THEMA: Kenia 2022: Amboseli, Tsavo und den Kili im Blick
09 Jul 2022 17:07 #646865
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  • Beatnick am 09 Jul 2022 17:07
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bayern schorsch schrieb:
scheeee isssss ......

Scheeee issss wenn's scheeee issss ;)

Thomas dankt herzlich fürs dicke Kompliment!

bayern schorsch schrieb:
im Severin Safari Camp waren wir ja auch zwei Nächte. Ein Traum, wir hatten den Pool am Nachmittag während den Pausen ganz für uns allein. Und das Abendessen bleibt lebhaft in Erinnerung - einmal Fondue und einmal "vom heißen Stein", und das ganze mitten in Afrika. Wir haben die Zeit dort sehr genossen.

Wir auch, vor allem die Lage ist auch top. Ich werde noch ein bisschen näher drauf eingehen, besonders im Fazit.

Liebe Grüße in den Süden!
Letzte Änderung: 09 Jul 2022 17:07 von Beatnick.
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09 Jul 2022 17:13 #646866
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11.1., vormittags: Das wilde Paradies

Am Morgen lernen wir auf dem Weg zum Auto unsere Zeltnachbarn kennen. Ein sehr sympathisches Paar aus Bulgarien, jeweils ausgestattet mit imposantem Foto-Equipment inklusive riesiger, lichtstarker Objektive, die ich kaum heben kann. Beide sind vor allem auf Vogelpirsch und mit dem Unternehmen unserer Forumskollegin Elvira unterwegs.

Als sich auf dem Parkplatz unsere Wege trennen, sind sie bis zu unserer Rückkehr ins Camp die einzigen Menschen, die wir den gesamten Morgen über treffen. Ich kann mich nicht erinnern, so ein ausgesprochenes Gefühl der Abgeschiedenheit schon einmal in einem anderen Park erlebt zu haben. Einfach toll!



Der erfahrene Livingstone kennt sich glücklicherweise in dieser Wildnis aus, die diese Bezeichnung auch verdient. Die Einheimischen, so erzählt er uns, seien überzeugt davon, dass im Falle des Verschwindens sämtlicher Wildnis der Tsavo West am längsten bestehen würde. Weil er so groß und eben so wild ist.

Tatsächlich ist es wieder besonders die abwechslungsreiche Landschaft, die uns begeistert. Wir fahren vorbei an Vulkanlandschaften mit erstarrter und überwucherter Lava, die ein Eldorado für Leoparden ist. Es sind jedoch vor allem Vögel und Dik-Diks, auf die wir zu Beginn treffen. Und immer wieder Giraffen.









Theoretisch sind im Tsavo West sehr viele Tiere zuhause. Praktisch sind sie im oftmals dichten Busch nur schwer auszumachen. Von den Giraffen mal abgesehen. Da gucken wenigstens die langen Hälse raus.



Was uns im Geröll der Lava nicht gelingt, will nun der Zufall: Ein Leopard sitzt direkt am Wegesrand. Ich hätte ihn glatt übersehen, doch Livingstone bleibt so abrupt, aber auch weit entfernt von dem Tier stehen, dass selbst mir dämmert: Hier muss etwas sein.



Behutsam nähern wir uns der Katze, die uns skeptisch beäugt. Schnell verschwindet sie auf Nimmerwiedersehen im Unterholz. Die Fluchtdistanz ist immens. Viele der Tiere haben im riesigen Tsavo West monatelang kein Auto zu Gesicht bekommen. Manche sogar noch nie. Eigentlich ein schöner Gedanke, der mich an Savuti in Botswana erinnert: Dort durften wir unentgeltlich an einem Gamedrive teilnehmen, der durch ein neu erschlossenes Safarigebiet führte. Da waren die Erfahrungen noch extremer und die längsten Tele noch zu kurz.

Über schmale Wege rumpeln wir zu einer großen, roten Felserhebung, die mitten aus dem Dickicht herausragt. Ich denke zunächst, Livingstone macht einen Scherz, als er Anlauf nimmt. Doch schon fahren wir mit Schwung und problemlos den glatten Fels hinauf.



Am Picknickplatz hier oben gibt es nicht nur eine fantastische Aussicht, sondern auch unser mitgebrachtes Frühstück. Das schmeckt ohnehin, aber in dieser Umgebung nochmal doppelt so gut. Meine Phantasie schlägt Purzelbäume und ich fühle mich wie ein Entdecker - auch wenn am Fuß des Felsens sogar ein Plumpsklo existiert. Eine Tatsache, die ich versiert ausblende.



Zurück geht es wieder durch dichten Busch. Zweige kratzen am Lack und wir ziehen die Köpfe ein, wenn es Dornen und Blätter durchs Hubdach regnet.



Wir durchqueren ein hügeliges Gelände und blicken dann hinunter in ein Tal, dessen sattgrüne Savannenlandschaft einem Bilderbuch entsprungen sein muss.



Zwitschernde Vögel, surrende Insekten und tanzende Schmetterlinge über einem Bach - das Rhino Valley ist das reinste Paradies. Und war es wohl sogar einst noch mehr, als die Namensgeber das Tal in großer Zahl bevölkerten. In meiner Erinnerung bleibt es atmosphärisch einer der schönsten Plätze der gesamten Reise.









Ein steiniger und löchriger Weg führt nun über eine natürliche Rampe steil bergauf, und auf halber Strecke ist für uns erst mal Schluss: Wir stecken zum ersten und letzten Mal auf dieser Reise in einem Loch fest. Die Räder drehen auf dem Geröll durch, nix zu machen. Wir klettern aus dem Wagen und Livingstone hat das Problem in Windeseile mit ein paar Handgriffen gelöst, doch als wir wieder mobil sind und nur 50 Meter weiter um die Ecke biegen, staunen wir nicht schlecht: Wir stehen Aug in Aug mit einem Leopard.



