Also eigentlich geht der Tag ja am 19.09. los, weil nach Afrika hinfliegen muss man ja auch noch. So viel gibt es da aber natürlich nicht zu berichten, also in aller Kürze.
Der Hinflug
Dieses Jahr fliegen wir ab Köln mit Eurowings. Für uns ein perfekter Flug, es geht erst Abends um 22.35h los und zum Flughafen sind es nur 45min. von uns aus. Mara ist den Tag noch arbeiten, ich packe zusammen und gewöhne mich langsam daran, normale Schuhe zu tragen. Die Reisetaschen werden voller und voller. Wobei ich tatsächlich auf 4 T-Shirts minimiere und überhaupt extrem minimalistisch packe. Aber dank des erweiterten Foto-Geraffels habe ich nur noch Technik im Rucksack und in Maras Rucksack kommt dann der ganze Rest.
Rechtzeitig geht es zum Flughafen, wir haben vorher nochmal in die Platzreservierungen geschaut. Es sind noch viele 4er Reihen in der Mitte frei. Davon hätten wir gerne eine, dann kann man sich lang machen und den Fuß mal hochlegen. Am Schalter klappt das dann auch wunderbar. Wir erklären das gesundheitliche Handicap und der Mitarbeiter von Eurowings blockiert eine komplette 4er Reihe, damit wir diese für uns alleine haben.
(mal abgesehen von einem älteren Herren der irgendwann in unserer Reihe sitzt, weil er einen ruhigen Schlafplatz sucht, der ist aber nach 1,5 Std. auch wieder weg)
Der Flug an sich ist unspektakulär, wir glauben noch, dass wir kein Essen zugebucht haben und bekommen auch keins, da wir ja die Plätze gewechselt haben. Die Bordcrew hat zwar Zettel und man kann sich melden, aber doof, wenn man selber nicht weiß, was man eigentlich mal gebucht hat.

>> das haben wir aber erst auf dem Rückflug rausgefunden
Hallo Namibia
Touchdown, wir sind wieder hier.

Letztes Jahr sind wir zügig Richtung Passkontrolle aufgebrochen und versucht Plätze gut zu machen, dieses Jahr wird das nix und alle überholen uns. Deswegen, einfach keinen Stress, das ist ja eh‘ ein Ziel des Urlaubs. Mehr Ruhe und Zeit lassen für alles.
Die Passkontrolle ist ja oftmals ein Angstgegner, für uns ist es trotz einem Platz ganz hinten in der Reihe auch dieses Jahr kein Problem. Es geht eigentlich recht zügig und auf die Koffer haben wir letztes Jahr auch länger gewartet als alle anderen, da hatte die Hetze am Ende keinen Zeitvorteil eingebracht.
So komme ich am Einreise-Schalter an, das Ein- und Ausreise Formular
(das wir gefühlte 2 dutzend Mal auf der Reise in der Hand hatten) ist schon fertig präpariert. Immer gut, wenn es die schon im Flieger gibt. Ich setze mein freundlichstes Lächeln aus, das auch „äußerst charmant“
NICHT erwidert wird. Die „nette“ Dame am Schalter schaut mich an, liest sich den Zettel durch und fragt mich...
was ich hier machen will...
„Urlaub.“ – steht ja auch auf dem tollen Formular
„Nur Urlaub?“
„Ja?...!“
„Die ganzen drei Wochen?“ – ich bemerke ein etwas genervtes Zucken im Auge
„Das war der Plan.“
„Ganz schön lange für Urlaub – sicher?“
„………......................!“
Irgendwann lässt sie mich dann durch, ich gehe zum Band und sehe, dass Mara immer noch am Schalter steht. Irgendwie geht es bei ihr nicht weiter. Ein paar Minuten später kommt sie dann mit folgender Konversation im Gepäck:
„Bei Job steht Stahlverkauf… was heißt das?“
„Ich verkaufe Stahl.“
„Was macht man denn da?“
„Wenn Leute z.B. Häuser oder Brücken bauen und Stahl brauchen, dann verkaufe ich denen den Stahl!“
„Mhhhhh.“
„Mhhhhh?“
„Das ist doch kein Job!“
Ich glaube die hatten
„Wer kann heute die dämlichsten Fragen stellen“-Tag. Wir haben auf jeden Fall den ganzen Tag noch drüber gelacht. Am Flughafen kann man immer was erleben, war beim Rückflug nicht anders.
