THEMA: Oktober 2020, 12 Tage Masai Mara: Leoparden satt
17 Nov 2020 16:24 #598988
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Vielen Dank euch allen für euer anhaltendes Interesse.

@fiedlix
Hallo Elke, es freut mich, dass die Fotos dich schmelzen lassen. Das Bild mit der Pfote gehört auch immer noch zu meinen Favoriten. Im weiteren Bericht kommt noch ein Foto einer Leopardin mit ihrem cub, und das hat mich ähnlich angerührt. Warte ab ...

@sphinx,
Hallo Elisabeth, gerne geschehen. Dieser Löwenmann war aber auch besonders schön - weder nass vom Regen noch verdreckt und zerzaust, das findet man selten. Ich hoffe, die Sichtungen der kommenden Tage lassen dich weiter träumen.

@ Sadie
Hallo Katrin, danke für deine lobenden Worte. Und danke für das Suchbild - ich denke es handelt sich um einen Alligator, richtig? Nette Tierchen habt ihr da so neben dem Radweg B)
Ob George der perfekte Guide ist, möchte ich mal dahin gestellt sein lassen. Aber für mich ist er der richtige: beste Ortskenntnisse, gut vernetzt, er kennt Fauna und Flora und hat auf alle meine Fragen eine Antwort, ein sehr guter Autofahrer, spezialisiert auf Fotografen, geht immer auf meine Wünsche ein, quatscht nicht so viel ;) und ist mir sympathisch. Ich war nun schon viermal mit ihm unterwegs, da hat sich natürlich ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut. Ich würde nicht sagen, er ist mein Freund, aber er ist ein guter, vertrauter, ehrlicher und verlässlicher Guide, mit dem ich gerne viele Stunden meines Urlaubstages verbringe.
Ein Ganztages-Gamedrive verläuft nicht anders, als man ihn als Selbstfahrer auch erleben würde. Wenn es also sein muss, hält man an einem sicheren Ort an verschwindet hinter dem Auto oder einem Busch. Frühstück und Mittagslunch findet man inklusive Getränke in der Kühlbox, die die Lodge morgens mitgegeben hat. Man sucht sich also ein nettes Plätzchen (der Guide checkt die Sicherheit vorher), funktioniert die Motorhaube mittels karierter Masai-Decke zum Tisch um und genießt. (Über die karierte Decke wird KarstenB schmunzeln, denn er hat sie auf meinen Fotos vermisst. Ehrlich: wir hatten sie immer dabei, aber Tischkultur ist mir im Busch nicht so wichtig B) ).

In deiner Karte habe ich per Pfeil die Lage der Black Rocks markiert (ungefähr). Wichtig ist, dort auf die Verbotsschilder zu achten, die die Ranger aufstellen, wenn die cubs sehr klein sind. Wenn man die übersieht und trotzdem einfährt, kann es teuer werden.



@Blende 18.2
Hallo Robin, jetzt mach aber mal einen Punkt. Ich erinnere mich an deine Botswana-Fotos. Da war ich ganz schön neidisch. Und von dort, zumal wenn man selbst fährt, gute Fotos mitzubringen, ist viel schwieriger. Ich hab's schon mal erwähnt und tue es ganz bewusst hier noch einmal: In der Masai Mara wird man von Attraktion zu Attraktion kutschiert, dort in eine gute Fotoposition gebracht und man muss nur noch auslösen. Das hat nichts mit tiefstapeln zu tun sondern das ist so. In der Mara ein gutes Foto zu machen ist keine Kunst. Ich erinnere mich z. B. sehr gut an das von dir angesprochene Foto aus 2017: ich war zum ersten Mal dort, hatte eine neue Kamera und nicht viel Ahnung. Also habe ich einfach drauflos fotografiert ohne Sinn und Verstand. Dass dieses Foto dabei war, hab ich erst zu Hause entdeckt. Ein Zufalls-Glückstreffer.

@Guggu,
Hallo Guggu, so verschieden sind die Geschmäcker. Für mich geht nichts über kleine Leoparden. Aber ist ja auch gut so, nicht wahr? Ich mache mir z. B. nicht so viel aus Geparden, und selbst bei den 5 Brüdern hat mir diesmal wieder ein einmaliger Besuch völlig gereicht. Nur in 2019 war ich mal hin und weg: es gab im vorigen Jahr eine Gepardin in der Mara, die hatte 7 (in Worten: sieben) Junge. Das hat selbst mir gefallen. Von den sieben ist übrigens kein einziges am Leben geblieben - sehr traurig.