Auch dieses Exemplar ist scheu und zieht umgehend den Rückzug an. Mir tut die Katze leid, wie sie da so bedröppelt im Gras hockt. Ich hatte in ihrem Fell schon mehrere Zecken entdeckt und die dürften nun Gesellschaft bekommen. Schnell fahren wir weiter, damit das Tier in den Baum zurückkehren kann.



Das Gelände bleibt felsig und ist die Heimat von Klippspringern. Noch nie sind wir ihnen so nah gekommen. Sie zeigen weniger Scheu als der Leopard, obwohl wir direkt unterhalb eines Pärchens vorbeifahren.





Weiter geht unsere Runde durch herrliche Landschaft, die ständig ihr Gesicht ändert. Hinter dem eindrucksvollen Chaimu Crater wechselt die Farbe des Weges von vulkanischem Schwarz in ein sandig-lehmiges Rot.





Ich hatte im Tsavo West noch gar nicht mit der roten Farbe gerechnet, die für den Tsavo Ost so typisch ist. Sogar die ersten "roten Elefanten" bekommen wir zu Gesicht. Beim Anblick des imposanten Duos wird mir allerdings nach dem Erlebnis am Vortag zunächst einmal leicht flau. Ob sie wohl friedlich bleiben? Viel Raum zum Rangieren haben wir hier nicht, wir sind umringt von dichtem Busch.



Livingstone fährt noch ein Stück weiter vor, sodass wir die Elefanten im Rücken und einen möglichen Fluchtweg nach vorne haben. Während Elefant Nummer eins kurz darauf gemächlich im Busch verschwindet, startet sein Kumpel ein Badevergnügen der besonderen Art; lockert mit den Stockzähnen den Lehm, gräbt ihn um, rührt mit dem Rüssel darin herum und bespritzt sich dann mit der roten Erde. Kein Wunder, dass die grauen Giganten hier nicht grau, sondern besonders gefärbt sind.







Nicht nur Elefanten, auch andere Tiere werden in dieser Umgebung kurzerhand umlackiert.



Wir sind schon fast wieder am Camp, da endet unsere lange vormittägliche Runde mit einem Kill. Ein Singhabicht hüpft auf uns ab und trampelt auf etwas herum, das sich verzweifelt wehrt.



Vergeblich. Der Vogel fackelt nicht lang, schnappt sich die Echse und verschlingt sie am Stück. :pinch:



Im Camp sind wir platt. Es ist ein heiß geworden, der Morgen war intensiv. Nach einem guten, aber viel zu üppigen Mittagessen gehen wir nur halbherzig auf Vogelpirsch ...



... und hauen uns dann aufs Ohr. Nach der ausgiebigen ersten Tour wollen wir am Nachmittag relativ in der Nähe bleiben. Unser Ziel heißt Mzima Springs.

Fortsetzung folgt
Letzte Änderung: 09 Jul 2022 17:30 von Beatnick.
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09 Jul 2022 17:42 #646870
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Hallo Ihr zwei Nordlichter,

eben habe ich mir das druckfrische letzte Kapitel gegönnt - was für eine schöne Reise ist das! :woohoo: :)

Es passt (wie gewohnt) mal wieder alles: Motive, Fotos, Text - und alles umsondschd (nein, nicht falsch verstehen, nicht vergebens, sondern kostenlos :laugh: ).

Wie schon mehrfach erwähnt (im Alter wiederholt frau sich gerne B) ) schnorre ich ja das östliche Afrika sehr gerne hier im Forum, da es mich nicht so schnell dort hinverschlagen wird. Eure Berichte landen natürlich ganz vorne auf meiner "Muss-ich-bei Gelegenheit-in Ruhe-mal-lesen"-Liste.

Danke für das Samstagnachmittagvergnügen - es gäbe genug anderes zu tun, aber ich war gerade ein bisschen wegmütig und konnte es mir daher einfach nicht verkneifen, wieder bei euch reinzuschauen!

Schönes Restwochenende und liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 09 Jul 2022 17:43 von Champagner.
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09 Jul 2022 21:12 #646887
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  • leo1962 am 09 Jul 2022 21:12
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Liebe Betti,
Ich freue mich immer, wenn du deinen Bericht weiter schreibst…
Ich mag es, wie ihr auch die kleinen Dinge genießt und sich so nebenbei die Großen ereignen….
Wie ihr die Landschaft und die Stimmung in euch aufsaugt und in euren Fotos verewigt…
Das ist Genuss pur! Wertschätzung für das was ihr erleben dürft und die Schönheit dieser Welt!
Ich genieße es. Danke dafür!
Liebe Grüße Birgit
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10 Jul 2022 09:36 #646898
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  • picco am 10 Jul 2022 09:36
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Hoi Betti

Heute morgen hab ich im Facebook was von einem Elefanten im Tsavo West gelesen, der sich regelmässig einen Spass daraus macht Autos und Touristen zu erschrecken und zu jagen...er würde aber nicht wirklich angreifen...
:woohoo:

Und hier noch mein kleines 'Danke' für zwischendurch...
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10 Jul 2022 10:15 #646899
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Wunderbare Eindrücke Betti,

die Felsen Aussichtsplattform, besondere Landschaft, Leopardensichtung top, hübsche Giraffen und ein roter Elefant im Schlammbad...
das Safari Paradies :-)

LG yvy
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