THEMA: Namibia im Jan. 21
22 Mär 2021 19:14 #610539
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Prolog 1: Namibiareise zu Corona-Zeiten…
Die Entscheidung, nach Namibia zu reisen, wurde uns durch die Corona-Einschränkungen vorgegeben: Als der Plan entstand, war Namibia fast einziges Nicht-Risikogebiet in Afrika. Das änderte sich ca 2 Wochen vor Abreise, so daß wir letztlich 3 Tage vor Abflug immer noch unsicher waren, ob wir nun tatsächlich fliegen wollen/sollen angesichts der damit verbundenen Unsicherheiten im Land und bei Rückreise…Die Reaktionen aus dem Freundeskreis machten es uns nicht leichter, sie reichten von „oh, wie wir euch beneiden, daß ihr das machen könnt- fahrt!“ über „ihr seid aber leichtsinnig - wenn da was passiert - das würde ich nie tun!“ bis „so ein egoistisches, unverantwortbares Verhalten geht garnicht, ich kündige die Freundschaft!“(was in die Tat umgesetzt wurde -naja, "Freundschaft"...) …
Das mit hohem Reisefieber verbundene Afrikavirus überwand alle Hindernisse (wie Viren nun mal sind, die lassen sich kaum aufhalten, notfalls mutieren sie halt schnell und sind dann nicht mehr kontrollierbar…)
Und, um das Ergebnis vorwegzunehmen:
Ich bin soooo froh, daß wir den Abflug geschafft haben! Wir hätten nichts Besseres tun können, als dem Coronawahn in die weite Einsamkeit (oder die einsame Weite?) Namibias zu entfliehen! Wir haben uns nie eingeschränkt und immer willkommen gefühlt. Ok, Städte haben wir bewußt vermieden und manche Lodges waren dicht. Aber wir wollten eh nicht in Lodges übernachten oder in Restaurants essen, und wenn wir gelegentlich auf der Campsite einer ( in „Normalzeiten“ völlig überfüllten) Lodge nächtigten, hatten wir meist die ganze Infrastruktur für uns ganz allein… herrlich… Selten habe ich es so bewußt genossen, auch Dankbarkeit gespürt, diese Möglichkeit zu haben…
Erst beim Rückflugzwischenstop in Frankfurt wurde uns „der Ernst der Lage“ wieder richtig bewußt: Just an dem Tag wurde Namibia völlig unvermittelt als Hochrisikogebiet eingestuft (mit daraus folgender Testpflicht schon vor dem Einstieg in den Flieger in Windhoek); wir waren im letzten Flieger ohne diese Verpflichtung (= wir konnten Testung nach Ankunft nachholen, was in München am Flughafen innerhalb von 5 Min neben dem Gepäckband kostenlos erledigt war…). Also auch da: alles richtig gemacht…

Prolog 2: Überblick:
Es war unsre 6. Namibiareise, also kein neues Terrain. Aber den äußersten NO (Khaudom, Caprivi) und den äußersten NW (nördlichstes Kaokofeld) kannten wir noch nicht. Entweder da oder dort wollten wir auf jeden Fall hin, danach gen Süden am Namib-Naukluft entlang, je nachdem, was die Zeit noch hergeben sollte. Wir hatten gebuchten Flug und gebuchten Camper (Hilux double Cab von Kwenda bzw. Bushlore, die kannten wir vom Vorjahr als sehr zuverlässig und sehr gut ausgerüstet). Außerdem hatte ich Plan A (Caprivi) und Plan B (Kaokofeld), aber nichts fixiert. Entschieden hat letztlich das Wetter: Fast überall war Regen angesagt, ganz besonders im Osten. Daß das nicht nur so angekündigt war, sondern tatsächlich gemeint, bekamen wir gleich am 2. Abend - schon in Richtung Caprivi unterwegs - zu spüren….Nein, wir wollten nicht jeden Abend auf der Flucht sein vor Regen und Moskitos ins Dachzelt, ganz abgesehen von evtl. schwierigen Bodenverhältnissen. Also wurde schweren Herzens Plan A verworfen und die Richtung geändert. Und wieder: Alles richtig gemacht! Während wir im Laufe der Tour immer wieder hörten, es sei gerade „Jahrhundertregenzeit“, alle Stauseen am Überlaufen, die „Wasserversorgung Windhoek endlich mal für die nächsten 3 Jahre gesichert“, viele Straßen durch heftigste Regengüsse zerstört usw. - fuhren wir durch die einzige trockene Gegend, das Kaokofeld, und bekamen vom Jahrhundertregen kaum etwas mit (fast…aber das im Reisebericht) .

