Es ist der 19.09.2018 und wir sitzen in Köln am Flughafen.
Es geht wieder los… wer hätte das gedacht?
PROLOG
Rückblick: Sonntag 05.08.2018 – Ich liege in der Notaufnahme im Krankenhaus. Wir fachsimpeln über den Müllsack im OP-Raum, der rot ist, und fragen uns ob die Farbe bewusst gewählt wurde. Der erste Befund war gut, kein Bruch. Jetzt warten wir nur noch auf die Ergebnisse vom Röntgen. Die Ärztin kommt rein und haut mal einen raus.
“Bruch, um eine OP kommen Sie nicht rum und das sind dann mindestens 6 Wochen Krücken!“
Es folgt ein kleiner Streit unter Profis
(ich bin Profi im nicht akzeptieren und besser wissen und sie… naja, sie ist halt Ärztin) und ich erkläre ihr, dass das
a) nicht geht, weil Urlaub und
b) ich dann halt nicht operieren lasse.
Sie argumentiert mit
a) und Camping in Afrika schon gar nicht und
b) als ob’s dadurch schneller ginge!
Unerledigter Dinge gehen wir auseinander. Ich schnappe mir einen Umschlag mit den Röntgenbildern und wir bekommen eine CD mit mehr Bildern für eine 2.Meinung. Erst im Auto stelle ich fest, dass wir beide die Bilder vom vermeintlichen Bruch noch gar nicht gesehen haben. Die Ärztin hatte sie uns nicht gezeigt. Auf dem Weg nach Hause mache ich den Umschlag auf, schaue auf die Fotos und sage zu Mara:
„Ok… das muss operiert werden.“
An dieser Stelle ist es noch mal Zeit für ein herzliches
Dankeschön an diese Community, die uns mit viel Zuspruch und Rat zur Seite gestanden hat. Denen, die diese Vorgeschichte noch nicht kannten, sei gesagt, es gab‘ ein Happy End. Was logisch erscheint, gäbe es doch sonst diesen Bericht nicht. Kurz zusammengefasst haben wir eine Klinik gefunden die mich nur 5 Tage nach dem Bruch unter’m Messer hatte und den Heilplan um 2 Tage verkürzt hat, so dass ich
#1 – den Abschlusstermin und damit Freigabe zum Flug bei der Chirurgin am 18.09. hatte und
#2 – am Abflugtag, das erste Mal wieder in normalen Schuhen auftreten durfte
ORGANISATORISCHES
Und somit wird es Zeit den Blick nach vorne zu richten und da gehören vor der Reise ja noch so ein paar Dinge organisiert, ebenso ist es mit Reiseberichten.
Wir, das sind Mara & Robin, Ende 30, vom Fieber infizierte und jetzt zum zweiten Mal auf diesem wunderschönen Kontinent unterwegs. Denen wir unbekannt sind, so sehen wir kurz vor einer typischen Wasserdurchfahrt aus, die wir dann lieber doch nicht genommen haben.
2017 waren wir in Namibia unterwegs. Eine grobe „Anfängerrunde“ mit dem ein oder anderen Schlenker. Unser Hauptaugenmerk war das Land und die Landschaft. Tiere und Safari wurde nur knapp eingeplant, wir waren uns unsicher ob das
unser Ding ist. Nach dem wir zurück waren, wurde relativ schnell klar, dass es bei den wenigen Safari-Tagen, unsere Begegnung mit den 4 Wüstenelefanten war, die uns am meisten bewegt hatte. Beide hätten wir im Anschluss daran gerne noch mehr Elis im Etosha beobachtet, wir hatten zwar Begegnungen, aber ich würde nicht sagen, dass uns das Glück besonders gewogen war.
So stand der Plan recht schnell fest und man ist ja seines eigenen Glückes Schmied, bzw. kann man schon was nachhelfen. 2018 sollte es also Botswana werden und wenn man schon in Kasane ist, nimmt man den Caprivi zurück, dort waren wir schließlich auch noch nicht.
Unsere Route
Bevor es losgehen kann ziehen wir ein paar Fazits, ja… vor der Reise. Also nach der Reise, aber vor dem Bericht.
Fazit #1 – Es gibt tatsächlich Elefanten in Botswana. Wer schon beim Logo geahnt hat, was ihm hier schwant, so hatte er Recht. Elefanten gibt es zu Hauf.
Fazit #2 – Es hat Tiere, aber weniger Menschen. Dennoch hatten wir wundervolle Begegnungen, nicht nur mit Tier, auch mit Mensch.
Fazit #3 – Botswana ist nicht Namibia und das Fahren dort ein Abenteuer im positiven Sinne. Und in den Parks, alleine unterwegs, hat man noch mal ein anderes Gefühl von Natur und Wildnis.
Fazit #4 – Wildnis gilt dann auch für’s Campen. Angefangen, mit in der Karre sitzen und Panik-Grillen, bis hin zu nächtlichen Lagerfeuer-Geschichten. Man gewöhnt sich schnell ein.
Fazit #5 – Wir haben ja dazu gelernt. Deswegen gab es auch mehrere Übernachtungen an einem Ort oder nur kurze Fahretappen zwischen zwei Zielen…
Fazit #6 …
ABER, irgendwas ist ja immer! wurde zu unserem Motto dieser Reise.
Fazit #7 – Ziegen stechen alle anderen Tiere aus. Ihr werdet in Botswana mehr Ziegen als sonst irgendein anderes Tier zählen. Soviel steht mal fest. Also denkt nicht,
„Ich bin in Afrika, hier gibt es ja so tolle Tiere.“ Es sind die Ziegen, also zumindest dann, wenn man wie wir, eine akribische Strichliste führt, wie viele Tiere, welcher Sorte, uns auf dem Weg ausgebremst haben. Das ist auch das einzige Kriterium… Tiere, wegen denen wir anhalten ODER die Geschwindigkeit deutlich reduzieren mussten.
Hier anbei, unser Cross-O-Meter.
(da es zu Verwirrung führt... es geht wirklich nur um Tiere die vor's Auto gelaufen sind, nicht um die Sichtungen allgemein >>> gesehen haben wir vieles und davon deutlich mehr als die Ziegen)
(das dazu gehörige Foto gibt es dann später… sieht wild aus)
Wenn jetzt irgendeiner hier der Meinung ist:
„Wie bescheuert muss man sein, 3 Wochen lang, jedes Mal wenn irgendein Vieh vor die Karre rennt, eine Liste zu führen…“ – es wird noch schlimmer, viel schlimmer. Aber dazu später mehr, schließlich weiß man nie, wann die nächste:
Frühpatrouille naht, wenn die Frühpatrouille naht.
Und wir schreiten durch die Flur,
Elefanten mit Bravour,
Und sie stampfen stolz…
durch das Unterholz!
In dem Sinne. Morgen geht’s los.
Lieben Gruß,
Robin & Mara