Dienstag, 26. Dezember 2017 – Störche und Blumen
Mapungubwe Nationalpark, Leokwe – Vhembe Wilderness Camp
Warum einfach, wenns auch komplizierter geht! Heute werden wir vom Leokwe Restcamp ins Vhembe Wilderness Camp wechseln, einzig aus dem Grund, dass wir (beziehungsweise vor allem Dani) in Mapungubwe gerne noch eine andere Unterkunft sehen wollen. Bei leichter Bewölkung war für uns wiedermal um 5.30 Uhr aufstehen angesagt.
Es ist ruhig, sehr ruhig. Wie so oft sorgen die Vögel bei uns wenigstens für gute Laune.
Scharlachweber / Red-headed Weaver
Senegalliest / Woodland Kingfisher
Nichtsdestotrotz geniessen wir einige schöne Sichtungen, frühstücken wiederum gemütlich am Flussufer und spazieren nochmals über den Treetop Walk.
Schlangenhalsvogel / African Darter
Bennettspecht / Bennett's Woodpecker
Jakobinerkuckuck / Jacobin Cuckoo
Gegen zehn Uhr packen wir im Camp unsere Sachen zusammen und bringen den Schlüssel zur Reception am Main Gate. Dank dem Regen vor einigen Tagen ist die Landschaft mittlerweile von unzähligen gelben Blumen überzogen. Fantastisch!
Klipspringer
Das Check-in fürs Vhembe Camp können wir auch gleich unkompliziert erledigen. Danach erkundigen wir uns ein wenig über den westlichen Teil des Parks und entscheiden uns, diesem einen Besuch abzustatten. Via Hauptstrasse geht es in den Westteil des Parks, wo unter anderem das Limpopo Tented Camp, sowie eine Campsite und der Maloutswa Birdhide liegen.
Wir versuchen unser Glück auf der ‘River Road’, kehren schlammgebadet aber nach mehreren Wasserdurchfahrten um. Irgendwie macht es keinen Spass die ganze Zeit dem Zaun entlang zu fahren, ohne Sicht auf den eigentlichen Fluss und ohne zu wissen, wie schlimm die Strasse noch wird. Ohne 4x4 fühlen wir uns mit unserem Fortuner etwas wenig schlammtauglich. Später am Abend erfahren wir, dass man mit einem weit kleineren Auto und weniger Bodenfreiheit durchwegs auf der River Road durchkommt, wenn man nur will
.
Warzenschweine und Blümchen
So fahren wir zum Maloutswa Birdhide, welcher wunderschön an einer grossen mit Wasser gefüllten Pfanne liegt. Auch hier sind die Auswirkungen der starken Regenfälle von letzter Woche deutlich sichtbar.
Maloutswa Birdhide
Maloutswa Birdhide
Auch hier ist wenig los. Die Mapungubwe-Elefanten halten sich irgendwie mehrheitlich von uns versteckt (oder sind nach Botswana abgewandert). Immerhin ist es wahnsinnig friedlich hier. Bee-eater jagen emsig den Insekten hinterher und einige Höckerenten stehen in den saftigen Wiesen
Auf dem Rückweg vom Hide zum Auto begegne ich einer wunderschönen Spotted Bush Snake, welche sich jedoch leider bereits verzogen hat, als Dani mit der Kamera auftaucht. Kurze Zeit später treffen wir auf eine grosse Menge Weissstörche (wir haben über 70 Stück gezählt) sowie einige Marabus. Begeistert fotografieren wir die grossen Federviecher im gelben Blumenmeer.
Weissstörche / White Storks
Marabu / Marabou Stork
Auch dieses Warzenschwein posiert schön für die Kamera
Im Laufe des Nachmittags geht es für uns zurück zum Main Gate. Die nette Dame am 'Western Gate' meint entgegen der Auskünfte welche wir am Morgen erhalten haben, dass man mit unserem Auto auch problemlos über die weggeschwemmte (direkte) Strasse zurück zum Main Gate fahren könne. So entschliessen wir uns, die Durchfahrt zu wagen. Das geht zuerst auch ganz gut. Einige schlammige Umfahrungen sind nötig. Aber irgendwann stehen wir vor einer üblen Stelle, wo wir uns unsicher sind, wie es weiter gehen soll. Dani ist dafür, es zu versuchen. Ich bin der Angsthase und habe bedenken, dass wir das Auto beschädigen könnten. Lange überlegen wir hin und her, keiner von uns hat Lust, barfuss durch den Schlamm zu waten
. So entscheiden wir uns zur Umkehr und für den Umweg über die Hauptstrasse (auch hier werden wir am Abend eines besseren belehrt). Um drei Uhr sind wir zurück am Main Gate und fahren dann gemütlich und ohne spektakuläre Sichtungen ins Vhembe Wilderness Camp. Entgegen den Angaben von SanParks ist für diese Strecke definitiv kein high-clearance oder 4x4 Fahrzeug nötig.
Aussicht aus unserer Hütte im Vhembe Camp
Wir beziehen die Hütte Nr. 4 und geniessen ein kühles Savannah und den fantastischen Blick von unserer Terrasse.
So sieht die Hütte von innen aus - entschuldigt die Unordnung
Das Vehmbe Wilderness Camp besteht aus vier Hütten sowie der Hütte des Camp Attendands und gruppiert sich um eine gemeinsame Küche und Braai-Area. Jede Hütte hat zusätzlich ihren eigenen Grill. Kühlschrank, Geschirr und Herd werden jedoch gemeinsam genutzt. Heute machen wir uns erst gegen sieben Uhr auf zur Küche, in der Hoffnung, dass bereits jemand anderes ein schönes Feuer gemacht hat
. Dem ist leider nicht so.
So machen wir uns selber ans Werk und kommen sogleich mit einem netten Alleinreisenden ins Gespräch, welcher sich kurze Zeit später als Matthew Schurch, Gründer vom Kgalagadi Leopard Project, herausstellt. Als begeisterte KTP-Reisende hatten wir 2016 E-Mail-Kontakt mit Matthew aufgrund unserer Leoparden- und Gepardensichtungen und heute trifft man sich gefühlt am Ende der Welt! Was für ein Zufall! Schnell merken wir, dass wir aufgrund unserer Leidenschaft für die Tiere und das südliche Afrika auf einer Wellenlänge sind und verbringen einen langen und sehr unterhaltsamen und interessanten Abend beim einen oder anderen Glas Wein und Gin. Nach dem Austausch vieler Erfahrungen und Geschichten aus dem afrikanischen Busch fallen wir spät abends um elf Uhr in unsere Betten. Vom Leoparden der nachts durchs Camp streift und von Matthew gehört, aber nicht gesehen wird, bekommen wir nichts mit
.