Am Gepäckband freuen wir uns über 2 Reisetaschen auf dem Band die uns gehören und marschieren in die Halle. Keine MCT-Karte, Geld holen wir bei der Maeru-Mall ab, wir können direkt starten und erspähen auch direkt ein Schild mit unserem Namen drauf. Es ist diesmal nicht Valentino, der Fahrer stellt sich mit Henry vor und wir beäugen ihn, kommt uns bekannt vor. Wir quatschen direkt mit ihm los, man tauscht sich aus, wo geht es hin und so weiter und man ist sich sofort sympathisch.
Rückblick 2017:
„Wir verabschieden uns und werden zum Flughafen gefahren. Während der Fahrt fällt kein Wort mehr. Wir schauen beide in unsere Gedanken versunken aus den Fenstern.“
Wir stehen draußen vor dem Flughafen, Henry muss noch kurz Formalitäten erledigen, kommt wieder, schaut uns an und sagt:
„Ich kenne euch beide! – ich habe euch letztes Jahr zum Flughafen zurückgebracht, aber da wart ihr ganz anders und habt gar nix gesagt!“
Der Henry ist ein richtig Guter. Ab dieser kurzen Fahrt zur Vermietung ging der Urlaub richtig gut los. Wenn das dein erstes Gesicht ist, was du NACH dem Flughafen siehst, dann kommt man einfach gut an. Er liebt was er macht, freut sich über die Gäste und erzählt und erzählt und erzählt. Andauernd hält er an, wechselt mit irgendwelchen Leuten 2-3 Worte und wird überall gegrüßt. An der Kontrollstation Richtung Windhoek redet er mit den Beamten, es wird gelacht und sie schenken ihm Nüsse für unterwegs. Wir haben wirklich viel gelacht auf der Fahrt und uns sehr gefreut, auch Henry einen kleinen Gefallen machen zu können. Sein Sohn hatte Geburtstag, aber Henry konnte keinen Kuchen mehr organisieren… Gut, dass meine Reisetasche prall gefüllt mit HARIBO war.
Safari Car Rental
Es ist alles wie nach Hause kommen. Wir steigen aus, packen unsere Taschen und stehen neben Henry, da kommt einer der Mitarbeiter über den Platz, sieht uns und kommt Freudestrahlend rüber. Es ist Valentino, der uns letztes Jahr abgeholt und die Wagenübergabe gemacht hat. Man unterhält sich kurz und auch wenn er sich nicht dran erinnern konnte, auch ihm hatte ich versprochen für seine Kinder HARIBO mitzubringen, wenn wir mal wieder da sind.
Die Formalitäten bei Nati und Victoria im Büro sind schnell erledigt und die Wagenübergabe übernimmt diesmal Rudolph. Er legt los und ich schaue mir die vielen Kratzer an und wundere mich noch, wie man den Wagen so abgeben kann. Er zeigt uns was er bei „Scratches“ eingetragen hat… EVERYWHERE.

- das beruhigt.
Nach 10min. Einweisung schaut uns Rudolph an:
„Ihr guckt immer als ob ihr das eh‘ alles wisst?“. Stimmt ja auch, es kommt uns alles so vor, als ob es gestern gewesen wäre. Er zeigt uns dennoch gewissenhaft alles, aber macht schneller und nach 1h sind wir abfahrbereit.
Wichtig, der Kilometerstand am Anfang der Reise…
…und da ist der treue Begleiter für dieses Jahr.
Hilltop Guesthouse
“Nach Hause” kommen Part2. Jumpa begrüßt uns wieder am Gate, Abends lässt uns Pika auf das Gelände und morgens kümmert sich Aina beim Frühstück liebevoll um uns. Wir mögen es, den Urlaub ganz entspannt zu starten. Man weiß wo alles ist, perfekt um reinzukommen. Wir bekommen diesmal Zimmer 2, genauso schön wie die Nummer 1 letztes Jahr.
