2. Fortsetzung: 25.08.2018 – Von Kaziikini zur HATAB Campsite MGR08
Liebe Reni, ich bin am Grübeln, ob ich mir mal endlich deine ganzen Fotos geben lassen soll (bin so neugierig
), oder ob ich mich immer wieder überraschen lassen soll, was du zum Teil für völlig andere Bildern gemacht hast
.
Bei dem alten Löwenmann sieht man übrigens deutlich, dass ich an dieser Stelle die Arschkarte in Sachen Sitzplatz gezogen hatte
. Zwar ganz vorne, aber auch ganz links – dazu stand der Wagen auch noch ein bisschen schief und ich saß dadurch tiefer als du ganz rechts. Aufstehen durften wir ja nicht (okay, den Hintern hab ich trotzdem ein bisschen gelupft, bin ja dann immer noch kleiner als der Durchschnitt
).
Bei diesem Imapal-Heuschreck hier musste ich lachen – da haben wir fast zeitgleich abgedrückt.
Nun zum Uhu: das ist mein
LIEBLINGSUHU , ein Milchuhu, Bubo Lacteus, Verreaux’s Eagle Owl. Frag mal Matte und die Muckels – dem jag ich schon lange hinterher. Einen am Stück bei Tag hatte ich noch nie!
Allerdings ist hier auch noch Luft nach oben, er gab sich zwar viel Mühe mit Köpfchendrehen, saß aber wirklich bei höchst fiesem Licht mitten im Baum
. Wie du sagst: keine Ahnung, wie DT ihn aus dem Augenwinkel beim Fahren entdeckt hat.
Ich fahr‘ dann mal weiter, okay?
Es kommen nun die berühmten Brücken im Moremi.
Nr.1 ziemlich unspektakulär.
Nr.2 mit einem tiefen Matschloch an der Ausfahrt.
Danach dann die bedauernswerte Giraffe – ich hoffe, sie ist an dem Teil nicht erstickt
!
Bei diesen Streifengnus kapiere ich endlich, warum sie denn so heißen – das sind ja halbe Zebras
So, und nun wird’s tiefsandig. Wir sehen von Weitem, dass sich in der Gegenrichtung ein Fahrzeug festgefahren hat. Ich weiß bis heute nicht, ob DT wegen ihnen nach rechts aufs „feste Ufer“ ausgewichen ist, oder ob er wusste, dass uns jetzt gleich ein Bushways-Fahrzeug mit unserem neuen Kühlschrank entgegen kommt. Mit dem Fridge ist das so eine Sache, gestern hat er kaum funktioniert, auch unsere Lampe, die immer hinten die Trailerküche anstrahlen soll, ging immer wieder aus. Sieht nach einem elektrischen Problem aus (hähä, das kapier sogar ich!). Heute morgen hat DT dann nochmal an dem Kühlerschrank rumgenoddelt (wie heißt das auf Hochdeutsch) – und da lief er plötzlich wieder.
Egal – der technische BW.Support ist hier und es beginnt mitten im Busch eine Umbauaktion. Dt schüttelt zwar beim Ausladen des Inhalts vom alten Coolers den Kopf und zeigt mir, dass die Sachen inzwischen sogar fast gefroren sind – aber wenn es schon einen Ersatz gibt, dann nehmen wir den auch. Ich diskutiere derweil mit den deutschen Festgefahrenen, ob denn nicht ihr Reifendruck viel zu hoch sei – die Antwort, dass ihr Luftdruckmessgerät komische Werte anzeigt kann ich nur damit kontern, dass man am besten sein eigenes Prüfgerät mitnimmt (gell Matte und Uwe?
). Das hilft ihnen nun nicht wirklich weiter, mehr Luft wollen sie aber auch nicht ablassen und so buddeln sie eben ein bisschen. Wie genau sie es schaffen, weiß ich nicht, aber irgendwann brausen sie dann doch an uns vorbei. Ich genieße mein letztes Stück Schoki, das noch schön kühl ist (Beweisfoto hat Reni, das weiß ich zufällig) und dann geht es auch bald weiter.
Dachten wir…..
Aus unerfindlichen Gründen fährt unser Guide nicht ein Stück auf dem festen Rand weiter, um in Fahrt zu kommen, sondern zieht den Landcruiser inklusive Trailer sofort in die Tiefsandspur nach links. Und schwupp haben wir uns festgefahren
. Inzwischen habe ich den Verdacht, dass das vielleicht zum Programm gehört…. Einmal Festfahren für die Touristen
! Wir hatten das letztes Jahr auch so auf der Strecke zur Zweizwei-Pan. Eigentlich ist DT so ein erfahrener Driver – wie kann ihm so etwas passieren? Wollte er uns zeigen, was eine Harke ist? Danach wäre dann die Schippe das geeignetere Gartengerät gewesen
. Aber die packt er nicht aus –das Bushways-Support - Fahrzeug soll den Landcruiser aus dem Sand ziehen.
Das klappt auch nicht – nun steckt auch dieses Fahrzeug fest. Der Trailer wird abgekoppelt und wir sollen schon mal weiter nach vorne gehen, unser Landcruiser wird bald kommen.
Dort weiter vorne ist eine große Wasserfläche und Simi, die – da die Männer ja noch im Sand spielen
– für unsere Sicherheit zu sorgen hat (darauf weist DT an dieser Stelle auch nochmal energisch hin) hat ihre liebe Müh und Not, manche von dem nötigen Sicherheitsabstand zu überzeugen. Das sieht hier aber auch aus wie an einem idyllischen Badesee - dass zwischen dem Schilf Hippos und Crocs versteckt sind, ahnt man so nicht. (Fotos vom See hab ich nur ein mieses im vollen Gegenlicht…)
Schlussendlich sind dann alle Fahrzeuge vorne angekommen (wenn auch noch nicht in der richtigen Reihenfolge
) und wir verabschieden uns von unseren Rettern.
Die ganze Aktion hat uns ca. 1 Stunde gekostet – aber da wir bis dahin ja mehr als genug gesehen und erlebt haben, sind wir überhaupt nicht ungeduldig, sondern genießen die Vorstellung, auch wenn es inzwischen (15 Uhr) sehr heiß ist.
Bis zu Third Bridge sind es nur noch 20 Minuten, wir sehen weiterhin viele Tier, u.a. Giraffen, Warzenschweine, Flamingos und dann noch Zebras.
Direkt vor Third Bridge fischt ein Sacred Ibis und ein Reedbuck-Mann läuft neben uns her.
Schon geht es über, bzw. durch die Brücke.
Der Wasserstand ist nach meinem Gefühl minimal geringer als letztes Jahr – und wenn ich mir das Video von damals anschaue, dann stimmt mein Gefühl sogar. Trotzdem sieht man die Bolen, über die wir damals gerumpelt sind, nicht – vermutlich gibt es sie nicht mehr.
Hinter Third Bridge geht es dann im letzten Kapitel des Tages weiter – löwenfrei und sehr beschaulich!