Viele Grüße
Klaudi
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17 Nov 2020 16:42 #598991
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Samstag, 24. Oktober 2020, Tag 6

Heute fahren wir früh nach Westen bis zum Escarpment. Wir sehen viele Löwen und Büffel, die ich aber nicht fotografiere, da sich keine besonderen Situationen ergeben. Auch hier scheint sich schon eine gewisse Sättigung bemerkbar zu machen: „normale“ Löwen werden ignoriert.

Ein einziger Ballon ist heute Morgen unterwegs. Was für ein Unterschied zu den Zeiten vor Corona, wo am morgen Dutzende Ballons am Himmel waren.




Zeitig kehren wir am Vormittag ins Camp zurück, weil ich einige Familien besuchen möchte, die ich – u. a. gemeinsam mit den Fomis Petra und Laura (Flash2010 und Mama Flash2010) aktuell unterstütze, solange Corona den Menschen vor Ort so zusetzt. Wir finanzieren z. B. Lebensmittel, die an Frauen und ihre Familien ausgegeben werden. Eine Hilfe, die 1:1 ankommt. Hier ein schlechtes Handy-Foto der letzten Aktion.




Am Nachmittag habe ich endlich einmal Gelegenheit, die Annehmlichkeiten des Camps zu genießen. Es gibt hier eine spezielle Fotografen-Ecke, wo man z. B. in aller Ruhe seine Fotos überspielen kann.

Eine schöne Heuschrecke leistet mir Gesellschaft.




Auf dem Nachmittags-Gamedrive treffen wir wieder einmal auf Kaboso, diesmal leider ohne cub.







Unser Fokus liegt aber heute auf dem Sonnenuntergang. Als diese Giraffe vor die Kamera tritt, ist es leider noch zu hell.




Endlich finden wir aber Topis, die sich als „Objekt vor Sonne“ eignen. Als ich mich fertig mache zum Fotografieren, spielen die Topis nicht mehr mit und verschwinden. Jetzt müssen wir schnell sein: neuer Hang, andere Topis und hoffen, dass die Wolken eine Lücke reißen.... Nochmal Glück gehabt ☺







In der Ferne fällt Regen und am Horizont erscheint ein Vorhang. Zuerst bin ich ärgerlich, aber im Nachhinein denke ich, das Foto hat was.

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18 Nov 2020 14:29 #599079
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Sonntag, 25. Oktober 2020, Tag 7


Zuerst fahren wir heute Morgen in das Gebiet, in dem die Leopardin Bahati sich normalerweise aufhält. Wir finden sie relativ schnell, sie schleicht durch’s Gras. Leider ist es noch zu dunkel für ein gutes Foto. Später klettert sie in einen Baum. Von den cubs ist nichts zu sehen.







Auch wenn wegen Corona wenige Gäste im Park sind, wird es mir aber nach kurzer Zeit zu ungemütlich wegen der anderen Autos. Wir fahren also bis zum nächsten Leo-Revier, dem von Kaboso. Und siehe da, sie liegt im Gras und beobachtet ihr Umfeld.




Sie hat einen Wasserbock anvisiert und umrundet ihn. Ob wir wohl jetzt eine Jagd erleben? Aber nichts dergleichen, sie wandert ab ins Gebüsch an einem kleinen Flusslauf. George ahnt, wohin sie will und bringt uns zur anderen Seite. Auf dem Weg dorthin kann ich durch eine Lücke im Busch auf’s Wasser sehen. OMG! Ein zweiter Leopard! Ein stattliches Männchen – später erfahre ich, dass es Kuzuri ist - springt gerade über das Wasser und klettert die Böschung am Ufer hoch. Davon bin ich so überrascht, dass die Fotos nicht wirklich gut sind. Trotzdem ein tolles Erlebnis. Übrigens bleibt er danach verschwunden.













Wir finden Kaboso wieder, sie schleicht weiter durch’s Gras




und verschwindet dann wieder im Gebüsch. George platziert das Auto an einer Stelle, an der wir einen relativ guten Rundumblick haben. Es dauert nicht lange und es raschelt im Gebüsch und ein Tier schreit um sein Leben. Direkt vor unseren Augen erlegt Kaboso einen jungen Wasserbock. Alles geht so schnell, dass ich einfach die Kamera draufhalte und abdrücke. Der junge Wasserbock war im Gebüsch versteckt, aber Kaboso hatte ihn wohl auf dem Schirm und sich angepirscht.










