THEMA: 3 Monate Namibia oder so'n Katja Ding
21 Jan 2021 10:06 #604472
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Caprivi 12.-15.01.2021
In Rundu waren wir noch Verpflegung für die nächsten Tage einkaufen, wir wollen uns überwiegend selbst versorgen. Es dauert bis wir uns entscheiden wo wir einkaufen, anschliessend was wir einkaufen.
Ab Rundu verändert sich die Landschaft kaum mehr, die Strasse geht schnurgerade aus, weiter und immer weiter.
Wann sind wir endlich da? Wie lange noch?
Ich vertreibe mir die Zeit mit Fotos „People on Streets“.
Bei Divundu überqueren wir den Kavango und kommen direkt in den „Bwabwata National Park“. Direkt am Straßenrand schläft ein Leopard, bis wir umgedreht haben, läuft er in die Büsche, kein Foto, aber ein wunderschöner Anblick.
Viele Kilometer weiter, ich kann es nicht mehr schätzen, ein Elefant, gute 50 Meter entfernt, in den Büschen. Wir drehen, stoppen und beobachten ihn - endlich, wo ein Elefant ist sind hoffentlich auch mehrere und fahren voller Erwartung auf die nächsten Tage weiter.

Endlich kommen wir in Kongola an, schnell noch nachtanken und die letzten Kilometer fahren.- Schnell noch? Nach einigem Wundern und Nachfragen wissen wir Bescheid. Es ist Schichtwechsel und die nächste viertel Stunde passiert einfach mal gar nichts. Immerhin werden wir als Erstes bedient und der der Tankwart tankt und tankt ... der Stutzen ist voll, nee, da geht noch was.. und noch mehr und noch mehr. Wir stoppen ihn dann doch lieber mal.

Nach wenigen Minuten auf der C49 erreichen wir die „Namushasha River Lodge“. Wir haben dort die nächsten 3 Nächte ein Zelt reserviert. Es ist groß, sauber, die Lage ist wunderschön. Der Vorplatz ist mit allem ausgestattet, was man zum Grillen und kleinen Kochen braucht. Meine Männer sind glücklich. Leider ist unsere 5 Liter Flasche Wasser im Kofferraum ausgelaufen und die Kohle nass. Also schnell an der Rezeption eine Fuhre Feuerholz gekauft und los gehts.... nix geht... Trotz vieler, wirklich kreativer und zum Teil auch sehr merkwürdiger Methoden, wie das Feuerholz auf dem Gasherd entzünden, bekommen wir lange kein Feuer im Grill.
Die viele Mühe wird in diesem Fall belohnt und nach einem hervorragenden Essen, schlafen wir bald, umgeben von den Geräuschen der Natur, ein.
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21 Jan 2021 11:33 #604475
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Hallo Katja,

danke für deinen Bericht. Über die Idee, das Holz auf dem Gaskochen anzuzünden, musste ich schmunzeln. :laugh: Habe ich in der Form noch nie gesehen und wäre sicher auch nicht auf diese Idee gekommen.

Gruß
Markus
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27 Jan 2021 11:17 #605107
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Caprivi - Mudumu Natinalpark

Oh diese Zeltnachbarn, es ist ja noch nicht einmal 5 Uhr... ich kann und mag nicht mehr schlafen und in Etosha sind wir ja auch zur Parköffnung im Park gewesen; ich also so lange rumgezappelt bis meine Männer wach sind und nach einem Kaffee sind wir los zum Mudumu. Nach 15 Minuten waren wir schon beim Parkeingang - komisch, keine Rezeption, keine Anmeldung, aber natürlich auch keine Karte vom Park, keinerlei Hinweise auf evtl. wegen Wasser gesperrter Straßen.
Die C49 führt als Verbindungsstraße durch den gesamten Park, also haben wir uns entschlossen, die erstmal entlang zu fahren.

Keine 10 Minuten später entdecken wir, direkt am Straßenrand, 2 junge Geparden, die sich genüsslich in der aufgehenden Sonne räkeln. Die beiden beobachten wir eine ganze Weile mit großer Begeisterung und entschließen uns dann aber doch zur Rückkehr in die Lodge, um uns zuerst weitere Informationen über die Möglichkeiten im Park zu holen. Um acht Uhr sollte auch eine Bootstour stattfinden, die wollen wir dann doch noch mitmachen.
Beim Verlassen des Parks, entdecken wir auf der Rückseite eines Schildes den kleinen Hinweis, wo die Rezeption zu finden ist und das man sich registrieren soll - aha - nächstes Mal ganz bestimmt!

Zurück im Camp sind wir die einzigen Gäste mit Interesse an dem morgendlichen Bootsausflug und pünktlich um 8 Uhr starten wir mit Rektor unserem Guide. Wir erfahren sehr viel über Fauna und Flora, Rektor ist ein sehr engagierter Guide, der mit Stolz und Leidenschaft von seinem Land erzählt.
Leider ist er auch sehr ehrlich und nimmt uns gleich die Illusion von Herden von Elefanten oder Wasserbüffeln - nicht in der Regenzeit!
Gute 2 Stunden fahren wir die Kanäle auf und ab, sehen kleine Krokodile, sehr viele Vögel und dann auch noch eine kleine Herde Hippos -Wahnsinn!