Die Gründe für die etwas chaotische Tourführung erklären sich im Bericht
Namibia Camper 1999, 2005,2007, 2011, 2012; Botswana 2011,2012, 2018 ; Uganda+ Ruanda 2016; Südtansania 2018; Botswana/Limpopo zu Pferd 2018; Madagaskar zu Pferd 2019;Botswana+ Namibia/ Kaokofeld 2020; Namibia Camper 2021, Tansania-Vet-farm 2021
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22 Mär 2021 20:08 #610549
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Da komme ich doch sehr gerne mit und freue mich auf die Reise! :)
2016: Südafrika mit Gardenroute
2018 : Vic Falls, Namibia, Botswana, Mauritius
2020: Kapstadt und Gardenroute
2022: Namibia
2024: Namibia und Südafrika
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22 Mär 2021 20:18 #610553
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zu der etwas stümperhaften Karte: Das ist aus T4A/ Garmin abfotografiert. Ich habs nicht besser geschafft. Etwas verwirrend, weil nicht alle kleinen grünen Zeltchen Nachtplätze waren. Dafür die Beschreibung nebendran.
Und noch etwas: ein herzliches Danke denen, die mich im Vorfeld schon zu diesem Bericht ermutigt und auch Tips gegeben haben! Ihr wißt schon, denke ich...
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22 Mär 2021 20:47 #610554
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Da bin ich doch dabei. Freue mich auf den weiteren Bericht.
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22 Mär 2021 22:10 #610558
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3.1. Ankunft in Windhoek , Der Urlaub kann beginnen!
Für den Nachtflug von Fra nach Windhoek hatten wir (das sind mein Mann und ich, beide seit kurzem aus dem Arbeitsleben raus) uns erstmalig einen LH-Businessflug gegönnt. Ich fand das dekadent, liebe ich doch die Einfachheit, die Wildnis, die Improvisation (eben:Afrika…). Aber wir fanden gute Begründungen: es ist in Coronazeiten sicherer, da größerer garantierter Abstand. Wir werden schließlich älter. Es ist natürlich viel besser, ausgeruht anzukommen. Man muß es doch mal ausprobiert haben…. Kurz: es war herrlich! Endlich mal gut im Flieger geschlafen, genießbar gegessen, den Flug genossen und tatsächlich ausgeruht und voller Tatendrang den Urlaub in Windhoek begonnen! ( auf dem Eco-Rückflug erlebten wir das krasse Gegenteil, aber da war es uns dann egal…) Dazu kam: Nirgends Schlangenstehen, überall freundliche Leute mit Zeit für Schwätzchen- da merkt man erst, wie sehr „Zeitdruck“ sonst zu unsrem Leben gehört..
Der Abholdienst von Bushlore stand am Gate, wir kannten uns schon vom letzten Jahr. Auch im Büro wurden wir herzlich wie Freunde begrüßt- 1. kannte man uns schon, 2. waren wir die einzigen Gäste seit Tagen… Wir bekamen einen nagelneuen Hilux und das Navi umsonst. Mehr noch: Mein vor einem Jahr bei der letzten Botswana-Namibia-Tour verlorenes Iphone, das eine eigene Reise hinter sich gebracht und sich schließlich aus Windhoek bei mir gemeldet hatte, hatte schließlich den Weg hier ins Büro gefunden und freute sich aufs Wiedersehen (eine eigene, tolle story, aber das führt jetzt vom Weg ab..). Die Autoübergabe ging schnell, dennoch kamen wir erst gegen Mittag los. Wir wollten nach Norden, dann nach Osten Richtung Khaudom + Caprivi.
Auf dem Weg dahin wollten wir ein befreundetes, derzeit in SA lebendes Paar treffen, die wir vor 1 Jahr im Mabuasehube-Teil des KTP kennengelernt hatten. Die 2 waren vor Weihnachten im eigenen Landcruiser aufgebrochen - sie wollten einfach aus dem Coronanest SA weg und „warteten“ im Etosha auf uns. Mit ihnen wollten wir den 1. Teil der Tour gemeinsam fahren - unklar, wie lange, wir freuten uns einfach auf ein Wiedersehen, und die 2 hatten „unendlich“ viel Zeit (nein, das Visum gilt max. 3 Mon.)
(..Corona - Nachtrag: Inzwischen sieht es ganz anders aus: in SA ist Corona derzeit kaum Thema, in Deutschland bestimmt es das Leben mehr denn je.…)
Ich hatte als 1. Nacht Omatozu (100 km ab WH) eingeplant, aber wir waren so ausgeruht, daß uns das viel zu früh erschien. Also fuhren wir auf der extrem langweiligen, z.T. LKW-verstopften B1 bis Okahandja ( 2 1/2 Std.), versorgten uns dort im gut sortierten Sparmarkt mit Vorräten für die nächsten Tage und peilten als 1. Bleibe die Campsite der Frans-Indongo-Lodge an, die wir passend um 17.00 erreichten - um dort zu erfahren, daß die CS coronabedingt geschlossen sei, daß überhaupt viele Campsites geschlossen seien und wir besser alles vorreservieren sollten. Eine ziemliche Ernüchterung. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Das (nicht wirklich einladend wirkende) Angebot, wir könnten aber gern für 2500 ND in der Lodge nächtigen , lehnten wir dankend ab. Schließlich freuten wir uns aufs Dachzelt und hatten noch Hoffnung. Noch. Nach etlichen vergeblichen Telefonaten mit Campsites in der näheren Umgebung ( geschlossen oder nicht erreichbar) gaben wir auf . Ich erinnerte mich, daß ich schon immer mal die ca 1 Std. entfernte Kambaku-Lodge kennenlernen wollte. (Erklärung: Dort werden Reitsafaris angeboten; ich bin passionierte Reiterin mit schon mehreren Reitsafaris im nördlichen und südlichen Afrika in meinem Erinnerungsrucksack und immer auf der Suche nach lohnende neuen Erfahrungen). Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir dort an. Meine Hoffnung, evtl.“irgendwo in der Ecke“ campieren zu dürfen, wurde zwar nicht erfüllt, ab er wir bekamen das einzige noch freie Zimmer. (Dies war übrigens die einzige Lodge oder überhaupt die einzige Lokalität, die fully booked war ; überall später waren wir die einzigen oder fast die einzigen Gäste/Camper).
Und, once again: alles richtig gemacht! Die Nacht wurde zwar deutlich teurer als geplant, und wir mußten auf unsre 1. Nacht im Dachzelt noch warten, aber die Lodge hat uns sehr gut gefallen: Zimmer groß, Betten bequem, Essen ausgezeichnet, Garten und Pool sehr gepflegt mit schöner Aussicht, sehr freundliche Betreiber (deutsch) und Crew. Und, last not least: Alles Reiter und eine nette Runde mit sehr interessanten Gesprächen und Bekanntschaften beim Abendessen…Da konnte ich das Angebot, am nächsten Vormittag in kleinster Runde eine 2 1/2 stündige Reitsafari mitzureiten, nicht ausschlagen, zumal mein nichtreitender Mann gleichzeitig an einer Jeepsafari teilnehmen konnte. Außerdem hatten wir ja Zeit, wir waren weiter gefahren als geplant und hatten uns mit unsren Freunden erst für den kommenden Abend in Roys Restcamp verabredet (3 Std. Fahrt).
Also ein völlig anders als geplant gelaufener gelungener 1 Urlaubstag und -abend…




