THEMA: Elefantös - Zimbabwe 2016
14 Jun 2016 14:04 #434290
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  • Topobär am 14 Jun 2016 14:04
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Hallo adventures lines,

da kann ich Dich beruhigen. Das wurde in den Medien hochgespielt. Wir hatten auch Bedenken und hatten sogar schon einen Plan B in der Hinterhand, sollte Zimbabwe nicht zu bereisen sein.

In der Realität verhält es sich aber so, dass die Regenzeit nicht ausgefallen ist, sondern mit Verspätung stattfand und etwas schwächer als der Durchschnitt war. Als wir Mitte Mai unterwegs waren, war die Regenzeit gerade am Auslaufen. Das ganze Land war grün und es gab überall Verkaufsstände mit Lebensmitteln am Straßenrand. Die Supermärkte waren genauso gut bestückt, wie in Südafrika. Niemand hat uns nach Lebensmitteln angebettelt.

Ich will jetzt nicht behaupten, die verspätete Regenzeit hätte keine Folgen gehabt. Es sind rund 8.000 Rinder verendet. Für die betroffenen Bauern sicher dramatisch, bezogen auf den riesigen Rinderbestand in Zimbabwe aber nur ein geringer Verlust. Verschärft wurde die Situation mit Sicherheit auch durch die starke Überweidung in manchen Landesteilen. Da gibt es dann keinerlei Reserven mehr in etwas schlechteren Jahren und es gibt schwerwiegendere Folgen als bei einer nachhaltigen Landwirtschaft.
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14 Jun 2016 14:35 #434295
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  • Montango am 14 Jun 2016 14:35
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Hallo,

Thomas entschuldige, dass ich mich hier einklinke.

Wir waren ja ca. 4 Wochen nach Dir in Südzimbabwe.

Ich habe es etwas anders empfunden. Fakt ist, dass es für Touristen mit Dollars kein Problem ist Zim zu bereisen. Die Supermärkte führen sogar ein größeres Sortiment als 2012. Tanken scheint auch überall problemlos möglich. Aber z.B. auf dem Markt in Karoi war das Angebot deutlich geringer als noch 2012. Die Roadblocks sind noch häufiger, wir wurden aber auch häufiger durch gewunken als noch 2012.

Es hat zwar jetzt spät noch etwas geregnet, der Wasserstand z.B. vom Karibasee oder auch von vielen Flüssen ist jedoch viel geringer als z.B. 2012.
Wir sind an der Grenze zu Südafrika aus dem Gonareshou heraus gefahren. In dieser Gegend hat es besonders wenig geregnet und wenn man dort die Maisfelder gesehen hat, sah es schon sehr schlecht aus.
Die Menschen dort waren aber trotzdem nett und auch uns hat niemand angebettelt.
M.E. hat die Dürre aber sicher dazu geführt , dass die Menschen zumindest im Süden auf Hilfe angewiesen sind.
Fazit: Als Tourist ist das Land gut zu bereisen, da muss man sich keine Sorgen machen. Im Land selber ist die Situation wohl schlechter als noch im Aufbruchsjahr 2012. Die Stimmung ist deutlich gedämpfter. Dies wurde uns auch von Einheimischen so bestätigt.

LG
Montango


Mehr zu Zim kommt später noch in meinem Reisebericht.
Botswana 2016
Sambia 2016
Zimbabwe 2016
KwazuluNatal 2015
KTP-Namibia-Kapstadt 2013
Zimbabwe 2012

Noch keiner hat am Ende gesagt "Ich hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen"
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14 Jun 2016 14:59 #434299
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  • Topobär am 14 Jun 2016 14:04
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Der Wasserstand im Karibasee ist kein Indiz für den Niederschlag in Zimbabwe, sondern für den Niederschlag in Angola und Nordzambia.
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16 Jun 2016 15:49 #434536
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4.Tag (Di. 17.05.2016)
Gonarezhou National Park
171km


Der Sonnenaufgang im Chitove Camp war sogar noch schöner als der gestrige Sunnenuntergang.




Sowie der Feuerball am Himmel steht, verlassen wir unseren schönen Übernachtungsplatz und wechseln auf dem nahe gelegenen Chitove Causway wieder auf das Südufer des Runde River.





Durch lichten Galeriewald fahren wir in der Nähe des Flusses weiter nach Osten und treffen bald auf zwei Elefantenbullen, die sich in aller Ruhe die schönsten Leckerbissen von den Bäumen holen. Da sich die beiden überhaupt nicht an unserer Anwesenheit stören, bleiben wir lange in Ihrer Nähe stehen und genießen das friedliche Schauspiel.



Weiter geht es bis zum Zusammenfluss von Runde River und Save River, wo wir den östlichsten Punkt des Nationalparks erreichen. Man sieht vom Ufer aber nur eine riesige Sandfläche. Der Zusammenfluss selbst ist nicht zu sehen.

Durch dichtes Palmendickicht fahren wir dann weiter zur Tembwahata Pan, wo wir in Ruhe frühstücken. Ein perfekter Platz, an dem wir im angenehmen Schatten riesiger Bäume sitzen können und dadurch noch nicht einmal unsere Markise ausklappen müssen.



Die praktische Außenküche ist ideal für ein Picknick unterwegs.



