Sonntag, 1. Juli 2012
Johannesburg – Martins Drift
Unterkunft: Kwa Nokeng Lodge
Kosten: Chalet, BWP 549,- (Ü)
Strecke: 441 km
Über Nacht ruckelte es immer wieder mal heftig, doch mittlerweile haben wir gelernt, im Flieger zu schlafen. Am frühen Morgen konnten wir einen traumhaften Sonnenaufgang beobachten und landeten überpünktlich in Joburg.
Diesmal war Busfahren angesagt, das ist uns ja in Joburg noch nie passiert, außer bei den Inlandsflügen mit kleinen Maschinen. Dafür wurden wir gleich in der Nähe der Passkontrolle abgesetzt und waren sehr erstaunt, dass dort gar nichts los war. Die Reisetaschen kamen auch und so waren wir um kurz nach 8 Uhr schon bei Europcar, alles lief wie am Schnürchen!
Bis dahin, denn unser Auto war noch nicht ganz fertig. Aber man ist ja im Urlaub, ganz relaxt und die Angestellten im Büro können ja schließlich auch nichts dazu. Wir nutzten die Wartezeit für dies und das und gegen 9 Uhr hatten wir schließlich die Schlüssel für unser gebuchtes 4WD-Auto. Da wir mit der Automarke „Chery Tiggo“ so gar nichts anfangen konnten, fragten wir nach, ob es denn wirklich ein 4x4 ist. „Natürlich ist es ein 4x4!“, bekamen wir als Antwort. Also erst einmal nachschauen und wir fanden ein hübsches, schwarzes Auto, mit ganz wenigen Kilometern und Ledersitzen, vor. Gepäck einladen, Auto kontrollieren, doch irgendetwas fehlte… Wo war denn der 4x4??? Nicht da!!! Also einen Europcar-Mitarbeiter suchen, vielleicht findet er ja den 4x4
Tat er nicht, denn es war ja keiner! Also wieder warten, denn mit diesem Fahrzeug wollte ich weder nach Senyati, noch zur DOMBO-Farm fahren.
Gegen 10 Uhr stand dann ein knallroter Terios 4WD für uns bereit. Er brachte jetzt richtig Farbe in das Parkhaus! Also wieder Taschen umladen und dann ging es los.
Die ersten knapp 250 km auf der N1 verliefen unspektakulär. Dann bogen wir auf die N11 ab und ich suchte auf meiner Karte vergebens größere Orte, in denen auf einen Supermarkt zu hoffen war, um Getränke zu kaufen. Irgendwann erreichten wir einen kleinen Punkt auf der Karte, Mokopane. Der kleine Punkt stellte sich als eine größere Ortschaft heraus und es gab sogar einen Superspar, in dem wir die ersten wichtigen Dinge einkaufen konnten. Danach fuhren wir Richtung Groblers Bridge und machten unterwegs noch einen kleinen Zwischenstopp, um die leckeren Blätterteigteilchen zu essen.
Gegen 15:45 Uhr erreichten wir die Grenze und standen erst einmal in einer langen Schlange am SA-Ausreiseschalter. Danach ging es über die Brücke, auf der viele Vervet Monkeys rumturnten.
Am Einreiseschalter von Botswana verbrachten wir auch noch einige Zeit, doch nach einer Stunde waren alle Formalitäten erledigt. Dies war übrigens unser längster Grenzübertritt, alle anderen verliefen viel zügiger! Direkt hinter der Grenze lag auch schon die Kwa Nokeng Lodge und wir waren froh, unser Ziel erreicht zu haben. Zuerst luden wir das Gepäck aus, danach drehten wir noch zu Fuß eine Runde und um 18 Uhr wurde es bereits dunkel.
Auf der Aussichtsterrasse gab es Abendessen. Außer uns war nur noch eine vierköpfige Familie angemeldet. Es gab Buffet: Einfach, aber selbstgekocht und nach einem langen Tag richtig lecker! Vor allem die heiße Suppe tat bei diesen doch frischen Temperaturen am Abend gut!
Heute Abend war EM-Finale und bereits während des Abendessens wurde rund um das Feuer alles dafür vorbereitet. Ein Mann mit italienischen Wurzeln war schon total aufgeregt und wir outeten uns erst einmal nicht als Deutsche. Erst bei der Frage, für welches Team wir sind, sagten wir: „Hmmm, Germany“. Uuups, jetzt kamen seltsame Blicke auf uns zu… war es doch das Spiel Italien-Spanien… Nach der ersten Halbzeit lag Spanien schon in Führung, die „Italien-Fraktion“ war mittlerweile ziemlich ruhig und wir waren so hundemüde, dass wir in unser Chalet zum Schlafen gingen
Kurz vor dem Einschlafen ertönten noch die ersten Hippos, die erste Nacht in Botswana lag vor uns…
Liebe Grüße
Kathy & Marco