Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, Teil 1
Ich bin ja sehr in meinem gewohnten Abläufen verankert, was ich hier noch immer fast täglich merke... ABER DAS hat mich dann doch umgehauen, das gibt es bei uns nicht:
Donnerstag beim Frühstück (07.00 Uhr) war, schon wieder, die Rede vom Regen und Wasserständen. „Ob ich mitbekommen hätte, das der Neckartal Damm voll Wasser sei? -Klar, hab ich gelesen. Und Sossusvlei auch, das erste Mal seit 10 oder 11 Jahren? Auch das konnte ich bestätigen. Das wäre schon toll, das zu sehen...ja, wäre es! Warum fahren wir dann wir da nicht hin? „ Äh, wie jetzt? Keetmannshoop ist von hier 1000 km entfernt, das ist wie mal eben nach Rom fahren?
Beim Mittagessen: „ hast Du Lust?“ äh, wozu? Na, zu den Dämmen zu fahren... Euer Ernst? Ja! Äh, schon....“ Ok,wir fahren morgen früh um 6 Uhr“!
22.01.2021, Freitag morgen, 06. 00 Uhr Mama, Papa, 4 Kinder alle fertig; Oma und Opa auch, die wollen sich diese Gelegenheit auch nicht entgehen lassen.
Wir also los, ich im Kopf mal grob durchgerechnet, wie lange so eine Fahrt wohl ist. Naja, bis gegen 17 Uhr könnten wir dort sein - denkste! Erster Stop, Otavi - da wartet noch jemand auf ein halbes Schaaf (haben wir auf dem Rücksitz). Zweiter Stop Otjiwarongo - da ist ein John Deere Händler, da gibt es noch eben was zu erledigen. Richtung Okahandja schreibe ich die ersten, verzweifelten WhatsApp App‘s nach Hause „ wir halten an jeder Pfütze“ - Niedergeschlagenheit macht sich breit. Worauf habe ich ich da wieder eingelassen? In den nächsten 3 Stunden bis Windhoek lerne ich viel über Reviere, Dämme, Wasserläufe und bin mir nicht mehr sicher, was ich von der, fast kindlichen Freude über Wasser, halten soll.
(Kurze Anmerkung - auch dieser Bericht ist eine Zeitaufnahme, ein subjektiver Bericht, wie ich es in diesem Moment erlebt habe; keine Kritik an Personen, Lebensumständen etc.).
In Windhoek geht mein verwöhntes Herz auf - ein ShoppingCenter, ein richtiger, gut bestückter Supermarkt. Wir kaufen Verpflegung für die nächsten 3 Tage und weiter gehts.
Erste Vesper halten wir am „Oanob Dam“. Das ist eine Talsperre bei Rehoboth, mit einem wunderschönen Stausee, an dem es auch ein Resort und Möglichkeiten für Wassersport gibt. Auf der Aussichtsterrasse machen wir ein Picknick. -Wow, was für eine Organisation - aus den Kühltruhen im Kofferraum werden Schätze ausgepackt, es ist an alles gedacht; noch nicht mal ein Käsemesser fehlt.
Eine gute Stunde später geht es weiter Richtung Marienthal mit einem kurzen Halt für Familienfotos am „Wendekreis des Steinbocks“.
Unterwegs wird es immer grüner, die Morgensterne blühen und überall läuft Wasser.
Die nächste Unterbrechung ist am „Hardap Dam“ . Wir können direkt auf die Staumauer, er ist riesig und sehr beeindruckend (hier habe ich tatsächlich vergessen mit dem Handy Bilder zu machen).
Gegen 18 Uhr fahren wir weiter, noch immer 225 km bis Keetmanshoop. Wir haben Zimmer im „Keetmanshoop Self Catering Accomodation“. Die sind schön, sauber und nett eingerichtet. Nach einem kurzen Imbiss fallen wir alle müde in unsere Betten.