Es dauert relativ lange, bis der Wasserbock erstickt ist, danach schleppt sie ihn ins Gebüsch.




Und jetzt bin ich mal wieder zutiefst beeindruckt, wie die Guides die Tiere „lesen“ können. George schaut mich an und meint ganz locker: „Sie geht jetzt und holt ihr Kind, damit es fressen kann. Lass uns mal zurückfahren dahin, wo sie hergekommen ist.“ Gesagt, getan. Auf der anderen Seite angekommen, sehen wir Kaboso, wie sie zügig durch’s Gras läuft.




Und schon kommt sie hier mit ihrem cub.










Die Nachricht von den Geschehnissen hat natürlich zwischenzeitlich die Runde gemacht und einige Autos sind dazu gekommen. Mir gefällt das nicht besonders, aber man muss gerechterweise zugeben, dass man zur gleichen Kategorie gehört.




Und da Koboso und Kind im Gebüsch verschwinden, beschließen wir, erst einmal wegzufahren und in Ruhe zu frühstücken. Aus dem ruhigen Frühstück wird aber nicht wirklich etwas, da wir auf zwei Löwenmänner treffen, die eine junge Giraffe erlegt haben.













Mittlerweile ist es schon fast Mittag und George meint, die anderen Touristen-Autos seien nun wohl alle zurück in die Camps zum Lunch. Wir fahren zurück zu dem Areal, wo Kaboso das Wasserböckchen erlegt hatte. Im Gras ist natürlich nichts zu sehen, als wir uns aber einen Weg durch die Büsche schlagen, entdeckt das „Adlerauge“ George die Leos. Kaboso und Kind liegen im Dickicht und fressen am Wasserbock. Wir bleiben ungefähr zwei Stunden an diesem außergewöhnlichen Ort. Nur Kaboso, ihr Junges, der tote Wasserbock und wir. Kein anderes Auto, kein unnatürlicher Laut – nur zwitschernde Vögel und das genüssliche Knurren der Leos beim Fressen. Ich kann dieses Glück gar nicht fassen und wische mit ein paar Glückstränen aus den Augen.













Am Nachmittag drehen wir noch eine kleine Runde durch die Mara, aber ich bin so beeindruckt, dass ich alles, was jetzt noch kommt, gar nicht aufnehmen kann.
Ich bitte darum, dass wir für heute Schluss machen und zurück zum Camp fahren. Unser Heimweg führt uns an Kabosos Revier vorbei. George zwinkert mir zu und meint: „Auch wenn es genug ist für heute, lass uns noch einmal kurz vorbeischauen.“ Und was soll ich sagen: Kaboso ist draußen und trinkt an einem kleinen Wasser. Wieder sind wir ganz alleine mit ihr.




Der kleine Wasserbock hängt mittlerweile in einem Baum




und Mini-Kaboso frisst daran. Die Lichtverhältnisse sind schwierig, ich drehe die ISO hoch auf 5000 und muss das Foto später kräftig bearbeiten, damit man etwas erkennt.




Mutter Wasserbock steht derweil in einiger Entfernung und sucht immer noch nach ihrem Kind.

Was für ein Tag!
Letzte Änderung: 18 Nov 2020 14:41 von Klaudi.
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18 Nov 2020 17:09 #599087
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Gerade erhalte ich die traurige Nachricht, dass "King Loorpapit", der älteste Löwenmann in der Masai Mara, an Altersschwäche gestorben ist. Wir hatten ihn am 21.10.2020 noch einmal sehen können, aber er sah schon sehr schwach aus und es war klar, dass er es nicht mehr lange machen würde.



Traurige Grüße
Klaudi
Letzte Änderung: 18 Nov 2020 17:09 von Klaudi.
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18 Nov 2020 18:53 #599093
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Guten Abend, Klaudi,
von Deinen Sichtungen und Fotos bin ich schwerschwerschwer beeindruckt! Mehr geht ja wohl kaum noch!
Schöne Grüße
Friederike
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18 Nov 2020 20:05 #599103
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  • Enilorac65 am 18 Nov 2020 20:05
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Wow, was für ein Glück du hattest. Mit deinen Sichtungen und auch mit deinem Guide!
Die Fotos sind sehr beeindruckend!
Ich habe noch nie einen Riss erlebt, aber ich weiss gar nicht ob ich das überhaupt möchte...Hat man dann die Schreie der Tiere nicht für immer in den Ohren?
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