Wieder am Zelt machen meine Männer erstmal ein gutes Frühstück und während sie die Küche aufräumen, laufe ich noch schnell zum Auto um was zu holen - eine kurzen Moment später falle ich (über meine eigenen Füße?), ein Schlag und ich liege blutend auf dem Boden. Naja, dachte ich, etwas Nasenbluten. Aber, nein, leider nicht nur Nasenbluten. Das Nasenbein ist bis auf den Knorpel aufgeplatzt, eine tiefe Wunde, die unaufhörlich blutet. Was nun? Arzt? Wenn ja, wo einen finden? Ich will sowieso nicht. Ein Foto meiner Nase hat mich dann überzeugt, ich muss zum Arzt, das muss genäht werden.
Der nächste Arzt ist in Katima Mulilo - 140 km entfernt, aber es gibt da noch das „Busch Krankenhaus“ im Choi Village, das ist nur 20 Minuten entfernt.
Also, mehrere Tücher auf die immer noch stark blutende Wunde, den Sitz umgelegt und ab nach Choi. Dort warten bereits einige andere Patienten, aber ich sehe wohl so dramatisch aus, das wir gleich in die Klinik dürfen. Die „Nurse“ vor Ort ist freundlich und und erklärt mir direkt, das muss genäht werden (alle Hoffnung ist dahin). Sehr gefühlvoll und mit Besteck, das offensichtlich aus dem Steri kommt, reinigt und betäubt sie die Wunde und näht ordentlich mit wenigen Stichen. Bezahlen müssen wir nicht, es ist ein staatliches Krankenhaus und die Person, die die Gebühr von 4 NAD entgegen nimmt, ist gerade nicht da. Also gut. Sie weisst uns noch auf das rein halten der Wunde hin und mit dem Hinweis, das es um Kongola gerade ein massives Malaria Problem gibt und wir auf jeden Fall auf Moskitonetze beim schlafen achten sollen, fahren wir zurück. Covid-19 war bei diesem Besuch nicht einmal ein Thema.
Nach einem langen Mittagsschlaf fühle ich mich wieder fit genug um meine Männer auf einen weiteren Ausflug in den Mudumu Park zu begleiten. Diesmal melden wir uns ordentlich an, können die Karte vom Park abfotografieren und bekommen Hinweise, wo Wege aufgrund von „Mud“ oder zu tiefem Wasser nicht befahrbar sind.
Die erste Wegbeschreibung zum „Hippopool“ ist einfach und wir finden ihn direkt. Die Wege sind mit dem 4x4 gut befahrbar (bisher).
Danach sind die Pfade nicht mehr klar erkennbar, Wegweisser sind mehr als selten und wir wissen nicht mehr wo wir sind. Also, immer der guten Orientierung nach, häufig rechts halten, ist aber gar nicht so einfach, wenn manche Wege einfach nicht passierbar sind.
Letztendlich kommen wir, mehr oder weniger angespannt, wieder auf die C49 und treffen direkt auf unsere 2 Geparden von heute früh - ein schöner Abschluss eines aussergewöhnlichen Tages.
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27 Jan 2021 13:26 #605123
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Caprivi - Bwabwata National Park

Mit der Erkenntnis, das ich heute lieber doch meinem inzwischen geschwollenen und verfärbten Gesicht eine Pause gönne, verschwinden meine Männer noch einmal in den Mudumu Park. Sie fahren 2-3 Stunden umher, ohne jedoch eine besondere Tiersichtung zu haben. Für den Nachmittag haben wir nochmal eine Tour mit Rektor gebucht, dieses Mal soll es mit Boot und Truck in die Kwando Core Area zum sog. Horseshoe gehen.
Wir haben schon viel darüber gelesen und hatten große Hoffnungen, trotz Regenzeit dort endlich Elefanten oder Büffel zu sehen. Aufgrund des starken Regens und der aktuelleren Wegebeschreibungen hier im Forum, haben wir uns gegen eine selbstständige Fahrt dorthin entschieden.
MIt dem Boot fuhren wir eine kurze Strecke zu einer privaten Anlegestelle der Namushasha Lodge, auf der anderen Flussseite. Wieder waren nur wir drei mit Rektor unterwegs. Gleich zu Beginn der Fahrt fand Rektor frische Leoparden Spuren denen wir folgten. Unter einem großen Baum meldeten mehrere Vögel und Affen Gefahr, er war also ganz in der Nähe. Leider hatten wir selbst mit unserem erfahrenen Guide keine Chance ihn zu Gesicht, geschweige denn, vor die Kamera zu bekommen.
Mit einigen Stops wegen Antilopen oder Giraffen kamen wir schliesslich zum sog. Horseshoe- wow! Was für ein wunderschönes Stückchen Erde. Rektor baute uns ein kleines Picknick auf und wir konnten diese einzigartige Landschaft so richtig in uns aufnehmen. Von einer, wohl relativ neu erbauten, Tribüne hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Weite dieser Landschaft. Natürlich, nur Landschaft - kein Elefant, kein Büffel, kein Hippo hat sich zu diesem Zeitpunkt hierher verirrt, schade.
Auf der Fahrt zurück zum Boot konnten wir dann noch 3 wirklich große Gruppen Hippos beobachten. Insgesamt eine landschaftlich sehr schöne Tour, obwohl wir vorbereitet waren, waren wir letztendlich doch enttäuscht, keine großen grauen Riesen gehen zu haben.
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27 Jan 2021 13:44 #605124
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Schluss mit lustig 15.-19.01.2021

