Tag 8 27.10.2017 KTP Rooiputs Teil 1
Gefahrene KM: 154
Die Nacht verlief ruhig und ohne jegliche Störungen. Mit Sonnenaufgang waren wir auf den Beinen und machten uns auf den langsamen Weg Richtung Norden. Erneut kamen wir nicht allzu weit. Nach wenigen Kilometern sahen wir einen Kapfuchs in der Nähe der Straße sitzen.
Bald darauf gesellte sich ein zweiter dazu.
Dann sahen wir, dass direkt am Straßenrand ein Bau war, aus dem schließlich zwei putzmuntere Jungspunde herauskletterten und herumtobten.
Irgendwann hatten die beiden von irgendwo zwei tote Mäuse, mit denen sie spielerisch die Jagd übten.
Nach einiger Zeit rissen wir uns los. Gerade morgens finde ich es sehr schwer, abzuschätzen, bei welcher Sichtung man länger bleiben oder in Hoffnung auf andere Sichtungen in der Kühle des Morgens weiterfahren sollte..
Diesmal erwies sich die Entscheidung, weiter zu fahren jedoch als richtig. Nach wenigen Minuten trafen wir auf die Nächste Kapfuchsfamilie. Diesmal hatte es die Sonne schon über die Dünen geschafft, leider waren die Füchse hier aber ein gutes Stück weiter weg.
Die Jungen waren hier nochmals agiler und jagten einander und gelegentlicher Beteiligung eines Elternteils durch die Gegend. Wir waren überglücklich, solch spezielle Momente miterleben zu können. Diese Lebensfreude
Irgendwann entschied die sich für einen Morgenspaziergang und verschwand im Gras. Wir mussten glücklicherweise nicht lange auf unsere nächste Sichtung warten – ein Löffelhund zeigte sich, anders als viele Artgenossen, sehr gelassen. Wir mögen diese Tiere mit ihren viel zu großen Ohren sehr gern, leider sieht man sie ja oft nur in der Ferne oder schnell verschwindend.
Im weiteren Verlauf zeigte sich beim Anblick von Oryx und Springböcken auch die landschaftliche Schönheit dieses Parks.
Kleiner Einschub aus der Zukunft: es ist krass, wenn man unsere Erlebnisse im KTP im Oktober/November 2017 mit denen im Dezember 2019 vergleicht. Bereits damals erschien die Landschaft teilweise verdammt karg, es zeigten sich aber sehr sehr viel verschiedene Tiere. Gerade im Vergleich sieht man dann, wie unglaublich viel karger und kahler es gegen Ende der letzten Trockenzeit war und wie wenig Tiere sich noch dort aufhielten.. der Unterschied ist echt heftig. Aber ich will nicht klagen, wir hatten auch 2019 schöne Sichtungen – Reisebericht dazu kommt hoffentlich noch

Aber halt z.B. in 14 Nächten keinen einzigen Nager, 1 Kapfuchs, keinen Löffelhund, keine Erdmännchen, kaum Greifvögel.. Irgendwo hatte ich mal, eine Studie gefunden, die die „gewöhnlichen“ Tierfluktuationen im KTP bei größeren Tieren erfasst hat, da schwankten die Tierzahlen immens.
Auf einem Baum saßen zwei Lannerfalken.
Schließlich machten wir am Melkvlei Picknickplatz Frühstückspause. Bei uns gibt es traditionell Müsli mit Milch o. Joghurt, da sich beides hervorragend bevorraten lässt, schnell und einfach geht und bei nicht vorhandenem Picknickplatz oder spannenden Sichtungen auch gut im Auto eingenommen werden kann.
Die Picknickplätze im KTP gefallen uns sehr gut – im Vergleich etwa zum Etosha, wo diese Geschichte eine einzige Katastrophe ist..
Im weiteren Verlauf findet sich ein Tawny Eagle, der sich schön auf einem totem Baum positioniert hat.
Sowie einen unidentifizierten Vogel, vermutlich irgendein Jungvogel – hat da vielleicht jemand eine Idee?
Auch die kleinen Tiere bleiben heute erneut nicht unberücksichtigt.
Ein junger Pale Chanting Goshawk trainiert mit einem Stock seine Fertigkeiten. Leider flimmert die Luft infolge der Hitze bereits wieder extrem, so dass auch wir langsam den Rückzug antreten.
Am Kij Kij Wasserloch hat sich eine große Herde Gnus versammelt.
Kurz darauf finden wir einen weiteren nicht identifizierten Vogel – mit den ganzen Raubvögeln ist es irgendwie nicht so simpel – vielleicht hat hier auch jemand ne Idee? Leider lässt auch die Schärfe wegen des Flimmerns zu wünschen übrig..
Kurz vor Rooiputs sehen wir schließlich erneut eine Erdmännchenfamilie auf Nahrungssuche.
Doch auch ihnen macht die Hitze offenbar zu schaffen.
Wir tuen es ihnen gleich und begeben uns hitzebedingt in eine nachmittägliche Siesta, wofür uns der A-Frame gute Dienste leistet und bereiten zudem diesmal das Abendessen schon etwas vor, um weniger Zeit im Dunkeln mit Kochen verbringen zu müssen.