18. April 2017 – Teil 2: Vom Marabou-Stretchpoint zur Zweizwe-Campsite
13.40 Uhr: Ich bin immer wieder begeistert von der Blütenpracht – dieses Mal dekoriert mit Impalas (diese Fotos liebe ich!)
13.53 Uhr: Auch die Riesentrappe macht sich gut in der Gräservielfalt
14.04 Uhr: Immer wieder Giraffen am Wegesrand, die überhaupt nicht scheu sind
14.19 Uhr: Wir erreichen die ersten Hügel von Savute
14.27 Uhr: der große Baobab – und ich überlege krampfhaft, was an Savute so schön sein soll
14.52 Uhr: Wir sind am Gate, Stefan entdeckt dieses bunte Tierchen und ich muss es unbedingt für ihn fotografieren. Bitte schön, mein lieber Sohn
Diteko erledigt den Papierkram und eigentlich wären wir jetzt schon fast da. Noch das Camp aufbauen und dann los zu einem gemütlichen Gamedrive.
Eigentlich…..
aber wir haben ja noch viele sandige Kilometer vor uns.....
15.06 Uhr Wir kommen aber erstmal gar nicht weit, denn kurz hinter der Brücke bietet sich uns dieser Anblick
Der Kadaver ist noch nicht geöffnet – offensichtlich wartet man hier noch auf die Spezialisten
Wir umfahren die Stelle in einem großen Bogen, schießen noch ein paar Fotos von meinen Freunden (Weißrückengeier und Kappengeier) und machen uns endgültig auf Richtung Osten.
15.23 Uhr : Wieder kommen wir nicht weit – Diteko hält für die Zebramangusten an
Und zack – haben wir uns festgefahren! Mit Anhänger ist das etwas tricky, die Jungs schaufeln die Räder des Toyotas frei.
Zeit für Blümlis!
Der Hänger wird abgekuppelt, Diteko fährt ein paar Mal vor und zurück, um die Spur fester zu machen.
Danach wird der Anhänger wieder angekuppelt und es kann weitergehen.
15.30 Uhr: wir fahren eine total eintönige Piste, links Mopanebusch, rechts Mopanebusch, in der Mitte Sandspur mit Gras. Zeit zur inneren Einkehr ....
16.15 Uhr: nach
45 Minuten sichten wir diesen Elefanten….wow
16.20 Uhr: immer noch Mopanebusch links, Mopanebusch rechts, in der Mitte Sandspur mit Gras (wo ist hier der Gähn-Smiley
?)
16.25 Uhr : eine willkommene Abwechslung – ein Elefantenskelett (kurz darauf sehen wir sogar ein zweites)
16.45 Uhr: Selbst Feuerholzmachen wird zur Sensation
17.22 Uhr: nach knapp 2,5 Stunden seit Savute ändert sich die Landschaft ein bisschen – ab und zu macht der Weg eine Kurve, das Gras wird höher und anders, es gibt immer mal wieder gefüllte Pfannen und größere Bäume.
Die Vögel sind äußerst schreckhaft (hab lange gebraucht, bis ich überhaupt einen nicht wegfliegenden Vogel vor die Linse bekam) – Menschen und Fahrzeuge sind sie hier nicht gewohnt.
Es wird wohl auch viel gewildert- uns kommt zwischendurch ein Militärfahrzeug entgegen, das als Antipoaching-Truppe hier patroulliert.
Mit dem höheren Gras kommen aber auch ganz sonderbare Samen in unser Auto geweht (Foto gibt’s erst im nächsten Teil, hab sie erst am nächsten Morgen geknipst) – sie krallen sich überall fest und kriechen mir sogar unters T-Shirt, keine Ahnung wie sie das schaffen, denn sie sind recht groß. Das Zeug juckt wie verrückt und meine Laune wird dadurch nicht besser – ich bin so was von genervt!!!
Von einer Fahrspur ist nicht mehr viel zu erkennen!
Zum Glück ist es nun nicht mehr weit – wird aber auch Zeit - es ist halb sechs, in einer starken halben Stunde geht die Sonne unter
!
Wir kurven noch ein bisschen ratlos in der Gegend herum bis wir an eine wassergefüllte Pfanne kommen, auf der man am anderen Ufer schemenhaft Flamingos erkennen kann.
