6. August 2019 - Von Pur(r)os nach Irgendwo (Teil 3)
Auf der D-Straße haben wir mal wieder dir Nase vorne - und die Muckels kommen wie gewohnt mit ihrer Staubfahne hinterher.
An unserem Treffpunkt machen wir einen Stopp
und biegen dann links in den Khumib Richtung Meer ab, langsam haben wir Trockenfluss-Entzug
. (Wobei Uwe diese Strecke im Nachhinein komischerweise nicht gefallen hat
– ich fand sie nett
).
Aber so sind die Geschmäcker verschieden….. Unterwegs sehen wir am "Ufer" Giraffen
und diese sieht schon von Weitem irgendwie komisch aus am Kopf.
Mal genauer hinschauen: aha, sie hat einen Sender am Horn
und da kommt mir doch gleich in den Sinn, dass Joel, der Bandleader der African Vocals, vor einiger Zeit zwei Vlogger im Auftrag der EU durchs Land kutschiert hat und dabei dieses Projekt kennenlernte:
giraffeconservation....ogrammes/nw-namibia/
Hier wurde eine Giraffe gefangen und mit so einem Sender versehen - das war laut seiner Aussage in der Gegend von Puros
Inzwischen finde ich solche Geschichte, wo sich Ereignisse, von denen man gelesen hat, mit eigenen Erlebnissen oder Entdeckungen verknüpfen (wie auch die Geschichte mit den Elefantenbrüdern), mindestens so spannend wie irgendwelche Großkatzensichtungen!
Weiter geht's - und sollte jemand Infos zu diesem Kadaver (von dem bei unserer Ankunft ein Ohrengeier abgeflogen ist) wünschen, der wende sich bitte vertrauensvoll an Matthias
. Während er sich genüsslich über die diversen Innereien sowie ihre Inhalte auslässt, schaue ich dezent zur Seite und versuche, nicht durch die Nase zu atmen (ich kann sowas nicht so gut ab)
.
Wir verlassen den Khumib wieder und befinden uns jetzt auf der ganz westliche Piste Richtung Norden
Kurz vor 14 Uhr sind wir dann am Grizzly-Felsen, der auch auf Uwes To-see-Liste stand, und beschließen im Schatten des Steinbärens zu lunchen.
Hier mal die Größenverhältnisse
Fotos vom unserem Picknick haben andere gemacht - hier unsere Fahrzeuge, die derweil brav auf uns warten
Nachdem wir noch diese Quelle entdeckt haben, die völlig unerwartet und surreal anmutend in dieser Ödnis auftaucht, an der sich jetzt aber auch nichts Weltbewegendes abspielt, wird die weitere Fahrt dann ausgesprochen zäh.
Wir fahren im Gegenlicht westlich von Orupempe durch eine ziemlich tote Gegend, von uns recht bald DCC genannt (Dead Cow Country). Erschreckend viele Kühe weiden auf dem abgefressenen Boden – oder tun zumindest so, zu Fressen gibt es eigentlich nichts mehr.
Entsprechend viele Kuhkadaver liegen hier auch herum und in der Luft kreisen einige Geier.
Einmal sehen wir Namaflughühner, das Foto vermassle ich aber, Herr Flughuhn ist leider unscharf. Bei so wenig anderen Tiersichtungen darf er aber mit in den Bericht
Auch die kleine „Sensation“ des Tages (Erstsichtung für mich
), ein Burchell’s Courser, erwische ich mehr schlecht als recht, aber es reicht immerhin für die Bestimmung.
Gegen 17 Uhr beginnen wir ernsthaft nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen – was hier zunächst gar nicht so einfach erscheint. Steinige Ebenen mit lebenden und toten Kühen dekoriert – da fährt man doch lieber noch ein Stückchen weiter. Uwe hat meines Wissens ein Bushcamp aus einem Reisebericht eines Fomis im Kopf, aber wir werden schon vorher in einem sehr schönen Trockenflussbett fündig.
Auch hier gibt es viele Kühe, sonderbarerweise habe ich sie nicht fotografiert. Da sie recht zurückhaltend, aber immer noch lebendig wirken
, beschließen wir, trotzdem hier unser Lager aufzuschlagen.
Das war ein langer Tag mit vielen verschiedenen Eindrücken - dies wird einem erst beim Fotosichten wieder so richtig bewusst! Morgen geht es dann ins Hartmannstal
Liebe Grüße von Bele
P.S. Heute haben wir übrigens unseren 1. Lone Man entdeckt