22. September 2018: KTP- Kieliekrankie
So, nun habt ihr 1 Woche warten müssen bis es hier jetzt weitergeht, und ich habe schon fast vergessen, wo wir stehen geblieben waren
. Das
war jetzt wohl nicht so schlimm, denn ich habe es ja am vergangenen Sonntag angekündigt. Ihr konntet euch also darauf einstellen
Manchmal passieren Dinge jedoch unvorhergesehen. Man stellt sich etwas vor, und nichts kann dieses Bild trüben, und dann kommt es doch völlig (na ja: zumindest etwas
) anders. Es gibt da so einen netten Spruch: „erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“! Normalerweise braucht man mir mit solchen Pseudo-Lebensweisheiten gar nicht zu kommen, aber in diesem Fall……….
.
Lange Rede, kurzer Sinn: der KTP sollte uns noch so manches Rätsel aufgeben, er hat uns ganz schön gefordert, und der Begriff „Safari“ hat dort eine vollkommen neue Bedeutung bekommen. Erst einmal mussten wir lernen mit „wenig“ zufrieden zu sein, wobei, wie definiere ich „wenig“? Es ist ein ruhiger Park. Manchmal fährt man 1-2 Stunden und sieht gar nichts, und wenn man dann etwas sieht, dann ist das Tier häufig weit in der Ferne zu sehen oder winzig klein
. Oft wird es auch von Buschgras verdeckt, ist also sehr schwierig zu fotografieren. Größere Herden von Huftieren sind nicht an jeder Ecke zu finden und die Großkatzen, die wir endlich in Hülle und Fülle zu sehen glaubten
, ja,
auf die mussten wir warten, und zwar wirklich sehr lange, aber dann, ja dann wurden wir mehr als reichlich für unsere Geduld belohnt
, und das meine ich jetzt nicht nur im Hinblick auf „Mietzekätzchen“, obwohl die Sichtung dieser Spezies hatten wir nach 3 Afrikareisen wirklich mehr wie verdient
!
Ihr fragt euch sicher, warum legt sie so viele Karten schon offen auf den Tisch? Na, ganz einfach, damit ich nicht am Ende der ersten 3 Tage völlig alleine weiterfahren muss, denn richtig spannend wird es für die meisten, natürlich „erfolgsverwöhnten“
Leser erst einmal nicht werden.
Obwohl,
mein Mann, der würde ja noch da sein, denn der war genauso begeistert wie ich von den vielen Greifvögeln, dem anderem Federvieh, von den Erdmännchen, die Babys hatten, den verschiedenen Huftieren, den Schakalen und dem süßen Kapfuchs, der eigentlich schneeweiß wie ein Polarfuchs aussah. Und dann war da auch noch die wunderschöne Landschaft, die man fast für sich alleine hatte. Eine Ruhe war das, so ganz anders als im Etosha, im KNP oder im Addo Nationalpark. Selten begegnete uns ein Auto, und wenn wir eine schöne Sichtung hatten, dann hatten wir sie meistens ganz für uns alleine. Den Kapfuchs z.B. aus dem Intro, den konnten wir in aller Ruhe so lange beobachten wie wir wollten. Wir haben ziemlich viele Fotos von dem kleinen Kerlchen gemacht
. Die Leute dort waren sehr entspannt, keiner drängelte sich hektisch oder gar rücksichtslos vor, so wie wir das bereits im Etosha oder KNP erfahren hatten
. Selten habe ich so gut geschlafen in einem Nationalpark. Ganz wunderbar. Und dann die Wilderness Camps, die waren etwas ganz Besonderes
.
Aber jetzt erst einmal der Reihe nach, zurück auf die Straße von Upington nach Twee Rivieren, wo wir uns unser Permit holen wollten. Ich hoffte inständig, bei der Buchung keine Fehler gemacht zu haben, denn das war auch so ein Kapitel, über das man Romane schreiben könnte, aber,
da muss jeder wohl seine eigenen Erfahrungen machen
.