Namibia Camper 1999, 2005,2007, 2011, 2012; Botswana 2011,2012, 2018 ; Uganda+ Ruanda 2016; Südtansania 2018; Botswana/Limpopo zu Pferd 2018; Madagaskar zu Pferd 2019;Botswana+ Namibia/ Kaokofeld 2020; Namibia Camper 2021, Tansania-Vet-farm 2021
Letzte Änderung: 24 Mär 2021 18:50 von Bsc.
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23 Mär 2021 00:04 #610564
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  • Gabi-Muc am 23 Mär 2021 00:04
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Hallo,

schön, dass Du einen Reisebericht zu Corona-Zeiten schreibst. Auch wir haben bereits die Erfahrung "Corona" und "Namibia" gemacht und bei unserer Sylvester-Reise wäre ich am liebsten unten geblieben. Aber leider sind wir noch nicht in der glücklichen Lage Rentner zu sein. Kambuka hatten wir ziemlich am Ende der Reise (wir sind allerdings Lodge-Hopper) und es wird sicherlich nicht unser letzter Aufenthalt dort gewesen sein. Besonders gut gefallen hat meinen 3 Männern das Schießen auf Tontauben.

Ich freue mich auf Deinen Bericht und auf die Auflösung des etwas unkoordinierten Reiseverlaufs.

LG

Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
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