Meine Männer müssen an den Heimflug denken, bei mir soll das Praktikum irgendwann einmal losgehen.
Wir fahren am Freitag die, uns unendlich lang erscheinende, Strecke Kongola, Divundu - Rundu- Grootfontein - Otavi.
Es ist zäh wie Kaugummi, eintönig und es regnet viel und stark. Ein kurzer Stop und Kaffee bei den Popa Falls. Wir waren im Popa Falls Resort NWR, haben aber inzwischen gehört, das die Sicht auf die Popa Falls von der White Sands Campsite aus, viel beeindruckender sein soll.

Um uns die Zeit zu verkürzen, rezitieren wir unsere Lieblingssprüche und Wörter der letzten Tage:
"Namib Naukluft"
"Hakusembe" was übrigens "Gutes in ruhiger Umgebung neben einem Fluss" bedeutet
„Mit Frauen campen ist das allerletzte“
„Hoffentlich schnarchst Du nicht so, das die Hippos denken, das ist ein Brunft Ruf“

Erst kurz vor 19 Uhr erreichen wir die bei Otavi gelegene "Gabus Game Ranch" , unser letzter gemeinsamer Stop. Wir werden sehr herzlich empfangen und geniessen den letzten Abend miteinander bei einem sehr guten Abendessen.

Während es nicht lohnt in Otavi länger zu verweilen, ist ein Stopp auf der Gabus Ranch aber auf jeden Fall zu empfehlen.
Mit viel Liebe zum Detail sind sowohl der Lodge Bereich, als auch der Garten und die Zimmer eingerichtet. Von der Terrasse aus hat man einen sehr schönen Blick auf das nahe Wasserloch (aktuell eher ein See). Unbedingt erwähnen muss ich hier auch die Verpflegung - sehr gut, vielfältig und preislich in einem guten Verhältnis.
Die nächsten Tage sind schnell zusammengefasst - die Schule ist ja wegen Corona noch geschlossen, wir können jedoch mein Gepäck abgeben, dann fahren meine Jungs Richtung Windhoek.
Der aktuelle Flugplan mit LH / Eurowings hat einen Tagflug (10.00 Uhr-19.30 Uhr) nach Frankfurt. Es war kein Corona Test zum Besteigen des Flugzeuges nötig. Zur Einreise in Deutschland wird lediglich der Nachweis unter www.einreiseanmeldung.de verlangt. Das Covid Testcenter am Frankfurter Flughafen hatte am 18.01.2021 bis 22 Uhr geöffnet.
Ich blieb noch bis Montag auf der Gabus Lodge, leider hat es durchgängig geregnet und aufgrund der sehr vielen Schnaken habe ich mich lieber in meinem Zimmer aufgehalten (naja und weil ich vor lauter Heimweh auch sehr viel geheult habe).
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27 Jan 2021 14:01 #605128
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  • Hanne am 27 Jan 2021 14:01
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hallo Katja,
danke für den informativen Reisebericht mit deinen Jungs....bin sehr gerne mitgereist. Schade für Dich , dass es soviel regnet, dem Land tuts gut. Ja Gabus Game Ranch gehört zu einer unserer Lieblingsunterkünfte, waren schon mehrmals dort und hoffen eventl. nächstes Jahr wieder dort zu sein. Heidi und Heinz mit den Kindern sind ganz herzlich und es stimmt, das Essen war immer spitze.
Sag den beiden ganz liebe Grüsse von mir. Ich drücke mal die Daumen, dass Du am Montag mit dem Praktikum beginnen kannst.. und dann das Heimwehr nachlässt..... Katja wohnst Du direkt in Heidelberg oder in einem Vorort, ich wohne in Nußloch.
Ganz liebe Grüsse aus deiner Heimat sendet Dir
Hanne
8 x Südafrika,1x Zimbabwe, 22x Namibia, 4x Botswana, 1x Lesotho, 1 x Swasiland
Letzte Änderung: 27 Jan 2021 14:02 von Hanne.
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