Viele sagen, dass sich die Strecke von Upington in den KTP fürchterlich zieht, was auch wohl stimmt, wenn man sie schon oft gefahren ist. Gemildert wird es jedoch allemal durch die schöne rotsandige Dünenlandschaft. Wir sahen sie auf südafrikanischer Seite zum ersten Mal und waren begeistert.
In Twee Rivieren verlief alles problemlos, und ausgestattet mit unserem Permit lief ich zur Tankstelle, wo mein Mann bereits den Reifendruck abließ und den Wagen volltankte. Dann konnte es los gehen: KTP,
wir sind da, zeig uns, was du zu bieten hast!
Unser Ziel für die 1. Nacht war Kieliekrankie. Dort waren wir zur Sundownerzeit mit Fomi Gila und ihrem Mann Peter verabredet.
Als erstes fielen uns die riesigen Webervogelnester auf. Nicht dass wir vorher noch keine gesehen hätten, jedoch im KTP gab es schon ein paar gigantische Exemplare.
Wir sahen auch ein paar prächtige Greifvögel und einen einsamen Sekretär. Letzteren hatten wir zuvor nicht einmal im KNP gesehen. Dementsprechend ging es für uns schon einmal sehr gut los.
Beim ersten tippe ich auf einen Gleitaar
?????? . Bingo
, danke Nette ("speed66") und Bele ("Champagner")
!
Die beiden entdeckten wir in ziemlicher Entfernung, dementsprechend schlecht sind die Fotos. Sind das Adler??????
Tawny Eagle/Raubadler. Danke Nette ("speed66") und Bele ("Champagner")
!
juveniler Bateleur Eagle/Junger Gaukler. Danke Nette ("speed66") und Bele ("Champagner")
!
Sekretär
Schnell erreichten wir Kieliekrankie und wurden sehr herzlich von Willem willkommen geheißen. Er wies uns die Nr. 3 zu. Nr. 4 ohne Nachbarn sollten wir dann am Ende unserer Tour bekommen, wo wir noch einmal 2 Nächte dort sein würden. Was für ein Ausblick, und blitzeblank war es auch
, so ganz anders als im Mokala. Willem hatte seinen Laden prima in Schuss, und wir fühlten uns gleich wohl
www.sanparks.org/par...ation.php#wilderness .
In diesem Durchgang tümmelten sich abends die Mäuse
, und ich hasse Mäuse. Die sind für mich sehr viel schlimmer als Spinnen
.
Danach fuhren wir noch einmal los und zwar Richtung Nossob River. Es dauerte gar nicht lange, da wurden wir von einem netten Paar informiert, dass rechts kurz nach der nächsten T-Junction ein männlicher Löwe liegen würde. Na, den wollten wir schnell suchen, aber……… wir haben ihn leider nicht gefunden
. Schade, aber egal, Morgen würden wir dann ja sofort in der Frühe losfahren, und, so dachten wir, dann würde einer Katzensichtung ja nichts mehr im Wege stehen
.
Ein bisschen bekamen wir aber dennoch vor die Linse.
Pale Chanting Goshawk/Singhabicht
Crowned Lapwing/Kronenkiebitz. Mir kamen sie dort sehr groß vor. Vielleicht ist es eine spezielle Sorte, oder ich war noch nie so dicht dran ??
Nein, es ist eine Weißflügeltrappe. Danke "CuF", danke Friederike
.
Riesentrappe
Nun aber ab, wir waren ja schließlich verabredet, und die Sonne stand schon sehr niedrig. Gisela und Peter waren uns gleich sympathisch und wir baten sie, zu uns zum Sundowner zu kommen. Ich hatte nämlich noch eine kleine Küchenkrise zu bewältigen, da ich vergessen hatte, das Fleisch zu marinieren, und auf Schuhsohle hatte ich so gar keinen Appetit
.
So begann für uns die 1. Nacht im KTP.
Gute Nacht!