Es kam vor, dass einer von uns das Steuer übernahm und eine Stunde später wieder übergab, ohne eine einzige Kurve gefahren zu sein. Schon irgendwie faszinierend :)





Die Red Sands Country Lodge ist aufgrund ihrer Lage der optimale Übernachtungstop. Es gibt Campsites mit privaten Ablutions oder Bungalows. Da es kurz darauf und meines Wissens nochmals ein, zwei Jahre später dort zu Überfällen kam, sollte man vor einer Buchung vielleicht die Frage der Sicherheit nochmals checken – bereits damals gab es aber hohe Zäune mit Stacheldraht und andere vergleichbar martialische Schutzvorkehrungen. Wir erholten uns von der langen Fahrt und beobachten die örtliche Avifauna. Sehr gefiel uns dabei auch der rote Sand, der uns von nun an für lange Zeit begleiten sollte.


Acacia Pied Barbet / Rotstirnbartvogel


unidentifizierbarer Schmutzfink


Southern Masked Weaver / Maskenweber


leider ebenfalls unbekannt geblieben..


Groundscraper Thrush / Akaziendrossel
Letzte Änderung: 20 Mär 2020 18:03 von fidel.
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20 Mär 2020 18:10 #583453
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  • CuF am 20 Mär 2020 18:10
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Thomas schrieb:
Hallo Fidel,

so ein Reisebericht ist genau das, was ich jetzt brauche.

Alles Gute
Thomas

Ich auch
seufzt Friederike und freut sich an Deinem "Herausposaune"!
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