Am Ufer der Pan und auf der stark zugewachsenen Wasserfläche tummeln sich jede Menge Wasservögel. Immer wieder sieht man auch Elefanten ans Wasser kommen.





Wir hören und sehen auch Hippos. Es fällt uns schwer, wieder aufzubrechen.

Auf dem Chamuluvati Causeway überqueren wir ein weiteres Mal den Runde River. Das Flussbett ist hier eine gewaltige, rund einen Kilometer breite Sandfläche. Die seichte Wasserdurchfahrt ist überhaupt kein Problem, der weiche Tiefsand im Flussbett aber durchaus anspruchsvoll. Vor allem, da es immer wieder kleine Steilstufen zu überwinden gibt.

Bald erreichen wir die Machaniwa Pan, welche der Tembwahata Pan am anderen Ufer in keinster Weise nachsteht. Wir holen die Campingstühle raus und genießen die Natur. Auch hier gibt es jede Menge Wasservögel, Hippos und Elefanten.




Unser nächstes Ziel sind die Chilojo Cliffs. Als erstes wollen wir die Aussicht von dort oben genießen. Die Landschaft wird hier deutlich trockener. Der Bewuchs geht in Mopanebusch über und auch Baobabs werden wieder häufiger.




Es gibt kaum etwas unübersichtlicheres, als einen schmalen Track, der sich durch Mopanebusch schlängelt. So kommt, was kommen muss und wir platzen mitten in eine Elefantenherde. Zunächst einmal großer Schreck auf beiden Seiten und lautes Trompeten der Elefanten. Ich setze sofort zurück und nehme die nächste Lücke im Gebüsch um zu wenden. Das war auch gut so, denn plötzlich kommt ein Mitglied der Herde den Track entlang auf uns zugestürmt. Ich muss Vollgas geben, um uns aus der Gefahrenzone zu bringen, denn der Elefant verfolgt uns noch mehrere hundert Meter. Gut das ich schon gewendet hatte. Im Rückwärtsgang wäre ich wahrscheinlich nicht schnell genug gewesen. Solch eine Situation haben wir in 20 Jahren Afrika noch nicht erlebt. Während die Bullen auch hier in diesem Nationalpark recht entspannt sind, entsprechen die Herden der Warnung im Hupe.

Da uns der Weg durch die Elefanten versperrt ist und wir mit dieser Herde nicht noch einmal in Kontakt kommen wollen, nehmen wir einen größeren Umweg in Kauf. Am Viewpoint angekommen machen wir ausgiebig Picknick und genießen die spektakuläre Aussicht.






In der Nähe des Fishans Camp treffen wir dieser auf das Ufer des Runde River. Ich entdecke einen Elefanten im Flußbett vor den Cliffs. Das Fotomotiv im Gonarezhou National Park schlechthin. Dummerweise dreht uns der Dickhäuter den Arsch zu. Das macht sich auf dem Foto natürlich nicht ganz so gut. Ich habe Geduld und werde nach einer halben Stunde belohnt. So komme ich noch zu meinem ersehnten Foto.



Für heute Nacht haben wir einen Platz im Chinguli Camp gebucht. Als wir ankommen sind allerdings alle Plätze belegt. Kathrin klärt die Situation. Es ist eine Gruppe Südafrikaner im Camp, die nur eine Campsite gebucht haben, sich aber über mehrere Campsites breit gemacht haben. Als Kathrin unsere Buchung vorzeigt, wird sofort ein Stellplatz für uns freigeräumt.





Das Chinguli Camp bietet insgesamt 5 Stellplätze. Jeder mit eigener Lapa, Grillstelle und Wasseranschluss. Von allen Plätzen hat man einen schönen Blick auf den Fluss Das zentrale Waschhaus hat saubere Toiletten und Duschen. Kathrin hatte auch eine warme Dusche. Meine Dusche war leider kalt, dabei bin doch ich der Warmduscher von uns beiden. Das ganze Camp wirkt sehr gepflegt. Es werden gerade kleine Gartenanlagen angelegt.

Während wir dem Tröten der Elefanten und dem Grunzen der Elefanten lauschen, grillen wir ein Rinderfilet und kochen dazu einige Gemsquash. Einfach gemacht und super lecker.
Letzte Änderung: 16 Jun 2016 16:16 von Topobär.
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16 Jun 2016 18:21 #434553
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  • Manaslu am 16 Jun 2016 18:21
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Wow, Topobär, was für Bilder!! Der Elefant vor den Cliffs ist ja umwerfend!! :) Herzlichen Dank für die genialen Fotos!!
Da bin ich ja mal gespannt, was wir im Juli zu sehen bekommen werden. Etwas mulmig ist mir schon wegen den Elefantenherden. Wir hatten mal im 2014 bei Sinamatella so eine Begegnung, wo wir Elefanten in einer unübersichtlichen Kurve aufgeschreckt hatten. Das müsste ich also nicht mehr haben, aber mein Mann ist auch sehr schnell im wenden ;)

Gruss, Manaslu
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16 Jun 2016 18:42 #434555
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  • Beatnick am 16 Jun 2016 18:42
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Hm, tja, also ... irgendwie ist dieser Reisebericht bislang völlig an mir vorbeigegangen :dry:
Jetzt bin ich aber flugs hinterhergehechelt und klammere mich am Türknauf fest...

Tolle Eindrücke, tolle Fotos, Topobär!

LG,
Bettina
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