Moment – Flamingos
!!! Aber stop – ich bin realistisch genug und sehe ein, dass ich mir in der momentanen Situation - nach 10 Stunden im Auto und das Ende der Fahrt in Sicht - mit irgendwelchen Birder-Wünschen keine Freunde machen würde…
Diteko und Lawrence beschließen, dass dies wohl unsere Hatab-Campsite sein wird und so fahren wir in das sehr grasiges Gelände ein, das mit von Elefantenfüßen produzierten Löchern übersät ist. Ein einzelner Baum steht auch da, aber so richtig klar ist uns nicht, wo ein schöner Platz für die Zelte wäre, denn alles ist recht feucht und wie gesagt höchst uneben und mit hohem Gras bewachsen. Egal, wir haben keine Lust mehr auf lange Überlegungen und bauen unsere Schlafstätten in einem mehr oder weniger gelungenen Halbkreis auf. Es gilt sich zu beeilen, denn die Nacht bricht schnell herein.
Warum jetzt ausgerechnet heute Lawrence ein Festmenü auf dem Programm hat, das unendlich lange dauert, verstehen die wenigsten von uns
. Es gibt Kartoffelgratin, Gemüse und Kudusteaks. Wir wären mit schnellen Spaghetti an diesem Abend glücklich gewesen…..denn so kaputt, dreckig und müde wie wir sind schmeckt es uns nur mäßig. Und danach muss ja auch noch die Küche gemacht werden….
Wolf bringt nach dem Essen mal wieder einen Knaller. Dazu muss man vorausschicken, dass er und sein Schwager wohl anfangs (im ersten Teil der Reise, als wir noch nicht an Bord waren) ziemlich gegen Diteko und Lawrence geschossen haben, das hat Gesine mir erzählt. Irgendwann haben sie dann gemerkt, dass sie mit uns allen keine dicken Freunde werden und begannen als Ersatz unseren Guide anzuschleimen
. Vermutlich wollte Wolf mir dann noch extra eins reinwürgen, weil ich ja so gegen Zweizwe gewettert habe und setzt sich nun auf seinen vom Abendtau schon leicht feuchten Stuhl, wedelt ein paar aufdringliche Falter weg, schaut zuerst Diteko glückselig an, dann in den Nachthimmel hinauf und schwärmt schwülstig mit sonorer Stimme:
„This is the real africafeeling. Sitting under a tree like this and nothing around us.” Ooookay….. so kann man das natürlich auch sehen
– mir würden jetzt zwar mindestens 10 andere, wesentlich passendere real-africafeeling-Situationen auf unserer bisherigen Reise einfallen, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten
.
Als er dann am nächsten Morgen entsetzt fragt: “Aber wir fahren jetzt nicht dieselbe Strecke zurück, oder?” muss ich vor innerlichem Lachen fast meinen Kaffee ausspucken
. Er hat also echt nicht kapiert wo wir sind und was Sache ist….. naja Hauptsache er hatte sein Real Africafeeling
!
Damit es euch besser geht hier mal noch die Karte – der Pfeil zeigt nur so in etwa die Gegend, ich weiß echt nicht haargenau wo wir waren….
Eins muss man Zweizwe aber auf jeden Fall lassen: Sonnenuntergänge können sie hier auch !!
Mein kurzes Zwischenfazit (ausführlich und auch über die Reaktion von Bush Ways werde ich erst am Ende berichten): ich fand die Aktion völlig unsinnig – stundenlange Fahrt durch wenig attraktive Gegend, dann Ankunft in interessanter Gegend zum Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen Abfahrt wieder bei Tagesanbruch zurück nach Savute. Da hätten wir besser in der Nähe des Savute-Gates im Auto geschlafen…..(darf man aber sicher nicht) ! Auch wenn ich jetzt behaupten kann dass ich in einer Gegend gewesen bin, die kaum einer der Otto-Normal-Fomisten und -Touristen kennt ( wobei ich sie ehrlich gesagt auch nach unserem Besuch nicht wirklich kenne
) : ich glaube nicht, dass ich auf dieser Reise diese Erfahrung gebraucht habe
.
Ein andermal gerne, denn ich kann echt nicht abstreiten, dass die Gegend sehr einsam und sehr natürlich und wild ist – bestimmt kann man hier eine tolle Zeit verbringen, wenn man darauf eingestellt ist und das Ganze auch zu den schönen Tageszeiten erlebt!!!