Vorher…
… und 10 Minuten später
Alles sehr nett eingerichtet
Der Begrüßungsdrink ist auch wieder der Gleiche. Orangen/Rooibos Tee mit Zuckerrand in eiskalt. Lecker. Den nehmen wir uns mit auf den Balkon und kommen ein bissel an. Hier können wir dann auch die Vogeltränke im Garten beobachten, ich habe mal mein Glück versucht, aber kleine Vögel bestimmen ist einfach nicht meins.
Village Weaver – Dorfweber
African red-eyed BulBul – Maskenbülbül
Ein Vogel
Noch ein Vogel
Sparrow – Spatz… der war einfach.
Und dann hatten wir noch eine absolute Erstsichtung für uns in einem Baum entdecken können. So einen Vogel hatten wir überhaupt noch gar nicht gesehen.
Klippvogel
Einkaufen in der Maeru Mall
Machen wir es kurz, es fühlt sich wieder an wie gestern. Wir gehen zusammen durch den Laden, anstatt, dass jeder einen Teil der Liste abarbeitet. Das geht nicht schneller, aber macht mehr Spaß. Wir brauchen wieder unsere Kisten und irgendwann tut mir der sehr bemühte Mitarbeiter leid. Er rennt fast 30min. durch den ganzen Laden und immer wieder ins Lager und versucht 4 passende Kartons für mich aufzutreiben, die sind für unsere Auto-Organisation halt unerlässlich. Irgendwann habe ich dann 2 passende Kartons und siehe da, an der Kasse können wir die noch fehlenden auftreiben.
Wir fahren 2 volle Wagen aus dem Maeru und gehen dann wieder zurück für Wasser und Getränke, holen noch Geld an der Bank, etc. Nur unsere Waschmaschine bekommen wir nicht. Der Laden mit Eimern hat zu und macht erst am 28.09. wieder auf. Egal, das erledigen wir dann in Maun.
Wir fahren alles zum Hilltop, räumen alles raus und alles wieder rein, sehr zur Belustigung des Personals. Und diesmal denke ich daran die GoPro zu positionieren und das ganze per Zeitraffer festzuhalten…
… nur leider habe ich die Karte vorher nicht geleert und so war noch Platz für ganze 10 Fotos auf der Karte.
Deshalb nur Fotos, eines am Anfang der Reise noch gut sortierten Autos!
So organisieren wir uns und nein, die MAOAM Kiste habe ich nicht mitgebracht, aber da ich weiß, dass unsere Kartons sehr stabil sind...
Joes Beerhouse
Unser Taxi verspätet sich, ist aber normal. Cleopas verspätet sich wohl immer und wieder diese Namen, ist der echt oder fake, wir wissen es immer noch nicht so genau.
Über Joes kann man ja geteilter Meinung sein, uns gefällt der Laden und während man uns so zum Tisch bringt…
… kommt uns alles komisch bekannt vor. Das gibt es doch gar nicht!! – es gibt hier bestimmt mehrere hundert Tische und wir werden an die 56 gesetzt, GENAU den Tisch hatten wir 2017 auch.
Unsere Tischnachbarn, Penny und John, kommen aus London und starten auf eine Fly-In Safari ins Sossusvlei & Swakopmund, von wo aus sie einen 4x4 übernehmen. Wir können Penny, die Opernsängerin ist, leider zu keiner Gesangseinlage überreden, haben aber einen schönen Abend mit den beiden. Es gibt den ersten Gin-Tonic und Bier. Dazu ein Namib-Bushfire.
So soll es aussehen…
… so sieht es aus…
… und so sehen wir dann aus!
Wir sind satt, wir sind müde, wir freuen uns darauf, dass es nächsten Tag losgeht und Cleopas verspätet sich wieder. Also noch ein paar Bilder mit dem Handy draußen versuchen.
21.30h sind wir dann schon zurück im Hilltop, das Licht geht aus und wir träumen von Weite, Elefanten und dem uns, noch, fremden Botswana.
Gruß,
Robin
PS. Da fällt mir noch was ein. Wir haben auf dem Weg nach Windhoek am Straßenrand eine Gabelracke gesehen. Warum das erwähnenswert ist? - Die Muckels haben uns letztes Jahr ausgelacht, weil wir im ganzen Urlaub nur 2 Gabelracken gesehen haben und meinten die gäbe es an jeder Ecke.
Ich habe also jeden Tag geschaut, ob ich so ein Vieh irgendwo sitzen sehe und tatsächlich. Erster Tag, erster Treffer!